Hallo in die Runde,
es wird Herbst, also endlich wieder MoBa-Zeit und viele Grüße aus dem Emsland (gestern war tatsächlich schon der 3. Regenfreie Tag in diesem "Sommer" )
Diesen ganzen Sommer über hat mich aber im Hinterkopf ein Problem beschäftigt, für das ich noch immer keine Lösung gefunden habe:
Auf meiner Anlage möchte / muss ich an einer Stelle eine Dreiwegeweiche einbauen. Es soll jetzt hier keine neue Diskussion über Sinn oder Unsinn dieser Weichen gestartet werden, sondern ich suche ganz konkret um Hilfe, wie ich das dritte Herzstück möglichst einfach polarisieren kann.
Stand der Dinge:
Ich habe eine Dreiwegweiche aus dem Roco H0 System (2,5mm Schienenhöhe, schwarze Schwellen)
Die Weiche wird über zwei Doppel-Magnetspulen links und rechts geschaltet, und das eigentlich auch problemlos. (Servo fällt an der Stelle wegen Platzmangen aus (sowohl unter- als auch überirdisch). Die beiden Antriebe haben auch jeweils einen Umschaltkontakt für die beiden äußeren, oberen Herzstücke, und das funktioniert auch problemlos. (siehe Foto).
http://abload.de/image.php?img=rocoh03-wegeweicheb1ss3z.jpg
http://abload.de/image.php?img=rocoh03-wegeweicheabjsox.jpg

Bleibt das dritte Herzstück in der Mitte.
Bei Recherchen im Internet bin ich neben vielen Anregungen für andere Gleissysteme auch auf die Seite von Bernd Raschdorf (http://www.bernd-raschdorf.de/herzstueck.htm) gestoßen; sehr anschaulich und verständlich, aber auch hier wird das dritte Herzstück einfach mit einem der beiden äußen Herzstück verbunden, was dazu führt, dass bei der anderen Abbiegungsmöglichkeit das dritte Herzstück nicht polarisiert ist.
Meine dumpfe Ahnung spielt irgendwie mit dem Gedanken an ein bistabiles Relais (bleibt nach Spannungsimpuls jeweils im neuen Schaltzustand bis zum nächsten Impuls), aber woher bekomme ich dafür den richtigen Schaltimpuls ???????

Ist vielleicht irgendjemand hier im Forum, der das gleiche Problem mit diesen Roco-Weichen hatte und es auch lösen konnte.
Bin für jeden Tip dankbar !!

Hallo Charly,

ich würde es mit einem bistabilen Relais versuchen, das immer dann hin- bzw herschaltet, wenn du einen der beiden Abzweige einstellst.
Bei Geradeaus-Fahrt ist es ja egal, wie das mittlere Herzstück polarisiert ist - zumindest wenn es komplett isoliert ist.

Gruß
Railstefan

HEUREKA ! (?)

Lösung ? vielleicht ?
Manchmal muss man sein Problem nur für andere aufschreiben,
dann klären sich die Gedanken und die diffusen Ansätze kristallisieren sich heraus.
Railstefan hat ja meinen Ansatz auch weitergedacht

Vielleicht denkt Ihr mal mit und findet in meinem Lösungsversuch
die Schwachstelle (falls vorhanden )

Anforderung:
- Benötigt wird ein Relais, das das mittlere Herzstück einer Dreiwegeweiche
über einen Umschalt-Kontakt mit der Fahrspannung verbindet.
- Bei Abbiegung nach links mit + ,
bei Abbiegung nach rechts mit -
- nach einem Schaltimpuls muss das Relais in seinem jeweiligen Schaltzustand
bis zum nächsten Impuls verbleiben (also bistabil )
- Als Folgeimpuls, der den Schaltzustand ändert, darf nur ein Impuls zur
gegenüberliegenden Abbiegefahrt zugelassen sein.
Dabei muss aber sichergestellt sein, dass auch ein neuer Impuls
der gleichen Abbiegefahrt nicht zu einem Umspringen des Relais führt.

Lösungsansatz:
Es gibt bei einer Roco-Dreiwegeweiche 2 Antriebe mit jeweils 2 Schaltimpulsen,
je 1 x für Geradeausfahrt und 1 x für Abbiegefahrt.
Die beiden Impulse für Geradeausfahrt sind für ein Umschaltrelais für das 3. Herzstück irrelevant.
Als Grundlage nehme ich die sehr anschauliche Darstellung / Erläuterungern von Bernd Raschdorf
(http://www.bernd-raschdorf.de/herzstueck.htm) und
füge ein bistabiles Relais mit 2 x 2 Umschaltkontakten in die Schaltung ein.
Der erste Umschaltkontakt schaltet die Fahrstrompotentiale + und - auf das mittlere Herzstück.
Der zweite Umschaltkontakt sorgt nun dafür, dass immer nur der
jeweils andere Abbiegeimpuls als nächster Schaltimpuls an das Relais weitergegeben wird.

In der Grafik befindet sich die Weiche in der Stellung "Abbiegefahrt nach links",
am Herzstück liegt Fahrstrompotential + an.
Wenn jetzt der gleiche Schaltimpuls (nach links) oder ein Impuls für Geradeausfahrt
von der Steuerung kommt, erreicht er das Relais nicht, es bleibt in seinem Schaltzustand.
Das stört auch bei Geradeausfahrt nicht, denn das mittlere Herzstück ist komplett isoliert.
Nur wenn der Schaltimpuls "Abbiegefahrt nach rechts" kommt, wird dieser vom Umschalter
an die Relaisspule weitergegeben und das Relais ändert seinen Schaltzustand,
am Herzstück liegt Fahrstrompotential - an solange bis ein
neuer Impuls wieder für "Abbiegefahrt nach links" kommt.

Schaltskizze:
http://abload.de/image.php?img=polarisie...eiwegw4yoxq.jpg

So, jetzt bin ich auf eure Kommentare gespannt

Parallel dazu habe ich mir einfach mal ein solche Relais bestellt,
(kein großer Kostenaufwand).
Sobald ich einen Testaufbau fertig habe,
werde ich hier berichten.

So, und hier noch mit der freundlichen Genehmigung des o.g. Autors
die Grafik zur Erläuterung von Bernd Raschdorf:
http://abload.de/image.php?img=polarisierungdreiwegw6

Herzlichen Dank dafür

Hallo Charly,

warum denn 2 Kontaktsätze?
Einen zum Verbinden des Herzstückes mit der entsprechenden Versorgung, wie von dir geschrieben.

Aber der zweite?
Wenn das Relais angenommen auf 'links' steht und noch einen Impuks für 'links' erhält, so bleibt es doch stehen wie es bereits steht. Gleiches natürlich bei 'rechts'. Warum willst du das Ganze also abblocken?
Du must 'nur' ein bistabiles Relais mit 2 Spulen nehmen und nicht eines, das auf Umpolung der Spannung an nur einer Spule reagiert.

Viel Erfolg
Railstefan

Hallo Charly,

bei der modernen, asymmetrischen Dreiwegweiche wäre das Problem einfach - da kann man nämlich die beiden linken Herzstücke zusammenfassen und muss sich über das "mittlere" keine Gedanken machen.

Bei deiner symmetrischen Weiche kannst du davon aber mittels eines bistabilen Relais abgucken, wie Stefan schon geschrieben hat.

Denn bei Mittelstellung ist es egal, ob das mittlere HS linkes, rechtes oder überhaupt kein Potential führt. Es muss nur bei Rechts-Stellung linkes Potential führen und bei Links-Stellung rechtes.
Und, wichtig: wenn links abgebogen wird, muss der rechte Antrieb auf "gerade" stehen, und umgekehrt. Denn wenn beide Antriebe auf Abzweig stehen, gibts nicht nur elektrisch, sondern auch mechanisch Kuddelmuddel: Entgleisung.

Das heißt, wenn du das Relais mit einem Weichenantrieb koppelst, beispielsweise dem linken, bekommst du:

WA(l) auf gerade, Relais auf "linke Schiene". Zum Abbiegen nach rechts passt das. Und zum Geradeausfahren stört es nicht.
WA(l) auf Abzweig (=links), Relais auf "rechte Schiene".

oder alternativ mit beiden 'Abbiegestellungen' koppeln

Hallo Charly,
hab diese Woche mal meine alten MIBA Hefte durchgeblättert.
In dem Heft 5/1982 hat jemand das mittlere Herzstück ganz einfach beschaltet.
Ich zitiere wörtlich:

„Eine Drahtbrücke muss zwischen das mittlere Herzstück und eines der zwei anderen Herzstücke gelegt werden;
hierbei bieten sich die vorhandenen Löcher im Herzstück zum Löten an.“

Also ohne extern Beschaltung.
Also frisch ans Werk und ausprobieren.
Viele Grüße
Opa Helmut