Umbau einer H0 Märklin 3034 / Primex 3199 BR 141 aus den frühen 80ern.
Jetzt habe ich mich mal an den Umbau meiner alten 3034 gewagt.
Ziel des Umbaus war es, die Lok mit einer 21 MTC Schnittstelle auszurüsten, die Glühbirnen durch warmweiße LEDs zu ersetzen und rote Schlusslichter einzubauen.
Außerdem sollte sie mit einem Glockenankermotor zur Verbesserung der Fahreigenschaften sowie einem Stützkondensator und Sound ausgerüstet werden.
Zuerst habe ich alles ausgebaut, bis nur noch der Rahmen übrig war.
Der alte Getriebeblock war nicht mehr zu gebrauchen und wurde ausgetauscht.
Es waren einige Gewinde beschädigt und das Getriebe war stark abgenutzt.
Stattdessen habe ich einen nagelneuen Getriebeblock (344800 kleiner Scheibenkollektor-Motor SFCM) aus einem noch älteren BR 141 Modell eingebaut.
Der SFCM Motor wurde gegen einen Glockenankermotor getauscht, den ich von einem Clubmitglied bekommen habe.
Der Motor stammt aus chinesischer Produktion, Typ 1718, max. 12V, Durchmesser 17 mm, Länge 17,8 mm, Wellendurchmesser 1,5 mm.
Die Welle wurde mit einem Modul 0,4 Zahnrad mit 8 Zähnen versehen. Das Zahnrad hatte ursprünglich eine Bohrung von ca. 1 mm und wurde auf 1,5 mm aufgebohrt.
Ich wollte den Motor nicht fest mit dem Getriebeblock verkleben, um jederzeit problemlos Wartungsarbeiten durchführen zu können.
Daher habe ich mir zur Aufnahme des Motors Adapterscheiben (Stärke 1,6 mm) mit 17 mm Bohrung angefertigt, die sich am Getriebe verschrauben lassen.
Da es sich um 4 getrennte Scheiben handelt, die sich ein wenig zueinander verschieben lassen, lässt sich der Einbauwinkel des Motors optimal justieren.
Da mein Motor fest genug in den 4 Adapterscheiben sitzt, wurde auf ein zusätzliches Verkleben der Adapterscheiben mit dem Motor verzichtet.
Jetzt konnten die Adapterscheiben samt Motor mit den ursprünglichen Motorschrauben des SFCM am Getriebe befestigt werden.
3 Adapterscheiben würden zum Einbau des Motors auch genügen, jedoch müssen dann die Befestigungsschrauben etwas gekürzt werden, damit alles passt.
Auf den Adapterscheiben befinden sich außerdem Lötpunkte zum Anlöten des Massekabels.
Dann habe ich mir 2 LED Platinen für die Beleuchtung angefertigt. Es kommen je Platine 3 golden sunny white (Vorwiderstand 3,6 KO) und 2 rote (Vorwiderstand 5,6 KO) 0603 SMD LEDs zum Einsatz.
Die Platinen haben zusätzlich eine optionale Fernlichtfunktion der jeweils unteren beiden Scheinwerfer.
Ich weiß nicht, ob die Fernlichtfunktion dem Vorbild entspricht, sieht allerdings im Betrieb sehr gut aus.
Nachdem die LED Platinen in das Gehäuse geklebt waren, konnte ich kurze Lichtleiterstücke in die Lichtöffnungen des Gehäuses einsetzen.
Als Decoder kommt ein ESU Loksound 4.0 54499 auf einer selbst erstellten 21MTC Adapterplatine mit verstärkten AUX3/AUX4/AUX5/AUX6 Ausgängen zum Einsatz.
Die 21MTC Platine wird ohne Decoderhalter direkt an den Rahmen geschraubt.
Auf der 21MTC Adapterplatine befindet sich auch noch ein 1000µF 25V ELKO als Stützkondensator.
Zur Programmierung des Decoders kann der ELKO per DIP-Schalter abgeschaltet werden.
Sämtliche Kabel lassen sich direkt an der Adapterplatine verlöten.
Alternativ kann der Anschluss der LED Platinen und des Lautsprechers über RM 1,27 Steckverbinder erfolgen, deren Stift- oder Buchsenleisten sich direkt auf der Platine verlöten lassen (so habe ich es bei diesem Umbau gemacht).
Als Lautsprecher kommt ein 11x15 mm Lautsprecher mit 10 mm Schallkapsel von AustroModell zum Einsatz.
Der Lautsprecher wurde auf den Rahmen aufgeklebt.
Die alten Kupplungen wurden gegen NEM-Schächte vom Forumsmitglied rwd getauscht und mit Kurzkupplungen versehen.
Jetzt konnte alles wieder zusammengebaut und final getestet werden.
Die Fahreigenschaften sind ausgezeichnet und kein Vergleich zum ursprünglichen 3-pol Motor oder zum 5-pol HLA.
Ich betreibe den Glockenankermotor mit 7,5 Volt.
Der Motor arbeitet im Fahrbetrieb nahezu geräuschlos, nur die Geräusche vom Getriebe und Schleifer sind zu hören.
Die Soundgeräusche werden auch bei Höchstgeschwindigkeit nicht vom Fahrgeräusch der Lok überlagert.
Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf vorbildgerechte 120 km/h begrenzt.
Das weiße Licht leuchtet angenehm warmweiß und die Schlusslichter haben ein sattes Rot (beides kommt auf den Bildern nur schlecht rüber).
Die Helligkeit kann mittels Decodereinstellung noch erhöht oder gedimmt werden.
Auf eine Führerstandsbeleuchtung wurde bewusst verzichtet.
Durch den Stützkondensator läuft die Lok auch auf M-Gleisen ohne Probleme.
Die Lautstärke und Tonqualität des Lautsprechers sind sehr gut.
Ich hoffe, dass der kurze Umbaubericht dem ein oder anderen etwas helfen kann.
Weitere Umbauberichte habe ich >> hier << zusammengefasst.
Belegung:
LV an der 21MTC Platine an W der Frontplatine = Stirnlicht (weiß)
LH an der 21MTC Platine an W der Heckplatine = Stirnlicht (weiß)
AUX1 an der 21MTC Platine an R der Frontplatine = Schlusslicht (rot)
AUX2 an der 21MTC Platine an R der Heckplatine = Schlusslicht (rot)
AUX3 an der 21MTC Platine an F der Frontplatine = Fernlicht
AUX4 an der 21MTC Platine an F der Heckplatine = Fernlicht
AUX5 = frei
AUX6 = frei
+ Anschlüsse an der 21MTC Platine = gemeinsamer Rückleiter U+
Teileliste:
Märklin 344800 Getriebeblock - ca. EUR 20,00
Glockenankermotor Typ 1718 - ca. EUR 5,00
Modul 0,4 Zahnrad mit 8 Zähnen - ca. EUR 1,50
Adapterscheiben (17 mm Bohrung) zur Motorbefestigung am SFCM Getriebe - Eigenbau - Bei Fragen einfach eine Nachricht senden
21MTC Adapterplatine - Eigenbau - Bei Fragen einfach eine Nachricht senden
LED Platinen - Eigenbau - Bei Fragen einfach eine Nachricht senden
Kondensator 1000µF 25V - ca. EUR 1,00
Mobadapter64 / rwd NEM-Schacht (2 Stück) - ca. EUR 2,50
Märklin 07203 Kurzkupplung (2 Stück) - ca. EUR 3,00
Lichtwellenleiter (6 Stück) - Reststücke verwendet
Schrumpfschläuche - Reststücke verwendet
Lautsprecher 11x15 mm - ca. EUR 3,00
Resonanzkörper AustroModell - ca. EUR 0,50
Stiftleiste/Buchsenleite RM 1,27 mm, 2x 4-polig, 1x 2-polig - ca. EUR 1,50
Falls die Fotos nicht angezeigt werden, bitte hier klicken: >> Fotos zum Umbaubericht <<
Viele Grüße
Mario