Tag zusammen,
Auf Wunsch gibt´s hier mal eine kleine Bauanleitung für den Selbstbau eines Kleinlasters vom Typ Opel Blitz.
Die Ausgangsbasis ist ein Standmodell von Brekina. Es eignet sich aber prinzipiell jedes andere Modell genauso gut.
Hier die Basis mit den benötigten Teilen. Lenkung ist original Faller vom Ford Transit, der Antrieb ist von G.Poeck, die übrigen Kleinteile wie Schalter, Ladebuchse und Accu von H.Himburg (bau187Pkw)
Hier schon mal zerlegt in seine Einzelteile. Es ist alles nur gesteckt, nichts geklebt.
Nun werden die Glasteile und die Inneneinrichtung mit dem Führerhaus und dem Fahrgestell verklebt. Dabei verwende ich einen Styrolkleber, geht aber auch Atomkleber. Zwischen Fahrerhaus und Ladefläche muss zur Verstärkung des Rahmen ein kleines Stückchen Styrol (aus einem überflüssigen Spritzling von einem Häuschen etc.) eingeklebt werden. Die Ladefläche wird erst später mit Rahmen und Fahrerhaus verklebt, nachdem der Motor im Rahmen eingeklebt ist. Der Rahmen wird durch die vielen Ausfräsungen leider sehr instabil und ist dann sehr schwer zu händeln ohne zu zerbrechen. Es sollte möglichst nichts brechen, da durch Brüche schnell Verzüge im Rahmen entstehen, die trotz Verkleben das ganze Fahrzeug später einmal schief dastehen lassen.
Jetzt fräsen wir mit einem kleinem Dremel den notwendigen Platz für die Antriebseinheit heraus. Dabei lassen wir die originalen Achshalter an ihrem Platz, sie erleichtern später das mashaltige einkleben, da sie die Achse wieder in ihrer ursprünglichen Position fixieren. Es wird auch die Traverse vor der Hinterachse entfernt, hier wird später die Ladebuchse eingeklebt.
Die Antriebseinheit wird jetzt eingeklebt. Ich fixiere sie mit ein paar kleinen Tröpfchen Atomkleber und klebe dann mit einem Zwei-Komponentenkleber alles großflächig nach. Probelauf des Antriebs durchführen, man hat schnell was zusammengeklebt, was nicht zusammen gehört!
Jetzt die Achse auf auf die passende Länge kürzen, die Gummireifen auf die Felge aufziehen und das Rad auf die Welle kleben. Es ist sinnvoll die Zwillingsbereifung mit einem Kunststoffreifen außen und dem Gummireifen innen zu versehen, wobei der Kunststoffreifen im Durchmesser etwas abgedreht wird. Dadurch fährt das Fzg. viel engere Kurven und schiebt nicht geradeaus, es hat ja kein Differenzial.
Nun widmen wir uns den elektrischen Komponenten. An Ladebuchse, Reedkontakt, Schalter und evtl. an den Akku werden kleine Kabel angelötet. Für die Ladebuchse verwende ich Rot/Blau, den Rest schwarze Kabel.
Jetzt werden in die Ladefläche die Löcher für die Kabeldurchbrüche gebohrt. Als erstes legen wir die Position des Reedkontaktes fest. Er wird auf der rechten Seite an den Rahmen angeklebt. Je nach Größe/Länge, ragt er etwas ins Fahrerhaus hinein. Man muss also etwas Platz dafür schaffen...
Die Ladebuchse wird vor der Achswelle quer eingeklebt, der kleine Ein/Aus-schalter am Rahmen innenseitg. Damit ist er fast unsichtbar. Alles mit Atomkleber nur leicht fixieren und mit Epoxy-2K nachkleben.
Jetzt schaffen wir den nötigen Platz für die Vorderachse. Es wird nun auch schnell klar, warum im Fahrerhaus alles verklebt wurde. Es bekommt eine tragende Funktion, da hier der Rahmen durchtrennt wird und Teile entfernt werden. Als Träger für die Voderachse werden nun Polystyrol Plättchen ins Führerhaus schichtweise eingeklebt, bis die richtige Höhe der Vorderachse erreicht wird.
In die eingeklebten Plättchen (bei mir sind es 3 x 1,5mm geworden) wird die Passbohrung für die Achsaufnahme gesetzt.
Jetzt wird die exakte Lage der Vorderachse im Rahmen und auch die Freigängigkeit der Räder zur Karosse überprüft und den Achshalter eingeklebt.
Nachdem die Vorderachse platziert ist, kann es nötig werden noch etwas Platz für die eingeschlagenen Räder zu schaffen. Also mit dem Dremel die Innenseiten der Kotflügel bearbeiten, evtl. von Stoßstange, Scheinwerfer und Führerhausboden noch Material abnehmen. Dazu kann die Vorderachse einfach durch ziehen des Messingstiftes entfernt werden. Achtung, ist der Stift nicht in der Achse, kann diese auseinander fallen!
Jetzt kann die Elektrik komplettiert werden. Das rote Motorkabel kommt an Akku -, die Kabel der Ladebuchse kommen direkt an den Accu (je nach Ladegerät (original Faller) muss noch ein Ladewiderstand eingeschleift werden), Schalter und Reedkontakt werden in serie geschaltet und mit Motor schwarz und Accu + verbunden.
Der Accu, eine Zelle mit 1,2V und ca. 80mAh, wird mit Doppelklebeband auf der Ladefläche fixiert. Die Fahrzeit damit beträgt mindestens 3 Stunden, also auch für modellbahnverhältnisse ausreichend lang.
Je nachdem, was für ein Reedkontakt verbaut ist, Öffner oder Schließer, muß noch der Boostermagnet eingesetzt werden. Das kann oft etwas kniffelig werden, hier kann man ihn aber einfach auf der Oberseite des Reedkontaktes platzieren. Dort ist er nahezu unsichtbar und der Reed schaltet (unterbricht) dann zuverlässig, wenn das Fahrzeug auf die Stoppstelle zurollt. Das kann man sich aber sparen, wenn man einen Öffner-Reedkontakt verwendet. Sind aber etwas teurer als die einfachen Schließer.
So, wenn man den Accu vorgeladen hat, kann man die erste Probefahrt machen. Bei mir lief sie völlig problemlos ab, ich musste nur noch 5g Balast zugeben, da das Fahrzeug stark über die Vorderräder schiebte.
Jetzt können auch noch weitere Verfeinerungen vorgenommen werden, wie Spiegel anbringen, Blinker und Rückleuchten kollorieren, Kennzeichen anbringen, Türgriffe silbern malen etc..
Wer keine Geisterfahrzeuge auf seiner Anlage will, muss natürlich einen Fahrer platzieren, bevor das Fahrerhaus verklebt wird...
Dieser kleine Baubericht soll für alle ein Ansporn sein, sich selbst mal an sowas zu versuchen. Es ist kein Hexenwerk und wenn man sich als Erstlingswerk nicht gerade einen PKW aussucht, sogar für weniger Geübte geeignet.
Mein "Blitzi" dreht gerade seit über 2 Stunden, die ich diesen Bericht tippe, seine Kreise auf meiner Testanlage.
Gruß Eric