RE: Reinigen der Punktkontakte von M-Gleisen

#1 von Peter Klotz ( gelöscht ) , 09.05.2008 07:01

Liebe MoBakollegen!

Mit meiner alten E 44 von Primex habe ich folgendes angestellt:

1. Die Lok, ursprünglich nur für Unterleitunsbetrieb gebaut, habe ich auf
echten Oberleitungsbetrieb umgestellt.

2. Auf den Skischleifer habe ich mit Zweikomponentenkleber feines
Schmirgelpapier geklebt.

So habe ich mir den Kauf eines teuren Schienenreinigungswagen, der auch Punktkontakte reinigen kann, erspart. Der Skischleifer braucht nicht neu zu sein. Es kann auch ein sehr gebrauchter benützt werden. Hauptsache ist, daß er federt.

Die Laufflächen der Schienen reinige ich mit den beiden dafür vorgesehenen Klappdeckelwagen von Märklin (Insiderausfertigung).
Diese füllte ich mit Bleikugeln. Dadurch haben sie ein ordentlichen Gewicht.

Vielleicht kann der eine oder andere von euch mit diesen Tips etwas anfangen.

Gruß

Peter


Peter Klotz

RE: Reinigen der Punktkontakte von M-Gleisen

#2 von SAH , 09.05.2008 07:34

Guten Morgen Peer,

Zitat von Peter Klotz

2. Auf den Skischleifer habe ich mit Zweikomponentenkleber feines
Schmirgelpapier geklebt.



herzlichen Dank für deinen Kurzbericht.
O.g. Lösung halte ich für bedenklich, weil damit die Mittelleiterkontakte sehr schnell durch übermäßige Abnutzung verbraucht und damit zerstört werden.

Im Normalfall werden die Mittelleiterkontakte bereits durch die Schleifer bei normaler Benutzung rostfrei an der Kontaktstelle gehalten.

mfG.
SAH


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RE: Reinigen der Punktkontakte von M-Gleisen

#3 von Heinzi , 09.05.2008 07:58

halte ich auch für bedenklich.
vor allem bei den teuren schinenstücken wie weichen und dkw'w sind die pukos zum kurzschlussfreien übergang wellenförmig erhöht.
hier erhöht sich dann auch der anpressdruck des schleifers und der schleifer liegt beim übergang nur auf zwei pokos auf. ich schätze du wirst da sehr schnell probleme kriegen und vor allem die teuren weichen etc ersetzen müssen, denn sind die pukos erst mal abgenutzt ist sense.

meine pokus werden so gut wie gar nicht gereinigt. probleme gabs noch nie im pukobereich (abgesehen von kurzschlüssen bei schlecht eingetsellten schleifern)
auch mein schienenreinigungswagen steht, seit ich ihn gekauft habe, sozusagen unbenutz rum.
sein blosses rumstehen auf der anlage hat meinem schienenmaterial wohl dermassen beeindruckt, dass es seither keine probleme mehr macht.
irgewndwie hab ich das gefühl, je mehr man fährt, je weniger probleme gibts?
probleme machte wir vor allem neues schienenmaterial was sich mit "einfahren" (d.h mit der zeit) von selbst ergab.


Gruss Heinzi
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RE: Reinigen der Punktkontakte von M-Gleisen

#4 von Sabello , 09.05.2008 08:34

Siehe aber unter anderem schon hier:

viewtopic.php?t=6652,-was-haltet-ihr-vom-schienenschlitten.html#57484

Von HAG gibts, wie in jenem Thread erwähnt, "diamantbeschichtete" Schleifer, die in Wagendrehgestelle eingeklipst werden können und die Pukos reinigen. Man muss mit den Dingern ja wirklich nicht so oft herumfahren, bis die Pukos unsichtbar sind...


Gruss aus der Schweiz, Stefan


 
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RE: Reinigen der Punktkontakte von M-Gleisen

#5 von Peter Müller , 09.05.2008 08:38

Das war letzte Woche im Miniatur Wunderland in Sachen Punktkontakte zu berichten:

Zitat
Ein "kleiner Notfall" führte dazu, dass Wolfgang unter der Beobachtung interessierter Gäste, Gleise im Hamburg Abschnitt austauschen musste. An dieser Stelle war der Mittelleiter so herunter gefahren, dass kein Zug mehr ohne Hilfe in den Hamburger Hauptbahnhof einfahren konnte.

Quelle: WB 392

Das war auch nicht das erste Mal, das deshalb Gleise ausgetauscht werden mussten. Ich bin mal gespannt, wenn die 2L-Gleise in die Jahre kommen, ob es dort auch nennenswerte Verschleißerscheinungen gibt. Aber wenn man den Verschleiß mit den Fahrgeräuschen in Verbindung bringt, dann entsteht er fast nur an Schleifer und Punktkontakten.


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: Reinigen der Punktkontakte von M-Gleisen

#6 von Peter Klotz ( gelöscht ) , 10.05.2008 22:56

Liebe MoBa-Freunde!

Herzlichen Dank für Euere Beiträge, wenn sie mich auch nicht gerade ermuntern, auf meine "Erfindung" stolz zu sein. Ich handhabe mein Pukoreinigungsfahrzeug nur sporadisch. Das geht so: Bemerke ich bei einer Lok, daß sie auf bestimmten Abschnitten der Anlage ohne ersichtlichen Grund langsamer wird, kommt das Fahrzeug nur dort zum Einsatz. Es wird so ca. 5-6 mal hin und her bewegt. Habe bei diesem Verfahren festgestellt, daß verschiedene Loks tatsächlich mit gleichbleibender Geschwindigkeit in niedrigem Tempo die Abschnitte genommen haben. Allerdings klappt das nicht bei jeder Maschine.

Ich übertreibe die Pokoreinigung mit meiner Methode nicht. Insfern gebe ich allen Kollegen recht, die eher davon abraten, sich meiner Erfindung zu bedienen. Mit Fingerspitzengefühl versuche ich, die Pukos meiner M-Gleise und Weichen am Leben zu erhalten.

Glücklicher Weise gibt es in diesem Forum Kollegen, die für so einen alten M-Gleisnostalgiker, wie ich einer bin, Ersatz haben.

Grüße an euch alle!

Peter


Peter Klotz

RE: Reinigen der Punktkontakte von M-Gleisen

#7 von Michael.E ( gelöscht ) , 10.05.2008 23:57

Hallo auch

Ich habe mit so einen Umbau auch schon experementiert.
Meine Erfahrungen waren an den alten Blechgleisen so, das die Pukos noch schneller rosteten als vorher.
Durch die Schleifwirkung erhält man zwar eine schöne metallische Oberfläche, allerdings ist sie schneller anfälliger für Flugrost.
Die Kontaktschwierigkeiten rühren oft von verölten Pukos, die der normale Schleifer eher verteilt als das er sie herunterschleudert. Ein mit Reinigungsfluid getränkter Lappen ist schonender und wirkt Wunder.

Eine noch wirksamer Gegenmaßnahme ist aber fahren, fahren , fahren.....
Dazu habe ich die E-Loks von Oberleitungsbetrieb (bei Digital sowieso angeraten) auf Schleiferbetrieb umgestellt.
Mir kann auch keiner erzählen, das ein diamantbeschichtete Schleifer schonender für die Pukos sind. Ein mechanisches Abtragen der Pukooberfläche kann nie gesund sein.


Michael.E

RE: Reinigen der Punktkontakte von M-Gleisen

#8 von Cebu Pacific , 11.05.2008 00:44

Eine Möglichkeit ist ein Stück Hirschleder auf einen Mittelschleifer zu kleben und dieses mit Petrol oder Brennspiritus zu beträufeln. Die Punktkontakte werden so poliert.

Abrasive Reinigungsverfahren haben nichts auf den Schienen zu suchen. Der Erfolg ist immer von sehr kurzer Dauer, der Ärger danach um einiges grösser.


Gruss Erwin


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RE: Reinigen der Punktkontakte von M-Gleisen

#9 von Marky ( gelöscht ) , 11.05.2008 05:57

Zitat von Michael.E
Hallo auch

Ich habe mit so einen Umbau auch schon experementiert.
Meine Erfahrungen waren an den alten Blechgleisen so, das die Pukos noch schneller rosteten als vorher.
Durch die Schleifwirkung erhält man zwar eine schöne metallische Oberfläche, allerdings ist sie schneller anfälliger für Flugrost.
Die Kontaktschwierigkeiten rühren oft von verölten Pukos, die der normale Schleifer eher verteilt als das er sie herunterschleudert. Ein mit Reinigungsfluid getränkter Lappen ist schonender und wirkt Wunder.

Eine noch wirksamer Gegenmaßnahme ist aber fahren, fahren , fahren.....

Mir kann auch keiner erzählen, das ein diamantbeschichtete Schleifer schonender für die Pukos sind. Ein mechanisches Abtragen der Pukooberfläche kann nie gesund sein.




Hi Michael und der Rest,

hier hat Michael die Lage gut erkannt. Die Pukos verölen (verdrecken) und der Schleifer bringts nicht weg.

Viel Fahrbetrieb mag der beseren Kontaktierung zwar dienlich sein, jedoch bringt das auch nicht das Optimum.

Ich weiß gar nicht warum ihr euch so grämt wegen der "Abhobelei"

Ich hatte immer wieder, auch wegen eher seltenerem Fahrbetrieb, Störungen der Kontaktierung seitens der Pukos. Die Schienen reinige ich natürlich auf andere Weise (Filze trocken sowie auch mit Nassreinigung) und benutze seit ca. 2 Jahren den Diamantschleifer von Iten.

Seitdem ist alles im Grünen Bereich. Mir ist zumindest sicherer Fahrbetrieb lieber als die Loks anschubsen zu müssen.

Der "Diamant-Schleifer" wird max. einmal im Quartal und dann nur für 2 Runden komplett über die Anlage gefahren. Das reicht vollkommen aus.


Und wenn ihr meine Erfahrung und den Test mit der Weiche im verlinkten Thread weiter oben lest, werdet ihr feststellen, daß es bei dieser meiner Methode in etwa 150 Jahren zu Problemen seitens der Pukos kommen könnte.

Daher sind zumindest mir, die ganzen Gegenargumente vollkommen schnuppe. So weit muß ich nicht voraus denken

Mir ist einwandfreie Kontaktierung wichtiger und die ist mit dieser Methode eindeutig besser.

Aber jeder wie er meint.

@ Peter

Ich hoffe, ich konnte Dich ermuntern. Du kannst ruhig stolz auf Deine "Erfindung" sein und sie ohne Bedenken weiter so betreiben.

Gruß Markus


P.S. Erfahrung gilt bei mir für C-Gleis


Marky

RE: Reinigen der Punktkontakte von M-Gleisen

#10 von Hp2 ( gelöscht ) , 11.05.2008 11:41

Hallo!

Wie Du kürzlich schon geschrieben hast, auf den Kontakt kommt es an.

Auf meinen Pukos hatte sich eine dunkle Schicht gebildet, die mit esoterischen Methoden nicht mehr herunter ging, daher Schleifer beklebt mit Schleifpapier.

Bei digitalem Betrieb bildet sich auf Schienen, Pukos und Schleifer eine schwarze Schmiere, die meiner Ansicht nach nichts mit Öl zu tun hat.
Diese Schmiere muß weg! D.h. nicht ständig verteilt werden sondern auf einen Träger übergehen, daher Schleifer beklebt mit dünnem Karton und häufig wechseln.

Grüße

Hp2


Hp2

   


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