Hallo allseits,
zu 3016 Umbauten wurde hier ja schon viel geschrieben, trotzdem nun noch meine Variante...
In Decodereinbau-Berichten bzw. -Anleitungen wird häufig das Thema Massefeder ignoriert. Ich meine damit die kleine Spiralfeder unter dem Umschaltrelais (die dient doch der Masseübertragung - oder?). Ich habe ein Blech eingesetzt, das statt des Umschaltrelais die Feder gegen die Achse drückt. Zur Befestigung habe ich die Gewindebohrung benutzt, in die von unten die Schraube eingesetzt wird, mit der die Plastik-Achsenverkleidungen angeschraubt werden. Damit das klappt habe ich beide Schrauben mit dem Dremel so weit gekürzt, daß sie sich beide anziehen lassen ohne aneinanderzustoßen. Zumindest bei mir blieb der 3016 ohne die Feder an vielen Stellen fast stehen - mit der Feder läuft alles bestens.
Als Decoder habe ich einen 6080 Nachbau vom eBay Verkäufer 'taco-nauert' eingebaut. Auf http://www.web-hgh.de/index_jsm_moba.htm habe ich viele interessante Infos dazu gefunden. So z.B. die Aussage, daß die schwarze Leitung zur Motor-Drossel auch die Plus-Leitung für eine flackerfreie Beleuchtung ist - und einen Schaltplan, der das auch so zeigt.
Als Dioden habe ich vom eBay Verkäufer 'ledbaron' die Artikel 'LED Doppelchip ROT/WARMWEISS PLCC2 / PLCC-3528 SMD' und 'SMD LED PLCC 2 / PLCC 3528 WARM WEISS Tacho Moba' gekauft.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Warmweiß sind die nicht wirklich. Die Farbe entspricht einer weißen Neonröhre. Also total neutrales weiß, aber zumindest völlig ohne den weiße-LED-typischen Blauschimmer.
Zunächst wollte ich auch für die oberen Scheinwerfer rot/weiße LEDs benutzen, damit sie sicher zu den unteren beiden passen. Aber dann habe ich festgestellt, daß die nur-weißen LEDs exakt die gleiche Helligkeit/Farbe haben und habe dann die rot/weißen LEDs nur an den unteren beiden Scheinwerfern verbaut.
Das war auch darum gut, weil die rot/weißen LEDs bei geringem Strom im weiß-Betrieb ein bischen dazu neigen, ungleichmäßig zu leuchten, will heißen: Die Ecke der LED, in der der rote Chip sitzt, ist dann noch nicht richtig weiß. Und weil man die LEDs aus Platzgründen am oberen Scheinwerfer nicht perfekt mittig hinter die Scheibe setzen kann, können sie beide Effekte ungünstig addieren.
Grundsätzlich passen diese SMD LEDs super, weil der Schienenbus ja keine Lichtleiter für die Scheinwerfer hat, sondern einfach nur flache Scheiben, durch die die Innenbeleuchtung sichtbar wird. Und auf diese Scheiben kann man die LEDs aufkleben. Die Lichtaustrittsfläche paßt fast perfekt zur Größe der Scheiben.
Da ich große Bedenken hatte, daß Kleber die LED-Lichtaustrittsflächen beschädigen könnte, habe ich zunächt mit Lösungsfreiem Kleber experimentiert, aber das hat nicht funktioniert, so daß ich dann doch normales UHU verwendet habe - natürlich transparentes. Das tut den LEDs gar nichts
Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, für die Innenbeleuchtung echte warmweiße LEDs zu verwenden, aber ich dachte mir, daß eine Mischung am Ende wohl schlechter aussieht. Ansonsten ist zur Innenbeleuchtung zu sagen, daß ich sie - ebenfalls mit UHU - am Dach befestigt habe. Die Position habe ich so gewählt, daß die LED auf der Motorseite genau zwischen den Gehäuseversteifungen sitzt, so daß diese keine Schatten werfen.
Außer den LEDs habe ich auch die ganzen Kabel mit UHU fixiert. Die Kabel, die vom Dach zum Unterbau führen, also an den Fenstern vorbei habe ich nicht versucht, exakt hinter den schmalen Fensterstegen zu verlegen. Vielmehr habe ich sie so fixiert, daß sie einen gewissen Abstand zu den Fenstern haben und sich so tagsüber nicht abzeichnen und nachts keine (scharfen) Schatten werfen. Das Ergebnis finde ich überraschend gut.
Die letzte Anmerkung zu Mechanik ist, daß ich die ehemaligen Glühlampenfassungen zu Haltern für Widerstände, Dioden und Drossel zweckentfremdet habe. Dazu habe ich Nylondübel mit dem Dremel bearbeitet und nach der Verkabelung in die Fassungen geklebt.
Schaltungstechnisch ist zu sagen, daß es ja normalerweise heißt, daß man unterschiedliche LEDs nicht an einem Strang (also in Reihe geschaltet) mischen soll, selbst wenn sie alle nomiell für 20 mA gedacht sind. Die Kennlinien der hier benutzten LEDs sind aber so ähnlich, daß das problemlos funktioniert. Will heißen: zwei LEDs im rot-Betrieb, zwei LEDs im weiß-Betrieb und eine nur-weiße LED einfach alle in Reihe geschaltet Ist aber auch so "genug" Kabelsalat...
Die beiden Innenbeleuchtungs-LEDs habe ich mit zwei Dioden so am Decoder angeschlossen, daß sie unabhängig von der Fahrtrichtung beide leuchten - natürlich nur, wenn das Licht eingeschaltet wird. Die Schaltung wird als "Rangierlicht" an verschieden Stellen im Netz beschrieben.
Die Vorwiderstände habe ich so gewählt, daß die Scheinwerfer-LEDs mit ca. 3 mA betrieben werden. Bei geringerem Strom fangen die rot-weißen LEDs wie gesagt im weiß-Betrieb an, etwas fleckig zu wirken. Andererseits ist das Licht für den Realitäts-Fanatiker natürlich immer noch viel zu hell, aber mein fünf-jähriger Sohn finde es so absolut klasse
Die beiden Innenbeleuchtungs-LEDs betreibe ich mit ca. 13 mA. Ich finde, daß bei noch größerer Helligkeit noch stärker auffallen würde, daß der Motor und der Decoder faktisch kein Licht zur Mitte des Fahrzeugs lassen.
Die exakten Werte der Vorwiderstände weiß ich nicht mehr. Ich mache das immer so, daß ich mit einem Poti und Amperemeter die gewünschte Helligkeit einstelle und mir dann entsprechende Widerstände aus der Bastelkiste heraussuche...
Ach, ja - wie man im Shop von 'ledbaron' sehen kannst, ist die Lichtaustrittsfläche der LEDs gelb. Am Tag ist das durch die Schweinwerferscheiben sichtbar. Ich find's auch nicht unrealistischer als das vorherige dunkel-bis-schwarz.
Zu guter letzt... Die Kupplungen habe ich entfernt, weil mein Sohn damit (wegen des großen Aufbau-Überhangs) beim Aufgleisen regelmäßig einen Kurzschluß mit den Pukos produziert hat. Und außerdem sieht es für einen 795 so fast realistischer aus - und einen "Beiwagen" hab ich eh' nicht, sonst hätte ich ja auch die ganzen LEDs nicht so eingebaut...
Übrigens: Die weißen Chips der rot/weißen LEDs sind echt empfindlich gegen Überhitzung beim Löten. Nachdem ich mehrere gekillt hatte, habe ich mir erstmal eine Lötstation gekauft und auf die vorgeschriebenen 260 Grad eingestellt. Dann klappt das erwartungsgemäß wunderbar.
Gruß, Oliver
EDIT: Bilder wegen Überbreite auf Links geändert. - Moderation -
EDIT: Nach Verkleinerung der Bilder die Links wieder auf Bilder geändert. - Oliver -