RE: Alte Loks von DC zu DCC ... Entstördrosseln nur bei Märklin/Hamo oder bei allen?

#1 von dlok , 06.03.2021 23:21

Hallo an allen,

Vor kurzer Zeit bekam ich meine neue Z21 und so begann ich auch meine alte Lokomotiven zu digitalisieren.

Mein 1. Versuch war die 012 081-6 (Hamo 8310)

Wie diese Maschine analog lief war für mich total verbluffend: perfekt.
Ich habe so ein ESU LoPi 5 eingebaut (die Verkabelung ist auch nicht so schwer) und war erstens sehr zufrieden.

  1. Problem: Als die Maschine in der Besetztmeldeeinrichtung des Kehrschleifenmoduls KSM-4 von TAMS betretete, dachte der Dekoder, dass er ein ABC-Bremsbefehl bekommen hatte (dies habe ich provisorisch mit CV 27 = 0 gelöst). Bei der BR 53 0001 (HAMO 8302) habe ich es so gelöst, dass die Maschine auf 4 Achsen und der Tender auf den 2 letzten Achsen den Strom auch aus der 2. Schiene abnimmt, was mir erlaubte, den CV 27 auf 24 zu belassen). = BR 012 wird dementsprechend angepasst
  2. Problem:Nachdem ich einen Seuthe 9 Dampferzeuger zum AUX4 angeschlossen habe, funktionierte es beim Stillstand nicht so schlecht (+ über Rahmen, um die Spannung zu halbieren). Dann bin ich etwas gefahren, bis nix mehr gelaufen ist (auch CV abrufen, schreiben oder Reset blieben erfolg los)
    Ich kann nicht glauben, dass es am Seuthe liegt, der 140 mAh verbraucht, als der Dekoder 250 mAh pro Ausgang liefern könnte ... oder würde der Motor alleine bereits 1,5 Ah verbrauchen? - Alle weitere Funktionen, wie Scheinwerfer, Feuer, Führerstandbeleuchtung sind LEDS (und waren zu dieser Zeit ausgeschaltet).
    Hätte ich vielleicht eine Diode zwischen den Dekoder und den Seuth löten müssen?


Auf diesem Forum fand ich mehrere Beiträge über die Entstördrosseln 3,9µH: 2 Stück # 516520, z.B.:

Auf einer externen Seite las ich einen Vermerk, dass die Fehlende Entsördrosseln ein vorprogrammierte Tod des Dekoders wegen "Blitze" der Kohlen sei Dies hätte ich also schneller lesen müssen. Explizite Bestätigung dieser Theorie konnte ich auf Summis nicht finden, ausser dass mehrmals erwähnt wurde, dass es nötig sei.

Ich werde so dies Entstördrosseln für meine beide Hamo-Lokomotiven besorgen und dann den Dekoder der 012 auswechseln.

Zusätzliche Frage: Ist es nur bei Hamo-Lokomotiven so, oder müsste ich solche Entstördrosseln in allen meinen alten Lokomotiven ohne Schnittstelle für Dekoder einbauen (Roco, Lima, Lilliput, Piko usw.)?


Mit besten Grüssen aus der Westschweiz.

Laurent

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RE: Alte Loks von DC zu DCC ... Entstördrosseln nur bei Märklin/Hamo oder bei allen?

#2 von SAH , 06.03.2021 23:54

Guten Abend dlok,

zur Einhaltung der EMV-Vorschriften sind Entstörmaßnahmen notwendig. Dekoderhersteller können ebenfalls solche Maßnahmen auf ihren Dekodern integriert haben (das aber ist Betriebsgeheimnis). Daher bleibt Dir nur, Dich an die Anleitung des Dekoderproduzenten zu halten.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Alte Loks von DC zu DCC ... Entstördrosseln nur bei Märklin/Hamo oder bei allen?

#3 von dlok , 07.03.2021 10:01

Hallo Stephan-Alexander,

Danke für deine Antwort.
Es ist mir auch klar, dass ich die Vorschriften einzuhalten habe (obwohl niemand alles wissen kann und so auch ungewiss daneben liegen könnte ... es sei keine Entschuldigung, doch aber eine Erklärung).

Ich habe weder in der Anleitung zur LokPilot5 noch in deren zur LoPi4 etwas gefunden, bezüglich auf diesen Entstördrosseln ...

Auszug:

Zitat
6.8.5.1. Anschluss von Gleichstrom- und Glockenankermotoren
Es können alle im Modellbahnbereich üblichen Gleichstrommoto-
ren verwendet werden, sofern deren Stromaufnahme die zulässi-
gen Werte des Decoders nicht überschreiten.
An manchen Loks mit 5-poligem Hochleistungsantrieb von Mär-
klin® kann es sein, dass direkt am Motor insgesamt 3 Entstörkon-
densatoren vorhanden sind.
Die beiden Entstörkondensatoren, die jeweils von den Motoran-
schlüssen zum Motorgehäuse führen, müssen unbedingt enfernt
werden.
6.8.5.2. Anschluss von Allstrommotoren mit HAMO-Umbau
Die in vielen älteren Märklin® Loks verbauten Allstrommotoren
(auch als Wechselstrommotor bekannt) können nicht direkt an
LokPilot Decoder angeschlossen werden. Zuvor müssen diese
Motoren mit Hilfe eines Permanentmagneten (sog. „HAMO“-
Magnet) in einen Gleichstrommotor umgebaut werden. Diese
Magnete sind über Ihren ESU-Fachhändler erhältlich.
Wir liefern vier verschiedene Magnete. Beachten Sie Kapitel 19.2.
für weitere Informationen über Motorumbauten mit Permanent-
magneten.
19.2. HAMO-Magnete
Die in vielen Märklin® Modellen verbauten Allstrommotoren kön-
nen nicht direkt durch LokPilot Decoder angesteuert werden. Sie
müssen zunächst die Feldspule dieser Motoren durch einen Perma-
nentmagneten ersetzen. Bei ESU sind folgende Magnete lieferbar:
51960 Permanentmagnet wie 220560, für Anker 217450,
D=24,5mm, für Motorschilder 216730, 211990, 228500
51961 Permanentmagnet wie 220450, für Anker 200680,
D=18,0mm, für Motorschild 204900
51962 Permanentmagnet wie 235690, für Anker 231440,
D=19,1mm, für Motorschild 231350
51965 Permanentmagnet, für Märklin 3015, ET800, ST800, Spur 1
Allstrommotoren



Die meisten Quellen, die von diesen Entstördrosseln reden, stützen sich scheinbar auf älteren Anleitungen? (ich durfte auf Stummis auch lesen, dass damals die Entstördrosseln auch mitgeliefert wurden, was Heute nicht mehr der Fall ist).


Mit besten Grüssen aus der Westschweiz.

Laurent

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#4 von SAH , 07.03.2021 11:05

Moin dlok,

für einen "Stromwendermotor" (das sind die meisten in der Modellbahn außer Sinus und ggf. exotische Produkte) benötigen zwei Arten von Entstörmitteln:
Kondensatoren, die hochfrequente Anteile kurzschließen und
Spulen (=Drosseln), die die hochfrequenten Anteile verkleinern ("drosseln").
Mit diesen Bauteilen wird die Signalform ggf. verzerrt. Da Dekoder hochfrequente Anteile abgeben, können sie gestört werden. Dabei stören Kondensatoren nachhaltiger als Drosseln. Deshalb wird über Drosseln nichts geschrieben: sie stören die Funktion nicht entscheidend.
Wenn Drosseln also vorhanden sind: drin lassen, wenn sie nicht da sind auch gut (der Sauberkeit halber sollte man sie bei alten Motoren einbauen).

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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#5 von volkerS , 08.03.2021 10:54

Hallo dlok,
mir sind noch keine Decoder untergekommen die Entstördrosseln onboard haben. Macht auch wenig Sinn da sie so nahe wie möglich an der Störquelle (Motor) plaziert sein sollten. Bevor jetzt wieder ein Schlauberger kommt, ja es gibt Decoder mit Entstördrosseln onboard, das sind dann aber lokspezifische Platinen die einen Decodertausch über Steckleiste nicht erlauben.
Märklin liefert bei seinen Nachrüst-Decodern bzw. HLA-Motorumbausätzen Entstördrosseln mit.
Ich verfahre wie folgt: Entstörkondensator direkt zwischen den Motorkohlen bleibt, alle weiteren Kondensatoren fliegen raus. Direkt an den Motorkohlen wird je eine Entstördrossel angelötet. Solltest du eine Piko-Lok umbauen, die hat/hatte einen Kondensator C4 der direkt an den Motoranschlüssen des Decoder liegt, der muss ebenfalls raus.
Viele analoge Loks haben bereits eine (Fleischmann) oder 2 Entstördrosseln eingebaut. Das kann ein "Stift" sein auf den mehrere Windungen Lackdraht gewickelt sind oder (meist schwarze) Röhrchen durch die ein Draht gesteckt ist.
Volker


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RE: Alte Loks von DC zu DCC ... Entstördrosseln nur bei Märklin/Hamo oder bei allen?

#6 von dlok , 08.03.2021 21:09

Danke an euch beide für eure Antworte.

Ich werde es mit den Entstörungsdrosseln sauber machen ... kann ja nicht schaden, nach Hinweisen von Volker (die Stephan-Alexander nicht widersprechen).

Schliesslich hat sich ergeben, dass mein Lopi nicht tot ist ...

Seuth weg, dann funktioniert alles perfekt.

Seith rein, als alles gut läuft : es lauft alles weiter prima, dazu noch mit steuerbaren Rauch.

Lok aus den Schienen weg und wieder drauf ... passiert nix, bis ich den Seuthe wieder rausgezogen habe ...

Hat also nichts mit der oben gestellten Frage, wird aber meine neue Herausforderung bilden.

Diese Frage werde ich aber am richtigen Ort erklären, um nach Rat zu fragen (Mit genauen Beschreib der Montage).


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