Hallo Chris und alle Märklin Freunde!
Die Frage in diesem Thema verdient einen kleinen geschichtlichen Rückblick. Schon immer war bei Märklin das Artikelzahlensystem ein strukturiertes - wobei auch immer wieder Ausnahmen zur Regel wurden.
Bis heute zeigt uns die erste Ziffer die Hauptgruppe. So aus dem Kopf fällt mir dazu ein:
1..Druckwerke
2..Schienen, aber auch Zugpackungen
3..Lokomotiven
4..Wagen
5..Spur 1
6..Betriebszubehör
7..Anlagenzubehör
8..Spur Z
Schauen wir uns die Gruppe 6 näher an; da fällt mir ein:
600..Trafos
601..Stromversorgung
602..Steuergeräte
603..andere Steuergeräte
604..Schaltgeräte (MM)
605..Computerschnittstellen
606..kleine Steuergeräte
607..andere Decoder wie k73
608..die ersten (MM) Decoder c80, k83, k84, s88
609..die weiterentwickelten Decoder vom c90 bis mfx+
Mit der Artikeluntergruppe 608.. nähern wir uns jetzt der Frage dieses Themas an. Zunächst der Buchstabe in der Artikelbezeichnung:
Ich erinnere mich, dass es - sicher auch wegen der Entwicklung von "Märklin Digital" mit den Motorola Produkten - in den 80er Jahren modern wurde, englische Bezeichnungen zu verwenden. So wurden auch schon im Zeitalter der M-Gleise die damaligen Schaltpulte (mit den Druckknöpfen!) für Weichen und Signale "keyboards" genannt. Meiner Meinung nach werden deshalb seither die Decoder, die die Magnetartikel schalten, "keyboards" > "k" genannt.
"m" wird von Märklin gerne als Schriftlogo für Märklin verwendet. Im Falle der Schaltdecoder m83 und m84 bin ich mir allerdings sicher, dass dies als "mfx" verstanden wird. Wir finden immer dieses kleine rote "m" in der CS2 und CS3, wenn es sich um eine mfx-Anmeldung handelt.
"s" kommt mit Sicherheit von "sensor". Märklin selber verwendet den Begriff für verschiedene Kontakt-Auslöser in Automatik-Beispielen.
Bleibt noch das "c", das der Themenersteller zwar nicht gefragt hat, aber auch zu der Namensgebung gehört. c80, c81, c90 waren die ersten Lok-"controller" im 1984 veröffentlichten Digitalsystem von Märklin. Heute noch finden wir "c90" als Motorparameter bei der Einstellung der Motortype in den Lokdecodern für den HLA.
In der jüngsten Vergangenheit kam noch der "Link S88" zu seiner Kurzbezeichnung L88, was ich nur der Vollständigjkeit erwähne.
Somit bleibt die Frage, ob die 80er-Zahlen Zufall oder Absicht sind. Zum Unterschied von Beitrag 1 ("Martin Lutz") bin ich der Meinung, dass dies umgekehrt gelaufen ist. Man hat von einem und über einen c80 Decoder im Zuge der Präsentation von Märklin Digital gelesen, da war die Artikelnummer (als Ersatzteilnummer, bzw. Nachrüstdecoder) noch gar nicht bekannt. Ich denke, dass der erste Lokdecoder deshalb c80 genannt wurde, weil er 80 Adressen beherrscht hat. Und da ja die ganze Nummernserie von 601.. aufwärts damals noch frei war, hat man eben 6020 ff. für die Steuergeräte gewählt (zB. "control80") und 6080 für den zu steuernden Lokdecoder c80. Da die Serie bis 6087 lückenlos für c und k verwendet wurde, war die nächste freie Nummer für den Sensor Baustein eben 6088. Übrigens war 6089 ein Anschlusskabel zum 6088 und damit die 608x Serie ausgebucht.
Einen Exoten gibt es aber: 60801 ist der Soundprogrammer für den SUSI-Soundteil der ersten Märklin Sounddecoder mSD.