Umbau einer H0 Märklin 3075 BR 216 aus den 70ern.
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Update Februar 2020
Es kommen neue selbst erstellte LED-Platinen zum Einsatz.
Beim Umbau unserer Clubmodelle haben wir festgestellt, dass neuere 216er einen geänderten Rahmen bekommen haben.
Dieser hat unterhalb der Glühlampenhalterung eine Erhöhung.
Damit die LED-Platinen auch auf die neueren Rahmen passen, haben sie an dieser Stelle eine entsprechende Aussparung bekommen.
Außerdem wurde eine optionale Fernlichtfunktion der jeweils unteren beiden Scheinwerfer installiert.
Den folgenden Umbaubericht habe ich entsprechend geändert und angepasst.
Ich hoffe der Bericht ist für einige von euch interessant.
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Jetzt habe ich mich mal an den Umbau meiner alten 3075 gewagt.
Ziel des Umbaus war es, die Lok mit einer 21MTC Schnittstelle auszurüsten, die Glühbirnen durch warmweiße LEDs zu ersetzen und rote Schlusslichter einzubauen.
Außerdem sollte sie mit einem Stützkondensator und Sound ausgerüstet werden.
Zuerst habe ich alles ausgebaut, bis nur noch der Rahmen übrig war.
Die Lok wurde mit einem Märklin 60944 HLA Motor ausgerüstet und der Anker mit 2 Kugellager (Motorschild: innen 1,5 mm / außen 4 mm, Getriebeblock: innen 2,0 mm / außen 5 mm) versehen.
Dazu musste das Kunststofflager im Motorschild mit einem Zentrierbohrer auf 4 mm und der Getriebeblock auf 5 mm aufgebohrt werden.
Als Decoder kommt ein ESU Loksound 4.0 54499 auf einer selbst erstellten 21MTC Adapterplatine mit verstärkten AUX3/AUX4/AUX5/AUX6 Ausgängen zum Einsatz.
Zwar hat der Loksound 4 Decoder noch keine AUX5/AUX6 Ausgänge, aber so ist die Lok für die Zukunft gerüstet.
Gehalten wird beides von einem Märklin 258820 Decoderhalter.
Auf der 21MTC Adapterplatine befindet sich auch noch eine Schaltung zum Anschluss eines 2200µF 25V Stützkondensators, der auf den Rahmen geklebt wurde.
Zur Programmierung des Decoders kann der ELKO per DIP-Schalter abgeschaltet werden.
Zum Einbau der Schlusslichter müssen die Schlusslichtattrappen am Gehäuse vorsichtig auf die gewünschte Größe aufgebohrt werden.
Als nächstes habe ich mir hauchdünne LED Platinen für die Beleuchtung angefertigt. Es kommen je Stirnseite 3 golden sunny white (Vorwiderstand 3,6 KOhm) und 2 rote (Vorwiderstand 5,6 KOhm) 0603 SMD LEDs zum Einsatz.
Die Platinen haben zusätzlich eine optionale Fernlichtfunktion der unteren beiden Scheinwerfer.
Ich weiß nicht, ob die Fernlichtfunktion dem Vorbild entspricht, sieht allerdings im Betrieb sehr gut aus.
Nachdem die Platinen eingeklebt waren, habe ich kurze Lichtleiterstücke ins Gehäuse eingesetzt.
Um einen Lichtübertritt zu verhindern, wurden die Lichtleiter mit schwarzen Schrumpfschläuchen versehen.
Zusätzlich habe ich zwischen die LEDs noch kleine Kunststoffabtrennungen geklebt.
Außerdem wurden die oberen LEDs jeweils mit einem Stück Schrumpfschlauch verkleidet, um einen Lichtübertritt in die Führerstände zu verhindern.
Die Abschirmbleche an den Führerständen müssen etwas zurechtgebogen werden, damit die Platinen passen. Man kann sie auch weglassen.
Beim Aufsetzen und Abnehmen des Gehäuses muss sehr darauf geachtet werden, die oberen LEDs nicht zu beschädigen.
Die Kante zwischen den Abschirmblechen und den oberen Lichtaustritten habe ich mit transparentem Kleber aufgefüllt, damit die oberen LEDs hier nicht hängen bleiben können.
Die alten Kupplungen wurden gegen Märklin NEM Schächte 671860 mit Märklin Kurzkupplungen getauscht.
Als Lautsprecher kommen Teile eines ESU Lautsprecherset 50340 mit zwei 11x15 mm Lautsprechern von Reichelt zum Einsatz.
In dem ESU Set sind 2 Lautsprecher und 3 verschiedene Schallkapseln enthalten.
Da ich das ESU Lautsprecherset 50340 bereits bei einer anderen Lok verbaut hatte, waren nur noch die nicht benötigten Schallkapseln, aber keine Lautsprecher mehr übrig.
Der Klang ist sehr gut und wir konnten keinen Unterschied zu den 10x15 ZIMO Lautsprechern eines Clubmitglieds feststellen.
Jetzt konnte alles wieder zusammengebaut und final getestet werden.
Die Lok fährt sehr gleichmäßig und auch extreme Langsamfahrt ist ruckelfrei möglich.
Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf vorbildgerechte 120 km/h begrenzt.
Das weiße Licht leuchtet angenehm warmweiß und die Schlusslichter haben ein sattes Rot (beides kommt auf den Bildern nur schlecht rüber).
Die Helligkeit kann mittels Decodereinstellung noch erhöht oder gedimmt werden.
Auf eine Führerstandsbeleuchtung wurde bewusst verzichtet.
Durch den Stützkondensator läuft die Lok auch auf M-Gleisen ohne Probleme.
Ich hoffe, dass der kurze Umbaubericht dem ein oder anderen etwas helfen kann.
Weitere Umbauberichte habe ich >> hier << zusammengefasst.
Belegung:
LV an der 21MTC Platine an W der Frontplatine = Stirnlicht (weiß)
LH an der 21MTC Platine an W der Heckplatine = Stirnlicht (weiß)
AUX1 an der 21MTC Platine an R der Frontplatine = Schlusslicht (rot)
AUX2 an der 21MTC Platine an R der Heckplatine = Schlusslicht (rot)
AUX3 an der 21MTC Platine an F der Frontplatine = Fernlicht
AUX4 an der 21MTC Platine an F der Heckplatine = Fernlicht
AUX5 = frei
AUX6 = frei
+ Anschlüsse an der 21MTC Platine = gemeinsamer Rückleiter U+
Teileliste:
Märklin 60944 HLA Motor - ca. EUR 22,50
Kugellager (1 Stück, innen 1,5 mm / außen 4 mm) - ca. EUR 2,00
Kugellager (1 Stück, innen 2,0 mm / außen 5 mm) - ca. EUR 2,00
21MTC Adapterplatine - Eigenbau - Bei Fragen einfach eine Nachricht senden
Märklin 258820 Decoderhalter - ca. EUR 2,00
LED Platinen - Eigenbau - Bei Fragen einfach eine Nachricht senden
2200µF 25V Kondensator - EUR 0,50
Märklin 671860 NEM-Schacht (2 Stück) - ca. EUR 3,00
Märklin 07203 Kurzkupplung (2 Stück) - ca. EUR 3,00
2x Reichelt LSF-S1511K Lautsprecher - ca. EUR 6,00
Schallkapsel aus ESU Lautsprecherset 50340
Lichtwellenleiter (10 Stück) - Reststücke verwendet
Schrumpfschläuche - Reststücke verwendet
Falls die Fotos nicht angezeigt werden, bitte hier klicken: >> Fotos zum Umbaubericht <<
Viele Grüße
Mario