Hallo Zusammen,
Ich denke das hat mehrere Gründe:
"unnötiger" Zusatzaufwand, aber auch finanzielle Frage
Handwerkliche Geschicklichkeit, je nach System, das trau ich mir nicht zu. (ich kann ohne Lupenbrille auch nichts mehr machen, Augen ziemlich schei...)
Angst vor Nichtfunktionieren
Ausrede mit Zugänglichkeit zum Gleis, -> Schmarrn
(Da gibt's bestimmt noch mehr "Ausreden")
Fahren mit Stromabnehmer an Oberleitung ist kein Hexenwerk. Ich habe seit 30 Jahren Sommerfeld die "profi"-Ausführung mit Leichtbauseitenhalter, alles sauber verlötet, viel Eigenbau und auch die Hänger der Fahrdrahtkette wenn nötig im Schleifbereich nachgearbeitet (Dremel/Proxon mit Schleifscheibe). Die Oberleitung wird ja echt gespannt und ist äußerst robust, ist im Aufbau aber nix für Grobmotoriker, Ungeduldige und Dachdeckerlötkolben, ich habe inzwischen eingeschränktes Sehvermögen, ohne Lupenbrille o.Ä. geht nichts mehr, man braucht halt Geduld und eine gewisse Feinmotorik. (Kaffee dazu ist bei mir auch eher kontraproduktiv
) Da geht nix kaputt, auch nicht, wenn der Pantograf durch eigene Blödheit abrutscht, da zerreist es eher diesen und/oder die Lok entgleist. Problem sehe ich in den immer feineren Stromabnehmern, wie bei der aktuellen Piko Br 111, da dürften die Schleifleisten (Stärke ca 0.25mm) der Palette schnell durch geritten sein, und falls noch verfügbar ist ein Ersatz mit über 20€ das
Stück schon heftig.. Sommerfeld Stromabnehmer sind etwas robuster, aber in Punkto Detaillierung geraten sie zunehmend ins Hintertreffen, dafür aber langlebig, funktionssicher, nachkaufbar und reell in der Preisgestaltung. Ich verfahre inzwischen so, daß ich bei den filigranen Schleifleisten neurerer Modelle Bronzefederdraht (0,25mm) auflöte. Ist zwar Fummelkram das Zurechtbiegen und Löten, aber es geht mit geeignetem Werkzeug und Zeit, da aber der Draht rund ist und nicht so kantig wie die Blechstanzteile der Modelle, läuft der Stromabnehmer wesentlich "weicher", und wenn verschlissen austauschbar. Gummi als Fahrdrahtimitation ist schei…., der altert und wird schlabbrig.
Auch Module sind mit Sommerfeldt möglich, an den Übergängen werden halt Stücke so gefertigt, daß sie sich einhängen lassen, da die Spannwerke bei mir praktisch nur den unteren Draht spannen, klappt das bei mir.
Bei "Straßenbahnradien" muß man die Masten halt dichter setzen oder Bogenabzüge wie beim Vorbild einfügen. Ich habe keine solche Radien und genieße das Fahren mit anliegendem Pantographen. Auch die Überspannung von Weichenstraßen mit zugehörigen Abspannung ist machbar, im Vorbild wird da auch recht mit Hilfsmasten etc. gekünstelt.
(Digitale) Fahrspannung kommt weiterhin vom Gleis. Wünschenswert wäre sehr oft weichere Federn für den viel zu hohen Anpressdruck der Panthografen (Probleme wurden hier schon erörtert), okay wer Spannung von "Oben" holt brauch den aber, als nur elektrisch funktionslose Attrappe sind mir aber der Anpressdruck von vielen Panthos zu hoch (Vorbild so zwischen 50 - 70 N)
Gruß von Robert