RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#1 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 10.10.2005 18:20

Hallo,

nachdem ich gerade meinem Hercules seinen ersten 40-Stunden-Service gegönnt habe, hier ein kleiner Bildbericht davon.

Der wichtigste Hinweis zuerst: Lest nicht die Bedienungsanleitung. Dort steht, wo man überall fetten und ölen soll. Das mit dem Fetten ist noch OK - zumindest an der Stelle, die in der Anleitung genannt ist -, aber ansonsten schwimmt das Getriebe geradezu in Fett und Öl, was man normalerweise natürlich nicht sieht.

Zunächst habe ich die Lok geöffnet und die Schnecke oben mit B52 gefettet (das in der Anleitung angegebene Trix-Fett hatte ich gerade nicht zur Hand ). Die Lok läuft nun etwas ruhiger, aber das ist minimal. Das leicht krächzende Geräusch des Motors ist natürlich geblieben, aber der "Hercules" fährt ja insgesamt sehr ruhig.

Dann habe ich - gemäß Bedienungsanleitung - die Achsen geölt. Das hätte ich mir sparen können, dazu später mehr. Überrascht habe ich dabei festgestellt, daß nur an einem Drehgestell beide Achsen je einen Haftreifen haben. Ich hätte mit vier gerechnet, aber sei's drum.



Viel wichtiger: Mein Hercules hatte 0 Haftreifen. Ob die im Werk vergessen wurden oder unterwegs auf der Strecke geblieben sind, weiß ich nicht. Also neue Haftreifen drauf.

Dazu muß zunächst die Abdeckung des Getriebes entfernt werden.



Dabei unbedingt darauf achten, daß das Drehgestell ans Fahrgestell gedrückt wird, sonst fällt es leicht nach unten und man darf die Kardanwelle suchen. (Darum auch Christians Fingerchen im Bild ) Und wenn das Drehgestell rausfällt, kommen die Achsen gleich mit.



Immerhin konnte ich an dieser Stelle feststellen, warum das Ölen gemäß Betriebsanleitung nicht gemacht werden sollte: Erstens schwimmen die Achsen bereits in Öl, und zweitens ölt man unweigerlich die Massefedern mit, die an den Seiten der Räder schleifen, wenn man das Getriebe nicht vor dem Ölen zerlegt.



Beim Zusammenbau müssen erst die Räder in das Drehgestell gelegt werden, dabei die Massefedern auf die richtige Seite der Spurkränze bugsiert, dann muß die Getriebeabdeckung wieder drauf, und sobald die sitzt, sitzt auch das Drehgestell wieder.

Ärgerlich, wenn man erst hier wieder an die Kardanwelle denkt.



Ich finde nach wie vor, daß die Hobby-Loks ihr Geld wert sind. Bei der Wartbarkeit merkt man schon, daß sie keine "echten" Märklin-Loks sind. Zumindest ist es meine erste Lok, bei der ein Haftreifenwechsel zum Geschicklichkeitsspiel wird.


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#2 von Gian ( gelöscht ) , 10.10.2005 18:49

Hallo Christian,

Vielen Dank für den guten Bericht.

Auf dem letzten Bild stelle ich fest, dass beim "Gleichstrommodell" die genau gleiche Decoderplatine wie beim "Wechselstrommodell" eingebaut ist. Ich erkenne wieder alle von mir entfernten Teile bestens, damit ich meine Decodernorm einbauen konnte.

Die Konstruktion der Lok finde ich einwandfrei, vor allem wenn man auch den Preis mit berücksichtigt. Vor allem schätze ich Loks mit Kardanwellen und Mittelmotor und "hasse" Loks mit Drehgestellmotoren. Gute Beispiele sind das SBB Krokodil von Trix(Märklin) und das Krokodil von Roco. Aber das ist meine persönliche Ansicht.

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#3 von m_insider_andreas ( gelöscht ) , 10.10.2005 19:11

Meine ich das nur, oder könnte die Technik am Drehgestell auch aus der Piko 185 stammen ?
Sieht mir irgendwie ähnlich aus, inkl. Masseabnahme

*fg*



m_insider_andreas

RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#4 von Martin Lutz , 10.10.2005 19:44

Hallo miteinander,

So jetzt kann ich nicht mehr stillhalten.

Kürzlich stieg ich auf unsere Anlage und wollte mir schnell meine Re482 holen um sie auf der anderen Seite des Zuges wieder aufzugleisen.

So, irgendwie stolperte ich auf der Anlage und lies, oh Schreck ops: die Lok aus meiner Hand gleiten.

Sie zerschellte am Boden . Ja, welch trauriger Anblick ops: . Die Lok, völlig zerlegt, das wars dachte ich. Lok kaputt.... Oh je.

Doch, beim genaueren Hinsehen ist sie nur auseinandergefallen, in ihre Einzelteile. Nur gerade ein Stromabnehmer verbogen.

Doch die beiden Drehgestelle waren nackt, die Räder im Raum verteilt, die Blenden lagen ebenso verteilt auf dem Boden. Trotz des traurigen Anblicks. Nichts passiert. Leider kein Fotoapparat dabei.

Jetzt gings ans zusammenbauen. Fast hätte ich sie mutwillig wieder auf den Boden geknallt.

Man sollte 4 Hände haben und doch keine, weil die Finger eh zu gross. Fast unmöglich die blöden Drehgestelle wieder zusammenzukrümeln wie gesagt: ich war nah dabei sie in die Ecke zu knallen. Wütig weil ich die Drehgestelle nicht zusammenbrachte, vor allem wütig über mein Lapsus diese Lok überhaupt auf den Boden zu werfen.

Doch irgendwann begann ich temporär etwas mit Tesa BAnd festzukleben um dann eine Hand frei zu haben...


Jetzt läuft die Lok wie vorher. Zum Glück fällt sie auseinander, sonst wäre wirklich was kapput gegangen


Aber ich habe mir geschworen. So schnell nimmste die Lok nicht wieder auseinander.

Die armen Frauen, die das Ding zusammenklicksen müssen.



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RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#5 von Udo Karl , 10.10.2005 23:03

Hallo Christian,

mich würde dann doch etwas mehr der technische Aufbau interessieren. Sind die Treibachsen in Laufbuchsen gelagert (so wie bei den teureren Modellen) oder laufen sie direkt im Kunststoff ? Die Getriebezahnräder sind sicher in Kunststoff und die Getriebegehäuse wahrscheinlich auch.

Bei all dem Lob, aber irgendwoher muß ja der Preisunterschied kommen !

Ich habe dieselbe Lok in AC-Ausführung und bin bis auf den Decoder zufrieden.



 
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RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#6 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 11.10.2005 15:24

Hallo.

Zitat von Udo
Sind die Treibachsen in Laufbuchsen gelagert (so wie bei den teureren Modellen) oder laufen sie direkt im Kunststoff ?



Und wovon träumst Du nachts? Ehrlich gesagt habe ich da nicht so genau drauf geachtet. Einerseits sah es so aus, als ob die Treibachsen eindeutig nicht in Laufbuchsen gelagert sind, andererseits sehen die Achsen schon arg dick aus. Wieder andererseits: Wenn sie so dick sind wegen der Laufbuchsen, sind die Laufbuchsen aus Plastik.

Zitat von Udo
Die Getriebezahnräder sind sicher in Kunststoff und die Getriebegehäuse wahrscheinlich auch.



Jawoll, 100% Kunststoff.

Zitat von Udo
Bei all dem Lob, aber irgendwoher muß ja der Preisunterschied kommen !



So ähnlich sehe ich das auch. Die Mechanik ist für mich ganz klar "billig", was hier nicht abwertend gemeint ist. Es würde mich nicht wundern, wenn's das Gehäuse + Fahrgestell mit Metalldrehgestellen, Faulhaber-Motor und Sound irgendwann im Hochpreis-Segment gäbe.

Zitat von Udo
Ich habe dieselbe Lok in AC-Ausführung und bin bis auf den Decoder zufrieden.



Ich auch, aber die Warnung vor dem "Service" bleibt bestehen. Etwas Fett auf die Schnecken - ja, aber alles weitere - nein. Und immer schön sanft fahren, damit die Haftreifen lange halten.


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#7 von m_insider_andreas ( gelöscht ) , 11.10.2005 16:14

Ich glaube, bei der Piko 185 ist auch nur das Zahnrad mit einer weissen Paste (vermutlich Fett) überzogen, ansonsten ist alles trocken ...


und wie oben geschrieben, sieht mir die Technik sehr ähnlich aus *fg*



m_insider_andreas

RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#8 von Rirarunkel ( gelöscht ) , 11.10.2005 17:55

Hallo,

also wenn ich so viel Plastik im Antrieb sehe und dann auch noch diese blöden Massefedern, dann wird mir übel....


Grüße

Caren



Rirarunkel

RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#9 von Simon ( gelöscht ) , 11.10.2005 17:56

Zitat
Das leicht krächzende Geräusch des Motors ist natürlich geblieben, aber der "Hercules" fährt ja insgesamt sehr ruhig.





Meine 185 von M* gab ein sehr ausgeprägtes krächzen von sich. Ein Tropfen Öl an die Motorlager löste dieses Problem.



Simon

RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#10 von SAH , 11.10.2005 18:02

Liebe Hercules-Fans,

als ich damals in Udo's Plauderecke laut über ein "modernes" Modell mit Kardanantrieb nachdachte, war das definitiv nicht *so* gemeint.
Es sollte mich wundern, wenn die Probleme mit derlei Antriebsmaterialien auf sich warten ließen.

Da sind mir die Treibgestellkonstruktionen wesentlich lieber.
(Mir persönlich!)

mfG.
St.-A. Heyn



SAH  
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RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#11 von Rirarunkel ( gelöscht ) , 11.10.2005 18:34

hallo SAH,

meine 100% ige Zustimmung.

Grüße

Caren



Rirarunkel

RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#12 von Gian ( gelöscht ) , 11.10.2005 18:53

Hallo Caren,

Zitat von Rirarunkel
...und dann auch noch diese blöden Massefedern, dann wird mir übel....


Da wird es mir eher übel, wenn ich die Stromradschleifer in meinen teuren HAG-Loks (2-Gleissystem) betrachte. Die Stromabnahme ist bei der ER-Lok jedenfalls perfekt und entsprechend dem bewährten Standard für Gleichstrom und 2-Schienenbahner.

Trotz oder wegen den Kunststoffzahnrädern fährt die ER sehr ruhig. Diese Konstruktion ist für diese Preisklasse angebracht, bei teuren Märklin, HAG und Co. Loks natürlich nicht.

Der Modellbahner muss einfach wissen was er will. Es gibt zwei Varianten:
1. Günstige Modelle mit Materialien die günstiger sind, wie Kunststoffzahnräder und auch nicht so servicefreundlichen Details.
2. Teure Modelle mit Metallzahnrädern und servicefreundlichen Konstruktionen.

Die 2. Version gibt es nicht billig, hingegen ist die Variante 1 bei teuren Modellen durchaus möglich und auch vorkommend. Diese 2. Version füllt mindestens kurzfristig die Kasse des Herstellers. Mittel- /Längerfristig jedoch nicht.

Zitat
also wenn ich so viel Plastik im Antrieb sehe


Ich habe Modelle seit vielen Jahren, die "Plastik" im Antrieb haben. Auch hier gibt es "Plastik" und "Plastik". So gibt es Kunststoffe, die Metall in nichts nachstehen, speziell im Antriebsbereich. Aber es gibt auch Metalle, die besser zu einer Konservendose passen als in einen Lok-Antrieb!

Fazit, dieser Satz "also wenn ich so viel Plastik im Antrieb sehe und dann auch noch diese blöden Massefedern, dann wird mir übel...." ist selber zum k...... ops:

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#13 von Rirarunkel ( gelöscht ) , 11.10.2005 20:46

Hallo Gian,

das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ja auch sehr gut.
Mir wäre eine BR 145 mit sinus in der 200,- € Klasse lieber gewesen.

Grüße

Caren



Rirarunkel

RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#14 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 12.10.2005 14:16

Hallo Gian,

ich stimme Dir vollinhaltlich zu. Meine Kritik gilt nicht der Technik, die der Preisklasse angemessen ist, sondern eher der Bedienungsanleitung. Mit dem Ölfläschchen kann man den Masseabgriff nur schlechter machen...

Wer sich eine "Billiglok" kauft, muß halt wissen, worauf er sich einläßt. Ich habe diese Lok für mich als Experiment gesehen - meiner Meinung nach ein gelungenes: Wenn mir wieder eine "Billig"-Lok von Märklin gefällt, kaufe ich sie mir.


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: Service beim "Hercules" Eisenbahn Romantik (0,5 MB

#15 von Gian ( gelöscht ) , 16.10.2005 20:17

Hallo,

Ich habe gestern die MOBA-Zeitschrift "Modelleisenbahner" Nr.11/2005 geliefert bekommen. Da wird ein Test des ÖBB-Herkules von Trix veröffentlicht (Baugleich mit dem ER-Herkules). Das Testresultat entspricht meinen bisherigen, kurzen Erfahrungen mit diesem Modell - sehr positiv Überrascht. Beanstandet werden die falschen Fahrgestellblenden, was aber beim Preis der Lok problemlos weggesteckt werden kann.

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

   


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