RE: ABV Bremsprobleme bei neu ausgelieferten Märklin Loks

#1 von MarkA Raum Stuttgart , 01.11.2020 12:43

Liebe Mobafreunde,
mit der neuen Märklin Firmware auf den mfx Decodern habe ich mit dem Bremsverhalten ein Problem.
Es gibt kein lineares Bremsverhalten mehr. Wenn man den Tacho langsam herunterdreht bremst die Lok auch wesentlich schwächer als wenn man z. B. schnell von Tempo 80 auf 60 km/h pro Stunde stellt.

Am schlimmsten ist für mich aber, dass das Bilden von Doppeltratkionen schwierig bis unmöglich wird. Kombiniert man z. B. die Stängelilok 39510 mit einem Krokodil bremsen die Loks bis zu einer Schwelle von 20 km/h genau gleich, danach bremst die Stängeli wesentlich langsamer. Bei den beiden 44 er (39880 und 39881) ist es genau das gleiche. Bei gering eingestellter ABV mag das noch tolerierbar sein, bei hoher ABV geht es gar nicht mehr. Bei ausgeschalteter ABV verhalten sich die Loks genau gleich.
Selbst aus Loks mit gleicher neuer Firmware können meiner Meinung nach mit ABV keine Doppeltraktionen mehr gebildet werden, wenn beide unterschiedliche Vmax haben. Wenn die eine Dampflok 140 km fährt und die andere 80 km/h und man bremst von 80 km/h auf 60 km/h wird die eine wesentlich stärker bremsen als die andere.

Da ich Windigpet mit eingeschalter ABV Fahre kann ich dort das Bremsen über meine bisher eingestellten Funktionen und auch über das intelligente Zugnummernfeld vergessen. Deshalb hier einige Fragen.

1. Gibt es irgendwo eine Veröffentlichung wo dieses neue Märklinbremsverhalten beschrieben wird?
2. Welche weiteren Programme / Funktionen funktionieren mit einer nicht linearen Bremskurve nicht mehr?
3. Kennt jemand einen Workaround um die lineare Kurve der alten Firmware in die neue zu übertragen? Das austauschen des Decoders für einen anderen Sounddecoder für 100,-- € kann nicht die Lösung sein.

MfG
Mark


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RE: ABV Bremsprobleme bei neu ausgelieferten Märklin Loks

#2 von BR 218 Fan , 01.11.2020 13:14

Hallo Mark,

auch ich kenne dieses Problem.
Auf DT verzichte ich schon auf Grund der Belastung der Getriebe.
Auch wenn Märklin das mit der CS3 als recht einfach darstellt ist es
mir zu riskant.
Probier es mal mit einer Angleichung der CV 67 bis 93 unter gleich
zeitiger Beachtung von unterschiedlichen Vmax Einstellungen der
jeweiligen Loks, die du in DT fahren willst.
Je nach Vmax reagieren diese Decoder anders auf die Einstellungen.
Auch andere Motorparameter können den Bremsweg verändern, ohne
dass an der ABV etwas verändert wurde.
Die Anfahrspannung und die Max-Spannung sind auch zu berücksichtigen.
Die neueste Decoder-Generation ist auf jeden Fall komplizierter
geworden. Ein Vorteil ist aber die Möglichkeit zur automatischen
Grundeinmessung, auf der man aufbauen kann, um das Fahrverhalten
zu optimieren.
Da jede Lok anders ist, kann ich Dir leider nicht konkret weiterhelfen.

Gruß
Roland


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RE: ABV Bremsprobleme bei neu ausgelieferten Märklin Loks

#3 von MarkA Raum Stuttgart , 08.11.2020 11:56

Hallo Roland,

so lässt sich das Problem nicht lösen.
Ich habe jetzt extra einen You Tube Kanal eingerichtet und das ganze mal per Video gezeigt. Die Loks bremsen zunächst komplett gleich, unter 20 Km / h völlig unterschiedlich. Das Problem tritt auch bei anderen Geschwindigkeiten auf, wenn nur leicht gebremst wird. Sonst nicht, wenn stark gebremst wird nur unter 20 km/h.
Der Film zeigt die Anlage eines befreundeten Modellbahners. Bei mir verhalten sich die Loks genauso.

https://www.youtube.com/watch?v=8Ckrk4VyWh8


Am einfachsten wäre es wenn Märklin eine Möglichkeit geben würde das man das alte lineare Bremsverhalten aktivieren könnte.
Trifft dieses Problem wirklich so wenige? Fahren so wenige Doppeltraktion oder Windigipet mit aktivierter ABV?
Vielleicht können viele Betroffene Märklin bewegen diese Möglichkeit uns wieder zu geben. Stelle die Fragen nach Ansicht des Videos noch einmal

1. Gibt es irgendwo eine Veröffentlichung wo dieses neue Märklinbremsverhalten beschrieben wird?
2. Welche weiteren Programme / Funktionen funktionieren mit einer nicht linearen Bremskurve nicht mehr?
3. Kennt jemand einen Workaround um die lineare Kurve der alten Firmware in die neue zu übertragen? Das austauschen des Decoders für einen anderen Sounddecoder für 100,-- € kann nicht die Lösung sein.

MfG
Mark


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RE: ABV Bremsprobleme bei neu ausgelieferten Märklin Loks

#4 von TT800 , 08.11.2020 17:10

Hallo Mark!

Es gibt zwei Arten von ABV-Regelung: mittels Hardware-ABV und Software-ABV

Bei Hardware-ABV wird durch die im Decoder gespeicherten Konfigurationswerte geregelt, wobei als Zielgeschwindigkeit die vom Steuergerät/-programm genommen wird;
Bei Software-ABV wird durch die im Steuergerät/-programm gespeicherten Konfigurationswerte geregelt, wobei der Decoder ständig eine neue berechnete Geschwindigkeitsstufe befohlen bekommt;

Wer Wert darauf legt, dass das Fahrverhalten berechenbar ist, verwendet entweder das eine oder das andere Verfahren.[quote="MarkA Raum Stuttgart" post_id=2183904 time=1604230991 user_id=8925]
Da ich Windigpet mit eingeschalter ABV Fahre kann ich dort das Bremsen über meine bisher eingestellten Funktionen und auch über das intelligente Zugnummernfeld vergessen.[/quote]
Mir scheint, dass Du beides gleichzeitig wirken läßt, was durch die additiv wirkende Regelung unberechenbar wird und dadurch eigentlich unüblich ist.

Also "entweder - oder"!

[quote="MarkA Raum Stuttgart" post_id=2183904 time=1604230991 user_id=8925]
Wenn die eine Dampflok 140 km fährt und die andere 80 km/h und man bremst von 80 km/h auf 60 km/h wird die eine wesentlich stärker bremsen als die andere.[/quote]
Und warum? Der Konfigurationswert bei der Hardware-ABV definiert immer die Dauer, die man vom Stillstand bis zur Höchstgeschwindigkeit (oder umgekehrt) benötigt.


Viele Grüße,
Stephan
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RE: ABV Bremsprobleme bei neu ausgelieferten Märklin Loks

#5 von MarkA Raum Stuttgart , 08.11.2020 17:43

Hallo Stefan,

vielleicht habe ich mich nicht genau genug ausgedrückt. Es sind zwei Problemkreise:
Problemkreis 1: Doppeltraktion, die Loks alte und neue Firmwaresind nicht mehr synchronisierbar bei eingeschalteter ABV.
Ich glaube das die neue Firmware die Lok stärker bremst wenn die Geschwindigkeit stärker reduziert wird. Eine Lok mit Vmax 80 km / auf 60 km/h gebremst hat eine Prozentual andere Bremsung als eine mit V max 140 die von 80 auf 60 km/h gebremst wird.

Problemkreis 2: Da hast du recht, nur wenn die Einstellung in der Lok so ist das sie bei linearem Bremsverhalten schneller bremst als die Software, dann kann auch mit eingeschalter ABV gefahren werden. Das hat mehrere Vorteile wenn die Lok eine Strecke von der Software gesteuert wird und im sichtbaren Bereich von Hand muss weniger umgeschaltet werden, Bremsenquietschen meist nur bei eingeschalteter ABV zu hören usw.

MfG
Mark


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RE: ABV Bremsprobleme bei neu ausgelieferten Märklin Loks

#6 von JoWild , 08.11.2020 17:49

Ich würde die Bremsverzögerung im Decoder über die CV so einstellen, dass die Lok aus höchster Geschwindigkeit so bremst, dass ein sicherer Auslauf ohne Entgleisungen im Zug möglich ist. Da langt dann ein Bremsweg von 15 cm. Über die Steuerungssoftware kannst du dann bremsen wie du es für der Situation angepasst hältst. Weil die Lok schnell der Einstellung deiner Steuersoftware folgt.
Ähnliches gilt für das Anfahren.
Auf die Art greift die Einstellung des Decoders nicht mehr in deine Software-Steuerung ein.


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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RE: ABV Bremsprobleme bei neu ausgelieferten Märklin Loks

#7 von TT800 , 08.11.2020 22:07

[quote="MarkA Raum Stuttgart" post_id=2187344 time=1604853800 user_id=8925]
Problemkreis 1: Doppeltraktion, die Loks alte und neue Firmwaresind nicht mehr synchronisierbar bei eingeschalteter ABV.
Ich glaube das die neue Firmware die Lok stärker bremst wenn die Geschwindigkeit stärker reduziert wird. Eine Lok mit Vmax 80 km / auf 60 km/h gebremst hat eine Prozentual andere Bremsung als eine mit V max 140 die von 80 auf 60 km/h gebremst wird. [/quote]

Rechenbeispiel für Lok <140 km/h: von 140 auf 0 braucht sie 21 sec > MM/mfx-Wert 84; bedeutet von 80 zu 60 linear > 21/7=3 sek
Rechenbeispiel für Lok <80 km/h: von 80 auf 0 braucht sie auch 21 sec > MM/mfx-Wert 84; bedeutet von 80 zu 60 linear > 21/4=5,25 sek

Um auch nur 3 sek zu brauchen, braucht also die Lok <80 einen niedrigeren CV-Wert, nämlich den für 12 sec > MM/mfx-Wert 48

Noch eine Bemerkung:
Wenn Du in die Decoderanleitung schaust, wirst Du bemerken, dass dort beim DCC-Protokoll ein anderer Faktor (nämlich 0,9 statt 0,25) steht. Der Unterschied liegt in den unterschiedlichen Protokolldefinitionen begründet. Stellst Du nun den Decoder über das DCC-Protokoll ein, dann bekommst Du viel längere Zeiten!


Viele Grüße,
Stephan
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RE: ABV Bremsprobleme bei neu ausgelieferten Märklin Loks

#8 von TK-74232 , 11.11.2020 21:24

Hallo Zusammen,

wenn ich Eure Diskussion verfolge und mir Gedanken über eine Steuerung meiner zukünftigen Anlage mache, dann heißt dass das ich entweder von Hand spielen kann, also über den Decoder oder ich "fasse meine Loks nicht mehr an" und kann nur noch perfekt über eine digitale Programmsteuerung fahren?

Also entweder richtig oder ich spiele wie mein Sohn?

Das ist ja dann doch ein wenig schade finde ich.

Merci vorab und viele Grüße

Thomas


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RE: ABV Bremsprobleme bei neu ausgelieferten Märklin Loks

#9 von hu.ms , 12.11.2020 08:44

Aufgrund meiner 180 bis 198cm langen bremsstrecken im PC-losen blockbetrieb ist bei meinen loks im decoder eine realtiv lange ABV eingestellt.
Das funktioniert - mit ausnahme weniger mä-sinus-loks wie der V200 = 39800 - eigentlich ganz gut.
sh. hier. https://www.youtube.com/watch?v=0p5aygRkFyk
Ausserdem macht es mir spass, eine neu gekaufte lok auf die gegebenheiten auf der anlage abzustimmen (Vmax, Vmin, degressive beschleunigung, ABV u.a.)
Ich bevorzuge den konstanten bremsweg, der egal aus welcher geschwindigkeit in den bremsbereich eingefahren wird, immer gleich lang ist.
Das können leider die älterne mä-decoder nicht. Aber deswegen über 50 loks umzurüsten ist mir zu teuer.
[quote="MarkA Raum Stuttgart" post_id=2183904 time=1604230991 user_id=8925]
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MfG
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Wäre ja tragisch, dass nach dem decoder-problemen mit einigen älterne sinus-loks
jetzt auch wieder neukonstruktionen mit der decoder-ABV probleme haben.
Für mich - neben dem primärgrund sound - ein weiterer, auch zukünftig - soweit möglich - decoderlose trix-versionen zu kaufen
und decoder anderer hersteller einsetzen. Warte schon auf die trix 22876 = BR78.

Hubert


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RE: ABV Bremsprobleme bei neu ausgelieferten Märklin Loks

#10 von MarkA Raum Stuttgart , 12.11.2020 18:43

Hallo Hubert,

danke für Deine Antwort, das ist für die Loks die von Trix decoderlos angeboten werden eine möglich Lösung an die ich nicht gedacht habe.
In der ESU Lokpilot Betriebsanleitung steht extra lineares Bremsverhalten.
Bei Loks die es nur mit Sound gibt ist das ganze einfach nur ärgerlich.
Ist der Umbau der Trix Lok sehr aufwendig?

MfG
Mark


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#11 von hu.ms , 12.11.2020 19:01

Schon bei BR23, BR44, V90 u.a. gemacht.
Dauert bei mir max. 20 min. :
Puko-schleifer des mä-pendents besorgen.
Radschleifer ab- und puko-schleifer anclipsen.
Dann das kabel von dort nachverfolgen, ablöten und sicherheitshalber durchmessen.
Dieses dann auf decoder-rot - alle anderen von den rädern (= gleisphase) auf decoder-braun/schwarz.

Hubert


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