Hallo zusammen,
normalerweise bin ich H0-Bahner und betreibe aus Platzgründen eine kleine Modul-Anlage, die einen Güterbahnhof darstellt. Inspiriert ist das ganze vom Güterbahnhof Mengen, welcher auf der Schwäbischen Alb liegt. Hier sind Dieselloks der Epochen 5 und 6 unterwegs, die fleißig Güterzüge anliefern, auseinandernehmen und neu zusammensetzen. Dabei steht der Betrieb klar im Vordergrund und weniger das "Strecke machen".
Mein kleiner Güterbahnhof steht allerdings in meiner Zweitwohnung (die "Männerhöhle"), so dass ich dort unter der Woche lustig basteln und fahren kann, ohne meine bessere Hälfte zu stören. Allerdings bin ich seit Beginn der Corona-Krise im Homeoffice bei meiner Freundin und schon sehr auf MoBa-Entzug. Da es mich mittlerweile zu sehr in den Fingern juckt haben wir einen Kompromiss erreicht. Ich habe ein kleines Eck im Esszimmer bekommen, dass ich für eine Mini-Anlage nutzen kann.
Da ich ein großer US-Dieselfan bin war das Thema klar. Von der Schwäbischen Alb geht es jetzt nach Pennsylvania, USA, genauer gesagt in das kleine Städtchen Scranton. Scranton ist eine alte Eisenbahnermetropole. Früher war hier die Stahlindustrie stark vertreten, diese hat im Lauf der Zeit aber stark an Bedeutung verloren. Dennoch bleibt Scranton ein wichtiger Eisenbahnknoten. Von dort aus werden auch über Nebengleise Industriegebiete mit einer diversen Kundschaft bedient. Wer Interesse hat kann sich das ganze mal auf Google Maps anschauen. Als grobes Vorbild diente der Keyser Creek Indsutrial Park.
Wie in Mengen wird auch hier wieder der Betrieb im Vordergrund stehen. Statt eines Güterbahnhofs dreht sich nun aber alles um die Bedienung von Kunden in einem Industriegebiet mit Gleisanschluss. Aufgrund der kleinen Fläche habe ich mich für die Spur N entschieden und als Gleissystem für Kato Unitrack. Das ganze werde ich, da es eh nur eine Lok gibt, analog über den Kato Powerpack steuern. Die Weichen werden ebenfalls analog geschaltet. Die Anlage ist auf einem Modulkasten mit den Abmessungen 1x0,25m aufgebaut, hat also eine größe von 0,25m². Klein, aber hoffentlich irgendwann fein.
Nun aber ersteinmal genug Worte, hier ein der Gleisplan:
Es gibt insgesamt vier Gleisanschlüsse, die entlang des Hauptgleises liegen: ein Lagerhaus mit zwei seperaten Unternehmen (Papier- und Büromaterialhandel, sowie ein Händler für Kühlprodukte), eine Lebensmittelfabrik für Knabbergebäck (Kühlhaus für Kartoffeln, Lagertanks für Pflanzenöl), ein Schrottplatz, sowie ein Freiladegleis für Kunden ohne eigenen Gleisanschluss. Bedient wird die Gegend um Scranton mittlerweile von der Norfolk-Southern-Bahngesellschaft, deren Loks das markante schwarze Farbschema mit dem galoppierenden Pferd tragen. Das Hauptgleis kommt von link und endet stumpf, es kann aber ein Unitrack-Oval angeschlossen werden. Die vier Kunden erhalten jeweils unterschiedliche Wagentypen/Ladungen. Die Rangiercrew muss dabei genau die Wagen abholen bzw. anliefern, die der Auftrag vorsieht. Je nach Kunde werden leere bzw. volle Wagen angeliefert. Hierauf werde ich aber noch einmal separat eingehen.
Schließen möchte ich nun noch mit ein paar Bildern, die den aktuellen Bauzustand zeigen:
Die Minianlage im Überblick. Vorne rechts befindet sich das Freiladegleis. Leider hat die Methode mit Ton nicht funktioniert, hier muss ich nochmal ran.
Der Schrottplatz, sowie die Lebensmittelfabrik im Detail. Hier gibt es noch einiges zu tun. Die Fabrik erhält Kühlwagen ("reefer") beladen mit Kartoffeln, sowie mit Pflanzenöl beladene Tankwagen. Deren Ladung wird in die Tanks abgefüllt, bevor sie zum Fritieren der geschnittenen Kartoffeln benutzt wird.
Lagerhaus und Wagen am Freiladegleis. An letzterem können alle möglichen Wagen abgestellt werden. Was der Kunde bestellt bekommt er geliefert. Man kann auch gut sehen, dass mein erster Versuch, das apshaltierte Gleis mit Ton darzustellen nichts geworden ist. Da muss ich defintiv nochmal ran. Das Warenhaus erhält gedeckte Güterwagen ("boxcars"), die vom Personal entladen werden. Im Vordergrund der "road switcher" (Rangier- und Streckenlok) der Norfolk-Southern.
Dies hier ist mein Arbeitspferd: Eine EMD GP40 der Norfolk-Southern-Bahngesellschaft. Hier noch ungealtert und im Originalzustand. Das Modell ist von Bachmann und fährt sich ganz ordentlich. Besonders gut gefällt mir die Sonderlackierung, die im Rahmen einer Kampagne zu mehr Aufmerksamkeit an Bahnübergängen gestartet wurde: Operation Lifesaver: Look. Listen. Live. ("Operation Lebensretter: Schau. Horch. Lebe.).
Es gibt noch einiges zu ergänzen, bspw. fehlen Bäume und größere Büsche, Figuren, Leitungen und zudem muss ich mir noch was für das Freiladegleis einfallen lassen. Ich werde Euch selbstverständlich auf dem laufenden halten und in einem zukünftigen Post auch mal auf das Betriebskonzept eingehen.
Bis dahin, macht es gut. See you and so long!