Tag.
Hier also mein Testbericht zur Gumminase von Electrotren. Das gute Stück lief bei Electrotren unter verschiedenen Artikelnummern, beispielsweise 3510, 3510d, 3510s, 3512, 3512d, 3512s.
Meinen Zug habe ich als 3510 bestellt, bei einem Händler in Spanien, El Taller Modelista. Den möchte ich hier auch nochmal lobend erwähnen: Der Versand nach Australien wurde einfach vom Kaufpreis abgezogen (!), auf meine Feststellung hin, dass an einer Achse ein Ritzel ausgebrochen ist, bekam ich umgehend zwei Ersatzachsen zugeschickt.
Aus der Packung heraus und analog haben mich die Fahreigenschaften gleich überzeugt, der Zug läuft sowohl im unteren als auch oberen Geschwindigkeitbereich recht leise und absolut ruckfrei. Daran hat sich auch nach dem Einbau eines Digitaldecoders ESU Lopi 4 MTC21 nichts geändert.
Wehmutstropfen bei den Fahreigenschaften, eigentlich schon ein Manko: Der angetriebene Wagen "wackelt" beim Fahren sichtbar und quer zur Fahrtrichtung, so als würde der Antrieb klemmen. Ich habe hier die Kardanwellen im Verdacht, eventuell sind die zu lang.
Jetzt aber zu den Bildern:
Bild 1: Der ganze Zug
Bild 2: Näher dran
Schweibenwischer, Spiegel, Griffstangen sind bereits zugerüstet. Ich kenne das Original nicht, die Trittstufe beim Modell ist am Drehgestell mit angespritzt. Auch die Hebel an der Schaku sind ab Werk bemalt.
Bild 3: Am Zug entlang
Auch die Schläuche zwischen den beiden Wagen sind bereits montiert.
Bild 4: Bedruckung
Sauber und gut lesbar bedruckt, siehe auch nächstes Bild.
Bild 5: Wagenübergang
Ok, da ist ein Spalt. Man sieht auch, dass der Wagen auf dem Foto nicht richtig gekuppelt ist. Die Kupplung ist 4polig stromführend. Auch in ordentlich gekuppeltem Zustand bleibt ein Spalt zwischen den Faltenbälgen. Ich kann damit aber gut leben. Auch hier nochmal gut zu sehen: saubere Bedruckung.
Bild 6: Auf die Maus
Das übliche Gehäuseabmachbrimborium: Aufspreizen und abziehen. Beachtet den dem Fahrgestell zugewandten Teil des Gehäuses. An dessen Form kann man hier erkennen, dass man das Ding schon aufspreizen muss, bis es (mir in der Seele) weh tut. Dabei lassen sich Kratzer an Gott sei Dank nicht sichtbaren Teilen kaum vermeiden - zumindest nicht von mir. Die drei Kabel von Fahrgestell zu Gehäuse dienen dem Strom für Spitzenlicht und Führerstandbeleuchtung. Der Führerstand lässt sich auch recht einfach entfernen, so dass man Gehäuse und Fahrgestell wirklich trennen kann, ohne den Lötkolben zur Hand nehmen zu müssen.
Bild 7: Von unten
Man sieht schon: zwei angetriebene Drehgestelle, (leider) ein Haftreifen pro Drehgestell (eventuell sind die auch für das Wackeln verantwortlich), Stromabnahme von vier Achsen, Antrieb (leider) nur auf eine Achse pro Drehgestell.
Bild 8: Drehgestell von unten und von nah
Bild 9: Das Innenleben
Die Inneneinrichtung gefällt mir gut. Wer will kann da noch verfeinern, beispielsweise den Gang dunkler absetzen. (Immerhin passt die Farbe der Sitze schon mal gut zur Tegernseebahn. Aber dazu später an anderer Stelle mehr.)
Man sieht auf diesem Bild im rechten Bereich zwei braune Kabel, die aus dem Untergrund kommen und nicht angeschlossen sind. Außerdem einen Metallring dort, wo in Bild 7 Schallaustrittsöffnungen zu sehen sind. Ob es sich dabei wohl um einen Lautsprecher handelt? Aufgrund mangelnder Erfahrung mit Soundmodellen kann ich es beim besten Willen nicht sagen. Und noch weiter demontieren wollte ich das Modell heute nicht.
Bild 10: Das Innenleben zum Zweiten
Man muss nur zwei Schrauben lösen, um die Platine mit der Innenbeleuchtung abnehmen zu können. Dann den Brückenstecker für den Analogbetrieb entfernen und den Decoder einstecken. Fertich ist die Laube.
Bild 12: Spitzenlicht weiß
Hier scheint das weiße Spitzenlicht doch arg in die unteren Lampen für das rote Schlusslicht durch. Ich muss sehen, was ich da gelegentlich dran mache.
Bild 13: Innenbeleuchtung
Bild 14: Führerstandbeleuchtung
Seht ihr den Lokführer im Bild? Nein? Er ist auch nicht zu sehen, er ist aber da. Ab Werk.
Ich weiß nicht, warum bei meinem Modell nach dem Einstecken des Decoders die Führerstandsbeleuchtung nur auf der Seite des angetriebenen Wagens geht. Ich würde davon ausgehen, dass eine Beleuchtung wenn schon, dann in beiden Führerständen montiert wird. Nachdem ich zum Abkleben auch den Steuerwagen geöffnet hatte, vermute ich dass an einer Stelle kein Kontakt war. Eine Beleuchtung ist auch im Führerstand 2 verbaut.
Bild 15: Zum Schluss
Auf dem Bild nicht zu sehen, aber auch das Schlusslicht scheint in die Lampen fürs weiße Spitzenlicht durch.
Alles in allem bin ich mit dem Modell zu dem Preis, den ich bezahlt habe (150€ inkl. Versand plus Decoder) bisher zufrieden. Da habe ich Mobageld schon wesentlich schlechter investiert. Einziger wirklicher Nachteil ist der taumelnde Lauf. Dem werde ich wohl bald mal auf den Grund gehen müssen.
Ein ganz großer Vorteil für mich ist, dass ich alles, was ich zum Lackieren entfernen muss auch ohne große Probleme entfernen kann. Beispielsweise die Zurüstteile, alle Scheiben, die Lichtleiter, die Gumminasen usw. Den "Rest", wie die durchbrochenen Dachlüfter (die ich leider nicht fotografiert habe), muss ich eben sauber abkleben oder mit Abdecklack versehen. Aber zur Tegernseer Gumminase gibt es gleich ab dem nächsten Beitrag mehr.
Viele Grüße
Jörg