RE: RC-Triebwagen im Maßstab 1:16 - Spur 3e

#1 von Bastelbahner ( gelöscht ) , 21.05.2013 13:45

Bei meiner Gartenbahn fragen die Leute meisten: „Wann kommt denn der Zug?“. Dann einen ganzen Personenzug zu präsentieren, so weit bin ich noch nicht. Da wäre ein Triebwagen der Retter in der Not. Den könnte man bei Bedarf auch schnell ohne große Umstände aufgleisen. Also will ich einen bauen. AR bedeutet Autorail. So nennen die Franzosen ihre Schienenbusse und Triebwagen.

Triebwagen sind in der Regel ziemlich lang, was bei meinen engen Kurven nicht so günstig aussehen würde. Ich habe mich deshalb entschlossen, einen Gelenktriebwagen zu basteln. Hier ein Beispiel bei einer französischen Museumsbahn:
http://www.railtv.fr/Players/PlayerFlash.aspx?Id=4154

Als Antrieb soll einer von Playmobil herhalten, und zwar der RC-Antrieb alter Bauart, gesteuert von einer PM-Funkfernsteuerung neuerer Bauart Als Grundlage dient das Fahrgestell eines gebrauchten „ICE“ von Playmobil. Es wird kein maßstäblicher Nachbau eines bestimmten Fahrzeuges werden. Solch eine Modell in 1:16 würde viel größer werden. Als erstes habe ich das Gerät auseinander genommen und an den beiden Rahmen wie auch am Antriebsgestell die störenden Teile abgesägt.



An den beiden Drehgestellen wurden Mittelpuffer angebracht. Dann habe ich den gestutzten Fahrgestellteilen den neuen Rahmen aus 3 mm Polystyrol angeklebt. Wie man sehe kann, verschwindet dabei die ursprüngliche Stromlinienform.



Es wird also eine eckiger Triebwagen, so eckig, wie sie früher alle waren. Dank seiner Konstruktion, dem zweifachen Gelenk so wie bei einem Schweizer Krokodil, kommt er aber auch gut um die Ecke bzw. den engsten Radius R1 und kann sich auch gut durch Weichenstraßen schlängeln.

Und nun zu der Fernsteuerung. Von Playmobil gibt es neuerdings eine Diesellok mit Funkfernsteuerung und Geräuschelektronik. Von der Größe her passt die Lok ganz gut zu den Regelspur-G-Bahnen von LGB und PIKO (etwa Maßstab 1:27), welche auf Spur 2m-Gleis fahren. Da könnte man aber auch was für die Spur 3e draus machen, dachte ich.



Das Anlassen des Motors hörte sich vielversprechend an. Ein bisschen lauter könnte er gerne sein. Aber dann, trotz drehbarem Fahrregler, das Anfahren mit ein Ruck. Die Geschwindigkeitsreglung scheint bei der Lok auch nur in verschiedenen Stufen ruckartig möglich zu sein. Ob das nun an der Fernsteuerung oder am Motor liegt, war zunächst unklar. Dann habe ich die Lok auseinander genommen. Das Antriebsteil abzubauen und zu öffnen ging verhältnismäßig einfach. Wie man hier sehen kann, wird jede Radachse jeweils mit einem kleinen Motor angetrieben.



Um an die Elektronk zu kommen, musste ich das ganze Gehäuse auseinander nehmen. Da bei Playmobil nur wenig verschraubt und dafür mit Klippverbindungen zusammengehalten wird, kommt einem als Bastler nicht selten so mancher Fluch über die Lippen. Irgendwie klappt es dann doch, Teile zu trennen, die scheinbar ewig zusammenbleiben sollten. Aber hier half nur brachiale Gewalt. Es ist unmöglich, dieses Lokgehäuse ohne Beschädigung zu öffnen. Aber da ich sowieso vor hatte es zu metzgern, war das egal.

Daraufhin habe ich den Antrieb einer LGB-Lok an die Elektronik angeschlossen. Das war dann gar nichts, denn bei dem Motor kam nur eine Spannung von 3 Volt an. Die beiden kleinen Originalmotoren laufen wohl nur mit 3 V und die Eingangsspannung von 9 V wird in der Elektronik herabgesetzt.

Also habe ich den Antrieb einer älteren Playmobil-PC-Lok mit 6 V genommen. Der läuft mit halber Geschwindigkeit – was völlig ausreicht – und ohne zu rucken. Der ruckartige Geschwindigkeitswechsel liegt also nicht an der Elektronik, sondern an den kleinen Motoren. Auf jeden Fall funktioniert die Sache so zufriedenstellend.



Nun ist die Zugkraft eines Antriebs in dieser Zusammenstellung mit Sicherheit nicht berauschend. Aber für einen Triebwagen, der für sich alleine fährt, müsste es ausreichen. Um das zu testen habe die aus dem Playmobil-Lok ausgebaute Elektronik - einschließlich dem 9-Volt-Batteriepack - einfach auf das Fahrgestell gelegt und alles angeschlossen. Es funktioniert einwandfrei. Die Anfahrt und das Anhalten erfolgt ein klein wenig zackig, was aber nicht der Rede wert ist. Die Höchstgeschwindigkeit ist etwas flotter als bei der Diesellok und das Fahrzeug schleppt auch noch problemlos einen Packwagen mit, sogar die Rampe hinauf.



Inzwischen habe ich die Kabelverbindungen der beiden Platinen gekappt und mittels Verlängerungen wieder verbunden. Dabei war natürlich darauf zu achten, dass nichts verwechselt wird. Es hat offensichtlich geklappt, denn die Elektronik funktioniert immer noch. Die Platinen haben nun ihre Plätze an den beiden Schnauzen des Triebwagens. Die Halterungen dafür habe ich aus der Playmobil-Diesellok ausgesägt.



Der PM-Lautsprecher wurde gegen einen anderen ausgewechselt, den ich mal aus einem abgeschossenen Heng-Long-Panzer gerettet hatte. Das Dieselgeräusch und die Hupe hören sich damit deutlich kräftiger an. Das Chassis ich auch schon rot lackiert. Nun muss ich noch die Verkabelung unter dem Fußboden verstecken und dann kann es an den Aufbau des Triebwagens gehen.

Richard


Bastelbahner

RE: RC-Triebwagen im Maßstab 1:16 - Spur 3e

#2 von Bastelmax ( gelöscht ) , 09.09.2015 01:26

Das Gerät ist inzwischen längst fertig und im Einsatz.
Hier der komplette Baubericht:

http://depot-3e.xobor.de/t14f7-Gelenktriebwagen-AR.html

Richard


Bastelmax

   


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