RE: Frage zu Roco Trafo 10718

#1 von lokopa66 , 15.12.2020 20:00

Hallo zusammen,


ich habe eine (Sicherheits-)Frage zu diesem Trafo:



Von meinen Märklin Trafos kenne ich es so, dass diese sich im Kurzschlussfall abschalten und nach Abfall der Belastung selbsttätig wieder einschalten und weiter verwendet werden können.
Ich bin mir mit den Zeichen auf diesem Trafo unsicher. Eine Zulassung für das Modellbahnspielzeug meine ich zu erkennen. Wie verhält es sich im Kurzschlussfall? Lässt sich das an einem Zeichen ablesen?


Der Trafo soll auf einer mobilen Spielanlage (fertig montierte Platte) für das analoge Schalten der MGleis Weichen und Signale, Beleuchtung und Events (per Taster und Timer z.B. bewegte Figuren) eingesetzt werden. Meine MärklinTrafos passen leider von der Bauhöhe nicht unter die Anlage.


Vielen Dank euch
Rainer


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RE: Frage zu Roco Trafo 10718

#2 von rmayergfx , 15.12.2020 20:26

Hallo Rainer,

damit der Trafo das Bildzeichen "Transformator für Spielzeug" tragen darf muß dieser Kurzschlussfest sein: https://de.wikipedia.org/wiki/Spielzeugtransformator.
Trotzdem sollte man gerade bei einer mobilen Spielanlage da zusätzliche Sicherungen einbauen und immer für ein schnell erreichbares "Notaus" sorgen.
Passt z.B. der Kabelquerschnitt nicht kann es zu verschmorten Kabeln kommen da der Trafo nicht abschaltet.

mfg

Ralf


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RE: Frage zu Roco Trafo 10718

#3 von histor , 15.12.2020 22:16

Direkt unter die Anlage gequetscht hätte ich Bedenken der Abwärme wegen nicht beim Kurzschluss, sondern im Normalbetrieb.


Freundliche Grüße
Horst
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RE: Frage zu Roco Trafo 10718

#4 von lokopa66 , 16.12.2020 12:36

Hallo zusammen,


vielen Dank für die Rückmeldungen.

Zur Mobilität der Anlage:
Die Platte baue ich für meinen Vater, sie muss daher zur Übergabe einmal quer durch NRW gefahren werden. Später wird sie möglicher Weise zwischen den Etagen am Zielort ab und zu hin- und hertransportiert. Die Platte steht auf Holzböcken, für die auf der Unterseite der Platte jeweils Aufnahmen vorgesehen sind, die zum einen das Verrutschen verhindern und zum anderen ermöglichen, dass zwischen Böcken und Plattenunterseite noch Kabelstränge verlaufen können. Die Platte ist nach unten vollständig offen. Die Plattengröße wurde wegen meines Kofferraums auf 80 x 140cm festgelegt.



Hier ein Blick unter die Platte, ich habe mal kurz das Smartphone druntergehalten. Die Filzstreifen auf den Kanten sollen im Wesentlichen das Parkett schützen, wenn die Platte bei der Montage auf dem Fußboden steht. Stauwärme rund um den Trafo erwarte ich hier eigentlich nicht. In der bisherigen Testphase mit 12 Birnchen (19Volt Glühlämpchen sowie testweise LED-Ersatz) von Weichen, Signalen und Prellböcken und gelegentlichem Schalten der Magnetartikel ist der Trafo jedoch noch quasi kalt, sodass ich die Wärmeentwicklung bei höherer Leistungsabgabe nicht einschätzen kann.

Testweise werde ich ihn aber auch eine gewisse Zeit auf Nennlastabgabe bringen, um das Verhalten zu beobachten.

Die Stromversorgung für Licht, Weichen, Signale und Events erfolgt über den Roco-Trafo. Ich bin gerade in der Installations-und Testphase dafür und habe Einzelstromkreise mit der Schönwitzplatine per PTC abgesichert. Das funktioniert auch bisher soweit im Kurzschlussfall, die späteren genauen Belastungswerte der einzelnen Verbraucher werden noch ermittelt und die Lasten verteilt, ggf. auf weitere Schönwitz Platinen. Momentan plane ich bis zu 500mA pro PTC, eher weniger. Der Trafo selbst kann bis zu 2,67A schicken.



Aber zurück zum Thema "schaltet der Roco-Trafo auch so ab, wie ein Märklin Trafo" und schaltet sich dann wieder ein, sofern der Kurzschluss beseitigt ist bzw. gleich wieder ab, sofern die Störung noch anliegt.?

Ich verstehe es nach euren Rückmeldungen (... da der Trafo nicht abschaltet...) so, dass der Roco NICHT abschaltet, sondern weiterhin Leistung bis zu 40VA liefert und sich selbst z.B. durch ein weiches MAgnetfeld schützt vor Übertemperatur und dabei bei steigendem Überstrom in der Leistung einknickt. Interpretiere ich das richtg?

Es macht dann wohl Sinn, zusätzlich zur Einzelabsicherung der Stromkreise einen Geräteschutzschalter zu installieren (z.B T9, T11 Reihe von Reichelt), damit z.B. ab 3A Last die Stromzufuhr unterbrochen wird. Ist das richtig?


Viele Grüße
Rainer


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RE: Frage zu Roco Trafo 10718

#5 von Instandsetzung , 16.12.2020 17:35

Hallo zusammen,

der Roco Trafo schaltet sehr wohl ab.

Neugierig wie ich bin habe ich mal so einen Trafo, der kaputt war, geöffnet und darin gesehen, daß interessanterweise beide Sekundärausgänge mit einem PTC, wie sie auch auf der Patine von Schönwitz genutzt werden ( nur halt ein kleines bisschen größer ), abgesichert sind.
( Natürlich habe ich den Trafo hinterher entsorgt )

Diese PTCs haben Vor- als auch Nachteile.
Vorteil ist zum Beispiel, daß sie im Kurzschlussfalle sehr schnell abschalten.
Nachteil im Kurzschlussfalle ist, daß sie nachdem sie abgeschaltet haben, sie nach Beseitigen des Kurzschlusses nicht wieder einschalten, wenn in diesem Falle der reguläre Strom, der noch gezogen wird, dann noch zu hoch ist.

Hintergrund ist folgender:
PTCs sind so genannte Kaltleiter, daß heißt, sie leiten nur Strom, so lange sie kalt sind.
Im Kurzschlussfalle werden dieser Dinger dann heiß und schalten dann aus.

Wenn nun der Kurzschluss beseitigt ist und immer noch ein gewisser Reststrom gezogen wird, so reicht dieser Strom in vielen Fällen aus, diesem PTC heißt zu halten. Somit kühlt er erst gar nicht ab und bleibt auch ausgeschaltet.

Da hilft meist nur, den Trafo komplett abzuschalten oder alle Verbraucher abzuklemmen.

Dann noch ein wichtiger Hinweis:
Diese PTC werden sehr sehr heiß. Darum rate ich im Kurzschlussfalle dringend davon ab einen Selbstversuch zu machen und diesen heißen PTC beherzt anzufassen. Das kann mal ganz schnell zu einer Brandblase führen.

MfG
Oliver


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RE: Frage zu Roco Trafo 10718

#6 von lokopa66 , 16.12.2020 18:24

Hallo Oliver,

danke für Deine Rückmeldung.
Das geschilderte Verhalten habe ich mit Kurzschlusstests an den Ausgängen der Schönwitzplatine bereits ausgiebig getestet und kann ich bestätigen.

So ist z.B. einer der Ausgänge mit einer Grundlast von 300mA belastet. Erzeuge ich für 1-2 Sekunden einen Kurzschluss und entferne diesen wieder bei weiter anliegender normaler Grundlast, wird der Ausgangsstrom weiter auf 30mA (schwankend) begrenzt, aber nicht wieder komplett zur Verfügung gestellt. Die Erwärmung ist deutlich und bleibt auch nach Entfernung des Kurzschluss, solange die Spannungszufuhr nicht abgeschaltet wird.

Nach Abschaltung der Spannungszufuhr für einige Sekunden steht der Ausgang wieder normal zur Verfügung.



Schönwitz gibt zum PTC an:


Zitat
Sicherungswert Typ PTC Sicherung - 1A Auslösestrom, 0,5A Haltestrom



Daher halte ich die geplante Belastung auf der Anlage pro PTC kleiner 500mA.

Eine Nachfrage habe ich noch zu Deiner Aussage im ersten Satz betreffend

Zitat
beide Sekundärausgänge

.
Mein Trafo hat nur EINEN Ausgang Sekundär. Reden wir vom gleichen Trafo oder meintest Du, dass an JEDER KLEMME des Ausgangs je ein PTC angebracht ist?


Vielen Dank
Rainer


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RE: Frage zu Roco Trafo 10718

#7 von _Georg_ , 16.12.2020 19:47

Hallo Oliver,

du schreibst, das PTC-Sicherungen sehr schnell abschalten?
Kommt drauf an, was man unter "sehr schnell" versteht, oder?

Wenn ich nicht falsch informiert bin, sind doch diese PTC-Sicherungen eher für das Gegenteil bekannt:
Keine sehr schnelle Reaktion, langsam mit dem Abschalten im Kurzschlussfall.
Auch Googel-Suche bestätigt (Wiki, einschlägige Elektronikseiten ect) eine "langsame" Ansprechzeit/Auslöung der PTC-Sicherung.

Aber ich lasse mich gerne belehren, bin für Neues offen.....

Gruß
Georg


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RE: Frage zu Roco Trafo 10718

#8 von Instandsetzung , 16.12.2020 20:07

Hallo Rainer


Zitat

Eine Nachfrage habe ich noch . . . oder meintest Du, dass an JEDER KLEMME des Ausgangs je ein PTC angebracht ist?


Genau. Es ist bei beiden Klemmen jeweils ein PTC zwischen Trafospule und Klemme angebracht.

MfG
Oliver

PS:
Bitte nicht nach dem "Warum" fragen . . .
Kann halt nur das Gesehene wiedergeben.


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RE: Frage zu Roco Trafo 10718

#9 von Instandsetzung , 16.12.2020 20:12

Hallo Georg,

Zitat

du schreibst, das PTC-Sicherungen sehr schnell abschalten?
Kommt drauf an, was man unter "sehr schnell" versteht, oder?

Wenn ich nicht falsch informiert bin, sind doch diese PTC-Sicherungen eher für das Gegenteil bekannt:
Keine sehr schnelle Reaktion, langsam mit dem Abschalten im Kurzschlussfall.


Gegenüber einer Bimetall-Sicherung, so wie sie in den Trafos der älteren Generation verbaut ist,
ist sie schon sehr schnell.

Eine elektronische Sicherung, wie sie in den aktuellen Digital-Komponenten verbaut ist,
kann bestimmt sehr viel schneller als ein Polyswitch sein.

MfG
Oliver


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RE: Frage zu Roco Trafo 10718

#10 von _Georg_ , 16.12.2020 21:10

Hallo Oliver,

wie ich immer sage: Alles eine Frage der persönlichen Vorlieben.

Gruß
Georg
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