Hallo zusammen,
Ich habe diesen Thread über Vorwiderstand und Helligkeit einer LED leider erst jetzt gefunden. Die Beobachtung habe ich auch schon gemacht, dass LEDs selbst bei einem sehr großen Vorwiderstand bisweilen respektable Helligkeit erzeugen.
Doch beschreibt man mit dem Begriff der Helligkeit die subjektive visuelle Empfindung, die die Lichtquelle hervorruft. Die ist aber mitnichten zur physikalischen Leistung der Lichtquelle proportional. Vielmehr entspricht die Helligkeit dem Logarithmus der Strahlungsleistung, die unser Auge von einer Lichtquelle, also im vorliegenden Fall von einer LED auf der Moba, empfängt. Und die Strahlungsleistung ist bei einer LED mehr oder weniger zum Strom proportional, den man mittels Vorwiderstand bei gegebener Betriebsspannung einstellen kann.
Das heißt, wenn ich den Strom durch die LED um den Faktor 10, 100, oder 1000 reduziere, also statt 20 mA nur 2 oder 0,2 oder 0,02 mA durch die LED schicke, dann wird die scheinbare Helligkeit sich immer nur in identischen Stufen vermindern. Die Wahrnehmungsphysiologie bezeichnet dies als das Weber-Fechnersche Gesetz.
Ein Beispiel: Wenn ich die Helligkeit einer LED bei 20 mA zu Grunde lege und den Strom auf 2 mA reduziere. dann vermindert sich die Helligkeit um einen gewissen Grad. Das kann man sich ansehen. Reduziere ich den Strom nun weiter auf 0,2 mA, dann vermindert sich die subjektiv wahrgenommene Helligkeit noch einmal um den gleichen Grad (und nicht etwa um das 10-fache). Und bei 0,02 mA ist es nochmals die gleiche Änderung. Und so weiter.
Das heißt für die Moba-LED folgendes: wenn ich die Beleuchtung meiner Lok oder meines Wagens halbieren möchte, dann muss ich die Stromstärke durch die LED um einen durchaus gewaltigen Faktor vermindern, sprich, den Vorwiderstand um einen entsprechenden Faktor erhöhen.
Erhöhe ich den Vorwiderstand einer LED von 1 auf 2 Kiloohm, dann nimmt die Helligkeit keineswegs um den Faktor 2 ab. Dazu müsste ich den WIderstand womöglich von 1 auf 10 Kiloohm erhöhen. Das ist pauschal aber schwer vorherzusagen. Man muss es probieren.
Die Astronomen unterteilen bei der Himmelsbeobachtung die Sterne am Firmament in Größenklassen oder "Magnituden". Ein Stern am Nachthimmel ist doch im Grunde nichts anderes als das Rücklicht einer Lok, die auf der verdunkelten Moba ein Stück von uns entfernt ist. Die Magnituden sind die Zehnerpotenzen der Lichtleistung, die vom Stern zu uns in die Pupille fällt. So ist es auch auf der Moba mit den LEDs.
Grüße
Hans Martin
The Presidents, Chief Engineers, Finance Directors, Baggage Porters, and Yard Sweepers
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