da mein großes Projekt derzeit nicht so schnell vorankommt wie erhofft, habe ich mir gedacht einen kleinen Endbahnhof zu bauen um meinen Loks etwas Auslauf zu geben. Angesiedelt soll das Ganze in Epoche 1 (Bayern) sein, so zwischen 1880 und 1920. Der Platz ist so vorgegeben (das ist der Rest den das größere Projekt nicht einnimmt) Mein Ziel war es mit vier Weichen auszukommen und sehr kleine Weichenwinkel zu nutzen, so dass zugerüstete Loks ohne Probleme darüber fahren können. Ein weiterer Punkt: es sollte unbedingt eine Waggondrescheibe untergebracht werden. Herausgekommen sind die beiden unteren Entwürfe und nun kann ich mich nicht entscheiden welcher mit besser gefällt. Der Güterverkehr hat auf dieser Nebenbahn einen großen Anteil, ist doch die Holzwirtschaft und Landwirtschaft sehr ausgeprägt. Zusätzlich verkehren ca. 4 Personenzugpaare pro Tag. Aber nun genug der Worte lassen wir die Bilder sprechen. Bin über Anregungen und Entscheidungshilfen sehr dankbar – danke für Eure Hilfe.
Viele Grüße
Tobi Bitte beachtet bei den Plänen, dass der Maßstab der Wagondrehscheibe nicht korrekt ist – leider bietet Wintrack keine 13cm Waggondrehscheibe. Ebenso ist die Segmentdrehscheibe als Weiche dargestellt – also bitte nicht wundern.
bei beiden Entwuerfen wirkt die Drehscheibe deplaziert. Ich wuerde in Entwurf 2 noch ein kurzes Gleis senkrecht zur Drehscheibe (im Bild nach oben) anschliessen, dass in eine angedeutete Werkhalle fuehrt. Diese nur als Teil der Hintergundkulisse oder wenige cm dargestellt und mit einem verschlossenen Tor.
als Züge kommen kurze Güterzüge (max 5-6Wagen) und Personenzüge (3 Wagen) zum Einsatz. Gezogen werden die z. B. von GTL 4/4, D VI, Glaskasten etc. Etwas Vorbildfremd wird vielleicht eine G4/5h manchmal vor einem "schweren" Holzzug im Einsatz sein.
Die Drehscheibe sinnvoll zu plazieren ist nicht einfach, dennoch würde ich ungern darauf verzichten,da sie gerade in Bayern (ich habe mich durch die "Länderbahn Report" Hefte vom Eisenbahn Journal gearbeitet) relativ häufig anzutreffen war. Auf den Plänen ist übrigens eine 18cm Drehscheibe eingezeichnet, ich denke eine kleine 10 - 13 cm Drehscheibe schaut da wesentlich realistischer aus. Ich werde ich Anregung mit dem Fabrikanschluss umsetzen und dann ein neues Bild hochladen.
ich habe den Entwurf nochmals überarbeitet. Das Gleis neben der Segmentdrehscheibe ist nun gerade. Die Bekohlung dient nur als Platzhalter, da kommt eine kleine Kohlensturzbühne hin. Die Weichenanbindung zum Güterschuppen wurde etwas begradigt, die Verladerampe wird kleiner ausfallen und die Anregung mit dem Werksanschluss ist eingeflossen.
Falls jemand noch eine ganz andere Idee hat, ich bin für alles offen, lediglich die Größe und Epoche ist nicht verhandelbar.
#10 von
DB-IV-Proto87
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gelöscht
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, 10.08.2013 13:16
Hallo Tobi,
mit dem Werkstor ist nun zwar der entscheidende Vorwand für die Drehscheibe selbst geliefert worden - deren Anbindung an den Bahnhof ist jedoch immer noch fragwürdig. Weshalb soll eine Sägefahrt zum Gsch nötig sein (Abstellung/Ladevorgang dort dann unmöglich!), wenn doch ganz einfach von der Strecke her ein Gleis verlegt werden könnte. Du wirst also topografische Gründe (z. B. angeschnittener Hang) finden müssen, die einen solchen Verlauf deutlich erschweren. Gleiches gilt auch für die zahlreichen gebogenen Weichen - das sieht zwar sehr elegant aus, und wird hier (auch von mir) immer wieder gelobt, zu Länderbahnzeiten hat man diese Einbauart jedoch auf die unbedingt nötigsten Fälle beschränkt! Typisch für die Epoche I sind daher eher gerade Einheiten mit anschließenden Bögen, wenn keine Hindernisse vorgelegen sind.
ich muß Alexander da beiplichten, insbesondere auch was er schreibt zu den Bogenweichen! Die Drehscheibe würde ich eher nur für den internen Bereich eines Werksanschlußes (zum Beispiel Baywa) verwenden. Gleise zu Güterortsanlagen sollte man nicht über eine Wagondrehscheibe anbinden. Und eine Segmentdrehscheibe habe ich in Bayern auch noch nicht gesehen, finde diese zusammen mit einer Wagondrehscheibe auch etwas "überkandidelt". Passt eher nach Sachsen!
danke für Eure Tipps, die Anbindung vom GS ist bei diesem Entwurf wirklich schlecht, muss ich zugeben. Zugegeben, Bogenweichen habe ich im "Bayern Report" in der Tat nicht gesehen. Mein Problem ist aber, dass die Wand maximal 3,5m lang (eigentlich nur 3m wenn man Ärger mit der Madame vermeiden möchte) ist, von daher muss ich um die Kurve - hilft nix.
Danke azymuth für den Tip mit der Weichenseite, das war eine sehr interessante Lektüre.
Ich werde nochmals ein wenig stöbern (auch und gerade in den hier erwähnten Links) und mich mit etwas Realistischerem zurückmelden.
gefällt mir schon wesentlich besser der letzte Plan. Vielleicht könnte man Lsch und Werksanschluß tauschen und die Wagondrehscheibe dann in der Ecke links mit etwas mehr Platz unterbringen?:
Der Lokschuppen könnte sogar noch weiter nach rechts, die Weiche zum Lsch ebenfalls. Wichtig wäre noch eine Kopf und Seitenrampe. Gerade in Epoche 1 gern an Bahnhöfen verbaut! Evtl. Fluß mit Viadukt etwas verschieben und den Bü vielleicht woanders sofern Platz. Ist ja immer ein schöner Blickfang so ein Bahnübergang. Ich persönlich würde das Umfahrgleis etwas kürzen und den Bahnsteig ganz ans Ende des Bahnhofes legen. Personenzüge müßten dann zum Umsetzen erst etwas zurück drücken, ist natürlich Geschmackssache. Man gewinnt dabei sogar etwas mehr Gleislänge für die Ladestraße bzw. das Güterschuppengleis. Siehe die kleine Skizze:
Statt Werksanaschluß wäre auch ein Landhandelkomplex (in Bayern Baywa) sehr gut denkbar. Die sind manchmal recht umfangreich gewesen.
#15 von
rainerwahnsinn
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gelöscht
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, 16.08.2013 12:08
Zitat von tpt207anbei meine neuste Kreation, jetzt ohne Bogenweiche.
Hallo Tobi,
Prima! Das nenne ich mal ein schönes Vergleichsbeispiel! Hier sieht man, dass es auch ohne Bogerei geht und es schön grade Strecken zu gewinnen gibt. Die heimischen Platzverhältnisse nötigen auch so schon zuviele Kurven ab.
ich habe mich nochmal an Deinem Gleisplan versucht. Wollte doch mal sehen ob meine kleine Skizze auch halbwegs umsetzbar ist. Sieht etwas ungelenk aus, aber man kann was drauf erkennen. Vielleicht gefällt es ja nicht nur mir sondern auch Dir.
Die Seite kenne ich bereits, aber sie ist es definitv wert öfter vorgestellt zu werden. Der Moba Kollege hat eine wirklich sehr informative Webseite zusammengestellt.
Vielen Dank an alle, die mich bei der Planung unterstützt haben. Ich werde den letzten Entwurf von "azymuth" noch in die Gleisplansoftware übernehmen und diesen dann abschließend hier posten.
freut mich das Dir meine Skizze gefällt. Meine Anregungen hole ich mir übrigens auch von der von Dir erwähnten Seite. Die ist einfach eine wahre Fundgrube
Zu dem Gleisplan ist mir noch etwas eingefallen, was Du eventuell bedenken solltest. So wie die beiden Ladegleise (Rampe und Ladestraße) jetzt an den Bahnhof angebunden sind braucht man zur Absicherung des Fahrweges im Hauptgleis (Zugfahrten) zwei Gleissperren. Die anderen Gleise die vom Hauptgleis abzweigen sind alle durch die Weichen gesichert, so das dort keine Wagen versehentlich auf Hauptgleis gelangen können (je nach Weichenstellung -> Grundstellung von Weichen).
Will man keine Gleissperren verbauen, so müsste man das Rampengleis anders an den Bahnhof anbauen. So wie zum Beispiel in der Skizze im unteren Plan zu sehen. So wären beide Gleise auch abgesichert.
Frage: Gibt es eigentlich noch weitere Webseiten die sich mit Signalen zur Länderbahnzeit beschäftigen? Insbesondere was Nebenbahnen anbelangt? Wäre nett wenn da noch jemand einen Tipp hätte. Denn bei mir sind da noch einige Fragen offen. Das nur noch mal nachträglich. Ansonsten wünsche ich gutes Gelingen.
Wie angekündigt habe ich den Vorschlag von azymuth in den Plan ünernommen. Zwei Kleinigkeiten habe ich noch verändert. Die Weichen für die Bahnhofseinfahrt und das Umfahrgleis sind jetzt etwas länger und haben 9° Abzweigwinkel. (statt 12° wie bisher) Grund dafür ist, dass ich wohl größtenteils auf Weinert's "MeinGleis" zurückgreifen werde. Die 12° Weichen werden von Peco genommen. (Meinungen, Vorschläge und Kritik sind an dieser Stelle willkommen ) Außerdem wurden die Weichen so verschoben, dass diese nicht mit Modulübergängen kollidieren - sprich durchtrennt werden.
Die Gleissperren sehe ich nicht als Problem an, eher als Bereicherung.
ZitatFrage: Gibt es eigentlich noch weitere Webseiten die sich mit Signalen zur Länderbahnzeit beschäftigen? Insbesondere was Nebenbahnen anbelangt? Wäre nett wenn da noch jemand einen Tipp hätte. Denn bei mir sind da noch einige Fragen offen.
Online wüßte ich nichts, im "Bayern Report" von Eisenbahn Journal Band 2 ab Seite 82 wird das Thema angeschnitten (Umfang ca. 6 Seiten) Wobei die von dir genannten Quellen, meiner Meinung nach, eher praxis tauglich sind.
#21 von
DB-IV-Proto87
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gelöscht
)
, 22.08.2013 21:54
Hallo Tobi,
schlankere Weichen finde ich immer gut, allerdings stellen die Exemplare von Weinert eine Reichsbahnbauart dar. Du bräuchtest strenggenommen bayrische 1:8. Willkommen beim Selbstbau! Nein, lasse Dich nicht unterkriegen, sondern wähle das für Dich geeignete Material.
soweit - so gut Dein Pan, Tobi. Ich würde die Wagondrehscheibe etwas weiter nach rechts verlegen. Sieht so jetzt etwas gedrängt aus. Das Gleis welches nach rechts oben (oberhalb des Zufuhrgleises) abgeht würde ich etwas kürzen. Eine Lok kann ja nicht mit dem Wagon auf die Drehscheibe (die ist zu kurz dafür) so das man die Wagen per Seilzug oder Pferdegespann oder mit vereinter Manneskraft verschieben muß. Das sollte man bedenken bei der Lage der Drehscheibe und der davon abgehenden Gleise.
Zu den Weinert Weichen: Die sind sicher richtig schön und man hat sie gerne auf seiner Anlage eingebaut, glaube ich Dir! Aber sie sind für Deinen Bahnhof im Verhältnis zu den Radien der Strecke und zu den anderen von Dir verwendeten Weichen zu groß. In Bayern hat man zwar auch unterschiedliche Weichentypen in Nebenbahnstationen verbaut (Form 8,9 und 10) die unterschiedliche Weichenradien und etwas andere Abzweigwinkel hatten. Aber so derart unterscheidlich waren sie dann doch nicht.
Ich bin allerdings kein Weichenfachmann, da wissen Alexander oder Bernd Steimann oder andere hier sicher mehr, aber nach meinem Geschmack sollte man die Weichen schon so aussuchen das sie mit der übrigen Anlage harmonieren (Radius und Abzweigwinkel). Was nützt einem eine Weinert Weiche die schön vorbildlich daherkommt, wenn danach dann ein Streckenbogen von 80 oder 90 cm Radius kommt. Das passt nicht so wirklich. Ich würde bei einer Weichentype bleiben. Ob nun Tillig (mit durchgehenden Zungen allersdings) oder Peco mit Gelenkzungen - es gäbe da passendere Weichen. Oder man baut selber, Vorlagen dafür gäbe es auch.
Aber letztlich mußt Du es wissen. Wenn Dir die Weichen gefallen, dann soll es so sein. Sollen nur meine Gedanken dazu sein. Entscheiden sollst Du! Viel Spaß beim bauen!
Zitatschlankere Weichen finde ich immer gut, allerdings stellen die Exemplare von Weinert eine Reichsbahnbauart dar. Du bräuchtest strenggenommen bayrische 1:8. Willkommen beim Selbstbau!
Du hast natürlich recht, der Oberbau passt nicht. Das hatte ich schon auf der MeinGleis Homepage gesehen, dass das Gleis ab Epoche II ist. Trotzdem vielen Dank für den Hinweis. rost: Der Selbstbau ist für mich leider keine Option, da reichen meine handwerklichen Fähigkeiten (noch) nicht aus. Ein sehr schönes Beispiel für eine bayrische Weiche findet sich hier: laenderbahn-forum.de Meinen tiefen Respekt für die Jungs, das schaut sowas von genial aus
ZitatIch würde die Wagondrehscheibe etwas weiter nach rechts verlegen. Sieht so jetzt etwas gedrängt aus. Das Gleis welches nach rechts oben (oberhalb des Zufuhrgleises) abgeht würde ich etwas kürzen.
Sehr guter Einwand, ich habe es in meinen Plan gezeichnet und es wirkt in der Tat deutlich besser. Danke Zum Bewegen der Wagen dachte ich an eine Spillanlage. Paßt das in Epoche I - da bin ich mir nicht sicher. Ein passendes Modell findet sich z.B. hier: wagenwerk.de
Etwas off-topic - aber ich denke in diesem Zusammenhang sehenwert: Ein tolles und ungewöhnliches Beipiel, wie lange sogar 4-achsige Wagen über eine kurze Wagondrehscheibe kommen. Eigentlich fast unglaublich. drehgestelle.de (etwas nach unten scrollen)
Ok, zurück zum Gleissystem. Das bereitet mir etwas Kopfzerbrechen. Eins vorneweg, Weichen mit Gelenken gehen gar nicht - nur durchgehende Zungen. Die schlanken Weichen wirken schon toll und vom Plan her, ließen sich noch die Zufahrt zum Lokschuppen und dem Rampengleis damit ausrüsten. Lediglich bei der Zufahrt zum Güterschuppen / Ladestrasse wird eine 9° Weiche platzmäßig nicht passen. Zu deinem berechtigten Einwand, dass der vergleichsweise enge 90° Bogen (Radius ist ca. 80cm) nicht zu den Weichen passt. Ja stimme ich zu. Aber diesen Kompromiss würde ich aus Platzgründen eingehen.
Gibt es vom Gleismaterial her, außer Tillig, Weinert oder Selbstbau (man kann aja auch mischen) noch einen weiteren evtl. Kleinserienhersteller, der passendes Material anbietet?
Danke für Eure Antworten und allen ein schönen Sonntag!
#24 von
DB-IV-Proto87
(
gelöscht
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, 25.08.2013 12:36
Hallo Tobi,
eine Spillanlage geht in Epoche I definitiv!
Bei den Weichen bist Du bei Tillig ganz gut bedient, die Vorbehalte zur Orientierung an Reichsbahnbauarten sind ja schon genannt worden. Bezüglich der unvermeidlich engen Kurve links empfehle ich Dir einen mit der Krümmung der Einfahrweiche beginnenden Übergangsbogen auf den kleineren Streckenradius. Damit rückt das Gleis zwar ein Stück näher an den Hintergrund, aber insgesamt sollte sich die optische Wirkung deutlich verbessern.
wie steht es denn eigentlich in der Epoche I mit der Verwendung von Weichen die Federzungen haben? Gab es die damals schon? Ich habe immer (warum weiß ich jetzt auch nicht) im Kopf das zur Länderbahnzeit gerade bei unterordneten Bahnen fast überall Weichen mit Gelenkzungen verbaut wurden. Im Modell würde das heißen (bei konsequentem Nachbau) Selbstbau oder hilfsweise Verwendung von Peco oder Roco Weichen, weil diese Gelenkzungen nachbilden (wenn auch sehr einfach gestrickt).
Dies einfach mal weil es mich interessiert im Zusammenhang mit der Planung hier. Man stößt dabei ja auf Dinge und Fragen die einem vorher nicht so bewusst waren? Würde mich freuen wenn Du das (oder jemand anderer) beantworten könnte?!
Und weiß jemand wie in der Länderbahnzeit Gleissperren aussahen?! Auch so eine Frage die mir gekommen ist beim mitplanen bzw. lesen?