RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#1 von Redundant , 26.11.2019 18:16

Moin,

ich überlege grade, wo man einen Schattenbahnhof am besten hin packt, und wo besser nicht. Früher zu analogen Zeiten war das ja alles eher einfach: 30 cm unter nem Bahnhof oder so war kein Problem.

Heute sitzen unter einem Bahnhof Servos für Weichen und Signale, Besetztmelder und noch gefühlte 100 andere elektronische Module, die ja alle auch kaputt gehen können (und ausgetauscht werden müssten). Unter einem Bahnhof ist also eigentlich keine gute Idee.

Klar gibt es die Variante Fiddle Yard. Aber da Zugspeicher ja eine ganze Menge Züge speichern sollen, ist das auch nicht so der Königsweg. Deshalb würde ich gerne mal hören, wie andere Modellbahner die Lage einschätzen und wo die eigenen Vorlieben für die Position eines Schattenbahnhofs sind.

Viele Grüße,
Thorsten


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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#2 von Domapi , 26.11.2019 19:23

Wenn möglich, den SBhf. an den hinteren Rand einer Anlage legen. Dann kommt man gut vom Servicegang an alles heran. Eingrifftiefe beachten! Am besten mit der eigenen Armlänge ausprobieren, wie weit noch Reparaturarbeiten möglich sind. Auf genügend Platz über dem SBhf. achten. 15 - 20 cm wären gut.


Viele Grüße
Martin

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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#3 von Harzroller ( gelöscht ) , 26.11.2019 21:34

Hallo Thorsten,

interessante Frage, welche du hier aufwirfst.
Versuche mal eine salomonische Antwort zu geben.
In erster Linie kommt es immer auf die Platzverhältnisse an.
Bei einer Kompaktanlage wird es schwieriger werden als bei einer Großanlage den Schattenbahnhof nicht unter dem Bahnhof anzuordnen.

Sicherlich erinnerst du dich noch an meine eigene Planung "Vorstadtbahnhof" bei welcher ich einen anderen Weg eingeschlagen habe.
Auf Grund der mir zur Verfügung stehenden Platzverhältnisse konnte ich die Schattenbahnhöfe so anordnen, dass sie gut erreichbar sind und nicht durch Antriebe und andere elektrische Elemente beeinträchtigt werden.
Auch habe ich mich bewußt für sequentielle Schattenbahnhöfe entschieden.
Hier der schematische Gleisplan und ein 3D-Schaubild.





Das Ganze hatte ich 2012 geplant jedoch noch nicht mit dem Bau begonnen.
Bis auf zwei Segmente, auf denen sich das BW befindet.


Harzroller

RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#4 von Wisgurd ( gelöscht ) , 26.11.2019 21:36

Hmmmm, ich bin ja schon überrascht ob der pauschalen Frage. Ein Schattenbahnhof kann ja nun mehrere Zwecke in einer Anlage erfüllen, oder genau nur einen dieser Zwecke. Und je nachdem ist die Unterbringung wohl auch unterschiedlich.

Ich persönlich wundere mich immer wieder wie stolz viele Modellbahner auf ihre Sammlung sind, um sie dann doch im Schatten zu verstecken. Das wäre mir viel zu schade.

Ich plädiere für ein Umdenken: Schattenbahnhoefe raus aus dem Schatten!!!!!!!


Wisgurd

RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#5 von Analogbahner , 26.11.2019 21:39

Also, ich finde nicht, dass die Beantwortung dieser Frage von analog oder digital abhängt. Zu analogen Zeiten war der Untergrund genauso vollgestopft mit Weichenservos, dicken Magneten für die Zugbeeinflussung, Kabeln, Steckern und Strippen aller Art. Sogar noch mehr.
Deshalb meine salomonische Antwort: wo Platz ist und wo man dran kommt...


Gruß Analogbahner


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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#6 von Schwanck , 26.11.2019 21:43

Moin Thorsten,

der beste Platz für einen (Schatten-)Abstell-Bahnhof wäre in einem Nebenzimmer und dort möglichst ohne Schatten aber mit Werkstatt. So ähnlich haben wir es im MEC Minden für die 12 Gleise zu je 3 m Länge der Hauptbahn. Für die Nebenbahn liegt er allerdings richtig unter der Anlage und ist es ist dort dunkel aber beleuchtbar. Dort nach dem Rechten zu sehen, ist leider nur mit dem Rollbrett möglich, das ist echt unpraktisch für Menschen, die bereits ein 3/4 Jahrhundert hinter sich haben. Zum Glück ist das Teil klein 2 Gleise pro Richtung und ein Durchfahrgleis dazwischen;die größte Länge ist 1,70 m.
Ganz wichtig ist eine lichte Höhe über den Gleisen von min. 30 cm, je mehr desto besser! Die 5-Finger-Greifen brauchen den Raum zum Herausheben von entgleisten Fahrzeugen; ein Gleismittenabstand von 57 mm ist Mindestmaß; mehr ist natürlich besser.
Soviel zum Begriff "ideal" und der Realität.


Tschüss

K.F.


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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#7 von Analogbahner , 26.11.2019 22:50

Zitat



Ich persönlich wundere mich immer wieder wie stolz viele Modellbahner auf ihre Sammlung sind, um sie dann doch im Schatten zu verstecken. Das wäre mir viel zu schade.




Einen Vorteil hat das aber DOCH: wenn die Züge dauerhaft dort abgestellt sind, also quasi eine Dauer-Leihgabe des Vitrinenmuseums sind, dann sind sie im Schatten besser aufgehoben als unter prallem Tageslicht.

Im allgemeinen ist ein Schattenbahnhof jedoch dazu da, die Züge auf der Anlage zu wechseln; ich muss sie also nicht zwingend im Auge haben. Die Züge wechseln ihre Wetterseite also im Turnus. Da naturgemäß im Dunkeln das meiste Unheil passiert, ist eine zuschaltbare Beleuchtung aber extrem wichtig. Und damit nicht so viel Unheil passiert, ist die Verwendung ausgeleierter Uralt-Gleise nicht empfehlenswert, was hier ab und zu im Forum auch betont wird. Die Methode, die alten M-Gleise oder Hohlprofil-K-Gleise seien für den Schattenbahnhof noch gut genug, geht oft nach hinten los.

Einige parken ihre Züge ja auch in umfangreichen Wendeln, die ja ohnehin von Ebene zu Ebene gehen und ansonsten bloß Platz klauen. Dann ist aber die Reihenfolge der Züge zumeist automatisch vorgegeben (Wendeln mit Überholgleis habe ich selten gesehen...).

Die Luxus-Variante wären Zuglifte, Paternoster, Karussels oder pfiffige Fiddleyards, die aber eine Reihe ausgefeilter technischer Lösungen erfordern. Letztendlich nehmen die aber auch reichlich Platz weg.


Gruß Analogbahner


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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#8 von oligluck ( gelöscht ) , 27.11.2019 00:48

Moin,
ich denke, die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten.

Der verfügbare Platz spielt eine Rolle, ebenso die Menge an Rollmaterial, aber auch der Wunsch, seine Modelle nicht zu verstecken (wie schon geschrieben wurde).

Bei einem Bekannten habe ich, da der Platz beengt ist, zwei Wendeln gebaut, so dass der SBf ungefähr 40cm unter der eigentlichen Anlage ist.
Dort sind nur 6 Abstellgleise, aber die Wendeln nehmen ja auch Züge auf, so dass 6+4 Züge unterkommen, also ein halb-sequentieller Zugspeicher.

Ich selber habe etwas mehr Platz, aber nicht wesentlich mehr Rollmaterial. Deshalb habe ich über eine vertikal verschiebbare Vitrine nachgedacht, mit einer Gleislänge von 250cm. Ich muss dort nur 8 oder maximal 10 Züge unterbringen, also erschien mir diese Vitrine als Staubschutz und zum Angucken als ideal.
Es ist allerdings ein beträchtlicher Aufwand nötig, mit Schrittmotoren und Näherungssensoren, das geht schon ein klein wenig in Richtung Maschinenbau. Ich habe einen Bekannten, der mich hier unterstützen kann.

Variante 3, um die ich herum schleiche, ist eine Art tiefer gelegter Fiddle-Yard, also eine große Schublade, die ich mit Vollauszügen (aus dem Möbelbau) realisieren kann. Hier begrenzt nur die Anlagentiefe (und der Verfahrweg der Auszüge) die Kapazität für die Anzahl Züge.
Für mich mit nicht mehr als 10 Zügen akzeptabel, für jemand anders vielleicht zu wenig?
Noch ist die Entscheidung nicht getroffen, ich schwanke.

Ich plane und baue meine Anlage modular, betrachte also den SBf losgelöst. Die Module sollen transportabel sein, um durch die Gegend zu reisen. Der SBf bleibt dann eben zuhause.
Die Möglichkeiten, die ich hierfür in Betracht ziehe (oder die ausscheiden), sind aber für jemand anders mit fester Anlage irrelevant oder mit abweichender Priorität zu bewerten.

Was aber sicher für uns alle gilt: niemand wird jünger. Und unter der Anlage rumzukrabbeln, fällt mir zwar heute noch nicht schwer, macht aber definitiv keinen Spaß.

Hätte ich kein Platzproblem, würde ich womöglich die Variante "großer SBf in einem separaten Raum" wählen.
Ich weiß aber, dass mein Nachbar seinen Keller nicht hergibt, also muss ich mit Meinem auskommen - so verlockend die Idee auch sein mag

Also wird schrittweise von dieser Idee Abstand genommen, bis es mit dem Zugbestand, Platz und auch der eigenen Bequemlichkeit (oder die kleinen Zipperlein, die sich irgendwann ü50 automatisch einfinden) zusammen passt.

War das jetzt salomonisch genug?

Viele Grüße,
Oliver


oligluck

RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#9 von Redundant , 27.11.2019 00:58

Ui, danke für die große Resonanz/die vielen Antworten!

Meine Überlegungen gehen im Moment in Richtung eines begehbaren Schattenbahnhofs – entweder in Form eines abgetrennten Bereichs im Modellbahnraum, oder in Form eines großen Berges auf der Anlage, der begehbar ist und in dem Abstellgleise in einer oder mehreren Ebenen untergebracht sind. Das bedeutet natürlich eine merkliche Verringerung der sichtbaren Modellbahnfläche. Andererseits kann das natürlich auch die Anlagenfläche auf ein gestaltbares Maß reduzieren. Andererseits könnte man auch eine zweite Sichtebene anlegen – so wie bei dieser Anlage zum Beispiel.

Aber es kann ja nicht schaden, eigene Ideen oder gar Dogmen von Zeit zu Zeit hinterfragen! Auf jeden Fall habe ich genug "Futter", um Ideen und Konzepte zusammenzuspinnen! Hat mir auf jeden Fall schon mal weiter geholfen, neue Ideen anzudenken!

Bis dann,
Thorsten


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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#10 von Rolf , 27.11.2019 19:28

Für große Anlagen, bei denen die Grundfläche des Wendelturms nicht so sehr ins Gewicht fällt, könnte man doch auch daran denken, einen Schattenbahnhof über der Anlage anzulegen. Wenn man bei einer An-der Wand-entlang-Anlage ohnehin oben Beleuchtung mit einer Sichtblende anbringt, dann könnte darauf auch der Schattenbahnhof zu liegen kommen.

Übrigens ist diese Idee nicht von mir, sondern wurde vor langer Zeit mal in einem MIBA-Spezial unter dem Titel "Vom tiefen Fjord in Himmelshöhen" (oder so ähnlich) mit einem norwegischen Thema gezeigt.

Viele Grüße
Rolf


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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#11 von Analogbahner , 27.11.2019 21:04

Zitat

so wie bei dieser Anlage



Wer so viel Platz zur freien Verfügung hat, braucht sich um den Schattenbahnhof keine Gedanken zu machen. Mauerdurchbrüche, Durch-die ganze-Wohnungs-Anlagen und auch Hängeböden in 4 m-Zimmern gehören wohl nicht zum Modellbahnerstandard.


Gruß Analogbahner


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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#12 von E-Lok-Muffel , 28.11.2019 13:14

Hallo Thorsten,
Jetzt irritierst Du mich aber mit dieser Frage...
Für jemanden, der für andere Anlagen plant und (semi-) professionelle Videos zur Anlagenplanung ins Netz stellt, ist diese Frage reichlich allgemein gehalten, deshalb denke ich, die Frage nach dem SBF hat entweder einen sehr konkreten Hintergrund oder ist ist mehr "metaphysischer" Natur...

Wenn Du eine lapidare Antwort bevorzugst, finde ich, Jochen hat das sehr schön zusammengefasst:

Zitat

Also, ich finde nicht, dass die Beantwortung dieser Frage von analog oder digital abhängt. Zu analogen Zeiten war der Untergrund genauso vollgestopft mit Weichenservos, dicken Magneten für die Zugbeeinflussung, Kabeln, Steckern und Strippen aller Art. Sogar noch mehr.
Deshalb meine salomonische Antwort: wo Platz ist und wo man dran kommt...



Wenn Du es philosophisch haben willst, muss ich hier etwas ausholen:
Ein SBF ist ersteinmal nichts anderes als ein Parkplatz für Züge, die man auf der Anlage zwar fahren sehen will, aber im sichtbaren Bereich nicht unterbringen kann oder will (von den Anlagen aus Kindertagen -die ohne SBF- weiß man: Alle Bahnhofsgleise standen voll), das ist zunächst einmal unabhängig vom Anlagen- oder Strecken-Konzept. Bedeutet, der SBF dient dem Austausch von Zuggarnituren für die Anlagen-Strecken, sorgt dadurch für Vielfalt beim Rollmaterial und dadurch für abwechslungsreichen Fahr- und Spielbetrieb.

Es gibt trotzdem Anlagen ohne "externe Zugabstellung", wobei "extern" hier nur "ausserhalb des ausgestalteten Anlagenbereiches" heissen soll. Beispiele kann man hier und hier finden.

Die externe Zug-Abstellung symbolisiert bei den meisten Anlagen die "große weite Welt", da wir in der Regel nur einen Ausschnitt einer Eisenbahnstrecke auf unserer Anlage abbilden können, d.h. Züge kommen aus dem OFF auf die Anlage, fahren durch die Landschaft und kehren ins OFF zurück - auch hier gibt es Ausnahmen, die quasi ein komplettes Streckennetz auf der Anlage abbilden, sodass eine externe Zugabstellung entfallen kann, Beispiele können Feld- oder Straßenbahnen sein oder auch z.B. Lummerland oder komplette Schmalspur-Strecken.

Alternative zum SCHATTEN-Bahnhof ist das offene FIDDLE-YARD, das aufgrund seiner Lage (neben der Anlage)besser einseh-, überwach- und erreichbar ist und damit auch weitere Funtionen (Zugzusammenstellung, Rangierplatz, Aufgleisplatz) erfüllen kann - größtes Manko dieses Konstruktes ist der Platzbedarf, der zusätzlich zur (ausgestalteten) Anlagen-Fläche anfällt und der damit im Widerspruch zum Mehrbedarf für große Radien und schlanke Weichen und Gleis/Landschaft-Relation auf der Anlage selbst steht. Somit ist durchaus verständlich, dass der offene externe Abstellbereich zugunsten mehr ausgestalteter Anlagenfläche unter die Landschaft geklappt wird, was ja durchaus mit einigem Mehraufwand an Gleisführung (Wendeln/Rampen; Durchfahrgleise im Gegensatz zu Stumpfgleisen etc.) aber auch an Überwachung (Elektrik/Elektronik da hier nicht "auf Sicht" gefahren werden kann) verbunden ist.
- Das ist so ähnlich wie bei den Parkplätzen für das liebste Kind der Deutschen: Auf der grünen Wiese gibt es genügend Platz für Stellplätze unter freiem Himmel, je dichter die Bebauung wird (Innestädte) desto mehr wandern die Stellplätze unter die Erde (Tiefgarage). D.h. Boden- und Tischbahning entspricht grüner Wiese, Anlagenbau mehr den zugestellten Innenstädten...

Die Lage unterhalb der Anlage orientiert sich nach der gewünschten Eingriffshöhe, die ja nicht nur durch Unterflur-Antriebe und sonstige Elektrik reduziert wird sondern v.a. durch das Oberflächen-Relief der Anlage (das ist im Bereich des Bahnhofes sehr oft potteben, an der Bahnhofsausfahrt schließen sich oft Brücken, Überführungen usw. an, die oft tiefer reichen als die Servos der Weichen und Signale.
Was mir in puncto Zugänglichkeit viel mehr Kopfzerbrechen bereitet als der eigentliche Schattenbahnhof ist die bei vielen Anlagen geplante Zwischen- bzw. Verteiler-Ebene, in der oft mehr Weichen liegen als auf der Oberfläche...

Wenn Du mich nach meinem idealen Ort für den Schattenbahnhof fragst, dann ist der im NEBENRAUM! So wie die Anlagen von Michael oder -neu- von Gerhard. Aber auch das kann ich bei meiner eigenen Planung (s.u.) so nicht umsetzen und muss mit dem Kompromiss des SBF unter der Anlage leben... ops:
Eine überlegenswerte Alternative ist tatsächlich auch für mich die "vertical Storage" in Form eines Paternosters oder eines Loklifts, der Loklift ist überdies für diejenigen unter uns geeignet, die Ihre Schätze nicht im Untergrung verstecken wollen ("befahrbare Vitrine"); allerdings mangelt es mir selbst an technischem Sachverstand und handwerklichem Geschick, so etwas selbst zu bauen und am nötigen Kleingeld, so etwas bauen zu lassen... gleichzeitig ist der Loklift in seiner Nutzlänge eingeschränkt, d.h. er begrenzt die maximal mögliche Zuglänge.

Im Übrigen sind auch in diesem fast noch aktuellen Thread viele interessante Ansichten zum Thema SBF enthalten.

Ich hoffe Dir hiermit etwas geholfen zu haben .

Gruß
uLi


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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#13 von Redundant , 29.11.2019 02:02

Moin,

nochmal danke für die Antworten. Meine Frage zu dem Thema war absichtlich so allgemein gehalten, weil ich keine individuellen Lösungen, sondern Denkanstöße suche. Bisher habe ich immer recht bedenkenlos Schattenbahnhöfe unter den sichtbaren Ebenen geplant. Da ich in meinem Leben immer analoge H0-Anlagen gebaut habe (wenn ich H0 gebaut habe), waren für mich Schattenbahnhöfe unter sichtbaren Bahnhöfen kein Problem. Aber das scheint nicht mehr so unproblematisch zu sen.

Die Planung, die mich zum Hinterfragen dieser Postion bewegt hat, ist meine Anlagenplanung A-006. Zuerst hatte ich den Schattenbahnhof vielleicht doch etwas knapp unter der Sichtebene geplant. Dann habe ich den Schattenbahnhof tiefer gelegt (obwohl es gar kein Opel Manta ist)! Aber ein Schattenbahnhof auf Kniehöhe ist auch nicht ideal für einen Mann am Ende des 5. Lebensjahrzehnts. Also habe ich mich für einen quasi getrennten, begehbaren Bereich hinter der Anlage entschieden. Ein Film, in den die Gedanken praktisch umgesetzt werden, wird voraussichtlich am Samstag erscheinen. Das wird dann wieder eine neue Episode im Themenbereich "Was hätte ich aus dem Raum gemacht, wenn ich keine Vorgaben gehabt hätte?". Bisher war die Reaktion auf diese Episoden IMMER: "Verdammt, hätte ich bloß auf dich gehört!" – so auch in diesem Fall.

Aber auf jeden Fall will ich mich selbst und meine Gedanken zur Modellbahn weiterentwickeln - aber das hatte ich ja oben schon geschrieben!

Bis dann,
Thorsten


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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#14 von Analogbahner , 29.11.2019 02:21

Man kann den Schattenbahnhof auch unters Bett bauen.



In diesem Fall war die Anlage SOWAS von analog, dass man einige Loks aus dem toten Gleis herausziehen musste. Ich hatte einfach nicht genug Schaltpulte für jedes Abstellgleis...


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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#15 von ET 65 , 29.11.2019 07:15

Zitat
Man kann den Schattenbahnhof auch unters Bett bauen. ...

Hallo Jochen,

womit Du ganz neue Fahrzeuggattungen geschaffen hast. Den Staubsilowagen kenne ich schon, die Kohlenstaublok auch. Aber den Staub-3-Achser oder den Staub-TEE kannte ich bisher nicht.
*Duckundwech*

@Thorsten:
Was ich persönlich aus Deiner Umfrage erwartet hätte, ist eine Zusammenfassung der Ideen in Deinem ersten Post, nach dem Motto: Das ist alles bisher gesammelt.
Dann haben wir alle eine Zusammenfassung und können in Posts ergänzen, falls noch etwas zusätzlich kommt.


Ob Du die (richtige gute aber teure) Trainsafe Lösung schon irgendwo hast? Dazu gibt es die günstige Lösung durch L-Profile mit Gleis, die einfach auf kurze Regalträger gelegt werden.
Die nächst umfassendere Variante ist die Verwendung von Kabelkanälen mit einem Gleis drin, das den dort stehenden Zug auch gegen Umfallen schützen kann (Schaumstoff), die auch als Wechselkassetten im Fiddleyard oder einfach an einem Verbindungsgleis angedockt werden können.

Ebenfalls geht ein großer Teller, auf dem komplette Zugverbände Platz finden. Naja, platzsparend ist anders. Aber wenn man ein Eck hat und kurze Züge komplett drehen möchte, ist auch das eine Alternative (gab's auch mal in der Miba).

Der Schattenbahnhofaufzug oder Paternoster (als Umlaufvariante) braucht neben handwerklichem Geschick und jeder Menge Präzision auch eine 100%ig zuverlässige Steuerung MIT Integration in die Anlagensteuerung. Ich kenne zwei professionelle Anlagenbetreiber die ihre "Aufzüge" nach Crashs mit Totalverlust von Fahrzeugen stillgelegt haben.

Ein Modellbahnclub hat übrigens auch eine Gleiswendel als Schattenbahnhof verwendet. Diese ist dann so groß, dass innen eine Kehrschleife reinpasst und die Züge auf dem Gegengleis wieder rausfahren. Nachteil: Hier bleiben die Züge in der Reihenfolge, wie sie eingefahren sind.


Noch am Rande bemerkt: Die früher erhältlichen Schaumstoffeinsätze (Noch?) passen übrigens gut in Letterschränke (bis Spur TT). Nur sollten die Schränke vorher vom Blei gereinigt werden. Für den Zugwechsel kommt dann der 5-Finger-Kran ans Arbeiten.

Gruß, Heinz


Tried to reduce to the max Ich weiß, nicht immer einfach, aber einfach kann ja jeder.
Was noch fehlt? "Ein Sack voll Zeit"


 
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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#16 von Analogbahner , 29.11.2019 15:01

... Das Staubproblem gibt es in jedem Schattenbahnhof. Die Anlage stand auch nur ein dreiviertel Jahr. Es ist richtig, dass Schlafzimmer mehr Staub produzieren, das lag in diesem Fall aber nicht alleine am Bett, sondern daran, dass außerdem massenhaft Bücher, ein Teppichboden und z.T. ein offener Kleiderschrank vorhanden waren, und das Zimmer SEHR klein war. Dagegen kommt man nicht an. Große Zimmer mit glattem Boden produzieren nicht so viel Staub... Aber auch der Moba-Verkehr selbst wirbelt den Staub auf.


Gruß Analogbahner


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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#17 von rodgauer , 30.11.2019 16:43

Ich würde noch den Schattenbahnhof über der eigentlichen Anlage ins Spiel bringen wollen. Details, wie ich mir das vorstelle, kann man in meinem in der Signatur verlinkten Planungs-Thread nachlesen. Nach meiner bescheidenen Meinung und in der von mir benötigten Funktion die ideale Lösung - aber auch hier natürlich eine Einzelfalllösung, die nicht zwingend bei vielen Menschen passen mag.

Ich hoffe, ich bin bald soweit, mal ein Update zu meinen Bautätigkeiten zu posten ...


Schöne Grüße
Michael
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RE: Frage: Wo ist der ideale Ort für einen Schattenbahnhof?

#18 von Redundant , 30.11.2019 19:31

Moin,

nochmals danke für die vielen und umfangreichen Antworten. Zwar habe ich keine keine Variante hier aus dem Forum 1:1 umgesetzt, aber ich habe doch einige Ideen und Denkanstöße aus der Gesprächsrunde hier mitgenommen und in meine Überlegungen einfließen lassen.

Da ich ja auf der Suche nach neuen Ideen und Inspirationen bin, habe ich das Gespräch ganz bewusst nicht in bestimmte Richtungen lenken wollen. Denn wer immer nur das macht, was er schon kann, wird immer nur das bekommen was er schon hat!

Im konkreten Fall ging es um eine Modellbahnanlage in einem nicht vollständig nutzbaren und mit Dachschrägen versehenen Raum. Die längste Wand hat 6,10 m und zwei Fenster. Rechts und links davon sind Wände mit Dachschrägen. Die Fläche unter dem Bahnhof sollte nicht für den Schattenbahnhof genutzt werden. Also habe ich den Schattenbereich so angelegt, dass der Schattenbahnhof zwischen 70 cm über dem Fußboden und ca. 20 cm über dem Fußboden nach persönlichen Vorlieben in der Höhe frei baubar ist. Außerdem habe ich dem Kunden ein Konzept gezeigt, wie ich den Raum nutzen würde. Dabei habe ich alle Kundenvorgaben missachtet und einfach nur so geplant, wie ich es für einen Menschen auf der Zielgrade des Arbeitslebens für handhabbar halte. Eckpunkte meiner Überlegungen sind
- Anlagenhöhe 115 cm
- Anlagentiefe 60 - 80 cm
- Schattenbahnhof begehbar
- Single-Deck-Anlage bei horizontalem Schattenbahnhof
- Double-Deck-Anlage bei vertikalem Schattenbahnhof (dann dient der Aufzug gleichzeitig zum Wechsel der Ebene)

Das war so in etwa der Punkt an welchem dem Auftraggeber bewusst wurde, dass er einem ... wie soll ich sagen ... nicht mehr zeitgemäßem Bild einer Modellbahnanlage hinterher jagte (ich hab ihm dann die Unterlagen meines Konzepts zur Verfügung gestellt).

Da ich die Grafiken noch nicht in forengerechter Größe online, sondern nur in 4K habe auf der Festplatte habe, hier der Link zu dem Film dessesn Vorbereitung Auslöser meiner Frage war: https://www.youtube.com/watch?v=B_DA_aEp...dh8ZmAl&index=2

Tipp: In der Videobeschreibung ist eine anklickbare Inhaltsangabe mit der man direkt zur passenden Stelle im Film springen kann!

Bis dann,
Thorsten


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