[HvThun]

Hallo Gemeinde,

ich hätte da gerne mal ein Problem:

Ich habe meine aus Kindertagen geliebte Märklin 3003 BR 24 (Mein Gott habe ich damals lange dafür gespart) instand gesetzt, entölt, gesäubert, dezent gefettet und mit einem TAMS LD-W-32.2 ausgestattet. Nun ergibt sich folgende Situation:

Fährt sie? Ja, aber.....

Wenn ich den Fahrbefehl gebe (MS2) fängt sie zunächst einmal an zu fiepen, je mehr Gas um so mehr fiepen. Das scheint aber für TAMS normal zu sein, ich habe es zumindest auf dem ein oder anderen Youtube Video gehört und auch schon irgendwo gelesen. Irgendwann entschliesst sich die Lok dann, loszufahren und beginnt langsam zu beschleunigen. Verlangsamen geht ewig langsam, ein Bremsweg wie ein 40 Tonner auf Eis würde ich mal sagen. Rückwärts habe ich das gleiche Spiel, hier habe ich nur das Gefühl, dass sie "etwas" schneller ans Fahren kommt.

Der Decoder ist richtig angeschlossen, kalte Lötstellen hab ich keine entdecken können. Ich vermute, dass ich da diese ominösen CV´s richtig einstellen muss und hier beginnt mein Dilemma. Ich werde aus der Anleitung von Tams nicht wirklich schlau. Ich habe schon den ein oder anderen CV verändert so wie ich gedacht habe das es richtig sei, aber das Resultat war immer das gleiche, die Lok fuhr gar nicht, bis ich wieder die Ausgangskonfig hergestellt hab. Somit mache ich da etwas falsch.

Hier die Fragen und Bitten:

Woran kann es liegen?
Welche CVs sollte ich mit welchen Werten belegen?
Mache ich das richtig mit meiner MS2 (Lok bearbeiten - CV - Adresse anwählen - Wert eingeben)?

Gruß aus dem Norden

Hinnerk

[Jochen53]

Hallo,
das Geräusch ist für TAMS typisch. Du solltest die Anfahrverzögerung und die Bremsverzögerung reduzieren oder auf Null setzen, wie das geht, steht in der Gebrauchsanleitung.
Viele Grüße, Jochen.

[hjkoenig]

Hallo,
bei meinen 8 Tams Decodern ist keiner dabei, der die beschriebenen Geräusche macht. Unter den umgebauten Loks ist auch eine ältere Märklin BR 24 (die mit den nötigen Manipulationen an einer Motorschildschraube) Liegt das daran, dass es sich bei meinen Decodern um LD-G 32x (mit Märklin Austauschmotor) handelt, oder haben die Geräusche doch noch andere Ursachen?
Gruß, Hajo König

(Schreibfehler verbessert)

[HvThun]

Moin, danke für die Antworten, aber leider steht es so nicht in der Gebrauchsanleitung, zumindest nicht so wie ich es verstehen würde oder ich mache da was falsch, komme nur nicht drauf was.

Ich habe die CV´s schon verändert, von denen ich annehme, dass sie die Bremsverzögerung und Anfahrverzögerung regulieren, Resultat war, dass die Lok einfach nicht fuhr.

Wenn ich die Schildkröte anmache, fährt die Lok nebenbei fast so, wie ich es mir wünsche, ich würde aber auch gerne wissen warum.

Von daher formuliere ich meine Frage noch einmal ganz präzise:

Welche CVs sollte ich auf ungefähr welche Werte setzen? (Die Anleitung hat mich da nicht schlauer werden lassen, sonst würde ich hier nicht fragen)

Dankbar wäre ich auch. wenn die Nummern der CVs genannt würden.

[aadmgs]

Hallo Hinnerk,

die Märklin "Allstrom" Motoren, respektive die mit der Feldspule, benötigen eine Mindestspannung zum losbrechen des Ankers (hört sich jetzt dramatisch an... )

Die stellst Du mit CV65 ein. Das ist sehr unterschiedlich je Lok

Wenn Sie dann losgefahren ist, braucht sie auch eine Mindestspannung zum Fahren in der kleinsten Fahrstufe.
Die stellst Du mit CV2 ein.

Hatte gestern ein Märklin KLVMauf dem Tisch, die ist erst gefahren als ich CV 65 auf 155 und CV 2 auf 140 hochgestellt hatte (die hatte aber auch einen Sturzschaden)

Ich würde wie folgt vorgehen:

- Masse simulation (in der CS2, MS1 als Geweicht dargestellt) ausschalten, damit ist die Anfahr und Bremsverzögerung nicht aktiv
- CV 65 hochstellen, z.B. 150, CV2 hochstellen z.B. 140, Achtung CV65 muß größer sein wie CV2
- Regler auf Fahrstufe eins, Lok sollte loslaufen ohne "fiepen"
- umschalten und gleiches Vorgehen
- sofern die Lok hetzt in Fahrstufe 1 zu schnell ist (was bei den og. Werten vermutlich so sein wirrd, dann die Werte runter nehmen, am besten in 5er Schritten, bis sie nicht mehr läuft, dann die Werte davor nehmen und sie sollte schön langsam über die Strecke kriechen. Du kannst Dich dann noch in 1er Schritten an das Optimum rantasten.

Ganz am Schluß die Massesimulation wieder einschalten.

Hoffe das hilft Dir weiter.

[Dschowy]

Das Fiepen kommt von der Motorfrequenz. Die sollte man umstellen. Da gibt es 2 Werte. Ich hab momentan nicht im Kopf, welche CV das ist. Aber in der Anleitung ist alles ausführlich erklärt, was die einzelnen CVs machen. Da muss man etwas experimentieren. Das mit dem Anfahrkick CV65 ist jedenfalls ein wichtiger Punkt.

Meine 3003 hab ich übrigens mit ESU Lokpilot und Hamomagnet umgebaut.

[roxXx5]

Hallo Hinnerk und alle anderen,

Um das fiepen zu beseitigen im cv9 (register 4 den Wert auf 1 ändern, um die pwm frequenz für den Motor anzupassen. Bei meinen 16 Loks mit ldw 32.2 fiept da nichts mehr mit dieser Einstellung.

Liebe Grüße

Rolf

[HvThun]

Moin, das hat schon mal geholfen, jetzt macht die Lok schon fast was ich will. Eine kleine Frage habe ich noch:
Achim schrieb was von einer Massesimulation. Die habe ich bei der MS2 nicht gefunden, von dem was ich mir da zusammenreime, könnte damit auch der "Schildkrötengang" mit gemeint sein, oder liege ich damit falsch?

Zusammenfassend folgendes:

CV 65 (Losbrechspannung (Damit Lok losfährt)) und CV 2 (Mindestspannung (damit Lok in Bewegung im langsamsten Gang bleibt) erhöhen. (Mein Fehler war hier, dass ich nur eine der CV jeweils geändert hab. Sicher geschuldet meiner Unsicherheit, was kaputt zu machen, Digitalneuling eben).

CV 9 auf 1 ist der "Antifiep", danach hörte sich meine BR 24 wieder an wie früher (schön nostalgisch)

Was mich auch verunsichert hat war, dass die Lok so langsam fuhr, allerdings hab ich dann die Einstellung in der MS2 zur Vmax gefunden und siehe da, es geht.

Beste Grüße

Hinnerk

[JoWild]

Hallo

Ich habe schon mehrere meiner alten Loks mit dem LD-W-32 oder später LD-W-32.2 digitalisiert. Bei keiner einzigen konnte ich die PWM-Frequenz auf 480 Hz belassen, weil immer das Fiepen auftrat. Leider ist allerdings gerade bei der CV 9, die für die Auswahl der Frequenz zuständig ist, auch noch ein Satzfehler in der Anleitung (zumindest bis vor Kurzem), denn für die 60 Hz steht da auch die "0" und nicht die "1".

Leider klingen nach meiner Erfahrung die alten Modelle mit PWM etwas härter als mit Wechselstrombetrieb am Trafo. Das war auch schon so, als ich mit einem PWM-Fahrgerät analog Betrieb machte. Des Weiteren ist m.E. das Bürstenfeuer durch die getaktete Rechteckspannung auch ausgeprägter.
Ich fände es gut, wenn man auch eine Frequenz von 100 Hz programmieren könnte. Da würde immer noch kein Fiepen auftreten, aber das Fahrverhalten wäre m.E. etwas besser. Mein PWM-Fahrgerät arbeitet mit dieser Frequenz.

Und zur Ursache des Fiepens: Ich denke die Feldspule zusammen mit Ihrem Kern oder auch der Anker arbeitet da wie in Lautsprecher und die Frequenz kann man dann hören

[aadmgs]

Hallo Hinnerk,

da habe ich wohl ungenau ausgedrückt.

In der Grundeinstellung des Decoders liegt auf F3 (Funktionstatste 3) die Funktion Rangiergang, das wird bei Märklin im Normalfall mit einem Schildkrötensymbol gekoppelt. Damit kannst Du die Geschwindigkeit halbieren.

Auf F4 ist das Ein/Auschalten der Anfahr/Bremsverzögerung gelegt. Das habe ich als Massesimulation bezeichnet, da mit der Anfahr- und Bremsverzögerung das Fahrverhalten einer realen Lokomotive "simuliert" wird. Du drehst den Regler auf und die Lok fährt nicht sofort mit Höchstgeschwindigkeit los, sondern fährt langsam hoch, gleiches dann beim bremsen, schön langsam langsamer werden.

Wenn das eingeschaltet ist, dann kannst Du nur schwer erkennen, wenn Du Änderungen an den og. CV's vornimmst.