Hallo
bin erst jetzt über diesen Threat gestolpert. Habe mich auch seit längerem mit der motorischen DKW 1225 beschäftigt, vor allem mit der digitalen Ansteuerung.
Auch hier ist eines der Probleme den Motor mit der richtigen Spannung zu betreiben, dass es nicht zu den "Überschwingern" in der Schaltkulisse kommt.
Das Zauberwort heisst hier "Step Down Regler". Das geht, da die Weiche im Digitalbetrieb mit Gleichstrom betrieben wird.
Ich habe diese DKW seit längerem bei mir in meiner Innenanlage eingebaut. Da sie anders als die aktuelle LGB DKW 1235 mit einem R1 Radius einen Radius R2 besitzt und trotzdem recht kompakt ist, fahren da Harzbulle und auch meine KISS Loks als kritische Vertreter anstandslos drüber selbst mit einem anschließendem S-Bogen. Außerdem wird diese Weiche über einen Motor angetrieben und nicht über EPL Antriebe. Diese DKW war nur von 1979 bis 1982 im Programm von LGB, da sie wohl nur sehr bedingt freilandtauglich ist.
Als Ansteuerung hatte man sich in den damaligen Analogzeiten eine recht trickreiche Schaltung mit Endabschaltern über eine Schaltkulisse überlegt, so dass die DKW über ein einfaches 5075er Tastenschaltpult wie ein Doppelspulenantrieb zu bedienen war, nur mit einem zusätzlichen vierten (braunen) Kabel, das an den geschalteten Pol der Stromversorgung zu klemmen war (Wechselstromausgang eines Analogtrafos).
Genau darin liegt aber die Krux, wenn man sie digital betreiben will. Außerdem werden so die eigentlich vorhandenen schönen Langsamlaufeigenschaften des Motorantriebs in keinster Weise genutzt.
Meine Funktionsdekoder (wie auch alle Digitaldekoder, die mir bekannt sind und für meine System geeignet sind), können keinen Wechselstrom direkt schalten, sondern bestenfalls Gleichstrom umpolen (EPL, Motorantriebe).
Mein erster Ansatz war nun einfach das weiße und braune Kabel, zwischen dem der Motor hängt wie einen motorischen Antrieb zu betreiben. Dafür muss nur die dem Motor vorgeschaltete Diode entfernt werden. Das gelbe und grüne Kabel bleibt unbenutzt. Das ist dann für den Funktionsdekoder nichts anderes wie ein EPL-Antrieb nur mit längerer Impulsdauer. Durch Optimieren der Versorgungsspannung (regelbarer Stepdown) und der Impulsdauer (Dekodereinstellung) ist so zunächst einmal ein Betrieb möglich. Allerdings war das im Dauerbetrieb im wesentlichen aus zwei Gründen unbefriedigend. Erstens fehlt so die in der Schaltkulisse verbaute Endabschaltung (gelbes und grünes Kabel), die bei dieser Betriebsart überbrückt wird. Zweitens wird anders als bei dem vorgesehenen Betrieb die Drehrichtung des Motors umgeschaltet. Offensichtlich läuft aber der Motor in den beiden Drehrichtungen leicht unterschiedlich, so dass die Endlagen von Zeit zu Zeit nachkorrigiert werden mussten. Das war unbefriedigend, da es teilweise zu Entgleisungen oder gar Fehlfahrten kam.
Die am Ende ganz einfache Lösung des Problems war nun die DKW über ein an den Funktionsausgang des Dekoders angeschlossenes Relais zu bedienen. Dadurch erreicht man einerseits eine galvanische Trennung vom Ausgang des Funktionsdekoders, anderseits die Nutzung der Schaltkulisse mit den Endabschaltungen sowie die Nutzung der vorhandenen Langsamlaufeigenschaften des Motors. So konnte ich z.B. herausfinden, was bisher nicht beschrieben war, dass mit Hilfe eines regelbaren Stepdown Bausteins der Motor mit nur 6V(!) schön langsam, leise und gleichmäßig läuft.
Nachdem ich anfangs extra eine Wechselstromleitung (regelbarer Fahrstrom eines Wechselstromtrafos) direkt zum Relais geführt hatte, habe ich dann herausgefunden, dass für den Betrieb gar keine Wechselspannung notwendig ist. Durch die vor dem Motor verbaute jetzt wieder eingesetzte Diode läuft der Motor eh nur in einer Richtung. Es muss nur das braune Kabel, das über das Relais (wie beim analogen Stellpult) gegen gelb und grün geschaltet wird zusätzlich an den Minuspol der Versorgungsspannung geklemmt werden. Das weiße Kabel ist der nicht geschaltete Gegenpol (Pluspol).
Letzteres geht nur mit der galvanischen Trennung vom Dekoder, da sonst, wie es mir bei meinen Fehlversuchen mit dem Aufklemmen auf die Versorgungsspannung des Digitaldekoders passiert ist, zumindest der benutzte Funktionsausgang des Dekoders zerstört wird.
Inwieweit dieses Lösung auch in den Freilandbetrieb übertragen kann weiß ich nicht.