Moin,
der Peco PL-11 sieht wirklich aus wie ein Oberflurantrieb. Nur dürften sich aufgrund der Neigung bzw. Gewohnheiten der Inselbewohner dessen Stromverbrauch ähnlich dem der Peco PL-10 (reiner Unterflurantrieb) verhalten. Problematisch ist, dass ich beim PL-11 keine Zusatzkontakte bzw. Möglichkeiten für den Anbau von Zusatzkontakten entdecken kann. Mit diesen Antrieben wird sich in Verbindung mit den Peco Weichen vermutlich eine ähnlich schlechte Betriebssicherheit wie mit Minitrix Weichen und deren "Nebenflurantrieben" erreichen lassen. Auf Dauer bereiten diese aber außer einer Menge Frust schwarze Löcher im Portemonnaie, so meine Einschätzung.
Ich habe reichlich Erfahrungen mit vielen motorischen Weichenantrieben sammeln dürfen. Mehrheitlich waren Dauertests sehr erfolgreich, Schwächen hatten bis auf sehr wenige Ausnahmen fast alle. Am besten schlugen sich trotz einer relativ hohen Geräuschkulisse Tillig Elite Weichenmotore und die NWM Antriebe. Letztere bekommt man - wenn überhaupt - nur durch Zufall. Zwei von denen liegen unter meinem Inglenook. Diese bekam ich durch einen glücklichen Zufall, weil sie bei einem Freund unbenutzt herumlagen und er mit nur zwei Weichenantrieben keine Anlage bauen wollte. Im Inglenook brauche ich nur zwei Weichenantriebe und so konnte ich die Erstausstattung mit Fulgurex Motoren gegen die richtig guten (extrem leise, extrem langsames Umlaufen, stellgenau und genug Zusatzkontakte für Rückmeldung, Herzstückpolarisierung sowie Endabschaltung) NWM Teile austauschen. Den o.a. Modellbahnladen gibt es zwar nicht mehr, aber auf Ausstellungen bemerkten so einige Besucher, dass man von den Antrieben fast gar nichts mehr hört. Dagegen sind die Tillig Weichenmotore ziemlich laut. Auch brauchen diese eine Menge Pflege, damit sie dauerhaft funktionssicher sind. Bisher nahm ich sie aber trotzdem gern, weil sie sowohl mit Gelenkzungenweichen wie auch mit Selbstbauweichen mit gelenklosen Federschienenzungen gut zurechtkommen. Nach längeren Betriebspausen muss man die Dinger aber wieder gängig machen, weil die Schleifbahnen der Zusatzkontakte oxidieren. Geht zwar, aber es nervt.
Angesichts der Tatsache, dass es bei den einschlägig bekannten Elektronikversandhändlern Microservos unter 10,-/St. gibt, sind diese Stellmotore heute eigentlich das Maß der Dinge. Zusatzkontakte lassen sich sowohl mechanisch wie auch elektronisch (ESU SwitchPilot extension) bewerkstelligen. Diese Variante brachte ich nur deshalb ins Spiel, weil es für dich einfacher mit der Herzstückpolarisierung wird. Wenn du da erst aufwendig Microschalter justieren und anschließend verkabeln musst, hemmt das den Baufortschritt und fördert massiv den Frust. Da ist es mit den "Extensions" schon um einiges einfacher.
Aber mal Hand auf's Herz. Unterflurantriebe sind durch ihre Unsichtbarkeit optisch um einiges zuträglicher als so ein länglicher Klumpen oberirdisch parallel zur jeweiligen Weiche. Ist wie mit Fahrzeugen in größeren Baugrößen. Bei manchen Details ist es nicht wichtig, dass man sie sieht. Wichtiger ist, dass man um ihr Vorhandensein weiß.
Lieben Gruß
acecat
Ich muss wohl irgendwie kaputt sein.
Nie funktioniere ich so, wie andere es gern hätten.