Grüß Gott zusammen!
Es gab einmal eine Nebenbahn von Marktoberdorf nach Lechbruck.
Wie viele andere Nebenbahnen wurde sie stillgelegt, und auch ihre Trasse diente fortan als Radelweg. Geblieben sind einige Brücken über meandernde Wiesenbäche, eine bahntypische Straßenkreuzung und Unterführung sowie ein verlassenes Bahngebäude und der heute von einem Autohaus genutzte Lokschuppen in Lechbruck
(Die Bilder haben durch das Einscannen der ursprünglichen Dias leider etwas gelitten.)
In der Urlaubszeit wird der Weg vielgenutzt, und ob seiner geringen Breite kann es bei Gegenverkehr schon recht eng werden. In Lechbruck weist ein ansprechend gestaltetes
Schild auf den dortigen Anfang des Weges hin.
Eine weitere Erinnerung an die Bahn findet sich im Dorfmuseum von Rosshaupten. Dort ist ein Diorama ausgestellt, in dem der dortigen Bahnhof nachgebildet ist. Schaut selbst!
Besonders hinweisen möchte ich auf die betonierte Fläche zur Umsetzung des SchiStraBusses
Meinen Beitrag habe ich nicht ohne Grund mit „Spurensuche“ überschrieben. Eine Schautafel am oben beschriebenen Radelweg weist auf eine weitere Möglichkeit der Spurensuche hin
Vom Rosshauptener Dorfmuseum zum nahe gelegenen Forggensee ist es nur eine kurze Strecke, und man kann um diese Jahreszeit die über den Grund des Sees führende 2000 Jahre alte, immer noch gut erhaltene Trasse der berühmten Via Claudia begehen. Zur Erläuterung: Der Forggensee ist ein Lechstausee, dessen Wasser im Herbst abgelassen wird, um im Frühjahr die Schneeschmelze aufnehmen zum können und damit Überschwemmungen am Lauf des Lechs zu vermeiden.
Die Bilder der Via Claudia sind zugegebenermaßen nicht besonders spektakulär. Die zahlreichen Baumstümpfe sind sicherlich etwas verwirrend, erklären sich aber damit, dass die Römerstraße in späteren Jahrhunderten von Weideland überlagert war, auf dem auch Bäume wuchsen. Aber das Bewusstsein, auf historischem Boden zu stehen und sich vorzustellen, dass hier einstmals römische Heere und Handelsleute entlang gezogen sind, hat für mich noch immer etwas Erhabenes.
Schöne Grüße
Reinhard