Zitat von Petz1 im Beitrag #17
Richtig aber aus demselben Grund sehe ich natürlich eine Beeinflussung der EMK auch durch Entstörmittel die zwischen den Motorpolen angeordnet sind und deshalb fliegen die bei mir raus.
Wenn diese Entstörmittel auch nur halbwegs korrekt ausgelegt sind beeinflussen sie die Lastregelung nicht, eher im Gegenteil. Sie pauschal auszubauen ist Schwachsinn, erstmal testen und die Lastregelung
decoderseitig richtig einstellen. Speziell das wird gerne vergessen, und das wo z.B. ESU eine schicke Tabelle mit Werten für die gängigsten Motoren in die Anleitung druckt. Hab hier schon mehreren verzweifelten Kollegen mit dem Hinweis auf diese Tabelle geholfen die vorher ihre Loks dreimal zerlegt und geputzt haben weil's hoppelte und knurrte. Kaum richtig eingestellt klappt's mit der Lastregelung.
Bei ca. 300 Lokomotiven von Z bis G in meinem Bestand haben alle ihre originalen Entstörbauteile behalten, einzig die Kondensatoren vom Motorgehäuse zu den Motoranschlüssen sind bei einigen wenigen Lokomotiven rausgeflogen.
Das Märchen von wegen die Entstörbauteile immer ausbauen dürfte aus der Zeit stammen wo noch steinalte Lokomotiven in Massen mit frühen lastgeregelten Decodern nachgerüstet wurde. Die Entstörung war damals noch sehr über den Daumen ausgelegt, und das für den Analogbetrieb. Die Lastregelung der Decoder war noch weit weg von der heutigen Qualität und der Rechenleistung aktueller Decoder. Da wurde noch schön analog mit RC-Gliedern auf dem Decoder gefiltert was an Gegen-EMK vom Motor kam. Die Zeiten sind lange vorbei, einige bessere Decoder scheinen schon DSPs zur Auswertung zu nutzen, zumindest verfügen die Controller auf diesen Decodern darüber. Ansonsten hat man ja heute 32-Bit Kerne und schnelle 10 oder 12Bit- A/D-Wandler, teilweise 16Bit-Wandler und einige zig MHz Takt um das Signal nebenbei in SW aufzubereiten..
Speziell der Kondensator zwischen den Bürsten dient im Übrigen nicht nur zur Funkentstörung sondern auch zum unterdrücken des Bürstenfeuers (=Abreißfunke). Das wiederum verbrennt Bürsten und Kollektor, im besten Fall tauscht man die Bürsten häufiger wenn das geht, im schlimmsten ist der Kollektor zügig hin. Natürlich schlagen diese Spannungsspitzen auch auf die A/D-Wandler zur Erfassung der Gegen-EMK durch und können so den Decoder und speziell die Lastregelung auch aus dem Tritt bringen. Bei bestimmten Motoren (Rivarossi Topfmotor, alte Roco-Walze) können diese Spannungsspitzen ohne Entstörung so heftig werden das sie auch Decoder sterben lassen die vom Strom her auch diese Rauhbeine problemlos im Griff haben sollten (LD-G-34, 3A).