Schon wieder so ein Unterbau-Thread!
Hallo zusammen,
für mein Zinkhütten-Projekt habe ich mich an den Unterbau des ersten Segments gewagt. Bestimmt wurde das Thema schon x-fach behandelt, und auch die Literatur zu diesem Thema ist recht erschöpfend. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle meine Erfahrungen schildern. Das ist mein allererstes Holzbauprojekt. Wie immer bin ich daher besonders dankbar für eure Tipps und Anregungen.
Vorab der Übersichtsplan des geplanten Unterbaus. Die Rahmenelemente bestehen aus 18mm Birke Multiplex, 100mm hoch. Die Standfüße werden aus 45x45mm gehobelten Kiefernleisten gebaut.
Bild2 zeigt das gebaute Segment A (ganz links) vergrößert. Ich bin jemand, der lieber etwas zu viel plant. Das ist manchmal hinderlich, besonders wenn alles auf reiner Theorie wächst. Aber bei den Schrauben hat mir das z.B. geholfen – die konnte ich auf Grund der Planung mit der korrekten Länge kaufen, damit die sich in den Ecken nicht gegenseitig in die Quere kommen.
Dazu habe ich jedes Rahmenelement mit sämtlichen Bohrungen vorab in einem CAD-Programm geplant. Wenn man sich da einmal reingefuchst hat, ist das eine große Hilfe, besonders bei der genauen Bemaßung. Mit so einer Zeichnung geht das spätere Anzeichnen, Zuschneiden und Bohren auch viel schneller und mit weniger Fehlern. Hier als Beispiel die Konstruktionszeichnung der beiden Seitenelemente.
Dann stellte sich die Frage nach dem Zuschnitt: Baumarktzuschnitt, Schreiner, Online-Zuschnittservice, oder Meterware selber kürzen?
Baumarkt / Holzfachmarkt: Recht günstig, vieles ab Lager, aber wirklich genau?
Schreiner: 3 x angefragt, kein Interesse / zu klein / lohnt nicht / nur für Mondpreise / herzlichen Dank!
Online-Zuschnittservice: Nach einem ersten Test sehr schnell und genau, Quadratmeterpreise recht hoch – kommt auf die Menge und den Anbieter an. Das kann sich aber lohnen, wenn man dafür nicht in teures Werkzeug investieren muss, das man nur einmal braucht…
Ich habe mich für das Selberkürzen entschieden – ich wollte das einfach mal ausprobieren. Natürlich bin ich dabei auf das Problem mit dem rechtwinkligen Zuschnitt gestoßen. Ohne Profigeräte ist das IMHO kaum möglich. Besonders die Eckverstärkungen, die eigentlich auch die Rechtwinkligkeit der Konstruktion sicherstellen sollen, sind eine echte Herausforderung. Entweder sind die Kanten schief oder wellig oder beides. Deshalb habe ich bei meinem Test auch keine eingebaut - schwerer Fehler!
Mit der Stichsäge: Keine Chance! Selbst mit Anschlagschiene wird der Schnitt kaum gerade und das Sägeblatt wandert unten mehr aus als oben. Das Ergebnis seht ihr weiter unten. Selbst mit einer (einfachen) handbetriebenen Gehrungssäge habe ich das nicht hinbekommen – das Teil ist einfach nicht präzise genug.
Als nächstes werde ich mal den Baumarktzuschnitt testen. Ich habe einen Baumarkt gefunden, der mir auch die kleinen Brettchen von 10x25cm Länge zusägt. Mit einer vollständigen Teileliste zum Abgeben und späteren Abholen sollte das klappen… Einige Rahmenelemente in meiner Planung erfordern einen 45° Winkelschnitt. Das werde ich einfach mal mit der Stichsäge probieren, dabei etwas Luft lassen und die Feinarbeit mit der Holzfeile erledigen.
Zum Bau: Ich hatte mir 18mm Multiplex 10cm hoch im Holzfachmarkt auf 2m Länge schneiden lassen und diese dann zu Haus selbst abgelängt. Durch die vollständigen Konstruktionszeichnungen fällt das Anzeichnen sehr leicht. Mir hat es dabei sehr geholfen, alle Rahmenelemente ausführlich zu beschriften, also mit oben/unten/Vorderseite/Rückseite/Gang/Wand usw. Es passiert nämlich sehr schnell, dass man die Bohrung auf der falschen Seite durchführt.
Vor dem Zusammenschrauben habe ich die Elemente noch mit 8mm Dübelverbindungen versehen. Im Nachhinein frage ich mich, ob das notwendig war. Die Schrauben (4.5x50) sind eigentlich recht stabil. Und wenn die Dübelbohrungen nicht hundertprozentig rechtwinklig zur Oberfläche gebohrt werden, könnte das einen Verzug ergeben, der kaum zu korrigieren ist. Leider habe ich keinen Bohrständer.
Zum Abschluss noch ein paar Fotos des zusammengebauten Segments. Die Standfüße sind auf der Unterseite mit Einschlagmuttern und Nivellierschrauben ausgestattet und erhalten noch eine Diagonalverstrebung miteinander. Auf dem letzten Bild erkennt man das Ergebnis, wenn die Sägeschnitte nicht genau rechtwinklig sind. Mal sehen, was da noch zu retten ist…
OK, das war viel Text für wenig Holz. Danke an alle, die bis hierhin durchgehalten haben. Ich freue mich auf eure Kommentare.