Hersteller und Händler als Dienstleister.

#1 von noge , 09.06.2021 19:49

'nabend Modellbahnende,

eines vorweg, ich betreibe unser Hobby einhändig, da die 2. Hand nach einem Schlaganfall den Geist aufgegeben hat. Das schreibe ich nur, weil sonst zwangsläufig Fragen wie "warum hast du nicht" kommen würden.
Viel mehr als ein Dekoder-Einbau ist da nicht drin.

Zum Thema: Ich habe 2 Fahrzeuge(Esu Silberling Stwg. (12/19) und PIKO V60 (9/19) ) geschrottet. Durch eigene Fehler. Was war passiert? Beide Fahrzeuge sind unabhängig voneinander und zu verschiedenen Zeitpunkten im Zungenbereich
von 2 verschiedenen Roco Line Weichen gestanden, als diese von Rocrail umgestellt wurden. Diue Folge war in beiden Fällen natürlich ein Kurzschluss, den die z21 leider zu spät detektiert hat. Inzwischen habe ich die Empfindlichkeit korrigiert.
Die Folgen waren ein verschmortes Grehgestell beim ESU und ein geschmolzenes Treibrad bei der V60.

Da beide Fahrzeuge zum Zeitpunkt des jeweiligen "Unfalls" flatschneu waren, dachte ich mir, ich bringe Sie zu meinen Händlern und lasse sie reparieren. Die V60 im September '19, den Steuerwagen Ende Januar '20.
Dann kam Corona und ich habe beide Teile vorübergehend aus den Augen verloren.

Im März '21 hat mich der Händler (aus DER Stadt an der Ruhr), dem ich den Steuerwagen gebracht habe, darüber informiert, dass mein Steuerwagen irreparabel beschädigt sei, ESU ihn zurückgeschickt hat, und ich ihn per call and collect doch bitte abholen solle.
Gesagt, getan. Als ich das traurige Stück zu Hause hatte, dachte ich mir, jetzt kann ich es auch zerlegen um den Dekoder zu retten. Kaputt machen konnte ich ja nichts mehr.
Also rein in die Lokliege damit und während ich das Drehgestell darauf untersuchte, ob evtl. Kabel irgendwohin gehen, löste sich selbiges und ich konnte es locker abziehen.
Da ich noch weitere n Wagen habe, und den Steuerwagen gerne weiter benutzen wollte, habe ich aus einem anderen Wagen ein Drehgestell abgezogen und, da beide offensichtlich identisch waren, in den Steuerwagen eingesetzt.
Der irreparable Steuerwagen war repariert. In weniger als 15 Minuten und von einem Einarmigen.

Vor ein paar Wochen fiel mir dann ein, dass ich ja mal beim dem großen Händler, in der Stadt deren Lieblingsfußballer immer aussehen, als wollten sie zum Biene-Maja Gedenktag, mal nach meiner V60 fragen könnte, da sie ja immer noch als Vitrinenmodell herhalten konnte und sich der Dekoderausbau lohnen würde.
Man hatte mich zwar zwischenzeitlich mal darüber informiert, dass auch sie irreparable beschädigt sei, und wollte sich bei mir melden, wenn sie von Piko zurück kommt.
Aber auch das lag inzwischen auch schon ein Jahr zurück.
Zitat:"Ja, die Lok liegt hier, und wir haben auch eine neue für sie hier liegen, die sie ja haben wollten." Ja, richtig, aber vor 12 Monaten! Ich habe die Portokosten für die Rücksendung bezahlt, und um den Rückversand gebeten.

Heute dachte ich mir, bau den Dekoder aus, und rüste das Teil für die Vitrine auf. Dabei fiel mir auf, dass es in der Bodenplatte nur 2 Schrauben gibt. Also, kaputt ist sie ja eh schon, raus damit.
Nach dem Abnehmen der Bodenplatte lag der Radsatz m. Kurbelstange, nur noch gehalten von der Antriebsstange zur Ölförderpumpe, vor mir. Da liegt er immer noch, hier sind meine Möglichkeiten ausgeschöpft. Die beiden Ersatzteile sind für weniger als 60,-€ bei PIKO bestellt und beim Wechsel der Antriebsstange zur Ölförderpumpe, hilft mir dann ein netter Nachbar. Ein halbwegs begabter Modellbauer könnte die Reparatur dieser irreparablen Lok in weniger als 20 Minuten bewerkstelligen.

Vermutlich ist das für die Meisten hier nicht von Wichtigkeit, da sie alles selbst reparieren. Denjenigen, die etwas zur Reparatur bringen (besonders während der Garantiezeit), weil sie selbst nicht dazu in der Lage sind, rate ich aber dringend, sich irreparable Stücke auf jeden Fall zurückschicken zu lassen.

Mein Vertrauen in Händler und/oder Hersteller sind jedenfalls nachhaltig beschädigt.


Gruß
Egon

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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#2 von einheitslok44 , 10.06.2021 09:26

Hallo,
Deine Erfahrung ist leider "typisch" - alles was mal zusätzliche vielleicht unbezahlte Arbeit macht, versuchen derartige Händler "abzubiegen" - oder ihre angestellten Ladenschwengel. Da ist es besser , die Sachen gleich zum Vertreiber/Hersteller direkt zu schicken: Der wirft Deine Lok in den Müll und schickt Dir einen neue umsonst. Das ist billiger, als sie in China reparieren zu lassen. Ist sie nicht verfügbar, so mußt Du eben warten, bis der nächste Dampfer kommt.
Kompetente Händler, die sich auch mal um Reparaturen kümmern, werdem leider immer seltener und es bietet sich nicht mehr an, dafür bereit zu sein, einen höheren Preis in Form der Händlermarge zu bezahlen. Das ist in anderen Branchen auch so - Amazon & Co. freuen sich . Wolff


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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#3 von noge , 10.06.2021 10:02

Zitat von einheitslok44 im Beitrag #2
Hallo,
Deine Erfahrung ist leider "typisch" - alles was mal zusätzliche vielleicht unbezahlte Arbeit macht, versuchen derartige Händler "abzubiegen" - oder ihre angestellten Ladenschwengel. Da ist es besser , die Sachen gleich zum Vertreiber/Hersteller direkt zu schicken: Der wirft Deine Lok in den Müll und schickt Dir einen neue umsonst. Das ist billiger, als sie in China reparieren zu lassen. Ist sie nicht verfügbar, so mußt Du eben warten, bis der nächste Dampfer kommt.
Kompetente Händler, die sich auch mal um Reparaturen kümmern, werdem leider immer seltener und es bietet sich nicht mehr an, dafür bereit zu sein, einen höheren Preis in Form der Händlermarge zu bezahlen. Das ist in anderen Branchen auch so - Amazon & Co. freuen sich . Wolff


Ich bin mir gar nicht sicher, ob es im Sinne der Händler ist, solch einfache Handreichungen nicht durchzuführen. Selbst wenn sie mir je 30,-€ für eine Arbeitsstunde in Rechnung gestellt hätten, hätte ich das problemlos akzeptiert.
Es war ja mein Fehler, der die Defekte herbeigeführt hat. Vielleicht mangelt es ja auch an qualifiziertem Personal. Wobei - ich bin alles Andere als qualifiziert.


Gruß
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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#4 von Heinrich_Kämper , 10.06.2021 12:57

Gerne unteschätzt man Personalkosten. Für 30 EURonen inkl. MwST kann kein Händler, der ja auch Messgeräte, Werkzeuge und die Raummiete bezahlen muss, eine Arbeitsstunde anbieten. Selbst eine Friseurin, die wirklich schlecht bezahlt ist, braucht mindestens 35 EUR/Stunde an Umsatz (oder es läuft als Schwararbeit, die aber hoffentlich keiner will) um die Personalkosten halbwegs abzudecken. Für knapp 10,00 Stundenlohn (Mindestlohn, da liegen die Friseure) wirst Du niemanden finden, der eine halbwegs qualifizierte Ausbildung hat (oder sich die Kenntnisse anders angeeignet hat).

Es ist ein sehr schwieriges Thema, Personalkosten und Personalqualifikation. Gutes Personal für 30 EUR/Stunde , die ich an den Kunden berechnen kann, habe ich noch nicht gefunden


Gruß

Heinrich

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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#5 von noge , 10.06.2021 13:41

Hallo Heinrich,

mir ist bewusst, dass du für 30,-€ kaum noch hochqualifizierte Mitarbeiter beschäftigen kannst.

Ich habe aber oben beschrieben, dass es sich um Handgriffe handelte, die selbst ich (mit einer Hand) in wenigen Minuten erledigen konnte.
Der V60 lag ein Werkstattblatt bei, auf dem jeweils 15minütige Arbeitszeiten eingetragen wurden.
15 Minuten hätten für den Wechsel der Komponenten gereicht, zumal die Lok ohnehin in der Werkstatt war. Denn dort wurde lt. Bericht die Platine geprüft.

Die Reparatur des Steuerwagens (Drehgestell abziehen und neues einklipsen) wäre in 5 Minuten zu erledigen gewesen.
Die 30,- € bezogen sich also nicht auf die tatsächlich zu erbringende Leistung, sondern auf einen fiktiven einstündigen Aufwand.
Wären also z.B. Steuerwagen und Lok in einer Werkstatt bearbeitet worden, hätte der Händler, bei max. 45 Minuten Arbeit, schon 60,-€ in Rechnung stellen können.
Da solche Arbeiten nicht vorrangig/zeitnah behandelt werden müssen, könnten sie noch dazu gesammelt und als Block abgearbeitet werden. Mit solch einem Service
könnte der Händler sich zusätzlich Folgeumsätze sichern. Er zahlt hier sicher nicht drauf.

Aber das ist kein Thema, über das es zu streiten lohnen würde. Ich hoffe, ich konnte meinen Ansatz vernünftig erklären.

PS. Wir haben bis 2018 im Schnitt (über 25 Jahre) 15-20 Friseurinnen und Auszubildende beschäftigt. Bei den Jungfriseurinnen haben wir zuletzt mit 40,-€ Umsatz/Std. kalkuliert. Bei den erfahrenen Kräften mit min. 50,-€ Umsatz/Std.


Gruß
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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#6 von ThomasR , 18.06.2021 19:00

Händler, die auf sich halten, haben entweder eine Werkstatt (meist ein besserer Hobbyschrauber) an der Hand oder einen begabten Schrauber mit Gewerbeschein, der das macht. Und dann sind 30-40€ die Stunde machbar. Zumal man an den Ersatzteilen ja auch noch was verdient ist.

Aber manche machen einfach auf Kisten schieben, weil das schneller den Umsatz bringt.


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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#7 von albe , 18.06.2021 19:14

Zitat von noge im Beitrag #3
[quote=einheitslok44|p2300132] Selbst wenn sie mir je 30,-€ für eine Arbeitsstunde in Rechnung gestellt hätten, hätte ich das problemlos akzeptiert.



die Realitaet laege halt bei dem dreifachem Satz - waere der fuer dich auch ok?


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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#8 von ThomasR , 18.06.2021 23:37

Zitat von albe im Beitrag #7
Zitat von noge im Beitrag #3
[quote=einheitslok44|p2300132] Selbst wenn sie mir je 30,-€ für eine Arbeitsstunde in Rechnung gestellt hätten, hätte ich das problemlos akzeptiert.



die Realitaet laege halt bei dem dreifachem Satz - waere der fuer dich auch ok?


Handwerksbetriebe rechnen meist so um die 60-80€ je Stunde ab und verdienen daran nicht schlecht. Aber die haben auch keinen Glaspalast wie ein Autohändler.


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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#9 von albe , 19.06.2021 00:52

Zitat von ThomasR im Beitrag #8

Handwerksbetriebe rechnen meist so um die 60-80€ je Stunde ab und verdienen daran nicht schlecht. Aber die haben auch keinen Glaspalast wie ein Autohändler.

also mein Autohändler rechnet 150 EUR die Stunde...


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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#10 von vikr , 19.06.2021 08:18

Hallo Egon,

im Prinzip gibt es deshalb ja eigentlich Modellbahnvereine mit eigenen Räumlichkeiten und Präsensterminen, erfordern aber auch eine gewisse Mobilität der Mitglieder. Die Aufrechterhaltung einer solchen Infrastruktur kostet nicht nur Geld sondern viel Zeit, soziale Kompetenz und Geduld, die selten gewürdigt wird. Stammtische können das eingeschränkt abbilden, Foren bieten hier nur unzureichenden Ersatz, insbesondere wenn man wie Du ein Handicap hat. Wissen läßt sich halt einfacher weitergeben, als Fertigkeiten.

In Coronazeiten scheint die Aufrechterhaltung solcher Strukturen ein ganz besonders schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis-Image zu haben?

MfG

vik


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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#11 von noge , 19.06.2021 16:27

Zitat von albe im Beitrag #7
Zitat von noge im Beitrag #3
[quote=einheitslok44|p2300132] Selbst wenn sie mir je 30,-€ für eine Arbeitsstunde in Rechnung gestellt hätten, hätte ich das problemlos akzeptiert.



die Realitaet laege halt bei dem dreifachem Satz - waere der fuer dich auch ok?


Ich muss dringend lernen, mich deutlicher auszudrücken.

Jede Reparatur für sich hätte zwischen 10 und 20 Minuten gedauert. Wenn wir davon ausgehen, dass für jede angefangene Stunde eine volle Stunde brechnet wird, hast du recht.Dann wären 30,-€ wohl zu wenig.
Wenn man aber, wie auf dem beiligenden Werkstattzettel, einen 15 minütigen Abrechnungszeitraum zugrunde legt, liegen wir bei der einen Reparatur bei 120,-€/Std. und bei der anderen Reparatur bei 60,-€/Std., also bei einem (womöglich unzulässigen) Mittelwert von 90,-€/Std. Das mag dir wenig erscheinen, ich finde es nicht soooo schlecht.


Gruß
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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#12 von noge , 19.06.2021 16:48

Zitat von vikr im Beitrag #10
Hallo Egon,

im Prinzip gibt es deshalb ja eigentlich Modellbahnvereine mit eigenen Räumlichkeiten und Präsensterminen, erfordern aber auch eine gewisse Mobilität der Mitglieder. Die Aufrechterhaltung einer solchen Infrastruktur kostet nicht nur Geld sondern viel Zeit, soziale Kompetenz und Geduld, die selten gewürdigt wird. Stammtische können das eingeschränkt abbilden, Foren bieten hier nur unzureichenden Ersatz, insbesondere wenn man wie Du ein Handicap hat. Wissen läßt sich halt einfacher weitergeben, als Fertigkeiten.

In Coronazeiten scheint die Aufrechterhaltung solcher Strukturen ein ganz besonders schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis-Image zu haben?

MfG

vik


Hallo vik,

hätte ich einen Modellbahnverein mit der benöltigten Infrastruktur und Verfügbarkeit in meiner Nähe gehabt, ich hätte seine Hilfe gerne in Anspruch genommen und die Leistung auch genauso gerne honoriert.

Der Händler bei dem ich den ESU Steuerwagen gekauft habe, hat im Keller 2 Freiberufler. Die nehmen 30,-€/Stunde. Aber genau die waren es, die den Steuerwagen, den ich (mit dem nachträglich erworbenen Wissen) in weniger als 10 Minuten "reparieren" konnte, als irreparabel an mich zurückgegeben haben. Die 30,-€ für eine Stunde Arbeit hätte ich für das Herausziehen eines Drehgestells aus dem Wagenboden und das Einsetzen eines neuen Drehgestells gerne bezahlt, und für die Kaffeekasse hätte ich auch noch etwas dagelassen.

Was die Aufrechthaltung der Struktur angeht - selbst im Hochsommer liegen die Wartezeiten für eine Reparatur dort bei 4-8 Wochen, oder länger.

Und um das klar zu sagen: Jeder Händler hat das Recht, angefragte Reparaturen zu verweigern.
Aber ein Modell, dessen Reparatur ein selbst für schwerbehinderte Laien wie mich leicht zu erledigen ist, für irreparabel zu erklären (in dem einen Fall auch noch gleich mit dem Hinweis darauf, dass ein neues Fahrzeug verfügbar ist), halte ich für ein zweifelhaftes Geschäftsgebaren. Das wiederum, ist mein gutes Recht. :)


Gruß
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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#13 von vikr , 19.06.2021 17:26

Hallo Egon,

Zitat von noge im Beitrag #12

hätte ich einen Modellbahnverein mit der benöltigten Infrastruktur und Verfügbarkeit in meiner Nähe gehabt, ich hätte seine Hilfe gerne in Anspruch genommen und die Leistung auch genauso gerne honoriert.


Na ja, die Modellbahnvereine kommen nicht zu einem nach Hause und die Kommunikation zu potentiellen Mitgliedern könnte durchaus offensiver sein und muss moderner werden.

Was ist mit dem MEC Essen? http://www.mec-essen.de/

Ist das für Dich zu weit weg? Und "verfügen" ist auch nicht das richtige Wording für die Mitglieder eines Vereins, man sollte etwas gemeinsam teilen wollen und dort Mitglied werden und natürlich ist man erst mal Juniormitglied, auch wenn man glaubt unendlich viel Erfahrung zu haben. Wenn man sich für den Gegenwert des Jahresbeitrag aber lieber eine weitere ESU-Lok kauft....

MfG

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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#14 von noge , 19.06.2021 18:25

Zitat von vikr im Beitrag #13
Hallo Egon,
Zitat von noge im Beitrag #12

hätte ich einen Modellbahnverein mit der benöltigten Infrastruktur und Verfügbarkeit in meiner Nähe gehabt, ich hätte seine Hilfe gerne in Anspruch genommen und die Leistung auch genauso gerne honoriert.


Na ja, die Modellbahnvereine kommen nicht zu einem nach Hause und die Kommunikation zu potentiellen Mitgliedern könnte durchaus offensiver sein und muss moderner werden.

Was ist mit dem MEC Essen? http://www.mec-essen.de/

Ist das für Dich zu weit weg? Und "verfügen" ist auch nicht das richtige Wording für die Mitglieder eines Vereins, man sollte etwas gemeinsam teilen wollen und dort Mitglied werden und natürlich ist man erst mal Juniormitglied, auch wenn man glaubt unendlich viel Erfahrung zu haben. Wenn man sich für den Gegenwert des Jahresbeitrag aber lieber eine weitere ESU-Lok kauft....

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Ich sag mal so, mit einer Hemiparese (unvollständige Halbseitenlähmung, Pflegestufe 3 mit B für Begleitperson ) bei der ein Arm gar nicht und das dazugehörige Bein nur sehr eingeschränkt funktioniert, fällt Autofahren (14km) flach. Anders als noch vor 2 Jahren, als ich mal unseren gemeinsamen Rocrail-Kollegen Pirat-Kapitän besucht habe, sind inzwischen auch Fußwege von mehr als 200-300m nur an ausgesprochenen Sahnetagen möglich. Für alles darüber hinaus (z.B. ÖPNV nach Essen - rund 1 Std.), benötige ich inzwischen eine Begleitung. Da immer Jemanden zu finden, der genau zu der Zeit der Vereinstreffen verfügbar ist, ist zumindest nicht ganz einfach. Da gehen ja schnell mal ein paar Stunden ins Land. Ein Verein ist ja kein Dienstleister. Da wird, zu Recht, erwartet, dass man sich aktiv einbringt.

Natürlich kannst du jetzt sagen, dass es immer einen Weg gibt, wenn man nur will. Ja, mag sein, dass ich zu knauserig bin, wenn mir rund 60,-€ für die Fahrt hin und zurück (Taxi) viel erscheinen. Womöglich habe ich es mir auch in meinem Leben einfach zu bquem eingerichtet, und bin so unflexibel und träge geworden. Gänzlich ausschließen würde ich das nicht. :)

Zu guter Letzt bliebe noch der, in meiner Jugend beliebte, allerdings heute undenkbare Spruch "Keine Arme, keine Kekse." Also such' dir ein anderes Hobby. Briefmarken sammeln würde vielleicht gehen, oder 2-D Puzzles.
Ich denke mal darüber nach.

PS: Ich besitze nicht eine Einzige ESU-Lok.
PPS: An Stelle von verfügbar hätte ich erreichbar schreiben sollen. Ich wollte damit keineswegs den Wert der Vereine schmälern.
PPPS: In der Kommunikation mit alten weißen Männern können Begriffe wie "wording" zu unnötigen Google-Orgien führen. Insbesondere dann, wenn man, wie ich, das Wort ungeprüft übernimmt.


Gruß
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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#15 von vikr , 21.06.2021 13:40

Hallo Egon,

Zitat von noge im Beitrag #14
Ich sag mal so, mit einer Hemiparese (unvollständige Halbseitenlähmung, Pflegestufe 3 mit B für Begleitperson ) bei der ein Arm gar nicht und das dazugehörige Bein nur sehr eingeschränkt funktioniert, fällt
...
benötige ich inzwischen eine Begleitung. Da immer Jemanden zu finden, der genau zu der Zeit der Vereinstreffen verfügbar ist, ist zumindest nicht ganz einfach. Da gehen ja schnell mal ein paar Stunden ins Land. Ein Verein ist ja kein Dienstleister. Da wird, zu Recht, erwartet, dass man sich aktiv einbringt.
...
Natürlich kannst du jetzt sagen, dass es immer einen Weg gibt, wenn man nur will..... 2
Ich denke mal darüber nach.


Die Altersgruppe der Wiedereinsteiger ist natürlich besonders gefährdet ihrem Hobby, vorübergehend oder gar dauerhaft gesundheitlich nur eingeschränkt nachgehen zu können. Um so naheliegender ist es, dass die Vereine sich da vielleicht etwas einfallen lassen, auch um ihre Mitglieder möglichst lange - zahlend - im Verein zu halten.
Zitat von noge im Beitrag #14

PS: Ich besitze nicht eine Einzige ESU-Lok.

PPPS: In der Kommunikation mit alten weißen Männern können Begriffe wie "wording" zu unnötigen Google-Orgien führen. Insbesondere dann, wenn man, wie ich, das Wort ungeprüft übernimmt.



OK, Sorry 🥴

MfG

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RE: Hersteller und Händler als Dienstleister.

#16 von SAH , 22.06.2021 07:59

Moin @albe,

Zitat von albe im Beitrag #9
Zitat von ThomasR im Beitrag #8

Handwerksbetriebe rechnen meist so um die 60-80€ je Stunde ab und verdienen daran nicht schlecht. Aber die haben auch keinen Glaspalast wie ein Autohändler.

also mein Autohändler rechnet 150 EUR die Stunde...


das ist noch sehr günstig! Sorry
In unserem Betrieb musste ein Externer zur Behebung eines Routerproblems geholt werden. Der hat 600€ die Stunde abgerechnet und die Rechnungsstelle war sauer.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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Modellbahn Uwe Hesse in Hamburg neuer Eigentümer

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