Märklin spielt bezüglich Stückzahlen und damit verbundenem return of invest in einer anderen Liga als die meisten seiner Mitbewerber.
Wenn Märklin eine Formneuheit als limitiert oder Insider-Modell herausbringt, dann ist die Auflage meistens so hoch, dass allein damit die Investitionen in Entwicklung und Formenbau schon wieder fast zurück verdient sind. Andere Hersteller brauchen dafür üblicherweise mehrere Auflagen eines Modells mit unterschiedlichen Farbgebungen und Beschriftungen. Bis diese alle am Markt untergebracht werden können, braucht es meistens mehrere Jahre.
Darum wäre es für Märklin vermutlich gar nicht so wichtig, wie gut sich z.B. eine neue 12er in Österreich verkauft, wenn nur in seinen Kernmärkten (Deutschland, Schweiz, Benelux und Skandinavien) genügend Nachfrage danach ist. AC ist für Österreich eher eine unbedeutende Randerscheinung, aber es gibt doch alle neuen Modelle auch unter den Label "Trix" in DC-Ausführung (in Zukunft auch ohne erhöhte Pufferbohlen und mit feineren Rädern, vielleicht sogar einmal ohne Zwangs-Digitalisierung oder "Zwangs-Versoundung").
Natürlich hat Österreich nur 1/10 so viele Einwohner wie Deutschland, darum ist auch die Auswahl von Vorbildern, die für Modell-Neukonstruktionen in Frage kommen, deutlich mehr eingeschränkt als eben in Deutschland. Kommerziell werden nur solche Vorbilder für die Hersteller (ausgenommen eben Märklin) erfolgreich sein, von denen möglichst viele Farb- und Beschriftungsvarianten möglich sind. Der Hersteller muss es also schaffen, ein Modell in verschiedenen Varianten möglichst mehrfach den selben Kunden zu verkaufen. Nur dann kommen am Ende ausreichende Stückzahlen zusammen, um die erforderlichen Investitionen zurück zu verdienen.
Auch wenn es hier eben wesentlich weniger Modellbahner gibt wie in Deutschland, so wollen wir doch auch einen möglichst vorbildgetreuen Betrieb nachbilden, zu dem eben Modelle verschiedener Vorbildbaureihen notwendig sind. Darum eben nicht unbedingt mehrere Modelle verschiedener Hersteller von ein und demselben Vorbild, sondern Füllen der Lücken, von denen es bei Dampflokmodellen noch sehr viele gibt.
Viele Grüße
Fritz