RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#1 von Blacky67 , 10.01.2013 11:27

Hallo Leute!

Ich habe folgendes gefunden: http://www.modellbahnshop-lippe.com/prod...in_produkt.html

Es steht bei den Eigenschaften: Läuft ab Radien mit 457mm.

Das würde ja bedueten, dass diese Teile nur ab dem R3 beim Märklin C Gleis fahren können? Also keine Bogenweichen und schon gar nie nicht ein R1?

Kann das sein - oder anders rum gefragt, hat dies schon mal wer probiert?
Danke für Hilfe


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#2 von zeichner ( gelöscht ) , 10.01.2013 11:33

Bei den US-Boliden ist häufig ein großer Kurvenradius notwendig.
Warum sollten die sonst drauf hinweisen?

Müsste man halt mal testen, sprich aufgleisen und versuchen!
Wenns nicht geht schickst Du die Lok halt zurück. Hast ja ein Rückgaberecht.
Übrigens: Tolles Maschinchen, würde mir auch gefallen...

Gruß, Aurel


zeichner

RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#3 von Murrrphy , 10.01.2013 11:35

Zitat von Blacky67

Kann das sein - oder anders rum gefragt, hat dies schon mal wer probiert?


Nein, es wird hier niemanden geben, der das auch nur Ansatzweise schon ausprobieren konnte, da noch kein einziges Wechselstrommodell von MTH Busch bislang überhaupt ausgeliefert ist, es gibt die Modelle einfach noch nicht (nicht nur dieses spezielle, sondern generell). Die Wechselstrommodelle werden seit ihrer Ankündigung im Jahre 2011 alle paar Monate weiter vertröstet, aber nicht ausgeliefert.

Wenn überhaupt kann man es mit den schon ausgelieferten Gleichstrommodellen testen.


Viele Grüße
Achim



 
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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#4 von kaeselok , 10.01.2013 11:41

Zitat von Blacky67
Kann das sein ...



Ja, natürlich kann das sein! Viele Modelle auch von Trix Fine Art oder Kleinserien-Loks von Weinert & Co. laufen erst ab R3 betriebssicher!

Wenn man diese Modelle auf Anlagen mit Märklin Gleismaterial laufen lassen will dann ergeben sich ein paar einfache Regeln:

- kein Radius geringer als R3
- nur schlanke Weichen, keine Normalweichen verbauen
- dito DKWs, Dreiwegweichen, Bogenweichen nicht verbauen

Dann kann man so ziemlich jeden Hersteller drüber jagen!

Oder man plant separate "Paradestrecken" nur für solche Fahrzeuge mit eigenen Fahrwegen und Weichen.

Viele Grüße,

Kalle


 
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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#5 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 10.01.2013 12:01

Hallo Günther,
stimmt bei der Lok kann es Dir keiner sagen, aber ich habe die "Triplex" in 2Leiter, der zwängt sich bei den verlangten 457mm schon gerade noch durch.
Lass die Finger von dem Modell, wenn Du auf solch kleine Radien angewiesen bist. MTH baut für amerikanische Layouts und nimmt (IMHO - zum Glück) keine Rücksicht auf Märklin.


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#6 von Goshiny , 12.01.2013 14:04

Hallo Günther,
ob MTH jemals die Lok ausliefern wird, ist aus meiner Sicht fraglich. Ich meine, die warten auf genügend Bestellungen und werden dann erst produzieren.

Wenn man diese schönen und vom Sound her eindrucksvollen Loks auf C-Gleis fahren lassen möchte, bleibt nur der Umbau einer DC-Lok und zahlt für Märklin-Achsen nochmal zwischen 50 und 60 Euro ohne Umbaukosten.

Hersteller solcher Loks gibt es ausreichend, zB.:
Athearn: GE C44-9W, einfach umzubauen, Model aber sehr zierlich und leicht, ca. 400g, innen mit Drahtverhau
Intermountain: ES44AC, einfach umzubauen, Model mit zerbrechlichem Kunststoff, leicht, ca. 490g, innen sehr ordentlich
Kato: EMD SD70Mac oder GE C44-9W, sehr einfach umzubauen, Modell sehr robust, ca. 580 g, innen einfach (nur zwei Lampen)
Broadway Limited: GE AC6000CW, Spitzenreiter wg. Gewicht und Sound, Umbau nicht so einfach, Modell robust und schwer, ca. 760 g, innen sehr aufgeräumt
Proto 2000: EMD E7, nur mit Fräsarbeiten umzubauen, ca. 520g, innen allerdings nicht sehr aufgeräumt, trotzdem tolle Lok

Diese schaffen bei mir jede R1 und jede Weiche beim C-Gleis.

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#7 von Blacky67 , 14.01.2013 10:22

Hallo Wolfgang.
Das ist sehr interessant.
Ich würde das aber vom Fachmann machen lassen, denn bei neuen Artikeln die ja nicht so günstig sind muss schon die Garantie bleiben.
Ob das mit dem Schleifer aber so einfach geht...


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#8 von Goshiny , 14.01.2013 21:08

Hallo Günther,

Zitat von Blacky67

Ich würde das aber vom Fachmann machen lassen, denn bei neuen Artikeln die ja nicht so günstig sind muss schon die Garantie bleiben.
Ob das mit dem Schleifer aber so einfach geht...



Für den Schleifer muss man in allen Fällen den Antrieb eines Drehgestells opfern. Zumindest 2 Achsen. Und man muss den Getriebedeckel zerschneiden, d.h. Platz für den Schleifer machen. Anstelle der Zahnräder im Gestell kommt bei mir ein Messingblock, an dem der Schleifer festgeschraubt wird. Es ist, wie Du schreibst, ein bißchen mehr zu machen, als nur einen Schleifer darunter kleben.

Was die Garantie betrifft wenn es ein Fachmann macht, da bin ich mir nicht sicher. Der Hersteller wird wohl nicht so einfach Decoder oder Motor tauschen. Es sei denn, der Verkäufer der Lok spielt mit. Fachmänner gibt es nur einen, Bentz. Der arbeitet auch mit RD Hobby zusammen. Bei den beiden könnte eine Garanteifallabwicklung funktionieren. Habe ich aber noch nicht ausprobiert. Ich baue lieber selber um. Ich weiß auch nicht, wie die Lösung von Bentz mit dem Schleifer aussieht.

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#9 von Kurt , 15.01.2013 00:20

Selbst Märklinmodelle brauchen manchmal 600mm Mindestradius. So stehts im Beipackzettel meiner Württembergischen K wenn man die beigelegten Kolbenschutzrohre montieren will. Die sieht auch nicht wirklich gut aus wenn man sie ohne Kolbenschutzrohre über den R1 jagt.
Mit zu engen Radien hat selbst das Orginal zu kämpfen. Z.B. ist es gar nicht mehr so einfach eine Strecke für die 3985 (größte betriebsfähige Dampflok) zu finden. Denn als "Mallet" verhält sie sich bspw. in Kurven anders als die modernen Dieselloks. Da kann es sein, dass sie um eine Kurve nicht herum kommt, wo ellenlange Züge bequem herum kommen. Oder die S1. Die konnte auch nicht die komplette Strecke durchfahren für die sie geplant war. In einer Kurve neigte sie zum entgleisen. Soviel zum Orginal. Aber Hauptsache man kann meckern wenn ein Modell nicht durch den R1 passt.
Warum muß man ein Drehgestell stilllegen? Es kommt immer auf die Lok an. Bei einer Shay von Bachmann hats genug Platz für einen Schleifer. Auch bei den meisten Dampfloks. Ich habe mal einem Kollegen eine Lok für seinen Sohn umgebaut an der sich vorher ein "Experte" versucht hat. Erstmal habe ich ein neues Drehgestell gekauft weil das alte zerstört war. Die Lok hat nun wieder 6 angetriebene Achsen. Er darf nur nicht zu langsam oder zu schnell über die Weichen fahren. Zu langsam deshalb, weil die Lok keine Haftreifen hat und über Weichen sonst einfach stehen bleibt. Zu schnell nicht, weil sie sonst abhebt und entgleist. Kein Wunder bei 0,6mm Platz für den Schleifer über ne Weiche und RP25.


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#10 von Murrrphy , 17.01.2013 12:28

Zitat von Blacky67

Ich habe folgendes gefunden: http://www.modellbahnshop-lippe.com/prod...in_produkt.html



Der Liefertermin für die Lok wurde von der Firma Busch mittlerweile auf Juli 2013 verschoben, also zweieinhalb Jahre nach Ankündigung. Damit darf langsam angezweifelt werden, ob die Lok überhaupt für das Wechselstromsystem noch irgendwann einmal ausgeliefert wird.


Viele Grüße
Achim



 
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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#11 von Blacky67 , 17.01.2013 16:13

OK, danke - das Warten wird sich hier nicht lohnen, zumal es Hersteller gibt, die solche anbieten und dann auch noch Händler die diese auf AC umbauen.

Danke für die Info.


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#12 von Goshiny , 20.01.2013 09:04

Hallo Günther,
ich habe mir jetzt von MTH die DC Lok besorgt und werde sie für Märklin-Gleise umbauen (wird allerdings noch ein wenig dauern). Habe sie mal auf eine gerade Strecke gestellt und in eine R1 Kurve geschoben. Die Gestelle können so stark einschlagen, dass sie in der R1 Kurve nicht aus den Gleisen springt. Allerdings ist das Gestell dann am Anschlag. Die Bogenweiche schafft sie bei langsamer Geschwindigkeit auch. Trotzdem werde ich den Ausschlag der Gestelle vergrößern, damit mehr Spiel ist und sie dann (hoffentlich) auch bei etwas höherer Geschwindkeit die Bogenweiche meistern kann.

Der Einschlagwinkel der Klauenkupplung ist sehr gering und muss auf jedenfall erweitert werden. So wie es aussieht, kann man den Einschlagwinkel durch abschleifen der äußeren Ecken erweitern. Eventuell muss trotzdem der erste Waggon eine Kulissenführung haben (gibt es von Walters).

Der Unterboden hat genügend Bodenfreiheit, um über die Pukos der schlanken Weiche zu kommen. Nur die Endbleche (vorne und hinten) bleiben hängen, lassen sich aber abschleifen. Der Schleifer muss so tief eingebaut werden, dass er im eingeschwungenen Zustand im Unterboden komplett verschwindet.

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#13 von Blacky67 , 07.02.2013 15:17

Hallo Wolfgang!

Wollte mal nachfragen ob du denn mit dem Umbau schon begonnen hast?

Mich interessiert speziell die Kurvengängigkeit bei den Bogenweichen. Sonst habe ich kaum R1 auf meiner Anlage verbaut.
Und die 2. Frage, was machst du mit den Kupplungen? Die Klauendinger die da dran sind gehen ja gar nicht zusammen mit dem Märklin KKK. Sind da Normschächte dran oder muss man da auch noch was rumbasteln.

Danke für Deine Info.


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#14 von rayman , 07.02.2013 16:16

Hallo!
Ich an Deiner Stelle würde die Finger von den Kupplungen der Lok lassen. Die sind bei der Soundversion zum einen automatisch zum anderen vorbildgerecht. Bau lieber Deine Waggons auf Klauenkupplungen um. Ist billiger und sieht auch besser aus.


Grüße Ray.
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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#15 von Goshiny , 07.02.2013 18:33

Hallo Günther,

Zitat von Blacky67

Mich interessiert speziell die Kurvengängigkeit bei den Bogenweichen. Sonst habe ich kaum R1 auf meiner Anlage verbaut.
Und die 2. Frage, was machst du mit den Kupplungen? Die Klauendinger die da dran sind gehen ja gar nicht zusammen mit dem Märklin KKK. Sind da Normschächte dran oder muss man da auch noch was rumbasteln.



Die Lok ist inzwischen angekommen und die Wechselstromräder sind bestellt.
http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zps9c7367b3.jpg

Die Räder werden vermutlich Ende nächster Woche bei mir eintreffen. Dann kann ich übernächste Woche mit dem Umbau beginnen. Ich habe eine SD70 ohne Sounddecoder bestellt und werde einen von ESU einbauen. Den kann ich leichter und besser einrichten, als die amerikanischen Decoder. Meine Loks von BLI (eine davon umgebaut) haben US-Docoder (Paragon, QSI), die von meiner ESU 50200 nicht erkannt werden. Dann ist leider auch keine CV Korrektur möglich.

Die Lok von MTH ohne Decoder hat ganz normale Klauenkupplungen ohne elektrische Funktionen. Einen Normschacht hat sie nicht.
http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zps49b8a444.jpg

Meine US Waggons haben alle Klauenkupplungen, auch die US Waggons von Märklin. Es gibt von Kadee Klauenkupplungen für die KK-Kulisse. Es reicht aus, den ersten Waggon nach der Lok mit dieser Klauenkupplung auszurüsten. Damit kann der Rest normale Märklin Kupplungen haben.

Klauenkupplungen sehen nach meine Ansicht besser aus, als die Kupplungen von Märklin, Roco oder Fleischmann. Leider neigen die Klauenkupplungen bei Knicken in Steigungen dazu, sich nach oben oder unten zu verschieben und damit auseinander zu gehen. Läßt sich aber durch sanfte Trassenführung in Steigungen verhindern.

Den Umbau werde ich mal dokumentieren und hier einstellen.

Nach einem Rolltest auf R1 Kurven und dem inneren Bogen der Bogenweiche, schlagen die Drehgestelle weit genug ein. Trotzdem werden ich am Rahmen innen noch ein wenig abschleifen (fräsen), damit der Einschlag auch weit genug geht. Genaueres kann ich übernächste Woche berichten.

Hier noch ein Bild von der MTH SD70 und der umgebauten BLI AC6000.
http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zpsb1fb6ef1.jpg

Viele Grüße
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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#16 von Goshiny , 07.02.2013 19:04

Hallo Kurt,

Zitat von Kurt

Warum muß man ein Drehgestell stilllegen? Es kommt immer auf die Lok an. Bei einer Shay von Bachmann hats genug Platz für einen Schleifer. Auch bei den meisten Dampfloks. Ich habe mal einem Kollegen eine Lok für seinen Sohn umgebaut an der sich vorher ein "Experte" versucht hat. Erstmal habe ich ein neues Drehgestell gekauft weil das alte zerstört war. Die Lok hat nun wieder 6 angetriebene Achsen. Er darf nur nicht zu langsam oder zu schnell über die Weichen fahren. Zu langsam deshalb, weil die Lok keine Haftreifen hat und über Weichen sonst einfach stehen bleibt. Zu schnell nicht, weil sie sonst abhebt und entgleist. Kein Wunder bei 0,6mm Platz für den Schleifer über ne Weiche und RP25.



Selbstverständlich kommt es auf die Lok an und Dampfmodelle habe ich noch nicht umgebaut. Bei den 6-achsigen Dieselmodellen von BLI, Kato, MTH, Proto 2000 und Genesis ist der Platz unter dem Drehgestell nicht ausreichend, um einfach einen Schleifer anzukleben.
Deshalb baue ich anstelle der Zahnräder für 2 Achsen einen Messingblock ein, der auch ein einfaches Wechseln des Schleifers ermöglicht.
http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zpse1de7fbf.jpg

Das sieht dann so im eingebauten Zustand aus:
http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zpsb864e744.jpg

Abhängig vom Schneckengetriebe sind mal die zwei vorderen oder die zwei hinteren Achsen ohne Antrieb.

Der Schleifer wird in die Bodenplatte (die ja zur Fixierung der seitlichen Gestellteile notwendig ist) soweit eingelassen (d.h., der Messingblock tief eingefräst), dass der Schleifer komplett in die Bodenplatte einschwingen kann (und ohne die Zahnräder zu blockieren).
http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zps5417e9d0.jpg

Damit gibt es keine Probleme bei Weichen mit höheren Pukos als bei Geraden oder Kurven.

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#17 von Goshiny , 23.02.2013 19:40

Hallo Günther,
hier nun der kleine Umbaubericht.

Nachdem MTH schon seit diversen Monaten nicht nur die SD70 als 3-Leiter Modell ankündigt und immer wieder verschiebt, habe ich ein DCC Ready Modell erworben, um es selbst umzubauen.

http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zpsc90d6668.jpg

Technische Daten vor dem Umbau:
- DC Motor mit zwei Schwungscheiben
- Kardanwellen zu beiden Drehgestellen
- 6 Achsen angetrieben
- Keinen Decoder aber DCC-Ready (also 8-polige Schnittstelle)
- 657 g Eigengewicht
- Keine Haftreifen
- Zugkraft ca. 100 g in der Ebene

Die Lok ist nach meinem Eindruck sehr filigran aufgebaut und ich bin mit etwas Hemmungen an die Demontage des Gehäuses herangegangen (wie, ist im Engineer’s Guide beschrieben).
Ausbau der 2 Drehgestelle ging etwas einfacher. Es ist lediglich die Halterung oberhalb des Schneckengetriebes aufzuklipsen. Die zwei Kabel habe ich durchgeschnitten. Der Schnitt erfolgte ca. 3,5 cm oberhalb des Drehgestells, damit beim zusammenlöten der beiden Kabel ausreichend Platz oberhalb der Halterung (Schneckengetriebe) ist.
Das vordere Drehgestell wird für den Schleifer herangezogen. Dazu werden zwei Achsen antriebslos, also ohne Zahnrad eingebaut. Anstelle der Zahnräder für diese zwei Achsen wird im Getriebekasten ein Messingblock vorgesehen, der den Schleifer trägt.

http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zps93da0e6d.jpg

Der Messingblock wurde mit drei 3,2 mm Bohrungen versehen, sodass er in den Getriebekasten ohne Schrauben gelegt werden konnte. Die drei Lagerhalterungen für die Zahnräder wurden nicht abgefräst. Ein Rückbau wäre also möglich. Zusätzlich hat der Messingbock noch eine M 2 Gewinde für Messingblech, an dem die Stromleitung des Schleifers angelötet wird. Man kann zwar das Kabel auch direkt an den Messingblock löten, durch die Masse des Messingblocks verteilt sich die Wärme aber sehr schnell und man muss sehr stark die Lötstelle erwärmen, um das Kabel anzulöten.
Beim Fräsen unbedingt darauf achten, dass zuerst nur zwei Bezugskanten gefräst werden, danach die großen Bohrungen und dann erst die zwei restlichen äußeren Maße. Aufgrund des geringen Abstandes einer Bohrung zur oberen Kante könnte der Bohrer aus dem Messingblock laufen. Die Bohrungen für die zwei M2 Gewinde sollten vor dem Einschnitt 4,0 x 3,0 gebohrt werden.
Der Einschnitt ist notwendig, da sonst der Zapfen des Rahmens an die Schraube kommt und nicht am Getriebe aufliegt (habe ich erst nach dem 1. Zusammenbau festgestellt).

http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zpse5afe0d5.jpg
und die Zeichnung dazu
http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zps91dffecd.jpg

Das Kabel muss im Getriebekasten so verlegt werden, dass es nicht von Zahnrädern berührt wird.

http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zpsde7743a4.jpg

Für den Schleifer ist die Getriebeabdeckung aufzufräsen (oder zu feilen), damit ausreichend Platz nach unten ist. Im eingedrückten Zustand muss der Schleifer vollständig im Getriebkasten des Drehgestells verschwinden können. Als Schleifer habe ich den kürzesten (42 mm) von Märklin verwendet.

http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zps336346c2.jpg
http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zps9bc26eaa.jpg

Den Schleifer habe ich an seiner Halterung (Pertinax?) auf jeder langen Seite um 0,4 mm schmaler gefräst. Damit kann er leicht ohne entfernen des Getriebedeckels ausgetauscht werden.
Räder und Achsen sind neu und entsprechen mit den Radmaßen den Märklinradsätzen. Räder und Achsen kommen von Modellbauservice Bentz; den Zusammenbau habe ich vorgenommen. Die Achsen (1,5 mm) gehen sehr schwer in das Rad und in der Vergangenheit habe ich mehr als eine Achse verbogen. Deshalb habe ich diesmal mit einer Reibahle das Loch im Rad soweit erweitert, dass die Achse zu ca. 40% leicht in das Loch gesteckt werden konnte. Die Weitung des Lochs nur von der Innenseite des Rades vornehmen. Alternative kann man von Modellbauservice Bentz die Achsen komplett montiert liefern lassen. Ist dann ein bißchen teurer.

Dann die Achsen in die Zahnräder drücken. Geht mit dem Hammer und leichten Schlägen, bis die beiden Enden der Achse gleich lang sind.
Anschließend mit einem Hammer die Achse in das Rad hineintreiben und beim Schlag nicht verkanten. Vorher einen Tropfen Öl auf das Loch des Rades. Innenmaß der Räder auf der Achse: 14,0 mm ± 0,1 mm.
Zwei Achsen des vorderen Drehgestells haben weder Antrieb (Zahnrad) noch Haftreifen. Die dritte Achse ist angetrieben und hat auf beiden Rädern einen Haftreifen.

http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zpsd422c2d3.jpg

Das hintere Drehgestell hat alle drei Achsen angetrieben. Vier Räder mit Haftreifen, die mittlere Achse ohne Haftreifen.

Die Kanten des Getriebeoberteils (unterhalb des Schneckenlagers) habe ich vorne noch etwas angeschrägt, damit das Gestelle etwas mehr einschlagen kann. Bringt aber vermutlich nur 0,2 mm.

http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zps8a5bf7e8.jpg

Der Zusammenbau erforderte beim hinteren Drehgestell viel Geduld und dünne Finger, da der Platz durch das Metallgewicht etwas beengt ist.

Werkzeuge:
- kleine Fräsmaschine oder Ständerbohrmaschine und Feile
- kleinen Schraubstock
- Gewindebohrer M2
- Bohrer 1,6 mm
- Bohrer 3,2 mm
- Reibahle 1,5 mm
- 100g Hammer
- Lötkolben
- Schraubendreher

Material:
- 6 Achsen, 6 Räder ohne Haftreifen und 6 Räder mit Haftreifen
- Messingblock 10 x 10 x 20 mm im Rohzustand
- Schleifer 42 mm (7175)
- Zylinderkopfschraube M2 x 5
- Senkkopfschraube M2 x 5 mit sehr flachem Kopf
- Sounddecoder
- 28 mm Lautsprecher 8 Ohm, 2 Stück
- rotes Kabel, ca. 15 cm
- Schrumpfschlauch

Das Gehäuse ist noch nicht aufgesetzt um mit einem Lenz Decoder einen ersten Test durchzuführen:
R1 Bogen und Bogenweiche sind kein Problem, beim Rückwärtsfahren hakt allerdings das hintere Blech vom Rahmen an zu hohen Pukos. Gilt für Bogenweiche und schlanke Weiche. Zugkraft ca. 290 g ohne vorher die Lok einzufahren. Sonst ein lautloses dahin gleiten (liegt wohl auch am Decoder).

Als nächstes soll ein Sounddecoder mit 2 Lautsprechern eingebaut werden. Im Tank sind dafür entsprechende Aussparungen vorhanden.

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#18 von Blacky67 , 25.02.2013 16:15

Hallo Wolfang!

Gratuliere! zu deinem gelungenen Umbau.
Ich hoffe, dass dies hier viele nachmachen werden. Dein Beitrag ist genial. Das Ergebnis offenbar auch, wenn auch noch nicht ganz fertig.
Ich für meine Seite muss aber sagen, zuviel Arbeit und zuviel Werkzeug das ich nicht habe. Meiner einer ist eher der Käufer, nicht der Selberbauer - aber trotzdem danke für den ausführlichen Bericht, den ich mit Genuss gelesen habe.

Vielleicht komme ich ja mal in den Genus eines AC Modells von MTH...
Appropos Sound - so so so ähnlich sollte die dann klingen:



Habe im Moment als neueste Errungenschaft eine 218 von ESU geholt, ich muss sagen, einfach genial was die da an Technik reigesteckt haben.


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#19 von rayman , 25.02.2013 18:20

Ohhh Blacky... Da hast Du Dir aber ein ganz falsches Soundbeispiel rausgesucht... Das sind zwei EMD SD40-2, mit EMD 16-645E3 2-Takt Dieselmotoren. Die SD 70 ACe hat einen EMD 16-710-G3 4-Takt Diesel. Hier sind ein paar Videos mit richtigen SD70 Ace´s. [url=http://www.rail-videos.net/showvideos.php?offset=0&where=|EMD+SD70ACe|||||||1||||||||EMD+SD70ACe||||||||||||||||||||]Railvideos[/url]


Grüße Ray.
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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#20 von Goshiny , 26.02.2013 07:12

Hallo Günther,
Deine Entscheidung einen Umbau nicht zu wagen, kann ich nachvollziehen. Abgesehen vom Aufwand stehen die Kosten auch nicht dafür. So wie ich die Lok umgebaut habe (es gibt sicherlich auch andere Möglichkeiten) zahlt man ungefähr 100 Euro mehr, als eine 3-Leiter Lok bei MTH kosten wird (wenn sie mal produziert wird).

Noch zwei kleine Ergänzungen zum Umbau:
einen S-Bogen ohne Entgleisungen zu fahren, ist aufgrund des Kupplungsauschlages nicht so einfach.

http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zps4c8451ae.jpg

Die Klauenkupplung kann nicht so stark einschlagen, wie die von Kato. Dies führt dazu, dass der erste Waggon nach der Lok aus den Gleisen gehoben wird.

http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zpsfc008090.jpg

Ein abfeilen des Anschlagen (ca. 1 mm) bringt zumindest bei Märklin Waggons mit KKK den gewünschten Erfolg.

http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zps2b195b76.jpg

Das Zweite betrifft vorderen und hinteren Rahmenabschluss. Dieser ragt für hohe Pukos bei Weichen zu tief ins Gleisbett und muss mindestens um 1 mm abgeschliffen werden.

http://i1327.photobucket.com/albums/u661...zpsa1249489.jpg

Der Sound von ESU für die SD70 gefällt mir ganz gut, auch wenn der vermutlich nicht ganz an den Sound von MTH heranreicht.
Im Vergleich habe ich an das Video den Sound einer AC6000 von BLI an das Video gehängt.

http://s1327.beta.photobucket.com/user/G...13da85.mp4.html

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#21 von Goshiny , 14.05.2013 22:36

Guten Abend,
ein kleiner Nachtrag nach einigen Monaten Betrieb mit der MTH Lok.
Der Stromverbrauch ist im Vergleich zu Märklin-Loks relativ hoch.
Die SD70 von MTH mit ESU Sounddecoder verbraucht bei geringer Geschwindigkeit mit Sound und Licht ca. 200 mA. Eine Märklinlok (E151) mit mSD Decoder ca. 187 mA.
Bei höchster Geschwindigkeit kommt die MTH Lok auf ca. 635 mA und die E 151 auf ca. 360 mA.

Alle Messungen sind auf einem Rollenstand durchgeführt worden.

Ursache bei der MTH dürfte (so meine Vermutung) das Getriebe (Schneckenantrieb) und der Motor sein.

Ansonsten läuft die MTH SD70 ohne Probleme über jede Weiche und durch jede Kurve.

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Frage zu Produkten von MTH/Busch

#22 von MichaelMarti , 13.04.2016 14:27

Hallo Wolfgang

Bin irgendwie per "Zufall" über diesen Artikel gestolpert.

Ich habe eine MTH F3, original für Märklin, und habe mir vor etwas mehr als einem Jahr eine Genesis SD70 (o. ä.) umgebaut - leider ohne Sound,aber es warten noch einige im Kasten. Ich musste auch etwas basteln, habe aber keine so elegante Lösung mit dem Messingblock gefunden. Ich habe gefräst, geschnitten und geleimt und musste sogar eine Achse opfern.... Du machst solche Messingblöcke nicht auf Bestellung?






Auch Räder habe ich noch die original RP25 drauf. Die Lok läuft gut auf dem R2-Radius (K-Geleise 2231). Bei den Bogenweichen fährt sie raus, aber nicht rein - wie alle meine langen Wagen auch.... Weshalb auch immer.

Wo hast Du die Ersatz-Räder für die MTH her? Gibt es das auch für Athearn / Genesis und Proto?

Bin Dir dankbar für jeden Tip. Bin noch Anfänger im umbauen, liebe aber die US-Loks.

Liebe Grüsse

Michael


Liebe Grüsse aus der Schweiz
Michael

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