Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#1 von STEIN005 , 27.07.2021 10:12

Hallo Modellbahnfreunde,
ich habe meine alte, von 1975 -1985 erbaute Märklin-Modellbahn wieder hervorgeholt. Was mich bei der Wiederinbetriebnahme vor allem stört ist das Fahrtrichtungsumschaltproblem. Auch bei neuestem Trafo von Märklin macht die Lok BR 103 von Märklin einen Satz von 20 bis 30 cm. Das ist unmöglich. Ich habe erhofft, dass sich das erheblich ändert, wenn ich den mechanischen Umschalter durch einen elektronischen von Uhlenbrock ersetze (FRU 55700). Doch am Verhalten der Lok änderte sich nichts, und umschalten tat sie auch nur, wenn sie wollte. Unter der Annahme der FRU sei defekt, ihn wieder zurückgeschickt. Ersatz bekommen, eingebaut, es änderte sich wieder nichts. Bei einer tel. Rücksprache mit Uhlenbrock konnte Problem nicht gelöst werden. Aussage: ihr FRU sein robust und somit "unkaputtbar". Problem müsste wo anders liegen. Eine Kontrolle des ersten FRU erfolgte nicht wegen Personalproblemen. Dann hätte ich evtl. den Fehler eingrenzen können. Aber da es beim zweiten FRU auch nicht funktioniert, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Fehler wo anders liegt. Nur wo? Hat jemand ein ähnliches Problem gehabt und kann mir raten, wie ich weiter vorgehen sollte?

Gruß
Friedhelm


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#2 von silz_essen , 27.07.2021 11:06

Hallo zusammen,

wenn die Lok einen so großen Sprung beim Umschalten macht, dann bekommt der Fahrtrichtungsumschalter (egal ob mechanisch oder elektronisch) dies nicht sauber mit. Das liegt in den allermeisten Fällen daran, dass nicht die vollen 24V die Lok erreichen. Und das wiederum kann im Wesentlichen zwei Gründe haben:
1) Der Abstand zwischen Einspeisung und aktueller Position der Lok ist zu weit entfernt. Es geht durch Übergangswiderstände in den Gleisen zu viel Spannung verloren. Da hilft nur häufigeres Einspeisen (typisch alle 2m bis maximal 5m).
2) Der Trafo ist nicht stark genug. Wenn man einen kleinen 10VA oder 16VA Trafo nutzt, gleichzeitig daran aber die gesamt Beleuchtung (z.B. Signale oder Weichen) hängt oder man hat einen Zug mit vielen Birnchen als Innenbeleuchtung, dann geht die Spannung in die Knie und auch dann kommen nicht mehr die voll 24V an der Lok an. In diesem Fall sollte man zunächst die stationäre Beleuchtung (Signale, Weichen, Häuschen etc.) an einen eigenen Trafo hängen. Wenn dann weiterhin noch vielen Birnchen für die Zugbeleuchtung übrig bleiben, dann hilft nur ein stärkerer Trafo (30VA).
Als überschlägige Rechnung kann man nehmen:
Jede Lok braucht so etwa 5 bis 8VA, jedes Birnchen so ungefähr 1VA. Die Summe aus allen Belastungen sollte die Leistung des Trafos nicht übersteigen.

Gruß
Martin


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#3 von Dölerich Hirnfiedler , 27.07.2021 11:10

Hallo,

Mögliche Ursache ist auch ein Kurzschluss in der Anlage. Nicht jeder Kurzschluss im Fahr-Stromkreis löst die Sicherung des Trafos aus.

mfg

D.



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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#4 von vikr , 27.07.2021 11:47

Hallo Friedhelm,

Zitat von STEIN005 im Beitrag #1
ich habe meine alte, von 1975 -1985 erbaute Märklin-Modellbahn wieder hervorgeholt. Was mich bei der Wiederinbetriebnahme vor allem stört ist das Fahrtrichtungsumschaltproblem. Auch bei neuestem Trafo von Märklin macht die Lok BR 103 von Märklin einen Satz von 20 bis 30 cm. Das ist unmöglich. Ich habe erhofft, dass sich das erheblich ändert, wenn ich den mechanischen Umschalter durch einen elektronischen von Uhlenbrock ersetze (FRU 55700). Doch am Verhalten der Lok änderte sich nichts, und umschalten tat sie auch nur, wenn sie wollte.


Hast Du schon mal eine andere Loks am selben Trafo reaktiviert?
Zitat von STEIN005 im Beitrag #1

Aber da es beim zweiten FRU auch nicht funktioniert, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Fehler wo anders liegt. Nur wo? Hat jemand ein ähnliches Problem gehabt und kann mir raten, wie ich weiter vorgehen sollte?

Mit einem Multimeter die Spannung bei Einstellung maximal Geschwindigkeit (erwartet > 16V) und während des Umschaltens (erwartet > 24V), jeweils messen (ohne Lok, direkt am Trafo und auf dem Gleis).

Einen blank geputzten Vollkreis (am besten aus C-Gleisstücken) aufbauen, mit einem kurzen (weniger als 1,5 m), dicken (0,3 bis 0.75) Kabel an den Trafo anschließen und prüfen, ob die Lok im Stand korrekt umschaltet.

Messung ggf. am Testkreis wiederholen.

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#5 von Jürgen Flörke , 27.07.2021 12:23

Hallo,
falls Du einen 220 Volt Trafo aus dem 20. Jahrhundert verwendest, gibt der im 230 V Netz (die EU hat vor ca. 20 Jahren mal umgestellt) eher 19 als 16 Volt ab. Dein FRU interpretiert das als "Überspannungsimpuls" . Dann könntest Du einen 230 V (!) Trafo Nr 6647 gebraucht für ca. 30 € erwerben. Neu würde ich den nicht kaufen.


MfG


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#6 von Dölerich Hirnfiedler , 27.07.2021 12:32

Zitat von Jürgen Flörke im Beitrag #5

falls Du einen 220 Volt Trafo aus dem 20. Jahrhundert verwendest, gibt der im 230 V Netz (die EU hat vor ca. 20 Jahren mal umgestellt) eher 19 als 16 Volt ab.


Ein Trafo der bei 220V 16V abgibt, gibt bei 230V 16,7V ab. Das ist reine Arithmetik und in diesem Zusammenhang unerheblich denn offensichtlich ist der Spannung des Umschaltimpulses zu niedrig.

mfg

D.



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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#7 von STEIN005 , 27.07.2021 14:48

Hallo Modellbahnfreunde,
danke für Eure Reaktionen. Zu einigen Fragen oder Vorschlägen kann ich Folgendes antworten: Fahre mit Märklintrafo 32 VA (neu), Spannungen am Trafo gemessen (ohne jede Belastung) bis 17 V, Umschaltimpuls bis 24 V. Alle vorhandenen Loks in ihrem Umschaltverhalten geprüft: Dampfloks 01 und 24 sehr gut, E-Lok 194 sehr gut, E-Lok 103 sehr schlecht, Dieselloks (kleine Henschel) gut, Diesellok V 216 mäßig, Diesellok V 114 (neu von Roco) ideal. Bei allen anderen Loks ist unter sehr gut bis mäßig ein Umschaltversatz von 5 - 30 mm zu verstehen. Die 103 ist der große Ausreißer. In allen anderen ist immer noch der mechanische Umschalter verbaut.
Zu dem Vorschlag eine Ringprobestrecke einzurichten: Ich habe fast alles was ich noch hatte z. Zt. in der Anlage verbaut, so dass ich keinen Ring erstellen kann. Könnte allerdings insgesamt noch ca. 2,5 m Strecke zusammenkriegen. Man hat mir in der Zwischenzeit von anderer Seite Folgendes vorgeschlagen: Alle Loks, einzeln, auf einem Stück Teststrecke zu fahren und dabei die Stromaufnahme zu testen. Dazu müsste ich mir allerdings noch ein Ampermeter für Wechselstrom besorgen. Sinn darin ist, herauszufinden ob der Motor der 103 zuviel oder zu wenig Strom zieht, also in sofern auszutauschen ist. Wenn ich richtig verstanden habe sollte der Wert nicht höher als 0,5 A sein. Wenn doch, so wäre der Motor hin. Wobei ich sagen muss, dass das Verhalten der 103 bei normalem Lauf in Ordnung ist und keine Auffälligkeiten zeigt.


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#8 von silz_essen , 27.07.2021 15:21

Hallo nochmal,

wenn die 103 der absolute Ausreißer ist, dann sollte man vielleicht hier auch mal genauer nachforschen. Grundidee ist nach wie vor: die 24V kommen nicht sauber am Umschalter an.
Wenn alle anderen Loks gut funktionieren, dann wird die Stromübertragung innerhalb der 103 nicht sauber sein.
Also am besten mal alle Achslager auswaschen und sparsam ölen. Weiterhin den Schleifer kontrollieren, Auch die Räder säubern und kontrollieren, ob die Vernickelung noch in Ordnung ist. Dann hatte ich in letzter Zeit immer wieder mal Problemchen, dass die Stromübertragung vom eigentlichen Schleifer zu den Federelementen nicht gut war. Hier hat manchmal Reinigung mit Kontaktspray ganz gut funktioniert, manchmal half aber nur der Austausch. Und nicht zuletzt: Der eigentliche Massekontakt der Lok läuft über das nicht angetriebene Drehgestell. Die Übertragung vom Drehgestell zum Lok-Chassis ist im Allgemeinen nicht besonders gut, da Stahlblech (Drehgestellrahmen) auf Zinkdruckguss (Lokchassis) reibt und diese Materialpaarung ist nicht gerade optimal. Ein Kabel direkt am Drehgestell befestigt (i.A. bohre ich ein 1,6mm-Loch in den Drehgestellrahmen und schneide ein M2-Gewinde hinein) und dann an die Haupt-Lötstelle für die Lokmasse gelegt, wirkt absolut Wunder. Gleiches wird wahrscheinlich auch die Umschalteigenschaften der 216 verbessern.

Gruß
Martin


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#9 von SAH , 27.07.2021 16:22

Guten Tag Stein05,

vielleicht ein anderer Ansatz: sofern Du noch ein Anschlussgleis und eine Hand voll "normale Gleise" hast, schließe diese an den Trafo an, gleise die Lok auf und versuche normal umzuschalten (ACHTUNG: Lok so mit der Hand absichern, dass sie nicht davon fliegt!).
Funktioniert das mit diesem Testaufbau, dann ist die Stromversorgung auf der Anlage verbesserungspflichtig. Schaltet das Modell immer noch nicht um, dann muss ggf. das Relais neu einjustiert werden.
Wie so etwas aussehen könnte, kannst Du in folgendem Querverweis nachlesen: Wartung von Fahrtrichtungsschaltern.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#10 von STEIN005 , 27.07.2021 16:40

Hallo Martin,

danke für Deine ausführliche Antwort. Das heißt, man muss alles machen, was den Widerstand zwischen Schleifer und Rad reduziert, d. h. zwischen Eingang Strom zu Ausgang Strom. Ich habe mal dazwischen gemessen: 20 Ohm. Und die müssen möglichst weit abgesenkt werden. Hast Du dann in das Gewinde M2er Schrauben aus Messing reingedreht, damit man da ein Kabel anlöten kann?

Gruß
Friedhelm


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#11 von volkerS , 27.07.2021 17:33

Hallo Friedhelm,
wenn deine E03 sich bockig zeigt versuche mal folgendes:
Gehäuse abnehmen. Lok aufs Gleis. Testweise mal einen Draht vom Gleiskörper (Schienen) ans Lokchassis halten und Umschaltimpuls geben. Verhalten gut = du hast ein Kontaktproblem zwischen nicht angetriebenem Drehgestell und Chassis. Verhalten immer noch schlecht, schalte auf Oberleitungsbetrieb und klemme einen Draht an die Kontaktfahne, die in der Lok den Kontakt zu den Dachstromabnehmern herstellt, und Mittelleiter Schiene. Wieder Umschalten testen. Wenn jetzt ok, dann hast du einen zu großen Widerstand zwischen Schleifleiste Schleifer und Eingang FRU. Das sind Oxidation des eigentlichen Schleifschuhs, Übergangswiderstand zu den Federelementen des Schleifers, oxidierter Kontakt der Federelemente zu der Kontaktplatte unter dem Schleifer, gebrochene Lötstelle an der Kontaktplatte. Auch ein zu stramm eingestellter Schleifer (führt zu Entlastung des Drehgestells) kann eine Fehlerquelle sein. Einfach mal das Drehgestell ans Gleis drücken und dann Fahrtrichtung umschalten. Eine erhöhte Motorstromaufnahme sollte keinen Einfluß auf das Umschaltverhalten haben denn die Lok steht ja beim Umschaltimpuls. Eine zu geringe Stromaufnahme macht definitiv überhaupt keine Probleme.
Du kannst ja mal die Lok aufs Gleis stellen, Fahrtrichtung feststellen. Lok anhalten, eine Motorkohle entfernen, Umschaltbefehl, Motorkohle einsetzen und losfahren. Lok muss in der anderen Richtung fahren. Wenn nicht hast du definitiv eine zu geringe Spannung am FRU.
Volker
Edit: 20Ohm zwischen Schleifer und Rad sind ok. Du misst ja da unter anderem den Innenwiderstand des Motors. Messe den Widerstand zwischen Schiene und Lokchassis. Dazu darf aber keine weitere Lok und beleuchtete Wagen auf den Gleisen stehen und auch der Trafo nicht angeschlossen sein. Da sollten es nicht mehr als 2 Ohm sein. Dito Mittelleiter und Eingang FRU. Nimm eine Lötöse mit Kabel und schraube die fest. An eine Messingschraube am Chassis zu löten ist nicht optimal, Zu viel Wärme erforderlich und meist wird auch der Schlitz zugesetzt.


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#12 von silz_essen , 28.07.2021 07:21

Guten Morgen,
da ich direkt gefragt worden bin, auch eine direkte Antwort:
Das Anlöten an eine messingschraube kann man machen, ist meiner Meinung nach nur die zweibeste Lösung: Elektrotechnisch OK, aber bei der nächsten Reparatur am Drehgestell muss erst der Lötkolben angeheizt werden.
Ich löte einfach das Kabel an eine Messing-Unterlegscheibe. Oder noch einfacher: Die Litzendrähte in zwei Teile teilen, um eine M3-Schraube herum biegen, auf der anderen Seite miteinander verdrillen, Schraube raus und mit ein paar Tropfen Lötzinn sich sein eigenes Lötauge bauen. Für die hier in Frage stehende Anwendung reicht das immer.
In beiden Fälle dann möglichst noch mit einer kleinen Zahnscheibe (zur noch besseren Stromübertragung, ist aber nicht unbedingt nötig) am Drehgestell festschrauben und auch bei der eventuellen Reparatur beim nächsten Stammtisch oder Tischbahning reicht ein Schraubendreher aus.
Gruß
Martin


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#13 von STEIN005 , 28.07.2021 17:27

Guten Abend,
ehe ich gleich in Umbauten einsteige, habe ich erst die Vorschläge von VolkerS abgearbeitet.
Ich habe als Teststrecke einen Teilring aufgebaut und an den neuen Märklintrafo gehängt, keine beleuchteten Wagen, keine weitere Lok drauf.
1) Direktverbindung zwischen Gleis und Lokchassis > Ergebnis negativ
2) Direktverbindung zwische Kontaktfahne Oberleitung und Mittelleiter Schiene > Ergebnis negativ
3) Drehgestell mit Schleifer auf Gleis gedrückt > Ergebnis negativ
4) Motorkohle ausgebaut, umgeschaltet > Ergebnis positiv (Ich habe den Versuch mehrfach gemacht, Umschaltung hat immer mit nur einem Versuch funktioniert.) Das heißt nach Wiedereinsetzen der Kohle fuhr die Lok in der umgeschalteten Richtung. Einen Satz konnte sie nicht machen, da der Motor ja außer Gefecht gesetzt war.
Ich habe dabei festgestellt, dass das Bürstenpaar schräg abgenutzt ist und scharz verölt ist. Was heißt das jetzt? Motorschild ausbauen und Kollektor säubern? Und natürlich dann ein neues Bürstenpaar einbauen. Wenn ja, mit welchem Mittel sollte man den Kollektor säubern? Und hoffen, dass es dann funktioniert.

Beste Grüße
Friedhelm


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#14 von silz_essen , 29.07.2021 07:26

Hallo zusammen,

Um den Kommutator zu reinigen sind zunächst die Kohlen zu entfernen und dann dass Motorschild abzuschrauben. Bei einigen alten Märklin 103ern ist der Rotor mit einer Benzigsicherung am Motorschild befestigt. Diese vorher noch vorsichtig abhebeln. ACHTUNG: Wenn die fliegen geht, findet man die i.A. nicht wieder.
Den Kommutator ganz normal mit Waschbenzin o.Ä. reinigen. Dabei auf alle Fälle die Kommutatorspalten mit einem feines Schraubenzieher oder Messer säubern. Nicht vergessen gleichzeitig das komplette Getriebe ebenfalls zu reinigen, ist ja jetzt die beste Gelegenheit. Auch sollte man die Kohleführungen gleich mit bedacht werden, denn auch da lagert sich Abrieb und Schmier ab.
Am Ende alles wieder zusammenbauen, neue Kohlen einsetzen und die Ankerlager sparsam ölen. Hier gilt NICHT der Grundsatz "Viel hilft viel". An das Getriebe gehört kein Öl, das würde nur in kurzer Zeit weggeschleudert. Hier ist mit Fett zu schmieren. Da gibt es die verschiedensten Vorlieben. Manchen reicht das Standard-Fett der verschiedenen Modellbahnhersteller, andere schwören auf Sulfid-haltige Fette. Ich persönlich nutze B52, siehe z.B. hier.

Gruß
Martin


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#15 von volkerS , 29.07.2021 10:24

Hallo Friedhelm,
Motorreinigen ist immer eine gute Idee. Allerdings würde ich niemals die Kollektorspalten mit einer Klinge oder anderem metallischem Werkzeug reinigen.
Die Kollektorplatten sind aus Kupfer, also weicher als eine Schraubendreherklinge o.ä., folglich gibt es Grate bzw. Kratzer, wenn man abrutscht; das fördert dann nur verstärkten Verschleiß, besser ist ein Holzzahnstocher. Du solltest auch, da du ja weiterhin analog fährst, die Motorkohlen aus Kohlestift und Gazegewebe verwenden. Meine Testvorschläge hast du ja abgearbeitet. Einen Vorschlag hätte ich noch, der das absolute Worst-Case-Scenario, darstellt. Kontaktiere an der aufgebockten Lok direkt den Trafo mit dem Eingang des FRUs. Da darf absolut kein Bocksprung auftreten. Wenn dies funktioniert hast du an beiden Polen der Zuleitung (Schleifer und Radsätze nicht angetriebenes Drehgestell) ein Problem. Öl wäre da eine Möglichkeit.
Volker


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#16 von STEIN005 , 19.08.2021 19:05

Hallo zusammen,
mittlerweile habe ich auch über Stummiforum erfahren, dass man die Lok beim Bocksprung auch bei einem mechanischen Umschalter beeinflussen kann. und zwar indem man eine weniger starke Feder am Umschalter einbaut oder den Messingfederhalter in Richtung Feder verbiegt, mit Vorsicht. Ich habe es bei einer V216 probiert und es hat tatsächlich funktioniert. Da hätte ich mir den elektronischen FRU sparen können. Wissen muss man es eben.
Nun aber eine andere Baustelle: Ich habe, nachdem ich sie überholt hatte, eine alte Drehscheibe von Merklin eingebaut (7186). Alles funktionierte eine Zeit lang ohne Probleme, sieht man von dem Höllenlärm ab, den die macht. Bei Fernbetätigung tut sich garnichts. Bei Betätigung des Hebels am Häuschen läuft der Motor aber die Abtriebswelle nicht, also auch die Drehscheibe nicht. Die Magnetspule zur Umschaltung der Drehrichtung spricht auch nicht an. Weiß da jemand einen guten Rat, damit ich mir das Hervorholen der Scheibe unter dem Geboirge ersparen kann.

Einen guten Abend wünscht Euch

Friedhelm


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RE: Umbau von mechanischen auf elektronische FRU

#17 von alexus , 19.08.2021 20:26

Hallo Friedhelm

Bei der Drehscheibe wirst du um einen Ausbau nicht umhin kommen. Wahrscheinlich sind die Übertragungskontakte (3Stück) von der Grube zur Bühne angelaufen oder haben zu wenig Andruck.
Wenn aber Motor läuft, sich die Bühne nicht bewegt kann auch der Verriegelungsbolzen verklemmt sein.
Am besten kommt man halt bei abgenommener Bühne an die ganze Mechanik. Diese ist von unten mit einem kleinen Ring gesichert, der kann auch davonfliegen .

Der Radau gehört bei der alten „Tellermine“ dazu.


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