RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#1 von Markus-in-Lummerland , 19.06.2015 16:38

Hallo Stummis,

hab mich in eine DR V100 verguckt und würde sie gerne einigermaßen vorbildgerecht einsetzen. Deshalb meine Frage an euch: Gab es eigentlich sowas wie einen "kleinen Grenzverkehr", wo eine DR-Lok so ab und an in den Westen gefahren ist? Oder war das völlig ausgeschlossen?

Danke euch

Markus


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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#2 von Helgasheimkeller , 19.06.2015 17:27

Gänzlich ausgeschlossen war das nicht. Nach Hamburg Altona kamen bis 1973 Dampfloks der 01 mit Boxspokrädern später Dieselloks der 118 später die Ludmilla . Ich weiss allerdings nicht ob die V100 der DDR auf Bundesbahngleisen zugelassen war. Gruß Werner


SabrinaMirijam


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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#3 von E95 , 19.06.2015 17:45

Hallo Markus,

ja, es gab mehrere Jahrzehnte lang DR-Loks auf dem Gebiet der BRD/DB.
Bis zum Inkrafttreten des Transit-Abkommens zwischen DDR und BRD fuhren DR-Loks regelmäßig bis Hamburg, Helmstedt, Bebra und Hof/Saale.
Sie beförderten die Interzonenzüge und die Transit-Züge des Verkehrs von und nach West-Berlin.

Nach dem Inkrafttreten des Transit-Abkommens wurden zusätzlich Züge des sogenannten" Kleinen Grenzverkehrs" eingerichtet, dies waren
Eilzüge, die die DDR und die BRD im Nahverkehr verbanden. Dabei kamen auf einem Abschnitt sogar noch Dampfloks der BR 95 zum Einsatz.
Inwieweit im "Kleinen Grenzverkehr" auch DR-V 100 eingesetzt wurden kann hoffentlich ein Zeitzeuge beantworten.


Gruß

Peter


 
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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#4 von Sinerb , 19.06.2015 18:17

Hallo

Da die Baureihe erst ab 1992 ausgemustert wurde und nicht alle Loks 1989- 1990 umgezeichnet wurden

waren sie wohl auch im Westen unterwegs besonders da in der Zeit Strecken wieder eröffnet wurden und Loks

Mangelware waren, ICE fahren ja nicht überall. Als West-Berliner kann ich sagen das diese Lok die Rangier- und Übergaben-

fahrten in der Stadt fuhren.

Gruß
Sinerb


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Friedrich der Große


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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#5 von Waldkobold , 19.06.2015 18:18

Hallo Markus,

Dazu müsstest Du schon so ungefähr die Zeit angeben, also welches Jahr, nach 1989 konnte dies durchaus möglich sein. Zur Geschichte der Lok muss Du wissen, das die BR 110 ( V 100) bei der DR eigentlich für den schweren Rangierdienst, dem leichten Streckendienst für Personen und Güterverkehr vorgesehen war, durch ihre relativ guten Fahreigenschaften dann aber auch immer mehr im Nebenstreckendienst eingesetzt wurde und dies auch ihr Haupteinsatzgebiet wurde. Die Anfangsversion hatte Motore mit 736 kW Leistung, ab 1981 wurde diese dann während der planmäßigen Ausbesserung durch 883 kW, teilweise sogar durch 1100 kW Triebwerke ersetzt. Auf Hauptstrecken, das war dann eher das Domizil der BR 118 (V180) , daher ist kaum anzunehmen das sie im grenzüberschreitenden Verkehr zu Einsatz kam.
Dazu kommt noch, dass vor 1989, bis auf die Transitstrecken, alle Strecken zwischen der DR und DB stillgelegt waren, und da gar kein Zugverkehr stattfinden konnte

Hierbei solltest Du vielleicht auf die vorhandene Literatur zurück greifen, hier mal ein paar Vorschläge

Hans Müller (Hrsg.): Die V 100 der Deutschen Reichsbahn - Die Jahre 1964–1991.
Eisenbahn-Bildarchiv – Band 39. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-378-9
Manfred Weisbrod: Baureihe V 100 der Deutschen Reichsbahn. Transpress, Berlin 1999, ISBN 3-613-71076-5

ich hoffe ich konnte Dir weiter helfen,

viele Grüße Waldkobold Andre


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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#6 von 218 ( gelöscht ) , 19.06.2015 19:10

Hallo Marcus,

Zitat von Waldkobold
Dazu müsstest Du schon so ungefähr die Zeit angeben, also welches Jahr, nach 1989 konnte dies durchaus möglich sein.

Das ist ein guter und wichtiger Hinweis. Welche Loks vor 1989 an DR-Loks in den Westen kam wurde hier im Forum schon mehrfach behandelt, das brauchen wir hier jetzt nicht noch einmal aufzählen.

Interessanter ist ohnehin die Phase nach dem Mauerfall. Explizit zur V100, hier gab es eine sehr interessante Leistung die die Maschinen bis nach NRW gebracht hat. Nach der Wende gab es einige Jahre lang Eilzüge von Altenbeken über Northeim nach Nordhausen, teilweise ging es auch weiter nach Halle oder sogar bis Dessau. Hier und hier gibt es Bilder davon. Anfangs wurde diese Leistung mit Nordhäuser 114 gefahren, später wurde dann auf (inzwischen umbezeichnete) 228, ebenfalls Bw Nordhausen, umgestellt. Daneben gab es dann auch noch die Mietloks der Baureihe 143 (welche schon vor dem 1.1.1992 so bezeichnet waren!), außerdem wurden ja die 112.0 im IC-Dienst von Hannover nach Oldenburg eingesetzt.


218

RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#7 von Markus-in-Lummerland , 19.06.2015 22:07

Hallo zusammen,

danke schön für die Infos!

Zitat von Waldkobold
Dazu müsstest Du schon so ungefähr die Zeit angeben, also welches Jahr, nach 1989 konnte dies durchaus möglich sein.



Ich hatte so an die Zeit Ende der 70er/Anfang der 80er gedacht, wo sich eine DR V100 vielleicht mit einer altroten (noch nicht umlackierten) DB 211er hätte treffen können... wäre ein interessantes Doppel

Viele Grüße
Markus


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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#8 von ZugKnipser , 20.06.2015 00:15

Zitat
Bis zum Inkrafttreten des Transit-Abkommens zwischen DDR und BRD fuhren DR-Loks regelmäßig bis Hamburg, Helmstedt, Bebra und Hof/Saale. Sie beförderten die Interzonenzüge und die Transit-Züge des Verkehrs von und nach West-Berlin.
Später wurde der Lokwechsel in die Grenzbahnhöfe der DDR verlegt.



Quellen dafür?

Nach Lübeck fuhr die DR durch, wo hätte vorher ein Lokwechsel stattfinden sollen/können?
Nach Büchen (früher Lokwechsel in Hamburg) fuhr immer die DR, Lokwechsel in Büchen, östlich davon keine Möglichkeit, frühestens in Hagenow-Land. Die DB ist faktisch vor 89 nie östlich Büchen gefahren. Ich habe viele Jahre vis a vis vom Bahnhof gewohnt.
Richtung Hannover, Lokwechsel in Helmstedt. Lokwechsel in Marienborn? Hing die Strippe bis Marienborn?
Wolfsburg - Oebisfelde, da kenne ich Bilder von vor 1968 mit DB-50er, die bereits ab Oebisfelde am Zug waren. Normalität?
Eisenach - Bebra, Lokwechsel in Bebra.
Probstzella, ja, dürfte die Ausnahme gewesen, daß regelmäßig DB-Loks in der DDR gewendet haben.
War Hof (-Gutenfürst) nicht auch Lokwechselbahnhof? Für 1974 kenne ich Bilder mit der Ludmilla.

Dann gab es noch das "Indusi-Problem", die DR hatte Ende der 60er Jahre gar nicht genug Loks mit Indusi, dieses war aber spätestens ab 31.12.1970 auf Strecken der DB pflicht, so fern die Streckenhöchstgeschwindigkeit über 100 km/h lag. Dafür hat die DR Ende der 60er Jahr tief in den Valuta-Topf gegriffen und bei Siemens für 68 Tfz Indusis bestellt, um damit weiterhin auf DB-Gleisen fahren zu können. Denn das war auch eine Möglichkeit für die DDR an Valuta zu kommen...

Für den 18.06.1972 ist ein Foto veröffentlicht, daß den P1786 mit 110 322 von Nordhausen im Grenzbahnhof Ellrich zeigt. Das könnte ein kleiner Grenzverkehr nach Walkenried gewesen sein. Leider habe ich kein Kursbuch, um den Zuglauf zuordnen zu können.
Quelle: Interzonenzüge von Peter Bock, Seite 134

VG Frank


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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#9 von Waldkobold , 20.06.2015 00:19

Hallo Markus,

ich denke das zu dieser Zeit, schon aus der politische Lage hervorgehend, da keine großen Chancen bestehen. Diesbezüglich sollte man wirklich vorhandene Literatur studieren. Laut meinen Informationen waren zu Deiner angegebenen Zeit die Strecken der DB und DR nur an ausgewiesenen Transitübergängen verbunden, andere Verbindungen gab es nicht.

Nachfolgend mal einige Übergänge die ich so in der kurzen Zeit ermitteln konnte, daraus hervorgehend wäre es wohl am ehesten im Raum Berlin möglich gewesen, da wie ich schon erwähnte die V100, zu dieser Zeit, eine Nebenbahnlok war. Des weiteren ist wohl noch zu bemerken, das es sich auf diesen Strecken um Transitzüge handelte, die nach dem Transitabkommen beider Staaten, teilweise um das Aufkommen überhaupt zu bewältigen, 15 Wagen lang waren und damit eine V100 ( BR110) etwas überfordert gewesen wäre. Diese Züge wurden dann von der BR 118 ,BR 219 oder der Ludmilla gezogen

Übergangsstellen im Eisenbahnverkehr
innerdeutsche Grenze
Helmstedt/Marienborn (Hannover, Westdeutschland)
Büchen/Schwanheide (Hamburg, Norddeutschland)
Bebra/Gerstungen (Hessen, Frankfurt am Main, Saarbrücken, Südwestdeutschland)
Ludwigsstadt/Probstzella (Bamberg, Würzburg, Nürnberg, München, Süddeutschland)
Hof/Gutenfürst, (Hof, Regensburg, München, Süddeutschland) ab Oktober 1972


Grenze DDR bzw. Ost-Berlin/West-Berlin
Berlin-Wannsee/Griebnitzsee (Personenverkehr) und Berlin-Wannsee/Drewitz Bahnhof (Güterverkehr)
Berlin-Spandau/Staaken-West (DDR) bis 1976 nur Güterverkehr, der Personenverkehr wurde 1961 bis 1976 über Berlin-Wannsee/Griebnitzsee abgewickelt
Bahnhof Zoologischer Garten/Bahnhof Friedrichstraße
Berlin-Spandau/Albrechtshof, nur 1961, danach über Berlin-Wannsee bzw. Berlin-Staaken
Züge (Kurswagen) ab Berlin-Zoo nach Kopenhagen über die Eisenbahnfähre Warnemünde – Gedser (Tageszug Neptun, Nachtzug Ostsee-Express), Malmö – Stockholm und Prag – Wien (Vindobona). Durchgehende Kurswagen Richtung Polen (u. a. Paris – Moskau z. B. Ost-West-Express).
Viele Zugverbindungen aus Ost- und Südost-Europa endeten am Ostbahnhof (damals Berlin-Hauptbahnhof) oder in Berlin-Lichtenberg. Es gab nur sehr wenige durchgehende Verbindungen bis Berlin-Zoo, in der Regel musste man umsteigen und kam dann über den Grenzübergang im Bahnhof
Reisende von Berlin (West) mit Reiseziel Berlin (Ost) oder DDR mussten in Berlin-Friedrichstraße aussteigen und dort den Grenzübergang benutzen.
Das Gleiche galt für Reisende aus der DDR/Berlin (Ost) nach Berlin (West).
Nur Transitreisende durch die DDR nach Drittstaaten durften durchgehende Züge von Berlin Friedrichstraße Richtung Berlin-Ostbahnhof benutzen


Ich muss jedoch sagen interessantes Thema, ich habe mir das ganze etwas einfacher gemacht. Ich habe für meine Anlage den Zeitraum ab 1990 gewählt und schon hab ich DR und DB Lok´s auf einer Anlage

viele Grüße Waldkobold Andre


Hier geht es in meine Bastelstube
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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#10 von Frank 72 , 20.06.2015 00:45

Zitat von Markus-in-Lummerland

Ich hatte so an die Zeit Ende der 70er/Anfang der 80er gedacht, wo sich eine DR V100 vielleicht mit einer altroten (noch nicht umlackierten) DB 211er hätte treffen können... wäre ein interessantes Doppel


Da du ja sicherlich keinen konkreten Bahnhof nachbauen willst, könntest du das plausibel so darstellen.
Wenn ich mich recht entsinne, fuhr die V100 im kleinen Grenzverkehr aus Richtung Marienborn bis ins bundesdeutsche Helmstedt. Ich habe die mit einem Zwei-Wagen-Wendezug (Doppelstock, sog. Senftöpfe) in Erinnerung. Ob das allerdings schon in der Wendezeit war, oder kurz davor, weiß ich nicht mehr.


Gruß Frank


 
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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#11 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 20.06.2015 14:31

Hallo zusammen,

in Andres Aufzählung fehlt noch Ellrich, allerdings nur für Güterverkehr. Leider ist das aber auch kein Beispiel für die Ausgangsfrage, denn hier ist die Bedienung umgekehrt erfolgt, also DB-Loks bis zum ersten Bahnhof in der DDR. Auch in der "Insel" um Heimboldshausen sind meines Wissens nach keine DR-Maschinen unterwegs gewesen. Philippstal geht dabei ebenfalls nicht, weil da bis zur Auslieferung der V100 Ost schon die Umgehungsbahn auf DDR-Gebiet verfügbar gewesen ist.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#12 von Frank 72 , 20.06.2015 15:29

Zusammengefasst kann man sagen, dass der Lokwechsel grundsätzlich auf dem Grenzbahnhof der DB stattfand. Insofern ist diese Aussage falsch:

Zitat von E95
Später wurde der Lokwechsel in die Grenzbahnhöfe der DDR verlegt.


Ausnahmen gab es, wie eben Ellrich oder Probstzella.
Die Frage ist nur, welche Rolle da die DR-V100 gespielt hat. Meines Wissens wurden da eher die BR 118, 119, 120 und 132 eingesetzt. Einzig der o.g. "kleine Grenzverkehr" nach Helmstedt fällt mir da spontan ein. Denn ansonsten waren es ja eher Schnell- und Durchgangsgüterzüge, nicht wirklich das Revier der V100.

Gemeint sind übrigens die 80er Jahre bis zur Wiedervereinigung. Zu früheren Zeiten kann ich nichts sagen.


Gruß Frank


 
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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#13 von Dölerich Hirnfiedler , 20.06.2015 15:42

Hallo zusammen,

Für den "Kleinen Grenzverkehr" kann man mit "V100" beschriftete Loks sicher ausschließen. Den "Kleinen Grenzverkehr" gab es erst ab 1972, da waren die Loks schon zur Baureihe 110ff geworden.
Lokomotiven die regelmäßig für den grenzüberschreitenden Verkehr in die Bundesrepublik und nach West-Berlin vorgesehen waren, waren zusätzlich ausgerüstet um sogenannte Republikfluchten zu verhindern. Ich habe nie gehört, das eine Lok der Baureihe 110 so aufgerüstet worden wäre. Fotobelege mit Zügen des kleinen Grenzverkehrs in Helmstedt zeigen an modernen Baureihen meist Loks der Baureihe 132 oder 118.
Die einzigen mir bekannten Belege von Loks der Baureihe V100 (DR) in der Bundesrepublik vor dem 09.11.89 stammen von der Hannover Messe. Dort stellte auch der DDR Lokomotivbau regelmäßig aus.

mfg

D.



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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#14 von E95 , 20.06.2015 17:56

Hallo Frank,



Zitat von Frank 72
Zusammengefasst kann man sagen, dass der Lokwechsel grundsätzlich auf dem Grenzbahnhof der DB stattfand. Insofern ist diese Aussage falsch:

Zitat von E95
Später wurde der Lokwechsel in die Grenzbahnhöfe der DDR verlegt.




Sorry, das mit dem prinzipiellen Lokwechsel in den DDR-Grenzbahnhöfen war wirklich falsch, habe es gelöscht.


Gruß

Peter


 
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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#15 von Illcoron , 20.06.2015 23:20

Hallo Leute,

ihr habt da ja eine schöne Aufstellung gemacht - allerdings mit einige Halbwahrheiten Das Thema könnt ihr bei DSO rauf und runter lesen. Das kommt da gerne immer mal wieder.

Also von Nord noch Süd:
Lübeck - Herrnburg: DR fuhr nach Lübeck - dort Lokwechsel
Büchen - Schwanenheide: DR fuhr bis Büchen - Anfang der 70er Jahre sogar bis Hamburg.
Wolfsburg - Oebisfelde: DB fuhr nach Oebisfelde
Helmstedt - Marienborn: DR fuhr nach Helmstedt
Walkenried - Ellrich: DB fuhr nach Ellrich (nur Güterverkehr - dafür aber in den 70ern mit Dampf).
Bebra - Gerstrungen: Hier kommt es auf die Zeitepoche an. Bis etwa Anfang der 70er Jahre DR nach Bebra, dann DB nach Gerstrungen, dann ab 1988 oder 1989 (zumindest noch vor der Wende) wieder DR nach Bebra. Und hier gibt es eine Ausnahme: Den Kali Korridorverkehr - der wurde von der DB gefahren.
Ludwigstadt - Probstzella: DB - und die Ausnahme, dass das der einzige Grenzübergang unter Strippe war. Die endete dann aber in Probstzella.
Hof - Plauen: DR fuhr bis nach Hof.

Es gab also durchaus Fahrten der DB in den Osten bis zum ersten Bahnhof!!! Man kann das nicht so einfach sagen, dass der Wechsel immer Westen oder immer im Osten stattfand. Das hängt damit zusammen, wer die Fahrdienstleiterhoheit über den Streckenabschnitt hatte. Und vielleicht auch ein bisschen wie es Wechseltechnisch praktikabel war. Und wenn man nachzählt: Jede Bahnverwaltung hatte 4 Zuständigkeiten. Also 4x für die DR in den Westen und 4x die DB in den Osten. (Wenn man Bebra mal als DB zählt)

Die Geschichten die man bei DSO dazu lesen kann sind minunter Klasse. Denn immerhin musste ja jeweils Personale mit rüber. Und was da für Story's abgingen - wirklich lesenswert. Die aus dem Osten haben Material für Christstollen in den Osten geschmuggelt und gingen ersmtal einkaufen - die aus dem Westen wurden behaldet wie Staatsfeinde und mit ihren Fahrzeugen in Käfige gesperrt - dafür gabs aber günstiges Mitropaessen - aber wenn man Pinkeln wollte war wohl die Grenztruppe mit dabei. Nur so am Rande...

So Anhand der Liste kann man sich jetzt selber ausmalen wo die DR V100 in den Westen gekommen sein könnte. Konkret ist mir aus DSO nur ein Beispiel bekannt: Hof! Dort wurde der kleine Grenzverkehr wohl mit einer V100 und einem Halberstädter Mitteleinsteigswagen gefahren.
Der Grenzverkehr in Helmstedt war nach DSO eine Ferkeltaxe der DR.
Lübeck hatte zwar auch einen kleinen Grenzverkehr zum Ende der DDR hin - da ist aber bisher nicht bekannt, wie der aussah.
Büchen dürfte keinen gehabt haben. An allen anderen Übergängen fuhr die DB. Das ist übrigens auch Lustig: Es gibt Bilder bei DSO von Silberlingen im kleinen Grenzverkehr nach Saalfeld, die dann unter Dampf von der DR ab Probstzella weiter gefahren wurden

Grüße

Jens


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#16 von Dölerich Hirnfiedler , 21.06.2015 09:36

Zitat von Illcoron


So Anhand der Liste kann man sich jetzt selber ausmalen wo die DR V100 in den Westen gekommen sein könnte. Konkret ist mir aus DSO nur ein Beispiel bekannt: Hof! Dort wurde der kleine Grenzverkehr wohl mit einer V100 und einem Halberstädter Mitteleinsteigswagen gefahren.



Hallo Jens,

Danke für den Hinweis. Hier gibt es ein Bild: http://www.drehscheibe-online.de/foren/r...5760821,5762013 . Allerdings mit Silberling. Nach dem Bauzustand des Wagens und den Gerätschaften auf dem Bahnsteig sicher vor 1989.

mfg

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#17 von Markus-in-Lummerland , 21.06.2015 18:46

Hallo zusammen,

danke für die vielen Infos, und vor allem den Link zu DSO.

Interessant fand ich auch diesen Beitrag http://www.mec01.muenchberg.de/int.htm, der den politischen Kontext liefert - den Grundlagenvertrag zwischen der BRD und der DDR von 1972.

Dummerweise hab ich eine DR V100 mit eben der V100-Kennzeichnung, die, wenn ich es richtig weiß, spätestens ab 1970 passé war. Stimmt also wieder nicht Aber für den praktischen Moba-Betrieb ist mir das jetzt wurscht

Schön übrigens auch, dass die DR-Loks an DB-Waggons hingen - könnte also durchaus auch eine Garnitur Umbauwagen sein. Hab schon befürchtet, ich muss mir noch DR-Waggons anschaffen - der SBhf platzt eh schon aus allen Nähten

Gute Fahrt!
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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#18 von Frank 72 , 22.06.2015 10:13

Zitat von Markus-in-Lummerland
Dummerweise hab ich eine DR V100 mit eben der V100-Kennzeichnung, die, wenn ich es richtig weiß, spätestens ab 1970 passé war. Stimmt also wieder nicht Aber für den praktischen Moba-Betrieb ist mir das jetzt wurscht


Und falls es dich doch irgendwann jucken sollte, klebst du halt neue Schilder drauf. Das wäre ja das kleinste Problem.


Gruß Frank


 
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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#19 von br143 , 24.06.2015 11:13

Hallo, ich nehme an das nach der Öffnung der Grenzen die ein oder andere V100 in den Westen gefahren sein könnte. Die Reichsbahn als solches wurde ja erst am 1.1.1994 aufgelöst und dann mit der Bundesbahn zur heutigen Bahn AG zusammen gelegt.


Mein Projekt; Endstation Neukloster https://www.stummiforum.de/

Grüße Fred


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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#20 von Illcoron , 24.06.2015 11:32

Zitat von br143
Hallo, ich nehme an das nach der Öffnung der Grenzen die ein oder andere V100 in den Westen gefahren sein könnte. Die Reichsbahn als solches wurde ja erst am 1.1.1994 aufgelöst und dann mit der Bundesbahn zur heutigen Bahn AG zusammen gelegt.



Richtig - der Eilzug Nordhausen - Altenbeken wurde mit einer V100 Ost (später dann mit einem Uboot) gefahren. Auch dazu gibt es schöne Bilder bei DSO.

Edit: Ein paar Beispiele nach der Wende:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,3638558
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,7180444

Jens


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#21 von Frank 72 , 24.06.2015 14:46

Meine Erinnerungen aus Helmstedt stammen wohl auch aus der Nachwendezeit.
Mittlerweile konnte ich mal ein paar Fahrpläne sichten. Im Buchfahrplan für 1989/90 ist für den sog. kleinen Grenzverkehr (Eilzug Eilsleben - Helmstedt) die BR 171 verzeichnet (wie oben bereits jemand erwähnte).
Für den Winter 90/91 würden die Kursbucheinträge zu meinen Erinnerungen (V100 mit Doppelstockwagen-Wendezug) passen.


Gruß Frank


 
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RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#22 von 218 ( gelöscht ) , 24.06.2015 20:36

Zitat von Illcoron

Zitat von br143
Richtig - der Eilzug Nordhausen - Altenbeken wurde mit einer V100 Ost (später dann mit einem Uboot) gefahren. Auch dazu gibt es schöne Bilder bei DSO.

Edit: Ein paar Beispiele nach der Wende:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,3638558
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,7180444



Weiter oben habe ich geschrieben

Zitat von 218
Explizit zur V100, hier gab es eine sehr interessante Leistung die die Maschinen bis nach NRW gebracht hat. Nach der Wende gab es einige Jahre lang Eilzüge von Altenbeken über Northeim nach Nordhausen, teilweise ging es auch weiter nach Halle oder sogar bis Dessau. Hier und hier gibt es Bilder davon. Anfangs wurde diese Leistung mit Nordhäuser 114 gefahren, später wurde dann auf (inzwischen umbezeichnete) 228, ebenfalls Bw Nordhausen, umgestellt


218

RE: DR-Loks auf dem Gebiet der DB?

#23 von Illcoron , 25.06.2015 12:32

Zitat von 218

Zitat von Illcoron

Zitat von br143
Richtig - der Eilzug Nordhausen - Altenbeken wurde mit einer V100 Ost (später dann mit einem Uboot) gefahren. Auch dazu gibt es schöne Bilder bei DSO.

Edit: Ein paar Beispiele nach der Wende:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,3638558
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,7180444



Weiter oben habe ich geschrieben

Zitat von 218
Explizit zur V100, hier gab es eine sehr interessante Leistung die die Maschinen bis nach NRW gebracht hat. Nach der Wende gab es einige Jahre lang Eilzüge von Altenbeken über Northeim nach Nordhausen, teilweise ging es auch weiter nach Halle oder sogar bis Dessau. Hier und hier gibt es Bilder davon. Anfangs wurde diese Leistung mit Nordhäuser 114 gefahren, später wurde dann auf (inzwischen umbezeichnete) 228, ebenfalls Bw Nordhausen, umgestellt




Doppelt gemoppelt - sorry - hatte nicht mehr auf dem Schirm, dass Dud as schon gepostet hattest. Eigentlich hatte ich auch einen anderen Thread gesucht. Es gab mal einen mit einer V100 bei Bad Karlshafen an der Weser. Den habe ich aber leider nicht mehr wiedergefunden.

Grüße

Jens


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