Es ist eigentlich ziemlich simpel: Das Rollmaterial einschließlich Lokomotiven ist im Maßstab 1:87 hergestellt. Ausgenommen eine bestimmte Sorte Personenwagen. Warum nur?
Wenn es darum geht, möglichst viele Wagen an den Zug zu bekommen, dann könnte man auch verkürzte Loks und Güterwagen verwenden, kleine knuffige 8cm lange ErzIIId zum Beispiel. Oder alles verkürzen, dann wäre man bei TT oder N.
Was die Radien angeht, da sehen lange Loks und erst recht lange Wagen ziemlich blöd aus, egal ob sie im Modell 26cm oder 30cm lang sind.
Und wenn man der Überzeugung ist, daß man eh keinen Bahnhof maßstäblich bauen kann und es daher auch mit dem Längenmaßstab der 26,4m-Wagen nicht so genau nehmen muß, dann sollte man da doch konsequent sein und auf Maßstäbe komplett pfeiffen.
Man kann sich aber mal einen kleinen Rechenspaß machen: Wenn ich mich recht entsinne, liegt der kleinste Vorbildradius einer Nebenbahn bei 100m, also in H0 115cm. Aus Platzgründen wird aber auf der Anlage der R1 mit 36cm verwendet, was einem Umrechungsfaktor von 1:277 entspricht. Gemäß der Argumentation "zu enge Kurven -> zu kurze Wagen" müsste man dann auch mit einer solchen Längenverkürzung arbeiten, also mit 11,6cm langen Reisezugwagen. Cool, dann ist der 14-teilige IC mit gut 1,6m Gesamtlänge zzgl. Lok schön kompakt. OK, sehe ich ein, so wird es nicht gemeint gewesen sein. Drehen wir die Sache einfach mal herum: Die Wagen sind 1:100 statt 1:87 verkürzt, dann bekomme ich auf der Anlage einen umgerechneten Minimalradius von 100cm statt 115cm. Hmm, mal ehrlich, macht das den Braten dann noch fett? Oder die Tatsache, daß ein 14-teiliger IC statt 4,2m "nur noch" 3,7m lang ist?
Sofern man jedoch neu plant, bei engen Radien den nötigen Freiraum berücksichtigt oder den R1 ganz weglässt und keine Altlasten in der Sammlung hat, kann man ohne Not die Personenwagen im gleichen Maßstab kaufen wie der Rest des Fuhrparks - dann hat man auch nicht den Effekt, daß die Zuglok fast so lang wie ein D-Zugwagen ist.
Grüße, Frank