RE: ? Kondensator am Funktionsausgang Kondenstender

#1 von rwd , 23.07.2012 21:36

Hallo Elektr(on)iksspezialisten!
Ich habe mir eine BR 52 mit Kondenstender auf ESU-Loksound V3.0 M4 umgebaut. Die Ventilatoren im Kondenstender habe ich über Aux 1 an den Decoder angeschlossen und zur Reduzierung der Spannung habe ich einen 190 Ohm Widerstand in die Zuleitung eingebaut. Den Ausgang Aux 1 habe ich als Rauchgenerator eingestellt mit folgendem Ergebnis:
Wenn die Lok steht und ich den Funktionsausgang einschalte, dann drehen die Ventilatoren relativ langsam. Sieht richtig gut aus.
Wenn ich anfahre, dann drehen die Ventialtoren sprunghaft viel schneller und behalten diese Drehgeschwindigkeit bis zum Stehenbleiben der Lok annähernd bei.
Was mich stört ist das ruckartige schneller oder langsamer werden beim Losfahren resp. Anhalten.
Kann ich nicht einfach einen Elko (ich habe hier welche mit 35V / 220 µF liegen) parallel zum Motor für die Lüfterräder einbauen? Ich stelle mir dann vor, dass beim Losfahren ein teil der höheren Spannung erstmal in den Elko geht und erst wenn der Elko voll geladen ist die Ventilatoren mit maximaler Geschwindigkeit drehen. Im umgekehrten Fall beim Anhalten der Lok drehen die Ventilatoren langsamer runter, eben bis der Elko wieder soweit entladen ist, wie es der Spannung am Funktionsausgang Aux1 entspricht. Die Lüfterräder drehen halt noch etwas nach.
Den Elko würde ich nicht direkt an den Funktionsausgang anschließen sondern erst hinter den Vorwiderstand von 190 Ohm für den Motor. Den Plus-Pol würde ich an U+ anschließen (bei DCC = blau, bei Märklin = orange) und den Minus-Pol enstprechend nach dem Widerstand an den Funktionsausgang des Decoders.
Muß ich da noch irgendwo was anderes (eine Diode) mit einbauen? Am Funktionsausgang ist doch eigentlich nur Gleichstrom, also wäre eine zusätzliche Diode meiner Meinung nach überflüssig und um den Anfangsladestrom zu begrenzen müßten die 190 Ohm eigentlich ausreichen. Wenn meine Überlegungen von der Theorie her stimmen und die Kapazität von 220 µF nicht ausreichen, dann kann ich bestimmt auch noch Kondensatoren mit größerer Kapazität besorgen, aber die mit 220 µF sind halt erstmal vorhanden.
Es würde mich freuen, wenn meine Überlegungen so richtig sind, da ich aber kein Elektroniker bin und mein Schulwissen Physik auch schon gut 30 Jahre auf dem Buckel hat, wäre ich nicht überrascht, wenn ich da grobe Fehler eingebaut hätte.
Mit freundlich fragenden Grüßen
Rudolf


Allen Lesern ein freundliches "Bleibt Gesund und habt weiter viel Freude am gemeinsamen Hobby"

Rudolf
Vorstellung meiner Modellbahnanlage unter Am "Holzweg" ist das "Holz weg"


 
rwd
InterCity (IC)
Beiträge: 573
Registriert am: 19.11.2011
Gleise C-Gleis, im BW K-Gleis
Spurweite H0
Steuerung ECoS II; CS1R; IB1
Stromart AC, Digital


RE: ? Kondensator am Funktionsausgang Kondenstender

#2 von DipsyTeletubby , 24.07.2012 01:08

Der Kondensator wird auf 63% der Spannung nach 1 Tau aufgeladen, vollstandig geladen ist er nach 5 Tau.

Tau = R x C =190 V/A x 220 x 10^(-6) As/V = 0,04 s

Somit liegen am Kondenstendermotor nach 0,04 s schon ca. 12V, nach 0,2 s die vollen 20V an,
wenn Du 190 Ohm als Ladewiderstand für den 220µF Kondensator verwendest.

Wenn Du den Ladewiderstand nicht verändern kannst, dann kannst Du Dir ja ausrechnen, wie groß der Kondensator werden muß,
damit Deine Idee funktioniert.


CS2 60215 mit 4.2.13 (14) - GFP 3.81


 
DipsyTeletubby
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.146
Registriert am: 09.07.2007
Gleise M-Gleis
Spurweite H0
Steuerung CS2
Stromart Digital


RE: ? Kondensator am Funktionsausgang Kondenstender

#3 von WolfiR , 24.07.2012 01:17

Hallo Rudolf,

Deine Überlegungen sind prinzipiell richtig. Allerdings ist bei Deiner Konstellation die Zeitkonstante tau (griechische Buchstaben gehen hier bestimmt auch, ist mir aber gerade egal) von 190 Ohm und 220 my-Farad
Tau = R x C = 190 x 220 x10hoch-6= 0,0418 sekunden; d.h. die Wirkung ist idealisiert nur rund 42 Millisekunden. Und da ist der parallelgeschaltete, niederohmige Motor noch nicht berücksichtigt.
Um eine Wirkung zu erreichen bräuchtest Du Kondensatoren mit dem Volumen eines Schuhkartons.

Aber: Das gleiche Problem besteht beim Schienenzeppelin. Benutze mal die Suche hier im Forum.
Und: Märklin hat das doch bei der digitalen Kondenstenderlok gelöst. Bin aber gerade überfragt, wie.

Gruß
Wolfgang


 
WolfiR
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.394
Registriert am: 08.01.2009
Spurweite H0, H0m, 1, Z
Stromart AC, Digital


RE: ? Kondensator am Funktionsausgang Kondenstender

#4 von AK_75 , 24.07.2012 08:59

Kann man das nicht per Decoder lösen?
Zumindest beim LoPi 4 gibt es eine Funktion "Ventilator" für die Funktionsausgänge, ob es das beim Loksound 3 auch gibt, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.


Lechenich in H0m


AK_75  
AK_75
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 492
Registriert am: 17.07.2011


RE: ? Kondensator am Funktionsausgang Kondenstender

#5 von rwd , 24.07.2012 16:19

Hallo Wolfgang und "DipsyTeletubby"!
Schön das Ihr beide zum gleichen Ergebnis kommt, auch wenn ich das Ergibnis gerne etwas anders gehabt hätte. Die Physik läßt sich aber leider nicht überlisten. Dann wird auch ein Kondensator mit 1000 µF nicht wirklich den gewünschten Effekt haben, denn der sollte auch schon nach 0,2 s weitestgehend (63%) geladen sein.
Spielt es dabei eigentlich eine Rolle, dass aufgrund des Widerstands in der Motorzuleitung maximal 8,5 V am Motor anliegen? Den Wert hat mir zumindest mein Multimeter auf der Einstellung DCV (20V) gezeigt. Größer sollte die Ladespannung für den Kondensator damit eigentlich auch nicht sein.

Hallo Andreas!
Auch Dir Dank für Deine Antwort! Das der Loksound V4 auch eine Einstellung Ventilator hat war mir bislang noch nicht bewusst, habe bislang aber auch noch keinen solchen Decoder im Einsatz.
Wenn ich das nächste mal eine Lok digitalisieren werde, werde ich den Loksound V3 in die neue Lok umstecken und für die 52 Kondens mal einen V4 besorgen.
Mit herzlichem Dank an alle Antwortgeber
Rudolf

Nachtrag:
Ich habe noch einen Kondensator 470µF 16 V gefunden (auf einer alten CD-Lauferwerksplatine). Den habe ich probehalber eingebaut: Ich meine zum einen, dass der Lauf des Lüftermotors ruhiger geworden ist und zum zweiten ist es nicht ganz so ein harter Sprung zwischen Stand und losfahren. Ein Nachlaufeffekt ist aber, wie zu erwarten war, nicht auszumachen. => Irgendwann kommt da dann wohl doch noch ein ESU Loksound V4 eingebaut.
MfG
Rudolf


Allen Lesern ein freundliches "Bleibt Gesund und habt weiter viel Freude am gemeinsamen Hobby"

Rudolf
Vorstellung meiner Modellbahnanlage unter Am "Holzweg" ist das "Holz weg"


 
rwd
InterCity (IC)
Beiträge: 573
Registriert am: 19.11.2011
Gleise C-Gleis, im BW K-Gleis
Spurweite H0
Steuerung ECoS II; CS1R; IB1
Stromart AC, Digital


   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz