Hallo,
nochmals zum Thema Achsentausch:
Nach meiner Erfahrung ist ein Achsentausch von NEM-Achsen beim Zielgleis "M" bei fast jedem Hersteller außer Fleischmann (!!) zwingend erforderlich, wenn die Wagen gute Laufeigenschaften haben sollen. Die "Killergleise" sind die Bogenweichen beim Blechgleis, auf denen i.d.R. bei Überfahrt von der Zunge zum Herzstück im Innenbogen die Stunde der Wahrheit für die NEM-Achsen schlägt.
Das Zusammenpressen der Räder im Schraubstock auf das genau richtige Maß (14,0 mm) hilft nur bedingt, da nicht nur das Radinnenmaß, sondern auch die Form der Lauffläche und Spurkränze zwischen Märklin und NEM anders ist. Es gibt Roco-Radsätze, bei denen die Lauffläche so schmal ist, dass die Achsen bei korrektem Radinnenmaß in M-Weichen regelrecht versacken. Der Achsentausch ist die bessere und solidere Lösung. Ich habe mich vor einiger Zeit auf Florians Bahnseite diesem Thema gewidmet.
Ich habe zur Zeit einen netten Electrotren-Wagen zu Hause herumliegen, der ein Kandidat für einen Achstausch ist. Ich gebe zu, dass ich noch gar nicht probiert habe, ob er vielleicht doch mit seinen DC-Achsen die Blech-Bogenweichen schafft, denn meine Erfahrung mit fast allen DC-Herstellern ist die, dass es nicht geht. Daher die Frage nach den Tauschachsen. Die Qualität zumindest dieses Wagens (Danzas-Schiebeplanenwagen) ist top; ich erwarte, dass er mit den richtigen Achsen und ggfs. einer anderen Kupplung hervorragend laufen wird.
Mich wundert, dass gerade die bekennenden Spielbahner es für zu viel Aufwand halten, ein paar Achsen aus einem Wagen herauszunehmen und andere hineinzuklipsen oder direkt beim Händler zu sagen, dass sie den Wagen auf System Märklin fahren wollen. Man wird i.d.R. dafür mit einwandfrei laufenden Fahrzeugen belohnt! Ebenso ist ein Kupplungstausch absolut kein Akt, also warum diese Ablehnung? Ich habe mir vor einiger Zeit auf meiner Anlage, deren M-Gleise absolut nicht unproblematisch sind, den Spass gegönnt, Züge mit einer ganzen Reihe Wagen zu fahren, von denen jeder von einem anderen Hersteller stammte und die einwandfrei liefen. Es geht, und zwar prima! Warum sollte ich mich da Märklins Marketingzwängen beugen und an den schönen Töchtern anderer Mütter vorbeisehen?
Auf der anderen Seite sind mir selbst schon Leute untergekommen (noch nicht in diesem Forum, nur in der "richtigen Welt"), die auf dem Standpunkt stehen: Ich habe einen Roco-DC-Wagen, der läuft schlecht auf meinem Mä-Blechgleis, also taugt Roco nichts. Wer bei einer solchen Haltung offensichtlich nicht begreift oder begreifen will, dass hier trotz "H0" (denn H0 ist NUR der Maßstab) schlicht und einfach eine andere als Märklins Norm vorliegt und dass das nichts mit Qualität zu tun hat - nun gut, dem kann ich auch nicht helfen. Allerdings werde ich konsequent gegen solche Aussagen protestieren.
Viele Grüße
Ulrich