RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#1 von 112 ( gelöscht ) , 30.06.2008 17:20

Hallo Leute,

ich habe da mal ein paar Fragen an die Digitalexperten. Ich bin beim Bau
einer Märklin- Digitalanlage und bin mir über deren Energiebedarf noch nicht so ganz klar.
Fakten:
Züge: 7
Signale: 17
Weichen: 19
Decoder k83: 8
Ich habe 5 Stromkreise vorgesehen, 3 zum Fahren und 2 zum Schalten für folgende Verbrauchswerte:
Lok: 12 VA ( Licht, Sound ...)
Zug (Lok+4Wagen) 20 VA
Antriebe: 6 VA
Decoder k83: 0,37 VA
Lampen (Signal, Weichen) 1,15 VA
Sind diese Werte realistisch? Die Anlage ist nur 2,80 x 1,30 m groß.
Wenn ich die Gleise in einzelne Stromkreise unterteile reicht es, wenn
ich den Mittelleiter isoliere. Oder ?

Danke, für eure Antworten


112

RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#2 von floete100 , 30.06.2008 17:57

Hallo unbekannte(r) 112,

willkommen im Forum.

Mit den angegebenen Werten liegst Du m. E. auf der berühmten sicheren Seite. Über den tatsächlichen Energiebedarf sagen diese Werte aber noch nichts aus: Der richtet sich nach den Fahrzeugen und Geräten, die Du gleichzeitig betreiben möchtest. Heißt: Signale und Weichen wirst Du in der Regel einzeln schalten, Züge auch schon mal 2 oder 3 fahren lassen, und Deine Beleuchtung brennt (zumindest nachts ) komplett (wobei Du die auch nicht mit dem teuren Digitalstrom betreiben solltest ). Die Decoder kannst Du außen vor lassen - die fallen nicht ins Gewicht (und werden auch nicht alle gleichzeitig betrieben). Wenn Du das dann alles zusammenrechnest, hast Du den tatsächlichen Bedarf.

Für die Stromkreistrennung reicht die Isolierung des Mittelleiters aus, jedenfalls solange Du nur digital (und nur mit einem System) fahren willst.

Gruß,
Rainer


Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..

Mein Anlagenthread: Die unendliche Geschichte ...

Mein schwierigstes "Winzprojekt": Inneneinrichtung Kabinentender BR 50


 
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RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#3 von Stephan_09 ( gelöscht ) , 30.06.2008 19:04

Kauf dir mal das Buch " Die Digitale Modellbahn".
dort findest du eine genaue Liste wer was verbraucht!


Stephan_09

RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#4 von 112 ( gelöscht ) , 30.06.2008 19:08

Danke Rainer für die schnelle Antwort!

ich werde zum digitalen Schalten nun 1 Stromkreis vorsehen, da höchstens
2 Weichen auf einmal geschaltet werden.


112

RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#5 von OL10 ( gelöscht ) , 30.06.2008 21:35

Hallo

Es ist nicht möglich, zwei Weichen gleichzeitig zu schalten.

(Das Digi-system kann nicht gleichzeitig die Befehle dazu senden)

Gruss, OL10


OL10

RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#6 von Wolfgang Müller ( gelöscht ) , 01.07.2008 00:42

Zitat von OL10
Hallo

Es ist nicht möglich, zwei Weichen gleichzeitig zu schalten.

(Das Digi-system kann nicht gleichzeitig die Befehle dazu senden)

Gruss, OL10



Hallo allerseits,

natürlich kann man 2 Weichen an einem Dekoder-Ausgang betreiben (z.B. bei Gleiswechsel). Alte K83 sind dafür allerdings nicht immer leistungsfähig genug. Aber jeder Dekoder mit einer separaten Schaltstromeinspeisung ist dazu in der Lage.

Für 112: Such mal nach der Anleitung, wie man den K83 zur separaten Schaltstromeinspeisung überredet - es muß nur eine Lötbrücke wieder getrennt werden.

Ansonsten stimme ich OL10 zu.

Aus Berlin grüßt

Wolfgang Müller


Wolfgang Müller

RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#7 von OL10 ( gelöscht ) , 01.07.2008 10:39

@Wolfgang Müller

Das man mit zwei Weichen an einem Decoder schaltet habe ich nicht bedacht.

Man könnte allenfalls zwei (oder auch mehr) Weichen mit einem Relais schalten, das vom K83 gesteuert wird.


Gruss, Patrik


OL10

RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#8 von Ferenc , 01.07.2008 23:36

Hi,
bei einer Zahl x-Weichen reicht dir der Dampf nicht mehr aus um sie sauber zu schalten.
Gruß Ferenc


Immer eine Handbreit Schotter unter der Schwelle


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RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#9 von Martin Lutz , 02.07.2008 06:57

Hallo,

Zitat von OL10
@Wolfgang Müller

Das man mit zwei Weichen an einem Decoder schaltet habe ich nicht bedacht.

Man könnte allenfalls zwei (oder auch mehr) Weichen mit einem Relais schalten, das vom K83 geschteuert wird.


Gruss, Patrik

Beim Original des K83 reicht die Ausgangsleistung kaum für eine Weiche aus, so meine kürzliche Erfahrung. Da ist eine Ausgangsstufe durchgebrannt bei einem Märklin K-Antrieb als dort der Endschalter versagte (Bei unserer kleinen Demoanlage). Ich würde hier darauf verzichten zwei Weichen direkt an einen Decoderausgang anzuschliessen. Wenn, dann nur über ein zusätzliches Relais.


Martin Lutz  
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RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#10 von Wolfgang Müller ( gelöscht ) , 02.07.2008 11:36

Zitat von Martin Lutz
Hallo,

Zitat von OL10
@Wolfgang Müller

Das man mit zwei Weichen an einem Decoder schaltet habe ich nicht bedacht.

Man könnte allenfalls zwei (oder auch mehr) Weichen mit einem Relais schalten, das vom K83 geschteuert wird.


Gruss, Patrik

Beim Original des K83 reicht die Ausgangsleistung kaum für eine Weiche aus, so meine kürzliche Erfahrung. Da ist eine Ausgangsstufe durchgebrannt bei einem Märklin K-Antrieb als dort der Endschalter versagte (Bei unserer kleinen Demoanlage). Ich würde hier darauf verzichten zwei Weichen direkt an einen Decoderausgang anzuschliessen. Wenn, dann nur über ein zusätzliches Relais.




hallo,

darum mein ausdrücklicher Hinweis zur separaten Schaltstromversorgung.

Wolfgang Müller


Wolfgang Müller

RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#11 von Nobo200 , 03.07.2008 01:48

Hallo,

ich möchte das unterstreichen: niemals zwei Weichen an ein und denselben Decoderausgang k83! Auch mir sind vor einiger Zeit die betreffenden Ausgänge nach kurzem Betrieb durchgebrannt.

Gruß, Norbert


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RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#12 von OL10 ( gelöscht ) , 03.07.2008 09:51

Hallo

Ich habe nicht geschrieben, dass ich zwei Weichen an einem Ausgang des k83 anschliesse. Davon rate ich auch ab. Für Fahrstrassen sind sind Relaischaltungen einfacher. Man kann natürlich auch ein "Memory" verwenden

Mit Digitalsystemen ist es nicht möglich, zwei Weichen unterschiedlicher Adressen gleichzeitig zu schalten


Gruss, Patrik


OL10

RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#13 von stewa , 05.07.2008 11:52

Hallo zusammen,

den nachfolgenden sehr ineresannten Beitrag habe ich im WinDigipet-Forum gefunden. Dem Verfasser sei hier nochmals herzlich für seine Bemühungen gedankt.



Zitat Anfang

Stromaufnahme oder eine Antwort auf Frage: "Wieviel Booster braucht die Bahn?"
#6089 - 09.11.2003 20:45


Hallo liebe WinDigipetler!

In letzter Zeit kamen im Forum einige Fragen zum Thema Booster auf, an deren Diskussion ich mich auch beteiligt hatte.

Welche Booster mit welcher Leistung braucht man? Welche sind zu empfehlen?

Die Antwort drauf muß jeder für sich selbst finden! Starke Booster bieten natürlich den Vorteil, daß genug Leistung zur Verfügung steht und das man deshalb entsprechend wenig Booster benötigt. Allerdings steigt natürlich mit mehr Leistung (größerer Ausgangsstrom) auch die Gefahr, daß im Fall eines Kurzschlusses und einer verzögerten oder gar keiner Notabschaltung des Boosters, es zu verschmorten Kabeln/Kontakten oder auch zum festschmoren von Rädern an den Schienen kommen kann!

Generell sollte sich jeder Modelleisenbahner einmal darüber Gedanken machen, wieviel Leistung (Strom) er eigentlich benötigt! Den das ist manchmal mehr als man denkt! Ich habe dazu mal ein paar Messungen vorgenommen und bin doch teilweise selber sehr überrascht worden.

Meßbedingungen:

- Märklin Loks/Züge
- Intellibox mit angeschlossenem Booster3 (also 3A Ausgangsstrom) von Uhlenbrock, gespeist durch Trafo 72VA
- angeschlossener Stromkreis besteht aus ebenem Gleisabschnitt als auch einer Steigung von ca. 3%
- die Loks/Züge fuhren in einer entsprechend angemessen und von mir als angenehm empfundenen Geschwindigkeit (d.h. die Loks rasen nicht, Güterzüge langsamer als Personenzüge, IC/ICE's etwas flotter)

Gemessen habe ich zwischen Trafo und angeschlossenem Booster3.

Meine Meßergebnisse:

- Ruhestromaufnahme (d.h. kein Zug auf dem Abschnitt) ~100mA
- worst case lieferte der Booster ~ 3,6A, obwohl 3A nur angegeben sind, scheint also etwas Reserve da zu sein

Interessant wird es wenn sich Loks/Züge auf dem entsprechendem Gleisabschnitt befinden.

1. normale Lok
stehende Lok ~50-100mA
stehende Lok + Stirnbeleuchtung ~100-150mA
fahrende Lok + Stirnbeleuchtung ~ 250-400mA (hängt auch vom Eigengewicht und vom Motor ab)
fahrende Lok + Stirnbeleuchtung in Steigung 3% ~ 300-450mA

2. einfacher 27cm Personenwagen mit Märklin Standartbeleuchtung (Glühlämpchen)
~200-250mA

3. Güterzug (lang ca. 3m ~ 20 Wagen)
stehend + Stirnbeleuchtung ~ 50-100mA
fahrend + Stirnbeleuchtung ~ 500mA
fahrend + Stirnbeleuchtung in Steigung 3% ~ 550mA

4. Personenzug TEE (Lok + 6 beleuchtete Wagen )
stehend + Beleuchtung ~ 1,1A
fahrend + Beleuchtung ~ 1,2A
fahrend + Beleuchtung in Steigung 3% ~ 1,3A

5. Rheingold (Lok + 5 beleuchtete Wagen)
stehend + Beleuchtung ~ 350mA
fahrend + Beleuchtung ~ 450mA
fahrend + Beleuchtung in Steigung 3% ~ 600mA

Das der Rheingold hier deutlich weniger Strom benötigt liegt meiner Meinung nicht nach daran, daß er einen Wagen weniger hat sondern, daß in den TEE-Wagen Glühlämpchen und in den Rheingold-Wagen sparsamere LED's verwendet werden!

6. VT11.5
stehend ~50-100mA
stehend + Stirnbeleuchtung ~ 150mA
stehend + komplette Beleuchtung ~ 700mA
fahrend + komplette Beleuchtung ~ 1,2A
fahrend + komplette Beleuchtung in Steigung 3% ~ 1,3A
Das Zuschalten des Geräusche brachte kaum eine höhere Stromaufnahme und ist mit ~20mA hier zu vernachlässigen.

7. ICE2 (Doppelzug, d.h. 2 Triebköpfe, davon nur einer mit Motor + 8 Wagen)
stehend ~50-100mA
stehend + komplette Beleuchtung ~ 1,9A !!!
fahrend + komplette Beleuchtung ~ 2,1A !!!
fahrend + komplette Beleuchtung in Steigung 3% ~ 2,2A !!!

Dieses Ergebnis hat mich doch sehr überrascht! Also Vorsicht bei ICE-Zügen!!!

Nicht getestet habe ich wieviel Strom eine Lok mit Rauchgenerator zusätzlich benötigt!


Zusammenfassung:
Die zur Verfügung stehende Leistung ist manchmal schneller aufgebraucht als gedacht! Besonders bei der Wagenbeleuchtung sollte man auf sparsame LED Lösungen und nicht auf Lösungen mit Glühbirnchen zurückgreifen. Daher komme ich zu folgenden Faustformeln für leichteres Abschätzen:

- pro Lok + Stirnbeleuchtung stehend 150mA, fahrend 350mA (Stromaufnahme für Geräusche vernachlässigbar!)
- pro beleuchtetem Wagen(27cm) 100mA (LED) oder 200mA (Glühbirnchen)


Für mich persönlich bestättigt sich meine Annahme, daß im Mittel ein Booster3 reicht um 2 komplett beleuchtete Personenzüge (zur Not auch mal kurzzeitig einen 3ten) sowie 1-2 Güterzüge versorgen zu können. Dem entsprechend ist alles bei mir ausgelegt und ich fahre gut damit! Eine Abschalten von Boostern durch Überhitzung ist bei mir noch nicht aufgetreten, obwohl es schonmal vorkommt, daß 3 beleuchtete Zuge im Schattenbahnhof sich im selben Stromkreis befinden.

Ich hoffe ich konnte hier ein paar interessante Werte vermitteln, mit denen jeder einfach seine benötigte Leistung abschätzen und somit bei der Wahl der Art und damit der Anzahl von Boostern einen ersten Anhaltspunkts erhält.

Mit freundlichen Grüßen,

Volker Wößmann

Zitat Ende


Grüße aus Hohenlohe

Stephan

Anlage:
HO : 2-Leiter, Tillig Elite Gleis sichbar, Roco-Line mit Bettung im SBH, Anlage Epoche III, IV im Bau
Garten : Spur 1 auf Thiel Gleis + Weichen

Meine Anlage im Bau:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=153669


stewa  
stewa
Regionalbahn (RB)
Beiträge: 34
Registriert am: 13.02.2008
Ort: Bretzfeld
Gleise Tillig Elite, Roco
Spurweite H0, 1
Steuerung PC
Stromart DC, Digital


RE: Leistungsbedarf einer Digitalanlage

#14 von 112 ( gelöscht ) , 14.07.2008 16:56

Hallo,

danke für eure zahlreichen Antworten.
Ich werde es einmal versuchen 2 C-Gleisantriebe an einen Viessmann-
Decoder anzuschliessen. Mal sehen was passiert. Viessmann bietet
unter der Nummer 5215 ein Powermodul für Magnetartikeldecoder an,
vielleicht versuche ich es damit.
Dann habe ich doch gleich noch eine Frage:
Ich habe ein Formhauptsignal (Viessmann) mit einem zugehörigen
Sperrsignal (Viessmann). Diese Signale sollen folgendermaßen digital geschaltet werden:
- Wird das Hauptsignal auf Fahrt gestellt, soll das Sperrsignal Sh1 zeigen
- Wird das Hauptsignal wieder auf Halt gestellt, soll das Sperrsignal wieder
Sh0 zeigen
- Das Sperrsignal soll aber auch für Rangierfahrten unabhängig vom
Hauptsignal geschaltet werden können
Ich hatte mir das so vorgestellt, dass ich das Sperrsignal an den Decoder-
ausgang des Hauptsignals und an einen eigenen Ausgang anschliesse
und mit zwischengeschalteten Dioden ein ungewolltes Schalten des
Hauptsignals verhindere, wenn eine Rangierfahrt stattfindet.
Auf eure Lösungsvorschläge bin ich sehr gespannt.


112

   


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