[quote="Martin Lutz" post_id=2241483 time=1612092733 user_id=124]
Zitat
Wie es dir oben schonmal geschrieben wurde: Es gibt keine genaue Grenze, sondern nur Richtwerte für A/mm^2 Querschnitt.
Parameter die man da für die Auswahl betrachten kann sind zB.
Kosten für die Leitung
Dauer der Belastung
Maximal erlaubter Spannungsabfall
Das sind leider die falschen Parameter.
Kosten für die Leitung:
Das ohmsche Gesetz richtet sich leider nicht nach den Kosten! Geld sparen ist ein schlechter Partner, wenns um technische Sicherheit und Zuverlässigkeit geht. Geld ist in der Elektrotechnik NICHT vorgesehen.
Dauer der Belastung:
Jein. Das Speiseteil (Trafo, Netzteil, Booster oder Zentrale) sollte bei einem Kurzschluss an jeder Stelle der Anlage möglichst schnell reagieren und Abschalten.
Maximal erlaubter Spannungsabfall:
Ja, wie hoch ist der denn???? Weiss eigentlich niemand. Nicht einmal die NEM sagt was dazu. Klar ist: die Angaben, die für eine 230V Hausinstallation gemacht wurden, sind in der Modellbahn nicht von Bedeutung.
Grundsätzlich:
je grösser die Anlage (geografische Ausdehnung, desto länger werden die Leitungen und desto dicker sollten sie sein.
Je mehr Aktivität pro Stromkreis, desto grösser wird der Strom und desto dicker das Kabel.
Je grösser die Anschlussleistung, desto dicker muss die Leitung sein. Nicht vergessen: Kurzschlüsse müssen sicher und schnell abgeschaltet werden können, daher dickere Kabel verwenden.
Und immer daran denken. Elektrizität ist eine Energieform. Mit 50 oder 60W kann ich eine Modellbahn betreiben aber auch eine Lötspitze an einem Lötkolben auf 400 Grad erwärmen. Es sollte in keinem Fall die Zuleitung sein für einen Anlagenabschnitt, welcher so heiss wird.
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Martin, ich schrieb betrachten kann und habe versucht eine Antwort auf die Frage des TE zu finden, woher die riesigen Unterschiede in der Empfehlung kommen. Sehr wohl können die Kosten ein entscheidender Punkt sein, das weist du ebenso wie ich. Sie sind natürlich nicht das Einzige Kritierium, sondern müssen irgendwie gewichtet werden. Speziell bei einem Händler kommt es dann vermutlich auch noch darauf an, was er selber zu verkaufen hat. Ohne jetzt nachzuschauen: Böte MSL zum Beispiel nur die üblichen 0,14mm^2 Litzchen an, man kann sie, wenn auch grenzwertig, in einem Einsatzfall benutzen, wäre es vom Händler doch eher unklug sein eigenes Produkt auszuschließen.
Der maximale Spannungsabfall ist in der Tat auch nirgends definiert, vielleicht hätte ich schreiben sollen: Den man selber erlauben möchte. Ein kurzer Blick in einen Rechner ergab dabei zB folgendes: 1,5A Strom und 0,25 mm^2 Querschnitt ergeben etwa 0,2V Spannungsabfall pro Meter Leitung. Wenn man nun von 18V Ausgangsspannung der Zentrale/Booster ausgeht und 16V am Dekoder als Mindestspannung ansetzen möchte, blieben 10m Leitung übrig. Nun kommt natürlich der Spannungsabfall in ggf vorhandenen Rückmeldern hinzu, was wieder etwa 1,4V (2 Dioden) entspricht und schon sind nur noch 3m übrig, wenn alle anderen Verluste bei 0 blieben. Es kommt eben darauf an