Guten Abend in die Runde,
ich habe genau diesen Thread gestern schon im Nachbarforum eingestellt, aber vielleicht gibt es hier ja noch einige Interessierte, die nicht im Nachbarforum unterwegs sind. Hier der Link zum Original-Thread von mir im Nachbarforum:
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/re...867#msg-6532867
Hier wird gezeigt, wie ich meine noch neue Piko DB V200 bzw. DB 220 auf Sound umgebaut habe. Die Idee zur hier gezeigte Variante des Lautsprechers ist mir selbst gekommen, ohne damals zu wissen, dass andere Kollegen auf fast die gleiche Idee gekommen sind. Ein Zeichen dafür, dass sich diese Variante für diejenigen, die schon viel mit den Zimo-/CT-/Dietz-Handylautsprechern mit 8mm hohen (Roco-)Resonator gearbeitet haben, geradezu aufdrängt, wenn man die neue Piko Lok geöffnet vor sich stehen hat.
Hier zuerst einmal der Lautsprecheraufbau, der aus zwei LS10x15 mit 8mm Roco Resonatoren besteht. Mittlerweile gibt es die Kombination aus einem LS10X15 mit originalem 8mm Roco Resonator bereits fertig zusammengeklebt von Zimo zu erwerben. Allerdings sollte man im Moment noch bei der Bestellung noch explizit darauf hinweisen, denn es gibt hier und da noch Restbestände mit nur 6mm hohem Resonator (die kann man ja noch gut für Ellok-Soundprojekte verwenden).
Zwei von diesen vormontierten LS10x15 mit Resonator habe ich einfach mit ihren Böden exakt fluchtend zusammengeklebt. Verwendet habe ich dazu Gel-Sekundenkleber (z.B. von Uhu oder Loctite).
Dann habe ich die beiden LS parallel geschaltet, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist:
Die Beschaltung muß so wie auf dem Bild sein, damit die Lautsprecherphasen zusammenpassen (d.h. beide LS ausschwingen bzw. reinschwingen). Diese Konfiguration führt zu sehr klarem Klang und relativ wenig Körpervibrationen des LS auf die Lok.
Hier kann man sehen wie der komplette Lautsprecheraufbau in der Lok steckt, und zwar im Platinenloch und der darunter liegenden Kunststoffwanne, die von Piko eigentlich für das Uhlenbrock Soundmodul vorgesehen war:
. . . und hier nochmals etwas größer:
. . . und hier nochmals ganz groß:
Man kann auch auf den vorangegangenen Fotos gut erkennen, wie die Lautsprecher an der Lokplatine angeschlossen werden, wobei hier die Polarität egal ist.
Auf dem folgenden Bild kann man sehen, dass in der Kunststoffwanne rechts noch eine Kunststoffnase entfernt werden mußte, damit die Lautsprecher komplett bis unten auf den Wannenboden hineingesteckt werden können:
Es ist auch beim Anlöten der Kabel an die Lautsprecher und anschließenden Einstecken der Lautsprecher in die Wanne darauf zu achten, dass keine Kontaktbrücken zu irgenwelchen Bauelementen oder Lötpads bzw. Leiterbahnen auf der Lokplatine entstehen können.
Andere Soundfreunde haben noch vorher in die vordere und hintere Stirnwand der Wanne Löcher für den Schallaustritt hineingebohrt. Ich habe einen anderen Weg gewählt, weil ich eine relativ geschlossene, aber lange Resonanzkammer zwischen Kunststoff-Platinenträger unten, den Führerständen vorne und hinten und der oberen Hälfte des Lokgehäuses bilden wollte. Dies in der Hoffnung, möglichst noch tiefe Frequenzen noch etwas verstärken zu können.
Allerdings habe ich bei Versuchen gemerkt, dass der Schalldruck in dieser Kammer teilweise zu hoch wurde und das Lokgehäuse zu sehr mitschwang. Der Klang war mir einen Tick zu sehr nach einer Dose (hohler, minimal blecherner Klang). Dann ist mir aber heute die Idee gekommen, in die beiden Auspuffnachbildungen im Dach mit einem 0,8mm Bohrer von Hand Langlöcher zwischen den beiden Lippennachbildungen zu bohren. Also erst mal zwei Löcher, je eines an den Enden des Spaltes zwischen den Lippen, dann durch vorsichtiges "Fräsen" die beiden Löcher zu einem Langloch verbinden. Dies habe bei beiden Motor-Auspuffnachbildungen umgesetzt. Auf den folgenden beiden Bildern könnt Ihr das Ergebnis in Vergrößerung sehen:
Diese Änderung hat schon eine spürbare Verbesserung im Klangbild gebracht. Auch die Vibrationen des Gehäuses sind geringer geworden. Ich würde allerdings gerne noch oben die Kammer seitlich längs von den beiden Lokplatinenkanten irgendwie besser zum Gehäuse abdichten und schauen, ob dies für das Klangbild und das Gehäuseschwingverhalten eine weitere Verbesserung bringen könnte. Da habe ich aber im Moment noch keine einfache, handliche Idee ohne Murks gefunden. Deshalb muß ich da mal einige Nächte darüber schlafen oder vielleicht hat einer von Euch ja eine gute Idee.
Ich habe übrigens den Zimo MX645P22 Sounddecoder mit dem V200 Sound von Oliver Zoffi von der Zimo-Sound-Database http://www.zimo.at/web2010/sound/tableindex.htm#anchor22 verwendet und ihn in den Einstellungen auf die Piko HO DB V200 angepaßt. Ich habe in meinem abgewandelten Projekt auch dasselbe in einem zweiten Soundset, aber mit zusätzlicher, lastabhängiger Motor-Soundsteuerung konfiguriert (allerdings noch nicht fertig abgestimmt). So kann man in der Lok per Funktionstaste (hier F20) bzw. Umstellen der CV265 von 101 auf den Wert 102 bzw. umgekehrt, selbst auswählen, ob man eine lastabhängige Motorsound Steurung haben will.
Auch habe ich gegenüber dem Originalprojekt von Oliver Zoffi noch einige weitere Sounds ergänzt (z.B. Sandblasen, Kurvenquietschen, etc.). Desweiteren habe ich eine "Coasting"-Funktionstaste (hier F10) konfiguriert, mit der auch bei fahrender Lok erzwungen werden kann, dass der Motorsound in den Leerlauf geht, wenn man das möchte.
Dann habe ich noch Lichtschaltungen konfiguriert:
F0 weißes Spitzenlicht richtungsabhängig an
F1 rotes Schlußlicht richtungsabhängig an
F2 Rangierbeleuchtung (Doppel-A), d.h. weißes Spitzenlicht auf beiden Seiten richtungsunabhängig (F0 braucht nicht, F1 darf nicht angeschaltet sein)
F17 (F0+F1 an) Licht Führerstand 1 aus, während es am Führerstand 2 fahrtrichtungsabhängig weiß oder rot leuchtet
F18 (F0+F1 an) Licht Führerstand 2 aus, während es am Führerstand 1 fahrtrichtungsabhängig weiß oder rot leuchtet
Konfiguriert habe ich auch bereits die Option, über die Funktiosausgänge 3 und 4 in den Führerständen jeweils einzeln die Beleuchtung einschalten zu können (F11 und F12), hier aber muß ich noch eine Lösung finden, wie ich die Führerstände ohne Beschädigungen aus dem Lokgehäuse montiert bekomme.
Die Projektdateien bzw. die Ready-to-Use Sounddatei mit der fertigen, oben beschriebenen Konfiguration könnt Ihr bei mir bekommen. Schickt mir einfach eine PN und gebt mir Eure Email-Adressa an. Ich werde die Anfragen in den nächsten 2 Wochen sammeln und dann die Dateien zusammen mit der Funktionstastenbelegung rausschicken (dies wird übrigens für mein letztjähriges Trix 218 Soundprojekt auch endlich bald passieren).
Es muß die aktuellste, verfügbare Firmware auf den Zimo Decoder aufgespielt sein (Version 33.0 vom 17.April 2013), damit auch alle o.g. Funktionen auch korrekt umgesetzt werden. Bei meinen beiden kürzlich bestellten Zimo MX645P22 Sound-Decodern ist allerdings schon die Version 33.6 drauf, also noch neuer als die auf der Zimo-Homepage herunterladbare Firmware. Da wird sich bald also noch etwas auf der Zimo-Homepage diesbezüglich tun. Bin selbst mal gespannt, welche Verbesserungen mit der Version 33.6 noch umgesetzt wurden.
Damit die Frontlichtschaltung an der Piko H0 DB V200 richtig funktioniert, müssen die Kabel von den roten Schlußbeleuchtungen auf beiden Seiten umgelötet werden. Nach dem Umlöten muß das dann wie auf folgenden beiden Bildern gezeigt aussehen:
Führerstendsseite 1 (= Lautsprecherseite) - gelbes Kabel ein Lötpad weiter nach rechts auf FA2 . . .
. . . und Führerstandsseite 2 - weißes Kabel komplett auf linke Seite auf das Lötpad zu FA1 umlegen . . .
Viel Spaß beim Umbau. Für konstruktive Anregungen und Verbesserungsvorschläge bin ich immer dankbar!
Man kann übrigens auch anstelle des Zimo Sounddecoders auch einen ESU Loksound V4 mit P16 (oder P22 Stecker, wenn es den gibt) und einem entsprechenden DB V200 Sound sowie Lichtmapping verwenden. Allerdings habe ich da keine Versuche gemacht, wie das klingt und funktioniert. Ich weiß aber aus bisherigen Erfahrungen, dass die meisten ESU DB-Diesel-Soundprojekte leider zu wenig tieffrequente Anteile "reingemischt" haben. Somit würde ich dann hier auch einen helleren Klang mit weniger Tiefenanteil erwarten.
Falls jemand von Euch nach einer günstigen und netten Bezugsquelle für Zimo-Decoder und Lautsprecher sucht, ich besorge mir die Sachen in der Regel bei Heinrich Schild in Essen http://www.schild-digital.de/preise.php
AUSBLICK:
Ich selbst denke noch über weitere Verbesserungen nach, evtl. sogar noch andere Lautsprecherkonfigurationen oder -typen nach, um noch mehr tiefe Frequenzen herauszuholen. Das wird aber noch weitere Recherchen, Tests und Anregungen sowie viel Zeit benötigen. Damit ich da aber für die Zukunft flexibel bleibe, habe ich die o.g. Lautsprecher in Ihren Platz vorläufig nur eingesteckt und nicht festgeklebt (sie sitzen ja auch stramm in der Öffnung).
Auch habe ich schon bei meinen Fahrtests mit eingeschaltetem Sound in verschiedenen Lautstärken festgestellt, dass durch softwareseitige, frequenzabhängige Filterung der Soundschnipsel, da noch mehr Tiefen herauszuholen sein müßten, ohne das ganze System zu überlasten. Übrigens ist diese o.g. Lautsprecheranordnung schallenergetisch äußerst effektiv. Mit den originalen Soundschnipseln von Oliver Zoffi ist eine Lautstärke von CV266=40 völlig ausreichend, während ich mit dem selben Sound vor 2 Jahren bei einer Roco V200, damals noch mit einem 40x20 Lautsprecher von Zimo (8 Ohm) noch ziemlich "aufdrehen" mußte (CV266=90...120) und as klang bei weitem nicht so gut wie jetzt bei der Piko V200 mit den beiden Handy Lautsprechern (viel heiser, mehr Krach als Motorlärm).
Es grüßt,
Markus (mrathmann)