Hallo zusammen,

die Einteilung der Bahnepochen in Deutschland (gemäss NEM) ist ja ziemlich allgemein formuliert.

Gibt es irgendwo eine Art Bahnchronik, vielleicht im Internet, die sich wesentlich detaillierter mit der zeitlichen Zuordnung bestimmter äusserlicher Änderungen an Bahnfahrzeugen oder bei Fahrzeugeinsätzen beschäftigt?

nur mal als Beispiel Fragen wie:
wie lange gab es rote DB Neubau-Speisewagen?
ab wann bekamen IC-Speisewagen die fette Aufschrift "Restaurant", bis wann dauerte es, bis alle Wagen umgezeichnet waren?
ab wann bekamen TEE/ IC-Wagen rote Schürzen, hat das alle Wagen erwischt, bevor die DB-"Produktfarben" (IC, IR, RB, S) Anwendung fanden?
bis wann waren Barwagen ARD... im Regeleinsatz?
wie lange trugen die "Kakadu's" ARm... die rot-blaue Farbgebung?
wie lange waren BR...ü /y...m Wagen mit Speiseraum oder Buffet im Einsatz, bis wann in grün-roter "Kolibri" Farbgebung?
bis zu welchem Jahr führten D-Züge Postwagen?

usw...

Leider hilft googlen bei solchen Fragen längst nicht immer.

Dank und Gruss von
Axel

Ich fürchte so detailliert wirst Du das nirgends in komprimierter Form an einem Platz finden. Am besten versuchst Du hier Deine Fragen loszuwerden, wenn Du die Antworten nicht findest.
Wo wohnst Du denn in Belgien?

Manchmal kann man genau sagen, wann der letzte Wagen eines Typs nicht mehr im Regelverkehr gefahren ist (z.B. Bm 235 bis 2002).
Aber bei vielen Fahrzeugen ist das nicht wirklich so eindeutig.
Oftmals sind Fahrzeuge mit verschiedenen Farbkonzepten zusammen eingesetzt worden (wie die Bilder im Drehscheibe Hifo "Und wieder einmal...Popwagen" zeigen.
Und dann ist da noch die Frage, wie es mit dem Museumsbetrieb steht. Sind die Fahrten der Nostalgie ICs mit 103er noch einer ozeanblau / rot / beigen Epoche zuzuordnen?

Hallo,

das Problem kenne ich auch, Axel. Aber hey! genau dafür haben wir doch hier unser herrliches Unterforum für vorbildgerechte Modellbahnfragen, wo letztlich noch jedes fachliche/spezielle Anliegen irgendwie gelöst werden konnte.

Hallo Axel,

Deine Frage kann ich nur allzu gut verstehen.
Es ist manchmal sehr schwierig, die Einsatzzeit eines Wagens mit einer bestimmten Beschriftung oder Lackierung heraus zu bekommen. Eine gewisse Unschärfe bleibt.

Das "Archiv für deutsche Reisezug- und Güterwagen", ein Sammelwerk mit regelmäßigen Ergänzugen in Loseblatt-Form hilft oft weiter. Manche Antwort könnte auch auf meiner Homepage zu finden sein.
Im Augenblick beschäftige ich mich mit TEE und IC-Zügen und deren Zugbildung der 60er und 70er Jahre. Hier mal ein Beispiel:

1. Klasse TEE Speisewagen mit Stromabnehmer WRmz 135

Der TEE Speisewagen mit Stromabnehmer und der Nummer 51 80 88-73 310-9 trägt die Aufschrift Trans Europ Express. Der Wagen hat den Heimatbahnhof Frankfurt (M) Hbf. Als Untersuchungsdatum ist der 21.12.70 angeschrieben. Außerdem steht "Gruppe 53" an der Brüstung. Der 160 km/h schnelle Speisewagen durfte in den Nachbarländern Österreich und der Schweiz verkehren.

Der Speisewagen wurde zwischen 1969 und 1973 in 36 Exemplaren bei Orenstein & Koppel beschafft. Sie sind weitgehend baugleich mit dem Vorgängermodell WRmh 135. Jedoch haben sie einen Dachstromabnehmer und eine elektrisch betriebene Klimaanlage. Sie sind für 200 km/h Höchstgeschwindigkeit ausgelegt. Die Länge des Wagens beträgt 27.500 mm. 42 Sitzplätze bietet der 53 Tonnen schwere Speisewagen den Fahrgästen an.

Die Anschrift "TRANS EUROP EXPRESS" wurde zunächst durch das DB-Logo ersetzt. Als Ende der 70er Jahre die Längsträger rot lackiert wurden, wurde die Anschrift "Speisewagen" in "Restaurant" geändert. Ab 1985 wurden die Wagen dem neuen Farbschema der DB angepasst und orientrot-lichtgrau lackiert.

Modell Roco Nr. 85811



Noch bin ich aber nicht sehr weit gekommen. Viele Fragen bleiben offen.

Die Bauartänderungen innerhalb der Epochen machen sich auch bemerkbar.
Gerade habe ich etwas in Der Lok-Vogel Sonderausgabe Die Baureihe E 16 gelesen. Hier werden die Bauartänderungen in den 1960er Jahren beschrieben, die das Aussehen der Loks sehr geändert haben:
Ab 1958 wurden die Indusi-Magnete installiert. Damit ist dann der Beimann auf Schnellzügen entfallen.
Die Aufgabe des Beimanns war auch die Scheibenreinigung der Stirnfenster an den Wendebahnhöfen. Das sollte nun von den Lokführern übernommen werden.
Die Lokführer verwendeten nur Reinigungsbürsten mit kurzen Stielen.
Nach einem Unfall wurden dann unter Regie des Maschinenamts Regensburg Umläufe mit Griffstangen in den Jahren 1959 bis 1960 angebracht worden.
Dazu hat man auch noch Einheitsscheinwerfer mangels Ersatzteile für die alten Reichsbahnlampen angebaut.

Damit gibt es in der Epoche 3 schon mal drei Untervarianten:

1. ohne Indusi, ohne Umlaufbleche und Handläufe,
2. mit Indusi, ohne Umlaufbleche und Handläufe und
3. mit Indusi, mit Umlaufbleche und Handläufe