Hallo,
nachdem ich gerade meinem Hercules seinen ersten 40-Stunden-Service gegönnt habe, hier ein kleiner Bildbericht davon.
Der wichtigste Hinweis zuerst: Lest nicht die Bedienungsanleitung. Dort steht, wo man überall fetten und ölen soll. Das mit dem Fetten ist noch OK - zumindest an der Stelle, die in der Anleitung genannt ist -, aber ansonsten schwimmt das Getriebe geradezu in Fett und Öl, was man normalerweise natürlich nicht sieht.
Zunächst habe ich die Lok geöffnet und die Schnecke oben mit B52 gefettet (das in der Anleitung angegebene Trix-Fett hatte ich gerade nicht zur Hand ). Die Lok läuft nun etwas ruhiger, aber das ist minimal. Das leicht krächzende Geräusch des Motors ist natürlich geblieben, aber der "Hercules" fährt ja insgesamt sehr ruhig.
Dann habe ich - gemäß Bedienungsanleitung - die Achsen geölt. Das hätte ich mir sparen können, dazu später mehr. Überrascht habe ich dabei festgestellt, daß nur an einem Drehgestell beide Achsen je einen Haftreifen haben. Ich hätte mit vier gerechnet, aber sei's drum.
Viel wichtiger: Mein Hercules hatte 0 Haftreifen. Ob die im Werk vergessen wurden oder unterwegs auf der Strecke geblieben sind, weiß ich nicht. Also neue Haftreifen drauf.
Dazu muß zunächst die Abdeckung des Getriebes entfernt werden.
Dabei unbedingt darauf achten, daß das Drehgestell ans Fahrgestell gedrückt wird, sonst fällt es leicht nach unten und man darf die Kardanwelle suchen. (Darum auch Christians Fingerchen im Bild ) Und wenn das Drehgestell rausfällt, kommen die Achsen gleich mit.
Immerhin konnte ich an dieser Stelle feststellen, warum das Ölen gemäß Betriebsanleitung nicht gemacht werden sollte: Erstens schwimmen die Achsen bereits in Öl, und zweitens ölt man unweigerlich die Massefedern mit, die an den Seiten der Räder schleifen, wenn man das Getriebe nicht vor dem Ölen zerlegt.
Beim Zusammenbau müssen erst die Räder in das Drehgestell gelegt werden, dabei die Massefedern auf die richtige Seite der Spurkränze bugsiert, dann muß die Getriebeabdeckung wieder drauf, und sobald die sitzt, sitzt auch das Drehgestell wieder.
Ärgerlich, wenn man erst hier wieder an die Kardanwelle denkt.
Ich finde nach wie vor, daß die Hobby-Loks ihr Geld wert sind. Bei der Wartbarkeit merkt man schon, daß sie keine "echten" Märklin-Loks sind. Zumindest ist es meine erste Lok, bei der ein Haftreifenwechsel zum Geschicklichkeitsspiel wird.
Bye,
Christian