RE: Blindgleise an Drehscheibe Vorbildgerecht?

#1 von Samy1981 ( gelöscht ) , 29.11.2009 08:51

An meiner kürzlich gekauften FLM-Drehscheibe sind jede Menge Blindgleise eingesteckt, welche ich recht unschön finde, und auch keinen Sinn dahinter entdecken kann.

Daher die Frage, sind diese Blindgleise vorbildgerecht?Falls ja, welchen Zweck hatten sie in der Realität?
Falls nein, welchen Zweck sollen sie auf der Modellbahn erfüllen?


Samy1981

RE: Blindgleise an Drehscheibe Vorbildgerecht?

#2 von HNull-Bahner , 29.11.2009 09:03

Moin Samy,

ganz sicher bin ich mir nicht. Aber ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass die Blindgleise dafür da waren/sind, um dem Triebfahrzeugführer im Falle eines Falles noch etwas mehr Luft zu lassen, um seine Lock wieder in den Griff zu bekommen. Daher ist es meines Wissens vorbildgerecht Blindgleise vis-a-vis der Abstellgleise zu platzieren.

Torsten grüßt


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RE: Blindgleise an Drehscheibe Vorbildgerecht?

#3 von Samy1981 ( gelöscht ) , 29.11.2009 10:10

Stimmt das macht Sinn.


Samy1981

RE: Blindgleise an Drehscheibe Vorbildgerecht?

#4 von rayman , 29.11.2009 10:16

Google Earth gibt da Auskunft. Hier ein Bild einer ehemaligen Drehscheibe in Berlin Pankow. Die Blindgleise sind noch ganz gut zu erkennen.Pankow


Grüße Ray.
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RE: Blindgleise an Drehscheibe Vorbildgerecht?

#5 von Analogbahner , 29.11.2009 13:12

Hihi, gernau diese Frage wollte ich gestern auch stellen... Neben dem angeführten Grund kann ich mir auch noch vorstellen, dass man für Erweiterungen gerüstet sein wollte. Ist es nicht einfacher, an einem Stumpfgleis ein Gleis anzuschweißen, wenn die Rastnasen und Gleisstutzen schon dran sind? Nur ne Vermutung.

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RE: Blindgleise an Drehscheibe Vorbildgerecht?

#6 von Niels St , 30.11.2009 15:30

Moin,

Die Blindstutzen haben sowohl für den Lokführer wie auch für den Drehscheibenwärter ihre Vorteile. Der Vorteil für den Lokführer leigt auf der Hand und wurde oben schon genannt, so wird nicht sofort der Hilfszug benötigt, wenn er die Scheibe für länger gehalten hat, als sie ist. Gerade mit Loks der Baureihen 50 und 52 ist es auf der 20 Meter Scheibe in Bochum-Dahlhausen ein richtiges Zielschiessen, da sind nur knapp 50 cm Spielraum.



Der Drehscheibenwärter kann sich an den Blindstutzen orientieren, ob die Scheibe hinten genau vor dem Schienenstoss steht. Zwar lässt sich die Scheie nicht verriegeln, wenn sie nicht richtig liegt, aber so sieht der Scheibenwärter wie sehr er sich verbremst hat. Und eine Zieblremsung mit einer 52 auf der Scheibe bedarf schon etwas Übung.


 
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RE: Blindgleise an Drehscheibe Vorbildgerecht?

#7 von kaiyjaiy ( gelöscht ) , 30.11.2009 16:08

Kann man jetzt auf dem Bild nicht genau sehen, aber ich glaube in Weimar ist auch jeder Anschluss an der Drehscheibe angelegt:



Grüsse
Andreas


kaiyjaiy

RE: Blindgleise an Drehscheibe Vorbildgerecht?

#8 von 216 , 30.11.2009 22:43



Gruß Martin


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RE: Blindgleise an Drehscheibe Vorbildgerecht?

#9 von Bobbel , 01.12.2009 14:02

@ Forum

Eine Hilfe zum Auffahren auf kurze Drehscheiben waren die Baureihenschilder am Bühnengeländer.
Diese Schilder mußten - entsprechend der Baureihe - unterhalb des Lokführerfensters des Führerstands befinden. Nur dann konnte der Lokführer sicher sein, daß die Maschine ganz - mit allen Achsen - auf der Drehbühne stand.

Solche Schilder findet man heute z.B. noch im ehem. Bw Tuttlingen = Eisenbahnmuseum Girrbach.

In Tübingen und Ulm gab es ebenfalls solche Hinweisschilder.

In Tübingen gab es noch eine weitere Besonderheit:
Wurde eine Lokomotive gedreht, durfte, weil die Drehscheibe so klein war, auf dem an der Drehscheibe vorbeiführenden Gleis keine Lok- bzw. Zugfahrt stattfinden.
Daß dies doch ab und an geschah beweist eine Aufnahme von Dr. Rolf Brüning im Buch "Dampf in Baden-Württemberg".
Darin ist in Honau/Württ. eine Baureihe 94.1 (= württ. Tn) abgebildet, die einen seltsamen Streifen, besser: eine langezogene Delle am rechten Wasserkasten aufweist.
Diese Delle hat sich 94 112 bei der Vorbeifahrt an der Tübinger Drehscheibe, auf der zeitgleich eine 50er gedreht wurde, zugezogen. Erzählt hat dies der auf der o.g. Aufnahme abgebildete leider vor eingen Jahren verstorbene Tn-Lokführer W.G.

Grüßle aus HONAU.
Klaus


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