Moin Kollegen und Freunde der Epoche I,
Beim Güterverkehr in der Epoche I gab es nur dort durchgängigen Güterverkehr, wo auch entsprechende Verträge der Eisenbahn Verwaltungen untereinander geschlossen wurden, denn politisch hatte Preußen in diversen Kriegen mit seinen Nachbarn, zur Wahrung eigener Interessen, ,,viel Porzellan zerschlagen."
Um 1900 reichte die K.u.K. Monarchie Österreich Ungarn bis an Preußen heran, siehe Karte.
Es gibt ein Buch mit Eigentumsmerkmalen von Güterwagen, welches jeder Werkstatt der Bahnverwaltungen vorlag, in denen Güterwagen Gewartet und Instandgesetzt wurden,die Reperaturkosten, wurden dann der betreffenden Bahnverwaltung in Rechnung gestellt.
Nicht jede Eisenbahn Verwaltung war aber auch Mitglied im VDEV = Verein Deutscher Eisenbahn Verwaltungen (spätere Direktionen ab 1919), so wurden dann Frachtsendungen in Güterschuppen an den Verwaltungsgrenzrn eingelagert und so lange dort gelagert bis die Formalitäten des Weiterversandes geklärt waren. Dieses betraf ausländische und innländische Frachtgüter.
Verschiedene Großherzogtümer und Kreisfreie Städte, die sich nicht dem Deutschen Reich zugehörig fühlten generierten so zusätzliche Zollgebühren zur Finanzierung der Staatshaushalte, erst ein Beitritt zum Zollverein ließ auch diese Grenzen fallen.
Die russische Breitspur beginnt erst am Ural aber auch bei anderen Spurweiten wurden Frachten umgeladen, wie eigentlich an jeder Landesgrenze auch, außer es gab entsprechende Zollverträge, die eine Durchleitung der Waren ermöglichte.
Dänemark verweigerte Preußen Wagen nach Dänemark hineinzubringen und Preußen hingegen verweigerte die Durchleitung dänischer Fahrzeuge.
Ebenso verhielt es sich mit Frankreich, sowie Österreich und Ungarn, der Grund lag in diversen Kriegen, die Preußen mit diesen Nationen vor seiner Reichsgründung führte.
Die Beziehungen zum Großherzogtum Mecklenburg Schwerin standen seitens Preußens auch in keinem guten Verhältnis, ,,Zankapfel" war die direkte Bahnverbindung zwischen Berlin und Hamburg, die über Mecklenburger Hoheitsgebiet führte.
Mecklenburg bestand lange Zeit auf Zolleinnahmen im Reise- und Güterverkehr, wodurch zu einem wesentlichen Teil der eigene Staatshaushalt in Mecklenburg finanziert wurde.
Ja es gab grenzüberschreitenden Güterverkehr aber mit damals noch vielen Hindernissen.
Des Weiteren aber gab es im Regelfall keine Rückfrachten, entladene Wagen wurden leer auf direktem und schnellsten Weg an den Heimatbahnhof zurückgesandt, so kam es nicht selten vor, daß auch ganze Güterzüge aus leeren Wagen bestanden.
Es gibt diverse Fachbücher, welche vor über hundert Jahren publiziert wurden und die Verfahrensweisen beim Güterverkehr detailiert beschreiben.
Bei der Fachuniversität Darmstadt kann man sich ja mal durch deren Digitale Sammlung an Eisenbahnfachbüchern von 1800 bis 1899 und ab 1900 durcharbeiten und die Bücher als Pdf kostenlos downloaden = herunterladen.