RE: Anlageplanung "St.Ingberter Güterbetrieb"

#1 von Phoenix87 , 21.01.2021 12:34

Hallo Liebe Eisenbahnfreunde,

ich denke zuerst stelle ich mich mal persönlich vor.
Mein Name ist Martin, ich bin 33 Jahre alt, ledig, wohne in St.Ingbert im Saarland und arbeite in der Buchhaltung der Diözese Speyer.
Ich bin Pfadfinder seit ich 13 bin, ehrenamtlicher Sanitäter beim DRK.

Eine Modelleisenbahn hatte ich bisher noch nicht, lediglich mein Vater hatte/hat eine kleine Bahn mit vorgefertigter Platte, die ist allerdings schon ewig nicht mehr aufgebaut gewesen.
Allerdings würde ich das gerne ändern. Ich interessiere mich sehr für das Thema Verkehr, insbesondere für den Schienenverkehr.
Da ich früher auch gerne Modelle/Dioramen gebaut hab, vorzugsweise Wehrmacht 1:35, kam mir vor einiger Zeit die Idee beide Hobbies zu verbinden und eine Bahn in H0 zu erschaffen.

Platzmäßig ist es zwar eng, aber möglich. Ich habe vor einiger Zeit eine neue Wohnung gekauft, inkl. kleinem Keller. Rechteckig, Breite der Fensterseite 1,8 m. Ich würde die Bahn gerne als L Form aufbauen mit einer kürzeren Kante von 1,6 m an der Fensterwand und ca. 2 Meter an der Wand links davon. Da ich ja Platz für eine Kehre brauche und (so wie ich das verstanden habe) ja der kleinstmögliche Halbkreis einen Durchmesser von 720 mm hat, sollen beide Schenkel 80 cm tief sein. Um einen Transport zu ermöglichen (ist nicht vorgesehen, aber wer weiß), sollen die beiden Schenkel eine Schnittkante haben.

Als Szene würde ich gerne meine Heimatstadt St.Ingbert nehmen.
Heutzutage ist da zwar, außer einem Drahtwerk, an Schienengüterverkehr nix mehr los, aber früher gab es hier Haufenweise Anschlussgleise von Firmen. Einen Strang sogar direkt bei mir vor der Haustür, obwohl wir locker 1,3 km Luftlinie vom Bahnhof entfernt sind. Muss echt toll gewesen sein damals.

Deshalb hab ich mir als Epoche auch 1960-1965 ausgesucht (was wohl Epoche 3 b entsprechen soll).
Zum einen weil es danach angefangen hat mit dem Firmen-und Bahngleissterben, zum anderen weil unser Teil der Strecke Saarbrücken-Mannheim ab 1960 elektrifiziert war und ich gerne sowohl Diesel als auch E-Loks einsetzen wollte.
Die Anlage soll an die reale Stadt angelehnt sein, sie aber nicht exakt kopieren. Ich werde wohl auch Örtlichkeiten geografisch verlegen.
Bauen wollen würde ich den Bahnhof als Durchgangs-und Güterbahnhof mit 3 angeschlossenen Betrieben und dem ehemaligen Güterschuppen samt Freiladeplatz direkt neben dem Bhf.Gebäude.

Unser Bahnhof hat in Realität 3 Gleise für Personenverkehr, 1 reines Durchfahrgleis sowie 3 Güter/Abstellgleise.
Davon würde ich aber gerne reduzieren auf 1 Abstell,1 Durchfahr/Personen und 2 Personengleise.
Direkt daneben auf dem Freiladeplatz wird gerade Beckers Bier (auch aus St.Ingbert) verladen.

Für die Anschlussgleise habe ich euch mal ein Satellitenfoto gezogen.


Zum einen hätten wir dort das Drahtwerk, früher auch Stahlkocherei mit einem sehr langen Gleis, dieses würde ich aber stark kürzen, es läuft aber so schön über einen Bahndamm mit Straßendurchfahrten, das muss mit rein.

Dann die alte Baumwollspinnerei die (weiß ich erst seit kurzem) ebenfalls ein eigenes Gleis hatte. Im Detail bei Google sieht man sogar noch die Weiche.

Letztendlich noch das ehemalige Speiseöl und Margarine Werk der Gebr. Fauser (von denen ist z.B. „Fenner Harz“).

Jetzt die erste (von vielen) Krux. Der Schattenbahnhof. Unsere Stadt ist in diesem Bereich recht Flach und nirgendwo sind die Gleise in einem Tunnel verlegt. Aber irgendwie muss ich ja auch unter die Platte kommen, allein schon um einen Durchgangsbahnhof zu haben. Eigentlich wäre die Strecke zweigleisig, aber ich wäre auch damit zufrieden mit einer Ein-Gleis-Lösung.

Wie würdet ihr sowas regeln? Einfach auf beiden Seiten einen Tunneleingang mit Kehre einbauen oder gibt’s vielleicht eine andere Möglichkeit um den Eingang zum Untergrund so zu kaschieren das es nicht doof aussieht? Einfach im Boden verschwinden, sichtbar, gefällt mir nämlich garnicht.

Wenn ich mir dazu Gedanken machen konnte, würde ich auch mal versuchen einen Gleisplan zu zeichnen.
Habe dazu zwar kein Programm und Wintrack ist mir doch etwas teuer für ein Erstlingswerk, aber geht vielleicht auch so.

Am meisten „Angst“ macht mir bei der Planung die Gleisanlage bzw. Steuerung selbst. Als ich das letzte Mal mit sowas gespielt hab, gabs da einen Zug und einen Drehknopf und fertig.
Ich muss daher noch ziemlich viel nachlesen wie eine moderne Bahn gebaut und gesteuert wird.
Wenn ich das richtig verstanden habe ists aber doch so: Wenn ich eine Analoge Bahn (eben der Drehknopf) baue, kann ich immer nur mit einem Zug fahren ja?
Digital bedeutet ich habe entweder einen Laptop oder etwas das Aussieht wie eine Mischung aus Gameboy und IPad  und kann damit mehrere Züge (und Autos) gleichzeitig fahren lassen, richtig?

Da ich technisch/Programmiertechnisch auch nicht sehr erfahren bin, kommt natürlich nur ein einfacheres, weit verbreitetes System in Frage.

Gibt es denn vielleicht eine Internetseite wo das wirklich von Grund auf für Anfänger beschrieben wird? Auch mit Unterschieden der Gleise, Weichen und Signale selbst? Es gibt zu dem Thema sicherlich von meiner Seite her so viele Fragen, die kann ich unmöglich alle hier stellen.
Ich hab mich schon länger Umgeschaut und man findet überall mal etwas, aber richtig Gebündelt, vielleicht gar aus einer Hand, konnte ich bisher nichts finden. Wäre natürlich doof wenn ich die falschen Schienen o.ä. kaufe.

Wenn es das Wetter zulässt, will ich am Wochenende auch mal die Bereiche der Gleisanlagen abgehen und Fotos machen damit ihr euch besser vorstellen könnt was mir vorschwebt.

Aber vielleicht hat ja der ein oder andere schon jetzt Anmerkungen oder Fragen.

Es herrscht übrigens keine Eile. Lieber langsam und „perfekt“ als schnell und sich nachher die Harte ausreißen vor Wut.

Vielen Dank und Grüße aus dem Saarland
Martin


Baumwollspinnerei

Bahnhof


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RE: Anlageplanung "St.Ingberter Güterbetrieb"

#2 von Joak , 21.01.2021 15:09

Hallo Martin,



eine tolle Idee hast Du da. Auch Deine Beschreibung ist schon sehr detailliert, aber leider nicht aussagekräftig genug.
Am besten füllst Du mal den Fragebogen aus, und zeigst uns einen Plan, wie Dein Grundriß der Anlage - mit den Abmessungen aussehen soll. Dann kann man Dir auch Vorschläge unterbreiten


Grüsse
Hauke


 
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RE: Anlageplanung "St.Ingberter Güterbetrieb"

#3 von Phoenix87 , 21.01.2021 18:50

Ok, vielen Dank. Das werd ich mal versuchen zu Papier zu bringen was ich mir denke und dann poste ich es hier.


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RE: Anlageplanung "St.Ingberter Güterbetrieb"

#4 von BernhardB ( gelöscht ) , 21.01.2021 19:42

(Doppelposting)


BernhardB

RE: Anlageplanung "St.Ingberter Güterbetrieb"

#5 von BernhardB ( gelöscht ) , 21.01.2021 19:46

Hallo Martin,

Zitat
Unser Bahnhof hat in Realität 3 Gleise für Personenverkehr, 1 reines Durchfahrgleis sowie 3 Güter/Abstellgleise.
Davon würde ich aber gerne reduzieren auf 1 Abstell,1 Durchfahr/Personen und 2 Personengleise.


Du möchtest vor allem Güterverkehr, da würde ich nicht gerade den Güterteil des Bahnhofs so zusammenstreichen. Du brauchst mindestens ein Gleis für ankommende/abfahrende Güterzüge, ein Güterwagen-Aufstellgleis und ein bis zwei Abstellgleise für das Güteraufkommen, das du beschrieben hast. Dann noch ein Verkehrsgleis, das kann im kleinen Bahnhof aber auch das Durchgangsgleis oder die Bahnsteiggleise sein.

Generell solltest Du beim Nachbau eines bestimmten Vorbilds möglichst nah am Vorbildgleisplan bleiben. Die Gleise hatten alle einen Zweck für den Betrieb, und Du wirst sie auch brauchen, wenn Du den Betrieb von damals nachstellst. Wie das platzmäßig hinkommt, dafür kann man Vorschläge machen wenn Du einen Plan Deines Anlagenzimmers gezeigt hast.

Zitat
Einfach auf beiden Seiten einen Tunneleingang mit Kehre einbauen oder gibt’s vielleicht eine andere Möglichkeit um den Eingang zum Untergrund so zu kaschieren das es nicht doof aussieht?


Es hilft eine Kulisse, hinten und seitlich. Die Züge können einfach so durch ein Loch in der Kulisse fahren, gern wird das aber kaschiert durch eine Straßenüberführung, Vegetation, Gleis im Einschnitt, Gebäude, die die Sicht auf den Ausgang verhindern und solche Gestaltungsmöglichkeiten.

Zitat
Wenn ich das richtig verstanden habe ists aber doch so: Wenn ich eine Analoge Bahn (eben der Drehknopf) baue, kann ich immer nur mit einem Zug fahren ja?
Digital bedeutet ich habe entweder einen Laptop oder etwas das Aussieht wie eine Mischung aus Gameboy und IPad  und kann damit mehrere Züge (und Autos) gleichzeitig fahren lassen, richtig?


Ja, im Prinzip richtig. Digital können viele Fahrzeuge auf demselben Gleis fahren oder abgestellt werden, ohne Stromtrennung und Schaltungen. Auch die Weichen und Signale können so geschaltet werden. Dafür brauchst du eine Zentrale und Handregler, die gibt es mit Kabel oder drahtlos; bei manchen Zentralen kann man auch mit dem Smartphone oder Tablet über WLAN steuern und schalten.

Zitat
Da ich technisch/Programmiertechnisch auch nicht sehr erfahren bin, kommt natürlich nur ein einfacheres, weit verbreitetes System in Frage.


Da empfehle ich die z21 von Roco (kleines z, weißes Gehäuse). Die gibt es aus Startpackungen günstig, oder du kaufst eine Startpackung, lohnt sich oft, wenn du den Zug auch brauchen kannst. Mit WLAN-Erweiterung und -Freischaltung kann man die erwähnten Smartphones und Tablets zum Steuern verwenden, dazu gibt es auch Handregler mit Drehknopf, mit Kabel oder ebenfalls über WLAN.

Als Gleise in H0 empfehlen sich Roco-Line, Tillig-Elite oder Peco, die sind auch recht problemlos miteinander kombinierbar. Damit hat man besonders bei den Weichen eine große Auswahl.

Grüße,
Bernhard


BernhardB

RE: Anlageplanung "St.Ingberter Güterbetrieb"

#6 von Gordon_04 , 21.01.2021 19:53

Hallo Martin !

bei den Planern...

Der Hinweis auf den Fragebogen war ja schon. Ich würde noch gerne die Wahl der Spurgröße in den Ring werfen. Da Du offensichtlich
wenig bis nicht "vorbelastet" bist, solltest Du Dich zumindest theoretisch mal mit Spur N beschäftigen.

Ansonsten bin ich gespannt auf das Thema, schon alleine die Epoche 3b bis 4 reizt....

Zur Planungs-Software: Ich nutze SCARM http://www.scarm.info/index.php?l=de , ist in der Freeware zumindest zum
"reinfühlen" super, gerade weil es nahezu alle Spuren fast aller Hersteller beeinhaltet.

Grüße
Andy


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RE: Anlageplanung "St.Ingberter Güterbetrieb"

#7 von Gordon_04 , 21.01.2021 20:07

Nochmal ich.

Beispiel:



Die von Dir angegebene Anlagengröße. Der Große Halbkreis ist Fleischmann H0 Profigleis; der kleinste Radius (grob 390 mm);
der kleine Halbkreis Fleischmann N ; kleinster Radius (ca. 190 mm).

Grüße
Andy


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RE: Anlageplanung "St.Ingberter Güterbetrieb"

#8 von kleiner Wolf , 21.01.2021 22:26

Zitat

Als Gleise in H0 empfehlen sich Roco-Line, Tillig-Elite oder Peco, die sind auch recht problemlos miteinander kombinierbar. Damit hat man besonders bei den Weichen eine große Auswahl.


Hallo Bernhard,

ich muss dir widersprechen, problemlos lassen sich nur Roco-Line und Tillig-Elite kombinieren.
Bei Gleissysteme haben eine Schienprofilhöhe von 2,1 mm.
Bei Peco muss man differenzieren, da es hier 3 Profilhöhen (Code 75 = 1,9 mm, 83 = 2,1 mm und 100 0 2,5 mm) gibt.
Sicherlich kann man diese auch bei Verwendung von Übergangsschienverbindern miteinander kombinieren.
Was nicht geht ist Peco Code 83, da für den amerikanischen Markt bestimmt, weil das Spurmaß nicht der europäischen Norm (NEM) entspricht.
Bei Weichen sind Entgleisungen vorprogrammiert.


Gruß
Roland




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