RE: Märklin MAXI - "Max" ist nicht OK

#1 von caseyjones , 02.02.2021 16:38

Hallo Freunde,
mit dieser schönen Bahn spielen gern unsere Enkelkinder. Sie gehen sehr sorgfältig mit dem schönen Material um - "Unfall spielen" kommt nicht in Frage, dabei könnte ja was kaputt gehen.

Unsere Max lief anfangs recht ordentlich. Dann kamen metallische Quietschgeräusche - erst leise, dann lauter werdend. Ölen war angesagt (von außen: Radlager und Steuerung). Das brachte eigentlich nichts. Dann Abnehmen der Bodenplatte (vorgesehen beim Decoder-Einstellen), um die Messinglager auf der Innenseite der Lager zu ölen.

Bei Abnahme der Platte "ploppte" die mittlere Achse hoch - sie hatte unter Spannung im Chassis gesessen. Damit schien alles klar . . .

Leider gelingt es mir nicht, die drei Radsätze spannungsfrei und soft&easy ins Fahrgestell einzusortierem. Es geht nur mit "Plopp" - dann entsteht aber wieder diese mechanische Spannung, der Antrieb ist blockiert, wenn man den Motor anfahren will.

Was ist der Ursprungsfehler, was mache ich falsch? - Man denkt an verdrehte Kurbelzapfen - aber wie kommt das zustande? Eine dreiachsige Tenderlok kann doch nicht so schwierig sein! Leider kann man wegen Schneckenantrieb die Räder nicht von Hand durchdrehen, ohne weitere Zerlegung.

Explosioszeichnung bei Märklin unter Nr. 5450 (Rössle) - die "Max" aus 5440 kann ich dort nicht finden; die ist quasi baugleich.

Wer kann helfen und weiß Rat?
Uli


 
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RE: Märklin MAXI - "Max" ist nicht OK

#2 von guido , 02.02.2021 16:55

Hallo Uli,

wenn Du die Bodenplatte abgenommen hast und die Achsen mit ihren Lagern wieder korrekt eingesetzt sind, so sollten sie sich gegen die Federn unter ihnen leicht federnd drücken lassen. Die Federn dürfen nicht hinter den Lagerschalen haken sondern müssen schön leicht auf die Achsen drücken. Das ist schon mal die Voraussetzung.

Die Bodenplatte, wenn Du sie Dir genau ansiehst, ist nicht beliebig herum ansetzbar. Dort, wo die Achsen sitzen, sind die Seitenwangen der Bodenplatte leicht geschwächt. Setzt Du sie falschherum auf, so drückt eine ungeschwächte Stelle auf die mittlere Achse und klemmt sie ein. Das kann man leicht verwechseln, weil die Position der Schleifer mit der der Achse verwechselt werden können.

Ohne weitere Abbildungen diagnostiziere ich das erst einmal.
Könnte das schon die Lösung sein?

Viele Grüße,
Guido


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RE: Märklin MAXI - "Max" ist nicht OK

#3 von caseyjones , 02.02.2021 17:31

Danke Guido,
für Deine rasche Antwort! Bei meiner Lok drücken allerdings keine Federn gegen alle Achsen: nur in der Mitte ist ein Feder-Element, das von der Mitte nach rechts und links unter die mittlere Achse im Sinne "gefederte Achse, Pendelachse" drücken könnte. Aber schon ohne diese Federwirkung ist diese Achse die "hochgeploppte". Die dritte Achse (mit dem Zahnrad zur Schnecke) ist ungefedert, die erste ebenso.

Die rechteckigen Ausnehmungen im abgenommenen Bodenblech hatte ich gesehen und beachtet. - Neben den robusten Schienenschleifern gibt es noch von innen auf die Radscheiben der mittleren Achse drückende Radschleifer. Diese richtig einzufädeln, habe ich mich ebenfalls bemüht.

Zu sehen ist nichts Auffälliges - nur, dass die drei Achsen mit den Messingbuchsen nicht in die Aussparungen flutschen, sondern sich dagegen wehren.
Über das Gestänge hängt das alles labberig zusammen - es müßte sich doch wie ein Puzzle einfädeln lassen? - Natürlich hängt noch das Zahnrad in der Motorschnecke. Dieser Radsatz bewegt sich beim Einsetzen ein wenig höhenmäßig, wobei sich wegen des Zahnrad-Eingriffs in die Schnecke der Radsatz etwas dreht und sich die Winkel-Stellung des Kurbelzapfens ändert. Hier liegt vielleicht ein Knackpung bei der Montage des Dingens. Denn alle drei Kurbelzapfen (jeder Seite) müßten ja in exakt gleicher Winkelstellung in der Lok stehen. Und die "labbrig-hängenden" Achsen 1 + 2 drehen sich beim Einfädeln des Schneckenrades an Achse 3 nicht ordnungsgemäß mit.

>> Vielleicht gehören zuerst die Achsen eingefädelt, die Kurbelzapfen exakt ausgerichtet, und dann die Steuerung eingehängt? Dazu müßte natürlich an der dritten Achse die Kuppelstange (mit Sprengring befestigt) vorher ausgehängt werden.

Ziemlich kompliziertes Zeugs für den normalen Familienvater, wenn an dessen Lok die Mittel-Achse hochploppt - nur weil er den Delta-Decoder einstellen will! Vielleicht ist das ein Grund, warum Märklin diese schöne (aber konstruktiv und fertigungstechnisch hochkandidelte, teure) Bahn letzendlich als "Spielzeug" gestrichen hat.

Uli

Soweit meine "Theorie zur Dampflokmontage".
Uli


 
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RE: Märklin MAXI - "Max" ist nicht OK

#4 von guido , 02.02.2021 19:00

Hallo Uli,

da ich nicht weiß, ob ich mich klar ausgedrückt habe, und um etwas mehr Anschauung zu geben, hab ich grad mal die Bodenplatte bei einer "Max"-Lok abgenommen und das Ganze gefilmt:

[youtu-be]https://youtu.be/6cdjNDhX4Rw[/youtu-be]

Du kannst ja mal schauen, ob Dir das noch irgendwie weiterhilft.
Der letzte Satz im Video, ich könne mir nicht vorstellen, was sonst noch klemmen könnte, stimmt allerdings denn doch nicht ganz.

Eins ist mir noch eingefallen. Falls alles andere nichts fruchtet, KANN auch Folgendes der Fall sein:
Wenn an einer oder zwei der Achsen der Radversatz nicht mehr stimmt, dann werden die Kuppelstangen klemmen, weil der Abstand der Zapfen zueinander nicht mehr mit dem Abstand der Lager der Kuppelstangen übereinstimmt.
Radversatz nennt man die Abweichung der Stellung der Kuppelzapfen rechts und links zueinander, die sind nicht etwa genau gleich oder zu 180 Grad versetzt, sondern genau 90 Grad. Sollte da etwas (z.B. durch mutwilliges Drehen einer Achse an feststehender Lok) verstellt sein, hilft nichts als das möglichst professionell wieder einzustellen. Das würde ich aber tatsächlich jemanden machen lassen, der das schonmal gemacht hat oder ein Gerät dazu besitzt, denn ansonsten handelst Du Dir leicht eine eiernde Lok ein oder verstellst das noch mehr und das war's dann.

Du kannst das leicht überprüfen: Läuft die lok mit abgenommenen Kuppelstangen absolut leicht und ohne Taumeln und Klemmen, dann ist es wohl letzterer Fehler. Aber Vorsicht beim Abnehmen der Sprengringe: Die verflüchtigen sich gern! Mit einem kleinen Schraubendreher abhebeln, aber gleichzeitig mit einem kleinen Tüchlein oder so gegenhalten, damit die Sprengringe nicht wegflippen können!
Es dürfte in Wien (wenn ich recht gesehen habe, ist das Dein Ort?) bestimmt auch noch eine gute Modellbahnwerkstätte geben, wo man Dir diesen letztgenannten möglichen Fehler beheben kann.

Also erst mal in der Hoffnung, dass es nur eine schlecht gelagerte Achse ist,
viele Grüße,
Guido


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RE: Märklin MAXI - "Max" ist nicht OK

#5 von caseyjones , 03.04.2021 23:23

Hallo Guido, liebe Maxi-Fahrer -
spät komm' ich, aber doch! Die Enkelkinder wollen zu Ostern mit der Maxi fahren - da ließ sich die Reparatur nicht mehr aufschieben. Ich hatte etwas "Bammel" wegen den Sprengringen am Gestänge, wenn die wegfliegen... Also keine Abeit für "mal eben", sondern mit Ruhe am aufgeräumten Arbeitsplatz.

Ausgangslage: die mittlere Achse sitzt bombenfest. Also nehme ich die Bodenverkleidung ab zum Gucken. Dann nehme ich beidseits die Sprengringe der Kuppelstangen an der letzten Achse ab - hinter einem "Schutzschirm" aus Küchenpapier. Ein Sicherungsring springt flott herunter und landet im Papier - der zweite kommt langsamer. Es ist nur die mittlere Achse, die klemmt. Und zwar wegen der Schleifer-Kontaktfedern, die sich in die Speichenzwischenräume gebohrt haben. Ich hebe die Mittelachse heraus, biege die Federn wieder in Form - und montiere die Achse mit Trick: ein Plastik-Streifen (aus einer Blisterpackung geschnitten) zwischen Kontaktfeder und Rad verhindert das Verhaken mit den Speichen. Dann mithilfe eines Brettehens iund einer Beschwerung alle Achsen in korrekter Lage positioniert, ebenso die Schleifer-Träger sorgfältig positioniert - und das Bodenblech wieder montiert. Zum Schluß die Stangen wiedereingehängt. Die Sprengringe in derjenigen Orientierung montiert, daß sie beim eventuellen "Wegspringen" unter dem Kesselumlauf landen würden.. .

Alles dreht jetzt butterweich. Eine Probefahrt zeigt: OK, so soll sie laufen. Ich hatte die stille Befürchtung, daß die Totalblockade unter Fahrstrom dem Decoder oder dem Motor nicht gut getan hatten, und etwas durchgeknallt wäre. Dem war nicht so - es ist alles "fehlertolerant", wie es bei einer Spielzeugbahn ja sein soll. Natürlich hatte ich nicht stundenlang mit voller Fahrspannung gegen die Blockade angekämpft, ein bißchen Vernunft muß schon sein...

Erkenntnis: Ganz klar mein Montagefehler beim ersten Reparaturversuch, mangels Erfahrung und Wissen bezüglich dieser Konstruktion. Die Lok ist eigentlich narrensicher und solide - so wie ich mir das immer vorgestellt hatte. Nur: man muß sich auskennen und auf einige Tricks achten! Danke, Guido. Und: Märklin ist oft besser als man denkt ...

Frohe Ostern - Uli


 
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RE: Märklin MAXI - "Max" ist nicht OK

#6 von guido , 04.04.2021 11:29

Hallo Uli,
wie schön!
Frohe Ostern für Dich, die Kinder und nicht zuletzt auch Max!!!
Guido


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