Ich habe wieder mal einen Sonderling bzw. eine "fast unbekannte" Triebwagen-Baureihe ausgegraben. Das folgende Thema soll den "Gütertriebwagen VT 20.5" behandeln:
Entwicklung und Bau Bereits Anfang der dreißiger Jahre bestellt die Deutsche Reichsbahn bei der Waggonfabrik Wismar drei vierachsige Gütertriebwagen, die mit den Betriebsnummern 10 001 - 10 003 eingereiht werden. Die Fahrzeuge dienen hauptsächlich dem Stückgut-Schnellverkehr und besitzen eine mechanische Leistungsübertragung. Im Lauf der dreißiger Jahre macht die technische Entwicklung von Verbrennungstriebwagen große Entwicklungssprünge: Die Ingenieure in den Lokomotivfabriken können sowohl die Motorentechnik als auch die Konstruktionen des Fahrzeugteiles deutlich verbessern. Das Beschaffungsprogramm des Jahres 1937 sieht zwei Gütertriebwagen vor, die mit einer entsprechenden Motorenleistung auch als Schleppfahrzeuge einsetzbar sein sollen. Der Auftrag geht an die Firma Christoph & Unmack in Niesky, die die beiden Triebwagen im Jahr 1941 zu einem Stückpreis von 326.299 Mark liefert. Der Fahrzeugteil der beiden Triebwagen ist so konzipiert, dass später ohne Probleme eine zweite Maschinenanlage installiert werden kann. Für diesen Zweck ist auf dem Dach des GVT10 004 bereits eine zusätzliche Abgashutze montiert.
Einsatz und Ausmusterung Die Ablieferung der beiden Triebwagen fällt bereits in die Zeit des Zweiten Weltkrieges: Die Fahrzeuge werden 1941 fertiggestellt und beide am 20. Mai 1942 im Ausbesserungswerk Friedrichshafen abgenommen. Aufgrund des Krieges ist der ursprünglich geplante Einsatz hinfällig geworden. Die Triebwagen werden keinem Heimatbetriebswerk zugeteilt, sondern für Sonderaufgaben verwendet. Bekannt sind Einsätze des GVT10 005 als Zubringer der Munitionsfabrik in Desching bei Ingolstadt und des GVT10 004 beim Bw Lindau. Der GVT10 005 befindet sich ab 28. Februar 1944 im Ausbesserungswerk Friedrichshafen, wo er am 20. Juli 1944 bei einem Luftangriff schwer beschädigt und daraufhin von der Ausbesserung zurückgestellt wird. Das Schwesterfahrzeug GVT10 004 wird von Februar bis Mai 1944 zum Fahrleitungs-Prüfwagen umgebaut. Bis Kriegsende bringt es der GVT10 004 auf nur rund 4000 Kilometer Laufleistung; der GVT10 005 kann sogar nur 2000 Kilometer nachweisen.
Nach dem Krieg finden sich beide „Güter-Verbrennungs-Triebwagen" im Betriebswagenwerk München-Pasing West ein, wo sie unter den neuen Bezeichnungen GVT20 500 und GVT 20 501 ab August 1948 eingesetzt werden. Wenige Jahre später wird bei den Anschriften auf den Gattungsbuchstaben „G" verzichtet. Am 3. Februar 1950 verlässt der VT20 500 nach einer gründlichen Aufarbeitung das Ausbesserungswerk Nürnberg. Ende 1950 trifft man beide Fahrzeuge beim Bahnbetriebswerk Frankfurt/M. 1 an. Auch der VT20 501 erhält in Nürnberg eine Grundüberholung, die am 3. März 1951 abgeschlossen wird. Doch die Deutsche Bundesbahn findet auf Dauer für die beiden Triebwagen kein geeignetes Einsatzgebiet. Deshalb werden sie -bereits am 22. Dezember 1956 beim Bahnbetriebswerk Frankfurt-Griesheim ausgemustert.
Zum Modell: Es soll der Triebwagen mit der Nummer VT20 501 (ex GVT10 005) der frühen DB werden. Der sieht etwas anders aus wie der im o.a. Bild. Die Fensterteilung ist etwas anders und er hat an jeder Seite zwei Schiebetüren. Basis ist ein Piko VT137 für das Fahrwerk (ähnlich wie´s die Reichsbahn gemacht hat) und die Köpfe, ein (Lima-) Postwagen spendierte die Seitenwände. Die sind allerdings in fünf Segmentteile zersägt und neu zusammengesetzt worden. Leider gibt es nur wenig Material über die beiden Fahrzeuge, im "Obermayer" ist ein Bild von vorn, lediglich in einem Sammelwerk (vom Weltbild Verlag) über E-/V-Loks sowie Triebwagen gibt es etwas mehr Information. Also bleibt mal wieder nur das Schätzen anhand von Bildern - aber das sind wir ja gewohnt.
Hier nun die ersten Ergebnisse der "Fummelarbeit": ... der Aufbau des Wagenkasten: Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Frisch aus der Lackiererei ... und ja, DAS ist RAL 3004 "bordauxrot" (auch purpurrot genannt) Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
...mit anderer Beleuchtung sieht es so aus ... Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
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Die Beschriftung und das Roll out dann im 2. Teil
Herzliche Grüße vom Rand der Bundesstadt Bonn Wolfgang _______________________________
dann wäre ja der Schlepp-Triebwagen VT 92.5 im Eierkopf-Design sozusagen eine Weiterentwicklung dieser Fahrzeuge, allerdings nicht mehr für den Güterverkehr.
dann wäre ja der Schlepp-Triebwagen VT 92.5 im Eierkopf-Design sozusagen eine Weiterentwicklung dieser Fahrzeuge, allerdings nicht mehr für den Güterverkehr.