Hallo liebe Stummis,


ich habe mir einen gebrauchten Brawa KLV60-9001 in Alt-Rot gekauft. Es ist eine AC-Version,
evtl. 0525 oder wurde zu einer umgebaut, die anscheinend nachträglich noch mit einem Decoder
versehen wurde. Die mitgelieferte Bedienungsanleitung lässt sich über eine Digitalisierung nicht aus.

Nachdem ich den Wagen analog nicht bewegen konnte, habe ich ihn an der 6021 getestet
und mit Adresse 6 bewegte er sich auch, das weisse Licht vorne / hinten wechselte jedoch nicht.

Da der Wagen nur sehr schlecht und stotternd fuhr, habe ich ihn gleich geöffnet und gesehen,
dass die oxidierten Stromabnehmer an den Rädern ursächlich sind. Das Getriebe war sehr laut
und quietschte ab und zu, also habe ich ihn zerlegt und bin dabei, ihn zu reinigen und
zu überarbeiten.

Nach dem Öffnen sah ich, dass die Lampen elektrisch parallel zwischen Schleifer und Rad-Masse
gelegt wurden, Lichtwechsel war deswegen nicht möglich.




Anscheinend wurden die Lampen jedoch sehr heiss, so dass die beiden Lichtleiter stark
in Mitleidenschaft gezogen wurden, angeschmolzen sind beide, einer sogar "durch".
Evtl muss ich dass neu gestalten, vielleicht auch gleich mit LEDs.



Die Platine des Wagens sieht auch den Gebrauch von roten Lämpchen vor, diese fehlen aber.
Was mich jedoch stutzig macht ist, dass die weissen Lämpchen mittig sitzen, die roten Lämpchen jedoch
nur auf der jeweils linken Seite der Platine (leuchten von draussen gesehen dann also rechts).

Meine Frage nun: Hat der rote KLV60-9001 im Original 1:1 rote Schlussleuchten jeweils nur auf
der rechten Seite?
Oder haben die Lichtleiter dafür gesorgt, dass trotz einseitiger (nicht mittiger) Licht-Einspeisung
das Licht draussen trotzdem beidseitig leuchtet? Ich frage deswegen, weil ich Doppel-LEDs
mit gemeinsamer Anode mittig angeordnet nehmen könnte, um die Glühlampen zu ersetzen,
sofern es draussen beidseitig rot leuchten darf; ansonsten müsste ich das trennen.

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Die zweite Frage zielt auf den eingebauten Decoder: Kennt jemand von euch Fabrikat und Typ
und kennt vielleicht einen Link zur Bedienungsanleitung? Das Lämpchen am Decoder funktioniert
(abgelötet an 9V Block getestet), konnte ich aber mit F0-4 nicht einschalten.
Auf der Rückseite hat es einen großen PIC, kein Mäuseklavier. ROT ist der Motor-Anschluss,
SCHWARZ kommt von den Gleisen.










Lieben Dank für eure Mühe und einen schönen Abend wünscht
der Rainer

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EDIT 20180310: Ich habe weitere Bilder von Lichtleitern und Decoder hinzugefügt
EDIT 20210603: Korrektur der Bilder-Links nach Foren-Umzug

Hallo Namensvetter,

ich gehe davon aus, dass der KLV im Original gar kein Rotlicht hatte. Rot wurde per Steckscheibe "eingefärbt". Und nur rechts rot ist das vereinfachte Zugschlusssignal (Zg 4). Das passt also schon - insbesondere für "Arbeitszüge" (lt. DB-Signalbuch von 1959).

Gruß,
Rainer

Hallo liebe Stummis,


inzwischen habe ich herausgefunden, dass es sich bei dem Decoder um einen

Uhlenbrock DGL 750

handelt. Laut "Uhlenbrock Decoder Handbuch" ist er von 1998; das Buch
findet man über google bei Suche nach "Uhlenbrock DGL 750".

Demnach ist die am Decoder verlötete Glühlampe an die beiden Funktionsausgänge
(Licht_v, Licht_h) angeschlossen, kann also nicht funktionieren. Jeweils ein Anschluss
des Lämpchens ist mit RAD-Masse zu verbinden.

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Verbleibt noch das Rätsel der roten Schlussbeleuchtung, nur rechtsseitig oder beidseitig im
Original.


VG,
Rainer

Zitat

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Verbleibt noch das Rätsel der roten Schlussbeleuchtung, nur rechtsseitig oder beidseitig im
Original.

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Liest Du die Antworten auf Deine Fragen? Und falls ja, red' ich japanisch ?

Hallo Rainer,


doch, habe ich gelesen. Vielen Dank für den Hinweis. So ähnlich, wie Du es beschreibst,
habe ich es auch auf Bildern und Videos von Dampfloks schon gesehen. Es gab da bei
Eisenbahnromantik mal Ausschnitte von privaten Schmalfilmen, wo man das sehen konnte.

Ich interpretierte Deine Antwort allerdings so, dass Du Dir auch nicht ganz sicher bist,
ob das bei diesem KLV so zutrifft /-traf ("ich gehe davon aus").

Ich habe mittlerweile einige Fotos im Netz gefunden, die aber leider im Bezug auf
diese Frage nicht weiterhelfen.

Es gibt für das Nachfolge"modell" in Gelb (da ist es dann der nachempfundene Fahrleitungs-
messwagen, zu dem der KLv60 damals modifiziert wurde) auch einen Umbaubericht auf
Sounddecoder im Netz, wo die Beleuchtung so gelassen wurde.
Zitat:

Zitat

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"Die roten Schlusslichtlämpchen sitzen in den Ecken der Platine. Daher ist die Ausleuchtung von linkem und rechtem Schlusslicht sehr ungleichmäßig. Mit einem LED-Umbau könnte man das Problem auch gleich beheben."

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Brawa hat es wohl entgegen meiner "physikalischen" Annahme so umgesetzt, dass
die rote Leuchte in der Ecke tatsächlich über den Lichtleiter auch die andere Seite
versorgen kann. -> Das tut sie bei meinen stark beschädigten Lichtleitern leider nicht.

Auf jeden Fall zeigt ein Bild des Vorbilds auch am roten Wagen ein vorhandenes Stirnlicht, das Brawa
nicht umgesetzt hat.

Ich habe mich noch nicht entschieden, wie ich es umsetzen werde.
Heute habe ich erstmal einen Lopi V4.1 eingesetzt. Die automatische Einmessung hat keine
brauchbaren Ergebnisse erbracht, aber manuell bin ich zum Ziel gekommen. Da bin ich elektrisch
schon mal einen großen Schritt weiter.


Nochmal Danke und einen schönen Abend wünscht
Rainer

OK, das klingt schon anders, Rainer. Irgendwie fühlte ich mich ignoriert ...

Nein, ich bin nicht sicher, weil ich dieses spezielle Fahrzeug in 1:1 nicht kenne. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass der (das?) KLV - vor allem in Ep. III - kein Schlusslicht hatte, halte ich für sehr groß. Und wenn das Signalbuch (das ich im Original besitze) u. a. für Arbeitszüge das Zg 4 vorsieht, aus welchem Grund sollte dann mehr als eine rote Steckscheibe angebracht werden?

Aber vielleicht findet sich ja jemand, der's genauer weiß.

Übrigens: Mit "Stirnlicht" meinst Du vermutlich das obere, mittlere Licht. Das gab's in Ep. IIIa noch nicht - es kam als Standard erst in Ep. IIIb. Deswegen findest Du Fotos roter KLV sicher mit Zwei- als auch mit Dreilicht-Spitzensignal.

Dir auch einen schönen Abend.

Gruß,
Rainer

Hallo zusammen,


ich möchte noch die CVs nachliefern für die Kombi ESU Lopi4.1 und
Brawa Dreipol-Motor des KLv.

Das Ziel der Einstellung war, dass er schön langsam anfährt und der Sprung zwischen
FS 1 und 2 nicht zu gewaltig ausfällt. Da die Steuerung hauptsächlich mit der
Märklin IR-Steuerung der aktuellen Startpacks stattfindet, wurde auch damit getestet,
also mit 14 Fahrstufen.

Ausgelesen und programmiert wurde mit der Uhlenbrock IB-1.

Zunächst habe ich den Decoder mehrfach automatisch einmessen lassen, was jedoch
miserable Fahreigenschaften erzeugte: In den FS 5 und 6 ruckelte der Wagen
erheblich.

Dann habe ich laut Bedienungsanleitung die Werte für "Hornby kleiner Motor" eingestellt
und erreichte damit schon Besseres, habe sie aber weiter verändert.

Im Vergleich mit den Auto-Werten zeigt sich die größte Verbesserung durch starke
Erhöhung des Wertes für CV55. Alles weitere war dann Feintuning.


Auto-Einmessen / gewählt:

CV52: 18 24 18 / 10
CV53: 112 114 112 / 70
CV54: 55 38 53 / 40
CV55: 18 24 18 / 100
 
 

dazu:

CV2: 2
CV3: 50
CV4: 14

Es kann sein, dass die Endgeschwindigkeit höher liegt, als die erlaubten 70 Km/h des Originals,
habe es noch nicht abgestoppt. Aber so lässt sich auch "mal eben schnell" Ordnung schaffen
auf der Moba. Eine Rennsemmel ist er aber mit den Werten bei weitem nicht.


Viele Grüße,
Rainer

Hallo Rainer,

kurzer Hinweis zu dem originalen UB-Dekoder: den hat Brawa damals in diverse AC-Fahrzeuge eingebaut.
Eine Umschaltung analog - digital erfodert aber immer eine Intellibox I, bei der dieser Dekoder bereits im Menu enthalten ist (zumindest war das so beim Klv 53 / Rottenkraftwagen eines Freundes). Er hat also weder eine automatische Umschaltung, noch eine andere Möglichkeit zur Umschaltung.
In meinem Brawa Klv 96 (Propangaszug) werkelt ein LoPi4 ohne Probleme - allerdings ohne Beleuchtung und da im Mittelteil viel Platz ist, befindet er sich dort.

Gruß
Railstefan

Hallo Railstefan,


vielen Dank für die Info. Auf die Idee mit der IB1 wäre ich nicht gekommen. Was es alles gab...
Mit dem Lopi 4 bin ich sehr zufrieden. Inzwischen habe ich auch die Glühbirnchen rot und weiss gewechselt. Basis sind die in der Bucht für Märklin angebotenen 22V 24mA Steckbirnchen. Bin aber nicht ganz zufrieden zum einen wegen der Wärmeentwicklung, zum anderen wegen des Durchscheinens. Wärme hat dem Vorbesitzer ja bereits die Lichtleiter zerstört. Ein LED-Umbau steht da wohl noch an. Bilder werde ich nachreichen.

VG,
Rainer