Hallo liebe Leser meines Bauberichtes,
Da am morgigen Sonntag noch eine Teilnahme an den Fahrtagen der Modelleisenbahnfreunde (MEF) Wuppertal anliegt und die nächste Woche zeitlich nur sehr eingeschränkte Tätigkeit am Modellbauprojekt lässt habe ich beschlossen, noch heute den zweiten Teil des Kitbashing Projektes zu schreiben.
Vor einiger Zeit habe ich auf einer Börse ein altes Faller Stellwerk (B 121) erworben. Eigentlich aus reiner Nostalgie - war doch ein Exemplar auf der Modellbahnanlage meines Vaters zu finden.
Nachdem das Stellwerk mehrere Jahre im Schrank gelegen hat habe ich mich im Sommer letzten Jahres entschlossen das Stellwerk zu restaurieren (Basteln auf dem Campingplatz ). Ausschlaggebend dafür war ein Artikel einer Mobazeitschrift den ich bekommen hatte sowie die Hoffnung ohne grosses Werkzeug auszukommen. Also Kleber, Werkzeug und Farbe eingepackt und bei schönem Wetter auf meinem Basteltisch unter dem Sonnenschirm losgelegt.
Erste Schritte zu Restaurierung waren das Entfernen des Daches, der Presspappenbodenplatte, der eingebauten Blinkelektronik (Bimetall) und das teilen der Wände diagonal (Eine lange - eine kurze Wand, also zweimal ein L) Schon beim zerteilen des Gebäudes fiel mir die Sprödigkeit des Kunststoffs auf - ein Faktor der sich durch die ganze Restauration ziehen sollte. Kleben mit Plastikkleber war von vorn herein zum scheitern verurteilt, da aufgrund des 'geflüchteten' Weichmachers das Plastik nicht mehr angelöst wurde. Das einzige Bauteil welches sich ohne Probleme lösen liess, war das aus dünnem Stahldraht geschweisste Treppengeländer. Das Geländer musste aber einer kleinen Entrostung unterzogen werden.
Um es auf den Punkt zu bringen - trotz anreissen mit einem Cuttermesser brach kein Schritt gerade und ich wollte schon das Handtuch werfen. Hilfe brachte ein spezieller Industriesekundenkleber, den ich auf der Mode, Heim und Handwerksmesse in Essen gekauft habe. (Kleber, Beschleuniger und Füllstoff) Wenn ich mal Schleichwerbung machen darf: Schwanheimer Industriekleber!
Das Auslösen der drei Fenster aus den Wänden ergab einen elfteiligen Bausatz den ich mithilfe einer kleinen Glasscheibe und einem stramm darübergespannten Plastikbeutel als Trennhilfe wieder geklebt habe. Wie in dem Artikel der Zeitschrift beschrieben habe ich mit einer Teppichmesserklinge die Gebäudewände abgezogen - der nachgebildete Rauputz hatte in etwa Kindskopfgrosse Beulen. Nach dem Flacherschaben der Rauputzbeulen stach mich der Hafer und es musste noch ein Boden für das obere Stockwerk, eine Inneneinrichtug des Stellwerkraumes und eine Beleuchtung sein. Also wurde innen gepinselt, ein Boden in Holzoptik (Papierausdruck), eine kleine Hebelbank und der Verschlusskasten, Stahlschrank, Tisch, Stuhl, Schreibtischlampe, Telefon, ein Bogen Papier und der Stellwerker eingebaut. Natürlich sollte die Schreibtischlampe auch leuchten.
Abweichend vom Artikel in der Modellbahnzeitschrift wurde das Stellwerk nicht beige sondern Ruhrgebietsmäuschengrau gestrichen. Der Zusammenbau erfolgte mit dem oben genannten Industriekleber - die Klebenähte waren im nachhinein nicht zu sehen bzw mit etwas schaben mit der Klinge zu tarnen. Alle nicht sichtbaren Klebungen - auch die nicht geöffneten wurden mit viel Kleber und Füllmittel von innen verstärkt. Das Dach ist nur lose aufgelegt darunter befinden sich zwei warmweisse LEDs als Beleuchtung. Eine Micro LED wurde als Schreibtischleuchte missbraucht.
Wieder existieren vom Bau keine Bilder.
Hier das Ergebnis:
Sogar das Pin Up an der Schranktür wurde nicht vergessen
Mit Deckenbeleuchtung und Schreibtischlampe
Nur mit der Schreibtischlampe
Für die Fotos musste das noch nicht fertige Modul meines Teamkollegen Uli S. herhalten. (Nicht auf die Kabel achten)
In der Rille im vorletzten Bild läuft eigentlich das Ablussrohr der Dachrinne (wird noch angebaut! )
Das soll es für heute gewesen sein.
Weiterhin viel Spass am gemeinsamen Hobby
Glück auf und bis demnächst aus Essen Altenbeck