Moin!
Zitat von SET800 im Beitrag #8
Hallo,
dann die Ergänzungsfrage. Lokomotiven und Waggons von vor 1850, welche Bahngesesellschaft auch immer, bis wann waren die im regulären Einsatz?
Vielleicht noch als Bahndienst- oder Bahnhofswagen, sonst sind mir keine Bildbelege bekannt.
Man muß bedenken, daß die Attribute "hölzerner Rahmen" an der Pufferbohle angeschraubte Zugvorrichtung, Tragfähigkeiten von 5 Tonnen u. ä. ganz schnell überholt waren.
1878/79 wurden in Preußen die ersten Normalien aufgestellt, da waren 10 t Tragfähigkeit die Norm, 1890 schon bei 15 t, 15 Jahre später waren 20 t bei Om-Wagen üblich. Dazu kommen die Achsstände, unter 2,6 m bedeutete Geschwindigkeitseinschränkungen, usw, usf.
Ich halte es für ausgeschlossen, daß um 1875 noch 25 Jahre alte Güterwagen aus der Frühzeit in regulären Güterwagen liefen.
Zitat von SET800 im Beitrag #8
Spätere Maschinen und Waggons nach 1900 ( Besonders Heißdampf und E-Loks ) erreichten ja vielfach an die 50 Jahre Betriebszeit ohne Museeumsnutzung.
Ja, manche P 8 brachte es bei der DR auf über 60 Jahre.
Bei den Baujahren bis etwa 1905 sieht das aber anders aus. Nehmen wir als Beispiel die S 3:
1893 bis 1904 wurden über 1027 Exemplare gebaut, so war die S 3 bis etwa 1905 die dominierende Schnellzuglok! Zusammen mit der äußerlich fast identischen S 5.2 waren 1394 Loks dieser Bauart in Preußen unterwegs. Die später gebauten S 4 (104 Stück), S 5.1 (insgesamt 29), sowie die S 7 (238) blieben zusammen mit der S 6 (584) bei einer Gesamtstückzahlvon 955 Maschinen immer noch darunter.
Zehn vierachsige Schnellzugwagen hölzerner Bauart mit maximal 75 km/h sollte die S 3 befördern, mit den ab 1900 aufkommenden "eisernen" Personenwagen wurde es anstrengend für die doch aus heutiger Sicht geradezu winzige Maschine. Die von der DRG im 2. endgültigen Umzeichnungsplan aufgeführten 28 Maschinen wurden bis 1927 ausgemustert, ihre Tender wurden zum Teil mit Güterzugloks jüngerer Baujahre wie G 7, G 8 und G 10, weiterverwendet. Daß die von Dir genannten Maschinen so lange dienten, liegt nicht nur am Krieg. Auch setzt unsere Zugvorrichtung Grenzen, durch das schnelle Städtewachstum sind Gleise nicht mehr so einfach zu verlängern, der zunehmende Straßenverkehr, überhaupt andere Verkehrsströme. Die Nachkriegsmaschinen kommen in der letzten Zeit nicht mehr so schnell an ihre Grenzen, Traglasterhöhungen finden heute nicht mehr statt, in 100 Jahren von 20 auf 22,5 t zu gehen ist eher lächerlich im Vergleich zu dem Schritt in 20 Jahren von 10 auf 20 t.
Andreas