Hallo Hannes,
ich habe die Diskussion bis hierher verfolgt und möchte auch noch meinen Senf dazugeben:
1. Die Anlage muss DIR gefallen und DICH zufriedenstellen - nicht irgendwen sonst. Deshalb baue sie so, wie Du sie für optimal hältst!
2. Die Steigungen: Ich weiß nicht, ob Du Dir über den Zusammenhang im klaren bist, aber wenn Du digital Roco fährst (oder auch mit Loks von anderen Herstellern) wirst Du mit vier Prozent und Zuglängen, die Deine Bahnhofsgleise haben, zurechtkommen. Fährst Du analog Gleichstrom, kann es Probleme geben, da die Zugkraft analoger Roco-Loks trotz siebenpoligem Motor verglichen mit Märklin-Loks einfach erschreckend schwach ist (ohne hier eine Systemdiskussion anzetteln zu wollen: ich habe kürzlich festgestellt, dass meine nicht-lastgeregelte Märklin BR80 - immerhin nur ein kleiner Dreikuppler - meine lastgeregelte Roco V80 am Berg wie nix nass gemacht hat). Die Lastregelung, die Du aber nur bei Digital bekommst, löst i.d.R. trotzdem das Problem.
3. Du MUSST (versteh' mich richtig, das ist wirklich nicht optional) von unten an die Anlage herankommen! Auch auf einer Digitalanlage gibt es Kabel - oder willst Du z.B. auf Straßenlampen und Häuserbeleuchtungen verzichten? Defekte Weichenantriebe sind leider eine Realität - man muss schon mal daran arbeiten. Außerdem musst Du Deine Grifftiefe bedenken - man kann ab 40 cm Entfernung vom Körper nicht mehr arbeiten. Falls Du die Anlage nicht roll- oder vorklappbar machen kannst, musst Du Einstiegsluken vorsehen, über die nach Möglichkeit keine Gleise laufen sollten und deren Größe an Deine körperliche Beweglichkeit angepasst werden muss. Denk' auch daran, dass die körperliche Beweglichkeit mit zunehmendem Alter nicht besser wird! Willst Du also den Platz unter der Anlage nutzen, gibt es außer Rollcontainern keine andere Möglichkeit.
4. Die Kehrschleife: Ich stimme Dir zu, dass die Fahrmöglichkeiten mit Kehrschleifen deutlich interessanter sind. Als 2L-Fahrer musst Du aber elektrische Vorkehrungen treffen, dass hier kein fetter Kurzer entsteht - auch nicht bei darüberfahrendem Zug z.B. mit Innenbeleuchtung. Das gilt auch bei Digital. Sei Dir im klaren darüber!
5. Der Raum: Der vorhandene Raum mit seinen Maßen und "gesperrten" Plätzen (Türen, Fenster, Heizung) definiert in weitem Maße, was geht. Du machst das schon richtig, dass Du die Anlagenform an den Raum anpasst.
6. Die Ratschläge, sich aus Publikationen weitere Infos zur möglichen Anlagengestaltung zu besorgen bevor man mit dem Bau begonnen hat, kann ich nur mit Nachdruck unterstützen. Lass' Dir also bei der Planung Zeit, den Plan reifen zu lassen - und fange erst dann an zu bauen, wenn Du den Eindruck hast, mindestens 80% aller Publikationen erzählen Dir nur die Dinge, die Du eh' schon weißt!
Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesen paar Tipps aus langen Jahren Modellbahnerei helfen!
Viele Grüße
Ulrich