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Kann mir jemand die folgende Frage beantworten?
In welcher Art von Waggons wurde Getreide in den
1920er Jahren als Schüttgut transportiert, also lange
vor dem Aufkommen der Schwenkdachwagen?
Gruß, Caboose
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Kann mir jemand die folgende Frage beantworten?
In welcher Art von Waggons wurde Getreide in den
1920er Jahren als Schüttgut transportiert, also lange
vor dem Aufkommen der Schwenkdachwagen?
Gruß, Caboose
Gruß, Caboose
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Moin Caboose,
Getreide wurde bis ca. 60er Jahre in Säcken und anderen Verpackungen in geschlossenen Güterwagen transportiert. Also nicht als Schüttgut.
Gruß Tom
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Tach,
so eine spezielle Frage würde ich im Historischen Teil des Drehscheibe-online Forums stellen. Da sitzen die Experten für alles, was die Historie der Bahn angeht. Und vielleicht gibt's da sogar Verlinkungen zu alten Bildern oder Postkarten.
Viele Grüße
Michael
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Ich neige, wie Tom_B82, auch dazu, dass Getreide mindestens bis lange nach dem 2. WK nicht als Schüttgut versandt wurde. Beim Dreschen mit stationären Dreschmaschinen wurde das Getreide in Säcke abgefüllt um es zu lagern oder zu transportieren. Für den losen Transport hätte es leistungsfähiger Sauganlagen bedurft und auch die Hochseeschife und die Verladeanlagen in den Häfen waren noch nicht so spezialisiert wie heute. Es gab in den Seehäfen hunderte Schauerleute, die Säcke vom Schiff aufs Land trugen und umgekehrt, weil die Krananlagen recht langsam waren.
Ich kann mich erinnern, dass unser Kohlenhändler aus einem offenen Güterwagen mit flachem Boden die Kohle in sein Förderband schaufeln mußte, weil sie nicht im Selbstentladewagen angeliefert wurde. Zur Auslieferung wurde die Kohle über eine schaufelförmige Waage in Säcke gefüllt, die er in den Kohlenkeller kippte um den Sack wieder mitzunehmen.
Viele Grüße,
Fritz
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Moin,
ich habe mir mal aus dem Bundesarchiv die Bilder (Vorschauen) 183-17895-0005,... -0004, .... -0003, 183-G1104-0500-003
heruntergeladen. Sie zeigen loses Getreide, das mittels Schaufeln und Schneeschiebern und Exhaustoren aus G-Wagen in Lkw-Anhänger umgeladen werden (Erfurt, Anf. 1950er Jahre).
Ferner sei auf den Artikel in MIBA Spezial 101 , S. 70 ff. verwiesen. U.a. wird dort der Glm(g)hs 36 , ein G-Wagen mit Schüttklappen für loses Getreide vorgestellt. Ab den 1930er - Jahren entwickelte die Reichsbahn Wagen für den losen Getreidetransport (KKt 27).
Somit dürfte Getreide lange sowohl in Säcken als auch lose transportiert worden sein, vermutlich mit immer höherem Anteil losen Getreides je nach technischer Fortentwicklung und Konzentration der Mengen.
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Zitat von im Beitrag Frage zum Getreidetransport in den 1920er Jahren
Für den losen Transport hätte es leistungsfähiger Sauganlagen bedurft und auch die Hochseeschife und die Verladeanlagen in den Häfen waren noch nicht so spezialisiert wie heute.
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Sehr interessanter Artikel!
Auch mir ist klar, dass sich der Getreidetransport immer mehr von der Sackware zu losem Gut verlagert hat. Die Frage ist eben, wo die Abfüllung der losen Ware in Säcke erfolgte und in welcher Stückzahl Schüttgutwagen bei der Bahn zur Verfügung standen. Es ist ein interessantes Thema, nicht nur hinsichtlich des Transports. In den 60-er Jahren war auch ein großes Mühlensterben, bei dem kleinere Mühlen geschlossen wurden und die Verarbeitung in immer größeren Einheiten vor sich ging, was sich ebenfalls auf den Transport auswirkte.
Viele Grüße,
Fritz
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Claas bot bis Anfang der 1960 noch Mähdrescher an, bei denen das Getreide, nicht wie heute üblich in einem Korntank zwischengelagert wird, sondern noch in Säcke abgefüllt wurde.
Gruß Alexander
Wenn die Freundin vom Lokführer mit dem Busfahrer schläft, ist das dann Schienenersatzverkehr?
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Hallo,
wenn ich so zurückdenke in meine Jugend als beginnender Teenager, dann waren in den frühen 1960ern zumindest die kleineren Mähdrescher nur zum Sacken vorbereitet. Da arbeiteten dann auf dem Mähdrescher ein Käfermotor/VW-Industriemotor, ein Fahrer, zwei Personen zum Einsacken und je nach Größe der Landwirtschaft ein Fuhrwerk mit Führer und einem Lader der vom Mähdrescher die Sackware übernahm.
In den 1970ern wohnte ich dann keine 200m von einem Getreidelagerhaus an einem Bahnhof. Da wurde dann während der Mähkampagne schon zumeist offen angeliefert. An dem Getreidelagerhaus wurden die Wagen dann mittels einer Vorrichtung seitlich angekippt und das Getreide floss in eine Unterflurwaage. Mittels Gebläse wurde es dann in den Silo überführt. In wie weit dort dann die Bahnverladung als Schüttgut möglich war, erinnere ich nicht mehr. In den 1980ern war es dann dort leider vorbei.
Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim
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Im Magdeburger Hafen wurde 1935 ein riesiger Getreidesilo errichtet.
Also wurde zu diesem Zeitpunkt schon in größerem Umfang Getreide lose transportiert.
Mit freundlichen Grüßen: Ulf
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Hallo,
um mal über den großen Teich zu schauen.
Da wurden teilweise bis in die 80er Jahre (zumindest in Kanada) das Getreide noch lose in Boxcars transportiert. Dazu wurden die Schiebetürenöffnungen von innen mit Holzbrettern verschlossen und nur ein Spalt oben freigelassen zum Befüllen. Entleert wurden die Wagen dann durch seitliches umkippen.
Das machte man vor allem in Kanada noch so, weil die vielen kleinen Nebenstrecken nicht für die großen schweren Covered Hopper befahrbar waren. In einen modernen Getriedehopper passen locker mal mehr als 5000 cuft. rein, das sind >141 cbm oder in Gewicht über 100t, netto.
Ich könnte mir vorstellen, dass es hier je nach Menge auch so war. Das die gesamte Menge in Säcke gefüllt wurde, kann ich mir nicht vorstellen.
Gruß
Hardy
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Zitat von BigDiesel im Beitrag Frage zum Getreidetransport in den 1920er Jahren
um mal über den großen Teich zu schauen.
Da wurden teilweise bis in die 80er Jahre (zumindest in Kanada) das Getreide noch lose in Boxcars transportiert. Dazu wurden die Schiebetürenöffnungen von innen mit Holzbrettern verschlossen und nur ein Spalt oben freigelassen zum Befüllen.
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Vielen Dank, dass Ihr so zahlreich und umfassend auf meine Frage geantwortet habt.
Gruß, Caboose
Gruß, Caboose
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Moin,
noch ein Link zum Thema Getreideverkehrsanlage: https://wkgeschichte.weser-kurier.de/kolossale-dimensionen/
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Moin Caboose,
Getreidetransport in Säcken wurde auch praktiziert, wenn es direkt an den Endkunden ausgeliefert werden sollte, ansonsten wurde es wie in den USA auch, lose im geschlossenen Güterwagen transportiert.
An den Türen wurden Holzbretter verwendet, die verhinderten, daß das Getreide herausrieselt.
Die Holzbretter wurden durch das Getreide in Position gehalten.
Am Getreideheber der landwirtschaftlichen Genossenschaften oder der Mühlenbetriebe oder am Hafen wurdeen die Bretter entfernt und das Getreide rieselte in eine Fördergrube.
Mit einer Förderschnecke wurde es zum Getreideheber (Elevator) der nach dem Eimerkettenprinzip arbeitet ins Silo abgefüllt oder durch Fallrohren zur Sortier- und Mischeinrichtung befördert.
Ein oder zwei Mann arbeiteten im Team bei der Be- und Entladung zusammen.
LG Ingo
Genießen Sie Ihren Urlaub in vollen Zügen...Die Bahn!
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Ich schreibe auch hier: H0-Gleichstrom.eu!
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zu Beitrag Nr. 5 von G1600BB,
die Glmghs 36 spielten für den Getreidetransport der 20 er Jahre wohl keine Rolle.
Laut S.C. Güterwagen Bd. 1, wurden die Glmghs 36 bis 1945 nur in einer Vorserie
von 4 Stück gebaut. Die später gebauten Wagen (250 Stück, von den Eisenbahnen
der französischen Zone) wurden von der DB kaum in diesem Verkehr (am Hochrhein
Richtung Schweiz) eingesetzt.
gruss
regalbahner
PS: Trotzdem läuft in meinem Güterzug stets ein alter Glmghs 36 (Röwa) mit.
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