Guten Abend,
ich möchte euch heute gerne mal etwas zeigen, was bereits seit 2007 bei mir in der Vitrine steht.
Mehr aus Jux wollte ich mal ausprobieren, was man auf der Fläche einer 2 €-Münze in Spur Z alles machen kann. Durch diese Idee entstand also das erste Diorama.
Da mir das Gestalten auf solch kleiner Fläche Spaß gemacht hat, und es auch wirklich funktioniert, dachte ich mir, machste doch für jede der Münzen ein eigenes Diorama. Da ich Probleme hatte die Modelle und das Grünzeug auf einer echten Münze zu befestigen und das Geld auch bei mir nicht im Garten auf Bäumen wächst, habe ich mich dafür entschieden Kunststoff-Plättchen auf Maß zu schneiden und diese zu verwenden.
Als schließlich alle Dioramen vor mir standen, kam das nächste Problem. Wie setzte ich die Teile nun in Szene?
Um das Thema "Europa" wieder aufzugreifen habe ich mir über unsere geschätzte Suchmaschine eine Karte von Europa (Stand 2007) gesucht und mir den Slogan "€uro-Dioramen -- more than money" ausgedacht. Diese beiden Elemente habe ich dann in eine blau getönte Plexiglasplatte graviert (per CNC-Fräse). Für die einzelnen Dioramen sind dann noch kleine Ständer entstanden (gefräst und geschliffen), in die vorne je die passende Münze eingelegt ist. Da die einzelnen Ständer nicht mit dem Grundwinkel verbunden sind, kann man auch einzelne Dioramen vorzeigen.
Hier nun das Übersichtsbild der Dioramen aufgestellt im Winkel:
Kommen wir zu den einzelnen Dioramen, ich schreibe je kurz, wie es aufgebaut ist und was gezeigt wird:
1 Cent:
Als ich angefangen habe mich am Ätzen zu probieren, habe ich mir erst mal ein einfaches Objekt ausgesucht. Die Wahl fiel dann auf ein Plumpsklo.
Die Plastikplatte wurde als erstes mit feinem braunen Sand grundiert, danach dann das Häuschen aufgeklebt. Als nächstes entstanden aus dünnem grauen Papier kleine Steinplatten als Weg. Das Gebüsch wurde aus beflocktem Seemoos und Foliage gestaltet.
2 Cent:
Auf der 2-Cent Münze wurde eine ähnliche Szene gestaltet, allerdings ein wenig moderner. Ein sehr gestresster Arbeiter ist gerade auf dem Weg um sich zu erleichtern.
Hier wurde auf das Plastik erst eine dünne Schicht Revell Spachtelmasse aufgetragen und nach kurzem Antrocknen mit einem Stift plattgewalzt. Dadurch wirft die Masse leicht Falten, was sehr an Lehmboden erinnert. Auch hier wurde wieder feiner Sand aufgetragen. Danach das Dixi-Klo aus eigener Fertigung aufgeklebt und mit einer Palette, zwei Säcken und ein paar Stangen das Umfeld gestaltet.
5 Cent:
Um eine wenig Auflockerung in die Dioramenreihe zu bringen nun etwas entspannendes. Es geht in den Garten.
Hier wurde als erstes die Scheibe mit grün und grau bemalt, um das Durchscheinen des Weiß zu unterbinden. Danach wurden wieder die geätzten Teile aufgeklebt und das Grünzeug aus feinem grünen Turf von Woodland und farbigen Flocken aus irgendeinem Bausatz mit Leim befestigt. Die Figur ist (wie alle) aus der Preiser Großpackung und handbemalt.
10 Cent:
Genug entspannt, weiter gehts mit der Arbeit. Dieses Mal wird es noch dreckiger. Herr Meier schaufelt Kohle.
Auf diesem Diorama ist wohl das feinste Teil aus meinem geätzten Sortiment verbaut. Es hat 5 Anläufe gebraucht, bis endlich eine baubare Version der Kohlewaage aus der Ätzanlage geschwommen kam. Aber ich denke der Aufwand hat sich gelohnt.
Auch hier wurde erst mit Spachtel ein unebener Boden gestaltet, der aber grau gestrichen wurde. Aus Balsaholz entstand ein Winkel für die Kohle, die Säcke sind aus Wattestäbchen mit einer Pinzette auf der Kleinen Proxxon Handbohrmaschine "gedrechselt". Die leeren Säcke sind auch aus Balsaholz.
20 Cent:
Dieses Diorama könnte am anderen Ende des Hof von Herrn Meier stehen. Es zweigt die Schmuddelecke, welche es in jeder Metallbaufirma geben könnte.
Als erstes wurde die Mauer aus Polystyrolplatten aufgeklebt und mit dem Dremel strukturiert. Ein bisschen Grünzeug macht es gemütlicher. Als Eyecatcher sind zwei Gitterboxen (0,1mm Neusilberblech) vor die Mauer gestellt. Sollen wohl für Abfall und Späne sein. Der Müllhaufen daneben besteht aus fehlerhaften Ätzteilen. Irgendwo müssen die ja auch verbastelt werden.
50 Cent:
Sind die Arbeiter im Rentenalter nerven die Ehefrauen. Es gibt nur selten Momente in denen man dann als Mann seine Ruhe hat. Die Männer dieser beiden reiferen Frauen haben Glück. Haben sie sich doch glatt nach Jahren zufällig im Park getroffen, und jeder kann sehen, dass es viel Neues gibt.
Aufgebaut ist das Diorama ähnlich der 5-Cent Münze. Nach dem lackieren in grün und braun wurde wieder feiner Sand aufgetragen, welcher gleich den Weg nachbildet. Wie gehabt wurde der Pavillon geätzt und verlötet. Das Grünzeug kennt man auch von den anderen Dioramen.
1 € Münze:
Irgendwo im Nirgendwo könnte man noch dieses Kleinod finden. Schon leicht angerostet steht am Streckenrand steht leicht versteckt hinter Büschen ein alter Streckenfernsprecher.
Hier wurde auf die Plastikplatte erst ein Stückchen Styrodur aufgeklebt und daraus der Bahndamm geschnitzt. Um ein harmonisches Bild zu bekommen wurde alles wieder schön eingesandet. Als nächstes kam der Schotter aus der Bastelkiste, welcher mit schwarz und braun gealtert ist. Ein bisschen Grünzeug und fertig ist das Idyll.
2 € Münze:
Wie schon geschrieben handelt es sich hier um das erste Diorama das entstanden ist. Wieder nichts spektakuläres, aber ein schönes Motiv. Auch hier sieht man wieder den Zustand der Bahnstrecken der Mehdorn-Ära. Der Rost frißt sich durch alles.
Hier wurde als erstes die Schiene aufgeklebt, passend zugeschnitten und mit Rostbraun von Revell gealtert. Den Schotter habe ich wieder irgendwo gefunden und in bekannter Art gealtert. Danach ein Stückchen Schienenprofil durchbohrt und aus einem hauchdünnen Federstahldraht eine Querstange eingeklebt. Die beiden Hemmschuhe sind - na wer weiß es - geätzt. Auch hier waren wieder 5 Versuche nötig, bis der Griff fest dran war. Das grüne ist dieses Mal Clump-Foliage von Woodland und ein bisschen Gras (nicht zum Rauchen).
Wer das liest ist fast fertig. Ich hoffe nicht mit den Nerven. Ist leider etwas länger geworden, aber ich wollte es ja doch ausführlich beschreiben. Ich hoffe ihr habt euch durchgekämpft und seid nicht enttäuscht worden.
Also ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und Betrachten.
Hier ist nun wirklich Schluss.
Gruß
Andreas