hier mal eine richtige Anfängerfrage, die euch sicherlich alle unterfordert
Wie weit springt eine optimal eingestellte analoge Märklin-Lok mit elektromechanischem FRU beim Fahrtrichtungswechsel?
Hintergrund: Wenn man nicht gerade eine ganz alte Lok mit dem Walzen-FRU hat (hab noch so eine abgenudelte 3003er mit Baujahr Ende 50er), wird der Strom zum Motor beim Umschalten unterbrochen. Die Lok fährt nicht mehr wie verrückt durch die Gegend, so lange man am Trafo den Impuls betätigt. Dennoch fließt auch beim FRU mit dem Wippmechanismus in den ersten Sekundenbruchteilen, bevor der FRU anzieht, noch etwas Strom durch den Motor und die Lok "springt" eine gewisse Distanz. Wie groß ist diese Distanz bei optimaler Einstellung? Ich weiß, dass man mit der Federspannung herumspielen kann, damit die Umschaltung zuverlässig funktioniert, ohne dass der FRU bei Schnellfahrt ungewollt schaltet. Aber den perfekten Arbeitspunkt habe ich noch nicht gefunden bzw. weiß nicht, wie weit ich vom Optimum entfernt bin und würde mich über empirische Vergleichswerte freuen. Konkretes Modell ist bei mir eine Primex 141er, vermutlich aus den 80er Jahren.
Viele Grüße, Christof
Meine kleine Märklin M-Gleis-Platte: http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=143812
Wenn alles richtig ist , zuckt die Lok nur ganz leicht , und springt nicht . Einstellen der Federspannung und des Unterbrechers für die Motorspannung . Das ist aber abhängig , von der Spannung , die noch bei der Lok ankommt . Spannung geht verloren an den Kontaktlaschen und Schienenverbindern der Gleise .
Kann also sein , das es am Arbeitstisch gut ist , aber auf der Anlage nicht .
Auch kommt es auf die Belastung des Trafos an . An gelb noch einige Lampen angeschlossen , zieht die Spannung am Trafo auch runter .
Die Einstellung des FRU ist das Eine. Die Stromversorgung das Andere. An einer Lok, die sich in der Nähe des Anschussgleisstücks weniger als 5mm bewegt, würde ich nicht mehr weiter justieren. Ideal und erreichbar sind auch etwa 2mm. Völlig ruckfreies Umschalten ist mit dem Standardmodell mit Schaltwippe kaum erreichbar. Beim justieren sollte man sich unbedingt an die Märklin-Anleitung halten und nicht an der Feder selber rummurksen, sondern den Arm am Schieber justieren. Wenn schon an der Feder herumgebogen wurde, mit einer neuen Feder nochmal probieren. in der Regel erbringt eine neue Feder an einem unveränderten Umschalter schon ziemlich optimale Ergebnisse.
Bei einem richtig eingestellten Wippenrelais gibt es eigentlich keinen Bocksprung. Voraussetzung neben richtiger Einstellung ist eine konstante Spannung im primären Stromnetz. Da da aber Spannungsschwankungen auftreten, wird man den Punkt zwar treffen können, aber je nach Schwankung tritt der Bocksprung dann doch mehr oder weniger auf. Außerdem hängt es auch von guter Einspeisung der Fahrspannung in der Anlage ab: je weiter der nächste Einspeisepunkt vom aktuellen Lokstandpunkt entfernt ist, desto geringer ist die Spannung (Spannungsverluste durch Übergangswiderstand an den Schienenverbindern), also auch die Umschaltspannung. Dann zieht das Relais nicht richtig an: Bocksprung! Und man sollte grundsätzlich mit dem Umschalten warten, bis die Lok tatsächlich steht, vor allem die großen Scheibenkollektor-Motoren haben einen nicht zu übersehenden Auslauf.
Und es gibt elektrische Möglichkeiten den Bocksprung zu unterbinden. Zum einen mit der Märklin Vorschaltelektronik, oder SUCHE mal im Forum nach Zusatzelektronik.
Gruß klein.uhu
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
Danke an alle für die Antworten. Das hat mir sehr weitergeholfen. Die Lok habe ich tatsächlich durch Herumspielen an der Feder versucht einzustellen, wobei die Feder auch vorher schon nicht ganz so neu aussah. Ich verwende M-Gleise, habe aber auch mehrere Einspeisepunkte, der längste Weg zum Einspeisepunkt dürfte kaum länger als eine Meter sein.
Werde mir dann wohl einen Satz neuer Federn besorgen und dann nur noch am Haken herumbiegen. Werde irgendwann im Mai noch einen Stapel weiterer analoger Loks bekommen und bei denen weiß ich jetzt auch schon, dass die nicht sonderlich zuverlässig schalten. Ich weiß, dass ich da auch einen billigen Decoder einbauen könnte (z.B. TAMS LD-W 32.2), will Probleme aber gerade am Anfang meiner MoBa-Karriere nicht umgehen, sondern lösen lernen. Wenn das abgehakt ist, werde ich in Zukunft auch was anderes probieren.
Märklin 7194 für die Feder ist richtig?
Und könnte ich den alten Walzen-FRU in der ollen BR24 durch einen moderneren Wippen-FRU ersetzen von den Maßen und der Verschraubung her? Ist für die Kids mit dem nötigen Doppel-Impuls und dem Bocksprung nämlich etwas schwierig.
Viele Grüße, Christof
Meine kleine Märklin M-Gleis-Platte: http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=143812
Und könnte ich den alten Walzen-FRU in der ollen BR24 durch einen moderneren Wippen-FRU ersetzen von den Maßen und der Verschraubung her? Ist für die Kids mit dem nötigen Doppel-Impuls und dem Bocksprung nämlich etwas schwierig.
Hallo,
Die Feder 7194 ist richtig. Bis in die späten 1980er waren Märklin-Lokomotiven Ersatzfedern in einem Fach im Styroporeinsatz beigegeben. Vielleicht findest Du da ja noch welche. Der alte Umschalter lässt sich problemlos austauschen. Für die alten Walzenumschalter gibt es sogar einen Markt. Also keinesfalls wegwerfen.
Hmm, irgendwie macht doch der Bocksprung zusammen mit dem charkterristischem MÖÖÖÖP- Geräusch den Charme der alten Märklin Analogtechnik aus, oder? Ich werde die drei analogen Loks die ich noch habe, jedenfalls so lassen.
...und jetzt komm´n Sie!
Bis neulich! Alex
BR 218: Da weiß man, was man hat!
Humor ist der Knopf, der verhindert, das einem der Kragen platzt! (Ringelnatz)
Irgendwie lustig, "welche Lok springt am Weitesten" ...
Meine Erfahrungen: - mit einem kräftigen 30 VA Trafo klappt das schnelle Umschalten wesentlich besser als mit einem 10 VA Trafo; - auch nicht so viele Lasten an den Lichtstrom vom Fahrtrafo anschließen; - gute niederohmige Einspeisungen, in "braun" und "rot"; - Lok zunächst anhalten, also 0 Volt - dann erst umschalten;
- ich erzeuge den Umschaltimpuls über ein 1 x UM Relais, der Ruhekontakt führt den Fahrstrom, der Arbeitskontakt die 24 V AC. Ich realisiere das mit einem Arduino Uno: zunächst 500 mSec AUS, dann den Impuls mit xx mSec. Angefangen habe ich mit 250 mSec, viel zu lang. Derzeit verwende ich 90 mSec. Das funktioniert mit einer blauen Henschel Diesellok, mehrere kurze 'C' Achsfolge Dampfloks, ein Schienenbus der nur 1x Umschalten braucht (ich habe noch einen weiteren der 2x braucht!), eine digitale KLVM (die hüpft exakt 0 mm). Ich möchte möglichst präzise vor dem Prellbock stoppen, ausgelöst durch ein Schaltgleis 5146.
- die 24 V AC habe ich durch ein zusätzliches Kabel aus dem ollen 30 VA Trafo herausgeführt (vorher 10 VA). Das ist aber nur für Fachleute gedacht, die wissen was sie tun. Andere sollten sich eher einen separaten Trafo kaufen 230 V AC auf zB 2x 12 V. Übrigens: in der Netz-Zuleitung zu den alten Märklintrafos habe ich einen Ringkerntrafo eingebaut, der von den 230 V AC mit der Sekundärwicklung 12 V AC "abzieht", ich möchte keine Überspannungen.
- die Ablaufsteuerung kann man sicherlich auch mit 2 x NE 555, einem Taster und 2-fach Relaisboard realisieren (1x EIN/AUS und 1x Fahrstrom/Umschaltspannung). Für alle, die keine uProzessoren mögen.
In beiden Fällen ist der Sprung der Lok wesentlich geringer als der Weg durch das Nachschieben der Wagen beim Abbremsvorgang. Insbesondere bei flotter Fahrt.
Die angedachte Umrüstung aller Loks auf Digitaldekoder zur Vermeidung vom "Bocksprung" ist damit vom Tisch. Und die elektronische Lösung mit den 2 Transistoren für SM und Motor brauche ich auch nicht mehr.
Modell/Spielbahner u. Sammler. Testanlage mit M-,K- u. C-Gleis.Modulanlage mit K- u. C-Gleis. Fahre in H0 mit IB (DCC/MM2) oder analog mit AC oder DC. H0 Strab.-, H0m/ H0e Klein- u. Feldbahn mit DC u. DCC Schalten analog m. GBS.