Hallo Jungs,

heute geht es wieder einmal darum, eine Lok für kleines Geld aufzupeppen.

Lima ist prima, sagte die Werbung früher. Märklin-Freunde haben diesbezüglich meist eine ganz andere Meinung. Dabei kann man mit nur wenigen einfachen Kniffen oft eine Menge verbessern. Ich habe mir heute eine Lima-Alt-Lok aus dem Bastelkeller unter die Lupe genommen.

Optisch macht die ÖBB 2043 in blutorange ( DIE klassische Nebenbahn-Diesellok in Österreich) gar keine schlechte Figur. Die Puffer sind zwar zu kurz und die Kupplungen klobig. Eben Lima, wie man es früher im Kaufhaus nachgeschmissen bekam.

Die Diesellok ist regelmässig für kleines Geld in E-Bay oder auf Börsen erhältlich.

Die Puffer sind natürlich sofort zu ersetzen. In meiner Bastelkiste habe ich immer ein Sortiment an Gützold-Puffern (# 01121 für Euro 4,20) vorrätig. Die Kupplungen müssen den Metallbügel opfern und werden anschliessend schmäler gefeilt.

Bei einem früheren Umbau-Versuch für das Märklin-System war die ursprüngliche Beleuchtung verloren gegangen. Kein Problem: Dafür gibt es schliesslich vom Tantchen die Birnchen (# 610080) und die entsprechenden Lampenhalter (# 614180)

Zum Innenleben: Hierin steckt der alte (Fleischmann-ähnliche) Rundmotor in der typischen Lima-Billigversion.

Immerhin sind die analogen Fahreigenschaften nicht so schlecht. Ich teste auf Märklin C-Gleisen und Weichenverbindungen. Dabei habe ich den Rundmotor mit 2 langen Zuleitungen direkt am DC-Trafo angeschlossen. So stelle ich fest, ob die Lok GRUNDSÄTZLICH umbau-geeignet ist.

Das ist hier der Fall. Der 3-pol-Motor läuft . Und unter dem nicht-angetriebenem Drehgestell ist ausreichend Platz für einen langen Ski-Schleifer.

Was noch zu tun ist?

Widmen wir uns nun der Stromabnahme. Diese ist Lima-typisch schlecht. Und ohne ausreichende Masse-Rückführung wird ein Umbau nicht zufrieden stellen.

Das Motordrehgestell nimmt von 2 Rädern einseitig Strom ab. Der andere Pol wird (auch nur über 2 Räder !) vom nicht-angetriebenen Drehgestell -dem späteren Schleifer-Drehgestell- abgenommen bzw. zurück geführt.

Während der Umbau des Motordrehgestelles zu aufwändig ist, lässt sich am Schleifer-Drehgestell schon leicht etwas machen. Die beiden isolierten Radsätze müssen durch nicht-isolierte Räder ersetzt werden. Und schon läuft die Masse über 6 Räder zurück.

In meiner Bastelkiste habe ich noch diverse Lima-Radsätze -natürlich ebenfalls isoliert- von früheren Umbauten gefunden. Das sieht besser aus, als Wechselstrom-Radsätze von Märklin oder Fleischmann zu verwenden. Diese würden -trotz gleicher Größe- zu Lima optisch nicht so gut passen.

Also werden die isolierten Seiten der Lima-Räder mittels einer Abzieh-Vorrichtung (Fohrmann-Werkzeuge) abgezogen und mit abgezogenen nicht-isolierten Räder aus dem Bastelvorrat ergänzt. Bitte vorsichtig arbeiten. Die Räder sollen hinterher nicht "eiern".

Damit ist eigentlich das Wesentliche beschrieben. Der Rest ist 0815. Nun wird ein lastgeregelter Decoder eingebaut. Die Lok fährt ausgezeichnet und ist eine echte Bereicherung für die Nebenbahn a la Austria.

Zuletzt wird das Dach noch ein wenig patiniert. Die Lüfter der Diesellok werden leicht geschwärzt.

Schönes Wochenende

Grüße

Volker

Hallo Volker,

könntest du ein Bild einstellen von der offenen umgebauten Lok?

Wolfgang

Hallo Volker, hallo Wolfgang,

der Umbau der Limalok ist schon "prima". Man kann mit geringen Mitteln viel erreichen, aber manchmal sind die Kosten höher als der damalige Kaufpreis. Ich habe 5 Personenwagen der Flm -Juniorserie mit Metallrädern, Normschacht und Kadeekuppklungen "verbessert". Jetzt fehlt noch eine Inneneinrichtung und Fenster, dann habe ich einen schönen Privatbahnzug. Auch wenn die Teile jetzt teurer sind als der Kaufpreis vor 30 Jahren.
Hauptsache, die Bastelei macht Spaß.

Gruß
Walter