Hallo liebe Modellbahnfreunde,

ich habe einen Kindheitstraum erfüllt und mir den Roco BR420 S-Bahn München Zug in orange (14134A) für Wechselstrom geholt. Den möchte ich gern von analog auf digital umbauen.

Hat damit jmd. Erfahrungen? Kann ich da einfach einen Märklin Digitaldecoder (wenn ja, welchen?) dranlöten? Es sieht so aus, als wäre in der S-Bahn eine große alte Platine verschraubt, ähnlich wie beim Märklin ICE Experimental.

Freue mich über jeden Tipp!

Danke und LG,
Stephan

Hallo Stephan,

ich habe gerade so einen ähnlichen Zug (Roco 43005 als AC-Modell mit 3-poligen Kupplungen und 2 Schleifern) wie folgt umgebaut:

- Austausch der Sofitten der Innenbeleuchtung gegen LED-Sofitten warmweiß von Austromodell
- in den Endwagen jeweils einen Funktionsdecoder ESU Lokpilot 5 Fx montiert; an diesen wurden die Glühbirnen für die Front-und Schlussbeleuchtung, die Innenbeleuchtung, die Führerraumbeleuchtung (neu, je 1 warmweiße SMD-LED plus Vorwiderstand) und die Zugzielanzeige (von der Innenbeleuchtung abgetrennt und separat schaltbar beleuchtet wie die Führerräume) angeschlossen
- der Mittelwagen erhielt einen ESU Lokpilot 5 als Decoder, hier sind der Motor, die Innenbeleuchtung und ein bistabiles Relais mit 2 Spulen und 2 Wechslern angeschlossen. Dieses Relais schaltet richtungsabhängig immer den vorderen Schleifer für die Stromabnahme zu.
- der von mir umgebaute Zug hat werksseitig 3-polige elektrisch leitende Kupplungen mit je einem blauen, roten und braunen Kabel. Diese habe ich wie folgt belegt:
rot = Hinleitung von den Schleifern zum Relais im Mittelwagen
blau = Rückleitung vom Relais im Mittelwagen zu den Decodern in den Endwagen und dem im Mittelwagen (deren "roter" Anschluss)
braun = Radsätze aller Wagen (Zusammenschaltung im Mittelwagen)

Daneben hat der Zug noch Passagiere bekommen. Einen Märklin-Decoder könntest Du auch verwenden, er muss aber für Gleichstrommotoren vorgesehen sein.

Viele Grüße
Robert

Hi Robert,

vielen Dank für die ausführliche Schilderung, super! Deine S-Bahn im Flughafen Look sieht auch super aus!

Ich sehe, dass du bei dem Umbau-Thema deutlich fortgeschrittener bist als ich Daher meine Frage: wenn ich nur die vorhandenen Funktionen sowie Beleuchtung nutzen will, könnte ich "einfach" einen Märklin Decoder für Wechselstrommotoren anlöten?

Danke und VG,
Stephan

Hallo Stephan,

alle Roco-Loks, egal ob in Modellen für DC oder AC, haben Gleichstrommotoren. Du brauchst also einen Decoder der Gleichstrommotore ansteuern kann, der kann auch von Märklin sein.

Gruß
Werner

... und bitte bedenken, dass die alte Innenbeleuchtung ersetzt werden sollte.
Sofittenlampen, wie Roco sie damals im 420er eingebaut hat, werden im Digitalbetrieb sicher zu warm, was zu Gehäuseverformungen führen kann.

Alles klar, danke euch für die super Hinweise! :-)

Nochmal zu meiner Ursprungsfrage, sorry, bin da noch nicht so fit: Ich kann also wie gewohnt den Märklin Decoder nehmen und mit Motor und Beleuchtung der Roco Bahn verlöten und dann sollte das funktionieren?
Habe das bisher nur bei alten analogen Märklin Loks umgesetzt und würde das genauso angehen.

LG,
Stephan

Hallo Stephan,

grundsätzlich ist ein Märklin-Decoder für Gleichstrommotoren verwendbar. Zu beachten ist allerdings, dass es bei den Kabelfarben einmal die Märklin-Hausnorm und einmal die DCC-Norm gibt, die eben unterschiedlich sind. Hier ist die jeweilige Anleitung zu beachten.

Bei dem 420 ist aber meiner Meinung nach nur der Umbau mit separatem Decoder für jeden Wagen sinnvoll, denn selbst wenn Dein Zug elektrisch leitende Kupplungen hat, reichen die Pole hier nicht aus. Man bräuchte je ein Kabel für den Minuspol der Scheinwerfer, Schlussleuchten, Innenbeleuchtung und den gemeinsamen Rückleiter für alle. Macht vier Pole, und das Modell hat maximal drei. Auch gibt es Ausführungen, die nur die Scheinwerfer beleuchtet haben, aber die Birnen für die Schlusslichter wurden weggelassen (leere Fassungen). Dann leuchtet es immer vorne und hinten weiß, und das sieht bescheiden aus.
Man könnte zwar anstatt dem gemeinsamen Rückleiter die Schienenmasse verwenden, damit die drei Kabel an den Kupplungen reichen (wenn vorhanden), aber dann kommt wieder das sogenannte "Motorola-Flackern" aus technischen Gründen zum Tragen, weswegen das zumindest für mich nur eine Notlösung wäre.
Und bei den Modellvarianten ohne elektrisch leitende Kupplungen kommt ohnehin nur die 3-Decoder-Lösung in Frage, wenn man nicht mit separat zu verbindenden Steckern/Buchsen arbeiten will - und die kann man bei dem Zug mangels Wagenübergängen nirgends verstecken, sieht also auch doof aus.

Viele Grüße
Robert

Hi Robert,

alles klar, verstanden. Danke dir für den Hinweis!

Bin gespannt, wie ich das so hinbekomme. Ich berichte dann

LG,
Stephan

Hallo Staphan,

Ich habe den Zug vor ein paar Monaten mit der 3 poligen Kupplung und einem MSD/3 umgebaut. Dafür habe ich die 3 Pole der Kupplung für Schleifer und Licht vorne und hinten verwendet. Die Masse habe ich dann aus den beiden Steuerwagen genommen und damit es ich flackert habe ich einen Brückengleichrichter eingebaut. Ich bin leider erst am Montag wieder zu Hause, dann kann ich ein Bild der Schalltung posten.

Gruß Volker